Age Sten Nilsen´s AMMUNITION – Shanghaied

Band: Age Sten Nilsen´s Ammmunition
Album: Shanghaied
Spielzeit:  min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 23.01.2015
Homepage: www.agestennilson.com

Dass die ehemaligen Vorzeige-Glamrocker WIG WAM schon einige Zeit nicht mehr existieren, hat sich mittlerweile wahrscheinlich bis in die entlegendsten Ecken des Hair-Metal-Planeten herumgesprochen. Und während Gitarrist Trond Holter neuerdings mit Ausnahmesänger Jorn Lande gemeinsame Sache macht, hat er zudem schon vor über einem Jahr seine neue Band BABYSNAKES nebst dem leckeren Debüt „Gunslingers“ in Position gebracht. Höchste Zeit also, auch von anderen ehemaligen Mitgliedern von WIG WAM etwas zu hören. AMMUNITION nennt sich das neue Baby von Sänger Age Sten Nilsen alias Glam, bei dem er sich die Dienste einiger erstklassiger Kollegen wie Hal Patino (KING DIAMOND), mit dem Nilsen auch bei NORDIC BEAST musiziert, sowie Erik Martensson (guitars) und Robban Bäck (drums) – beide ECLIPSE und W.E.T. Speziell Letzterer konnte durch seine kraftvolle Live-Performance auf dem W.E.T. Konzertdokument „One Live – In Stockholm“ punkten. Lasse Finbrathen (keyboards) und Jon Pettersen (guitars) komplettieren das Line-Up.

Hat sein alter Weggefährte mit den BABYSNAKES aus dem Fundus gemeinsamer Tage geschöpft, fischt natürlich auch Age Sten Nilsen mit AMMUNITION in der Vergangenheit – und das sogar noch offensichtlicher. Aber was sich mit diesen Worten vielleicht anhört wie ein lauwarmer Aufguss, den sowieso niemand braucht, entpuppt sich schon beim ersten Hören als Trugschluss. Die Songs auf „Shanghaied“ sind rockiger und haben trotzdem eine enorme Eingängigkeit. Nilsen´s Organ wurde anscheinend mit jeder Menge guten Whiskey´s in Form gehalten. Dieses Dutzend Songs hat neben den Highlights „Tie Me Down“ mit seinem furiosen Mittelteil, dem etwas moderneren Opener „Silverback“ oder dem bockstarken Titeltrack während des kompletten Durchlaufs tolles Material zu bieten. Ist „Do You Like It“ zu sehr auf Ohrwurm getrimmt oder hat man Nummern wie „Strung Out“ schon des Öfteren gehört? Ganz egal – AMMUNITION geben sich auf ihrem Debüt bärenstark und der amtliche Sound von Tausendsassa Martensson tut sein übriges. Dieses Debüt strahlt auf ganzer Linie.

So sehr ich speziell die Anfänge von WIG WAM geliebt habe – mit AMMUNITION kommt nach BABYSNAKES ein weiteres starkes Statement der ehemaligen Arbeitskollegen.

WERTUNG: 


Trackliste:

Silverback
Give Me A Sign
Shanghaied
Tie Me Down (Outro Version)
Road To Babylon
Take Out The Enemy (Hallelujah)
Hit Me With Your Bombs
Do You Like It
Wild Card
Another Piece Of Me
Heart´s Not In It
Strung Out

Stefan

MELISSA ETHERIDGE – This Is M.E.

Band: Melissa Etheridge
Album: This Is M.E.
Spielzeit: 41:25 min.
Stilrichtung: Pop, Rock
Plattenfirma: SPV
Veröffentlichung: 16.01.2015
Homepage: www.melissaetheridge.com

Die alten Recken sind nicht totzukriegen. OK, ich sollte meine Ausdrucksweise zügeln, denn immerhin haben wir es hier mit einer Dame zu tun. Aber sinngemäß passt das schon, denn MELISSA ETHERIDGE hat nun doch schon einige Alben auf dem Kerbholz. Und dass die Amerikanerin damit große Erfolge feiern konnte, ist wohl kein Geheimnis. Natürlich sind Hits wie „Bring Me Some Water“, „I Want To Come Over“, „I´m The Only One“ oder natürlich „Like The Way I Do“ allseits bekannt – dass sie aber auch in den folgenden Jahren ihrer Karriere tolle Musik gemacht hat, haben viele wahrscheinlich nicht auf dem Zettel.

Mit „This Is M.E.“ steht nun ihr bereits 13. Langspielalbum in den Startlöchern. Dafür hat Frau Etheridge mit einigen Leuten der aktuellen Musikszene gearbeitet. Wem Jerrod Bettis, RoccStar oder Jerry Wonda nichts sagen, dem wird vielleicht Jon Levine ein Begriff sein. Da wir aber ein Rock und Metal Magazin sind, werde ich nicht weiter auf diese Namen eingehen, da diese für „uns“ wohl eher eine beiläufige Rolle spielen dürften.

Was MELISSA ETHERIDGE auf „This Is M.E.“ aber trotz aller Einflüsse von außen gelungen ist, ist eine äußerst gehaltvolle und abwechslungsreiche Platte. Tönen Stücke wie „Monster“ oder „All The Way Home“ doch ein wenig so, als schielten sie in Richtung Charts, gibt es mit „I Won´t Be Alone Tonight“, „Take My Number“ oder „A Little Hard Hearted“ genug zeitlose Musik auf die Ohren. Dass ruhigere Momente wie bei „Do It Again“ und „Who Are You Waiting For“ nicht fehlen dürfen, zeigt auch hier die hohe Qualität der Songs. Und natürlich bewahrt sich die Sängerin ihr wichtigstes Stilelement – ihre wirklich großartige Stimme.

„This Is M.E.“ ist ein zeitgemäßes Album, das bei all den Kollaborationen mit angesagten Künstlern der Gegenwart den Spirit und die Authentizität der Hauptperson bewahrt und ein weiteres Mal zeigt, dass MELISSA ETHERIDGE sträflicherweise zu oft auf ihre bekannten Hits reduziert wird. Wer sich gerne mal mit etwas ruhigerer Musik anfreunden kann, für den ist dieser Silberteller eine lohnenswerte Sache. Stark!

WERTUNG:


Trackliste:

I Won´t Be Alone Tonight
Take My Number
A Little Hard Hearted
Do It Again
Monster
Ain´t That Bad
All The Way Home
Like A Preacher
Stranger Road
A Little Bit Of Me
Who Are You Waiting For

Stefan

BEARDFISH – +4626-Comfortzone

Band: Beardfish
Album: +4626-COMFORTZONE
Spielzeit: 65:48 min.
Stilrichtung: Progressive Rock, Retro-Prog
Plattenfirma: Inside/Out Records
Veröffentlichung: 12.01.2015
Homepage: www.beardfishband.com

Die Schwedische Retro-Prog Kapelle BEARDFISH kann auf ein recht eindrucksvolles Schaffen seit Ihrer Gründung um Jahr 2001 zurückblicken. Die bisher veröffentlichten 7 Studio-Alben haben dem Quartett einen hervorragenden Ruf in der internationalen Szene eingebracht und aufs Deutlichste untermauert, dass es auch heute noch mutige, kreative bzw. einfach neugierige Musiker gibt, die sich von althergebrachten Genre-Konventionen und festgefahrenen Erwartungen nicht einschüchtern lassen.

Im Vergleich zu den beiden vorangegangene Alben („Mammoth“, 2011 und „The Void“, 2012) haben Sänger/Keyboarder Rikard Sjöblom und seine Mitstreiter den Rock-Anteil wieder etwas zurück geschraubt und schwelgen in breit gefächerten, mit wunderbaren Melodien gespickten Songs wie „Hold On“ oder „Comfort Zone“ in bester urtypisch britischer Prog Tradition. Dass die Band dabei zu keinem Moment angestaubt oder gar nostalgisch klingt, ist nicht zuletzt auch der große Verdienst von Gitarrist David Zackrisson, der für den perfekten Mix des Albums verantwortlich ist und ganz nebenbei noch eine Handvoll geschmackvoller Gitarrenparts und -sounds auf die herrlich rund klingende Scheibe gepackt hat. Zwischen all den verspielten, oft auch mit einem Augenzwinkern versehenen Tracks gibt es mit „The One Inside Part Two – My Companion Through Life“ ein eindringliches, hauptsächlich mit Akustikgitarre eingespieltes Kleinod zu bestaunen. Und so ganz ohne einen Energiekick geht es natürlich im Hause BEARDFISH auch auf „+4626-COMFORTZONE“ nicht: „King“ donnert mit einem Audrey Horne-typischen, knockentrockenen Riff ordentlich nach vorne, „Daughter – Whore“ ist beinahe schon ungestümer Hardrock an der Grenze zum Heavy Metal und mit dem beschwingten „Ode To The Rock’n’Roller“ sorgen BEARDFISH für die nötige, bandtypische Note Humor und Abwechslung. Alles in Allem kann man den Ideenreichtum und die Güte der Kompositionen auf „+4626-COMFORTZONE“ nicht genug loben.

Mit Platte Numero 8 gelingt den Jungs von BEARDFISH das Kunststück detailverliebte Klanglandschaften und handwerkliches Können in packende Songs zu gießen – anspruchsvoll und nerdig, aber nie verkopft oder distanziert. „4626-COMFORTZONE” ist ein Leckerbissen für Fans von Genesis, Yes, Spock’s Bead, Transatlantic und Co. und ein frühes Highlight des noch jungen Jahres.

WERTUNG:


Trackliste:

01. The One Inside Part One – Noise In The Background
02. Hold On
03. Comfort Zone
04. Can You See Me Now
05. King
06. The One Inside Part Two – My Companion Through Life
07. Daughter – Whore
08. If We Must Be Apart (A Love Story Continued)
09. Ode To The Rock’n’Roller
10. The One Inside Part Three – Relief

Mario

IN LEGEND – Stones At Goliath

Band: In Legend
Album: Stones at Goliath
Spielzeit: 62:50 min
Stilrichtung: Piano Metal
Plattenfirma:  Eat the Beat Music
Veröffentlichung: 09.01.2015
Homepage: www.inlegend.de

Fronter und Sänger Bastian Emig (VAN CANTO) ließ 2011 schon von seinem neuen Metalprojekt IN LEGEND mit dem Debütalbum „Ballads `n`Bullets“ hören. Geboten wurde uns dort Metal einmal ganz anders, nämlich ohne E Gitarre! Diesen Part nimmt das Klavier ein und damals war diese Mischung schon echt verzückend gut und nun steht der gute Bastian mitsamt einer fast neu formierten Mannschaft, mit dem zweiten Album „Stones at Goliath“ in den Startlöchern.
Diese wurde mit Hilfe einer heutzutage sehr populären Methode, der Crowdfunding Kampagne, eingespielt.
Na dann stöpseln wir doch mal die Gitarren aus und begeben uns auf die wilde Metalpianofahrt. Der Opener „Envoys of Peace“ knallt dann mal direkt rein und begeistert einen auf Anhieb. Wunderbare Melodien wechseln sich ab mit einem gelungen Refrain und über allen thront der geile Klaviersound, der sehr brachial aus den Boxen tönt. Ein starker Beginn also mal direkt!
Ähnlich begeisternd, vor allem aufgrund des Mörderchoruses, ist das anschließende „Threatened“. Hier muss man einfach mitgehen, wer hier stillsitzt hört definitiv die falsch Mucke!
Das ruhigere „Lonely“ drückt dann mal kurz auf die Bremse, fügt sich aber eigentlich trotzdem wunderbar ins bisherige Songgefüge ein, ohne dabei aber besonders zu glänzen.
Das Glänzen übernehmen dann aber die nächsten Songs in Form von „King of Apathy“, „Empire of Concrete“ und „To New Horizons“. Eine wahre Ohrenweide bricht hier auf einen herab, zwar klingt manches ein wenig zu poppig, das tut der Qualität aber keine Abbruch. Ein geiler, starker Mittelteil, der den bisherigen sehr positiven Gesamteindruck nur untermauert.
Ein wenig wird dieser Gesamteindruck nun getrübt, denn die nächstens Songs verlieren sich ein bisschen im Mittelmaß, erst mit „Alienation“ geht die Qualität wieder ganz klar nach oben und wird dann auch bis zum Schluss gut durchgehalten. Den kleinen Durchhänger von den drei letzten Songs hat man dadurch gut weg gemacht.
Abschließend bleibt aber festzuhalten das das Album vielleicht ein klein wenig zu lang geworden ist.

Anspieltipps:

Dieses Mal kann ich euch “Envoys of Peace”, “Threatened”, “King of Apathy”, “To New Horizons” sowie “Alienation” ans Herz legen.

Fazit :

Eins ist klar, INLEGEND haben mit ihrem Pianometal eine echte Marktlücke aufgetan und wer offen für etwas Neues ist, wird hier auf jeden Fall fündig werden!
Die Song sind wunderbar melodisch, stellenweise sogar ein wenig zu poppig geraten, was den ein oder anderen Metalhead sauer aufstoßen dürfte, aber in Summe geht die zweite Scheibe der Jungs absolut in Ordnung und ist eine klare Weiterführung des Debüts.
Das Einzige was der Band eine Bewertung im Topbereich verwehrt, sind der Durchhänger kurz vor dem letzten Abschnitt und die Tatsache das das Album ein wenig zu lang geworden ist, manchmal ist weniger halt mehr!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Envoys of Peace
02. Threatened
03. Lonely
04. King of Apathy
05. Empire of Concrete
06. Monuments of Eternity
07. To New Horizons
08. The Voodoo Girl
09. Choices in Coma
10. Empty in Place
11. Alienation
12. A 1000 Paper Cranes
13. On the Morrow
14. Another Me

Julian

STILVERLIGHT – Stilverlight

Band: Stilverlight
Album: Stilverlight
Spielzeit: 67:20 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma:  Power Prog
Veröffentlichung: 28.11.2014
Homepage: www.stilverlight.com

Russischer Newcomeralarm hier bei Rock-Garage. Die Jungs von STILVERLIGHT haben Ende letzten Jahres ihr selbstbetiteltes Debütalbum veröffentlicht. 2009 gründeten sich die Jungs und ihre Mucke kann als ein Mix aus Heavy/Power Metal mit einem ordentlichen Schuss Folk und Bombast Metal bezeichnet werden. Hier gibt es also klanglich so einiges auf die Ohren!
Produziert wurde das gute Stück von Max Morton, der auch schon mit seiner eigenen Band MORTON von sich hören hat lassen und als Gastsänger konnte Ex ANGRA Fronter Edu Falaschi gewonnen werden.
Na wenn das nicht alles perfekte Voraussetzungen sind! Wie das Ergebnis nun tönt, finden wir gemeinsam mit dem Openertrack „Unforgotten“ heraus. Eine über zweiminütige instrumentale Einleitung, die natürlich noch nicht so viel über die anschließende Mucke aussagt.
Das schafft dann erst der erste richtige Song „Bring the Flame“. Man merkt auch direkt das man hier ein Freund von Bombast Metal sein muss, sonst hat man hier keine Freude dran. Der Gesang des Fronters erinnert mich das ein oder andere Mal an BLIND GUARDIAN Fronter Hansi Kürsch, der Song ist abwechslungsreich und kommt beim Refrain schön auf den Punkt, so muss sich ein gelungener Einstieg anhören!
Dem Ganzen setzt man dann beim anschließenden „Fragile Lie“ nochmal einen drauf, stellenweise ein wenig ruhiger, aber immer noch sehr im Bombastbereich angesiedelt ballert man sich hier quasi durch die Nummer. Gekrönt mal wieder von einem geilen mehrstimmigen Refrain. Bislang bin ich echt begeistert von den Newcomern STILVERLIGHT!
Die Begeisterung bleibt eigentlich auch bei den nächsten Tracks hoch, „A New Day will come“ klingt dabei wie eine härtere Version eines RHAPSODY OF FIRE Songs, „A Quest for Life“ ist dann der längste, epischste Track des Albums geworden und mit „One Night before the Winter“ findet der Mittelteil einen gefühlvollen, etwas ruhigeren Abschluss.
Der letzte Abschnitt wird vom melodischem, mit Folkeinschüben garnierten „Shadowcave“ eingeleitet, über das recht harte, überlange „Show me the Miracle“ und dem etwas durchschnittlicheren „Nothing but Ruins“ geht es dann zum Abschlusstrack „Open your Eyes“ bei dem der schon angesprochene Edu Falaschi seinen Gastauftritt hat. Und der Junge und die gesamte Band machen ihre Sache hier sehr gut und setzen so einen sehr ordentlichen Schlusspunkt unter das Debütalbums der Jungs von STILVERLIGHT!

Anspieltipps:

Auf jeden Fall sollte man sich “Bring the Flame”, “Fragile Lie”, “A Quest for Life”, “Shadowcave” sowie “Open your Eyes” nicht entgehen lassen.

Fazit :

Abschließend kann man über das Debütalbum der Jungs von STILVERLIGHT nicht viel schlechtes sagen! Der ein oder andere schwächere Song muss hier natürlich verkraftet werden, aber außer diesem Umstand gibt es wirklich nicht viel zu meckern. Die Songs sind kraftvoll, melodisch und eingängig zu gleich und jeder Fan von melodischem Bombastmetal sollte hier definitiv auf seine Kosten kommen!
STILVERLIGHT diese Band sollte man sich auf jeden Fall merken, ich bin sehr gespannt was wir von den Jungs noch hören werden!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Unforgotten
02. Bring the Flame
03. Fragile Lie
04. A New Day will come
05. A Quest for Life
06. One Night before the Winter
07. Decide and Believe
08. Shadowcave
09. Show Me the Miracle
10. Nothing but Ruins
11. Open your Eyes

Julian

RENEGADE – Thunder Knows No Mercy

Band: Renegade
Album: Thunder knows no Mercy
Spielzeit: 44:47 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma:  Pure Underground Records
Veröffentlichung: 05.12.2014
Homepage: www.renegadeofficial.it

Aus Italien kommt eine schier unerschöpfliche Anzahl von Metalbands. Dieses Mal haben ich die Undergroundband RENEGADE auf dem Plattenteller, welche seit 2006 aktiv ist und Ende letzten Jahres ihr viertes Album „Thunder knows no Mercy“ veröffentlichten.
Altbewährte Tugenden, also klassischer Heavy Metal, mit markanten Gesang wird uns hier geboten, hier werden also Fans der älteren Spielart voll auf ihre Kosten kommen.
Ob den Jungs der Schritt aus dem Underground gelingt und ob wir hier einen neuen Geheimtipp vermelden können, das klären wir nun in der detaillierten Albumbesprechung. Los geht das Ganze mit dem Openertrack „Nobody Lives Forever“. Und hier greifen die Jungs direkt richtig in die Vollen! Knackige Drums sowie pumpende Bassläufe bestimmen das Bild und über allen thront der schneidende Gesang von Fronter Stefano Senesi. Ein eingängiger Chrous ist ebenfalls an Bord, der Opener kann also auf jeden Fall schon mal ganz klar auf der Habenseite verbucht werden!
Ohne viel Unterbrechung geht es dann direkt kraftvoll bei den nächsten Tracks „The World is Dying“, „Into the Flame“ und „Awaiting the Storm“ weiter. Gewinner ist hier ganz klar das langsamere, extrem eingängige „Into the Flame“, welches einem schon nach kurzem nicht mehr aus dem Kopf geht!
Etwas langsamerer beginnt „The Endless Day“, schon nach kurzem nimmt aber auch diese Nummer Fahrt auf und kann schlussendlich ohne Probleme ebenfalls zu den besseren Tracks gezählt werden.
Bei „nur“ 8 Songs befinden wir uns nun schon im letzten Abschnitt der Platte, dieser hat mit „Trail of Tears“ noch ein Highlight zu bieten, ansonsten gibt es hier leider nur Standardmetalkost zu verzeichnen. Der Abschluss wird also ein klein wenig getrübt, dafür war die Qualität vorher aber nicht von schlechten Eltern.

Anspieltipps:

“Nobody Lives Forever”, “Into the Flame”, “The Endless Day” sowie “Trail of Tears” stechen hier am ehesten hervor.

Fazit :

Das vierte Album der Jungs von RENEGADE kann sich durchaus hören lassen und dürfte Fans von klassischen Metalklängen auf jeden Fall absolut munden!
Eine Bereicherung für das CD Regal stellt die Scheibe also definitiv da, ein wegweisendes Werk haben wir hier aber nicht vor uns.
Gute Metalkost halt die einfach nur Laune macht!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Nobody Lives Forever
02. The World is Dying
03. Into the Flame
04. Awaiting the Storm
05. The Endless Day
06. Screaming on the Edge
07. Trail of Tears
08. Thunder knows no Mercy

Julian

WRETCH – Warriors

Band: Wretch
Album: Warriors
Spielzeit: 58:29 min
Stilrichtung: US Metal
Plattenfirma:  Pure Steel Records
Veröffentlichung: 05.12.2014
Homepage: www.wretchmetal.com

Zum Ende des letzten Jahres wurde uns im Hause Pure Steel nochmal eine Portion US Metal serviert. Die Amerikaner von WRETCH, die stilistisch mitten in den 80igern stecken geblieben sind, präsentierten uns ihr neues Album „Warriors“.
Die Jungs sind seit 2004 aktiv und brachten es bisher auf zwei CD‘s und eine EP, „Warriors“ ist nun das Debüt bei Pure Steel.
Fans von so Bands wie JUDAS PRIEST, IRON MAIDEN oder auch HELLOWEEN sollten nun ganz genau die Ohren spitzen, vielleicht ist das hier ja was für euch.
Der Openertrack „Into Madness“ stellt sich nur als Intro heraus, welches uns keinen großen Hinweis auf die anschließende Mucke gibt.
Wesentlich aussagekräftiger sind dann schon die folgenden „Sleepless Dreams“ und „The Ones“ hier wird US Metal in Reinkultur geboten, nicht immer ganz eingängig, aber gut gemacht ist das Ganze hier trotzdem.
Apropos Eingängigkeit, die ist bei den nächsten Tracks „Warriors“, „Fallen from Grace“ und „Sacrifice“ wesentlich besser vorhanden. Gepaart mit dem klassischen US Metal der Jungs können wir hier die ersten echten Highlights verbuchen.
Bis jetzt konnte man mich nicht komplett überzeugen, mal schauen wie es nun mit „All I see“ weitergeht. Leider wieder ein Rückfall in Standard US Metalkost, welche uns auch schon zum Anfang der Scheibe teilweise begegnet ist und leider muss ich sagen kann ich bei den verbliebenen 5 Song auch nicht viel Besserung verkünden.
„Death of Innocence“ sowie „Watching the World“ stechen ein bisschen aus dem schnöden Einheitsgrau heraus, das war es aber leider auch schon!
So bleibt nach dem verklingen des letzten Tons ein wenig Ernüchterung zurück und die Tatsache das man sich mal wieder zu früh auf eine neue Perle des US Metal Genre gefreut hat.

Anspieltipps:

“Fallen from Grace”, “Sacrifice” sowie “Death of Innocence” munden hier am Besten.

Fazit :

Tja mein letzter Rezisatz nimmt ja quasi schon mein Fazit vorweg, Ernüchterung pur auf meiner Seite! Das neue Album der Jungs von WRETCH kann einen leider nicht überzeugen, gute Ansätze sind zwar da, aber das reicht leider nicht um in der heutigen Zeit bis in die Topposition zu kommen. Zusätzlich ist das Album einfach zu lang geraten und stellenweise sehnt man das Ende nur herbei.
Leider ist die Scheibe also nur etwas für Genrefanatiker geworden, vorm Kauf anchecken ist hier also ein absolutes Muss!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Into Madness
02. Sleepless Dreams
03. The Ones
04. Warriors
05. Fallen from Grace
06. Sacrifice
07. All I see
08. Sword and Stone
09. Death of Innocence
10. Never Alone
11. Watching the World
12. In those Eyes
13. Rain

Julian

APRIL FOOL – Playin´ To Win

Band: April Fool
Album: Playin´ To Win
Spielzeit: 63:48 min.
Stilrichtung: Hardrock, Hair Metal
Plattenfirma: FnA Records
Veröffentlichung: 2014
Homepage: www.fnarecords.net

Kommen wir zum Anfang des neuen Jahres zu einem weiteren Kapitel aus der Reihe „Almost Famous“. Ende der Achtziger gab es eine riesige Szene um den Sunset Strip in Los Angeles. Aber auch der Rest der Vereinigten Staaten wartete mit immer neuen Bands auf und neben denen die es geschafft hatten, wenigstens ein kleines Stück vom Kuchen abzubekommen oder ihre berühmten 15 Minuten Ruhm zu ergattern, gab es eine weitaus größere Anzahl an Combos, die es nicht einmal bis zu einem Plattenvertrag geschafft haben.

In diese Kategorie gehören auch APRIL FOOL aus Philadelphia, die sich Anfang 1988 gründeten und bereits ein Jahr darauf ihre ersten Gespräche mit interessierten Labels führten. Aber es kam nie zu einer Unterzeichnung. Trotzdem nahmen APRIL FOOL, die zu dieser Zeit aus Roberto Lombardi (bass), George Smith (guitars), Walt Kaye (drums) und Dave Stradling (vocals) bestanden, in den Galaxy Studios zusammen mit Engineer Robert Leese 11 Songs auf, die nach dieser langen Zeit erneut das Licht der Welt erblicken. Ursprünglich gab es diese Aufnahmen nur als selbst veröffentlichte Kassette.

Den Anfang macht der damalige Publikumsliebling „Cover Girls“, einem frischen Song im Fahrwasser von POISON und Kollegen. Zwar erreichen APRIL FOOL damit nicht die zwingende Ohrwurm-Klasse der Vorbilder, zeigen sich aber dennoch von ihrer Schokoladenseite. Zusammen mit dem Titeltrack oder „Take Away The Heartache“ sowie „Bad Boy Willie“ wohl das Highlight dieses Re-Releases.

Klar dürfte sein, dass man beim Sound die üblichen Abstriche machen muss, das Remastering hat den alten Aufnahmen aber sicher gut getan. Zusätzlich zu den 11 Songs des Originals haben die Verantwortlichen bei FnA Records noch 2 Bonussongs dazu genommen, die aber – und auch das ist durchaus üblich – weder beim Sound noch bei der Qualität des Songwritings so richtig mithalten können. Für alle, die gerne in der Vergangenheit graben und sich mit solchen Re-Releases schon das ein oder andere Mal belohnt haben ist „Playin´ To Win“ dennoch eine schöne Sache.

WERTUNG:


Trackliste:

Cover Girls
Playin´ To Win
Take Away The Heartache
Bahama Mama
Help Me Understand
Next Time Around
Steppin´ Out
Borderline
Sleepless Nights
Bad Boy Willie
Can´t Stop Rockin´
Hey Molly (Bonus Track)
Chain Of Love (Bonus Track)

Stefan

HAYSEED DIXIE – Hair Down To My Grass

Band: Hayseed Dixie
Album: Hair Down To My Grass
Spielzeit: 49:29 min.
Stilrichtung: Rockgrass
Plattenfirma: Hayseed Dixie Records
Veröffentlichung: 09.01.2015
Homepage: www.hayseed-dixie.com

Im fernen Deutschland gibt es sicher noch den ein oder anderen Musikliebhaber, der weder mit dem Begriff Rockgrass noch mit der US-amerikanischen Band HAYSEED DIXIE etwas anfangen kann. Und das, obwohl diese vier ähem Verrückten aus Tennessee seit ihrer Gründung im Jahr 2000 umgerechnet jedes Jahr eine Veröffentlichung herausgedrückt haben. Macht zusammen also 14 Silberscheiben und mit „Hair Down To My Grass“ steht nun Nummer 15 an.

Im Grunde ist das Rezept des Quartetts schnell erklärt. HAYSEED DIXIE machen eine Mischung aus Bluegrass und Rock, besser gesagt, sie spielen Rocksongs in bester Hillbilly Manier und benutzen dafür die üblichen Instrumente wie Banjo, Mandoline, Dobro sowie akustische Gitarren und Klavier. Angefangen hat der ganze Wahnsinn mit einem voll und ganz an AC/DC angelehnten Tribut, indem sie ein ganzes Album voll mit den Hits der Australier adaptiert haben. Das Ganze nannten sie dann „A Hillbilly Tribute To AC/DC“ und seitdem ist kein Rockhit aus den Siebzigern und Achtzigern mehr vor ihnen sicher. Neben AC/DC wurden auch KISS mit einer kompletten Platte gewürdigt, die restlichen Alben beschränkten sich darauf, einzelne Hits der Rockgeschichte zu interpretieren und so durchaus gelungene Zusammenstellungen zu fabrizieren.

Aber auch eigene Kompositionen fanden sich immer wieder auf den Alben, dennoch brachten es die Amis bisher nur auf einen Tonträger, der ausschließlich mit eigenen Songs gefüllt wurde. Das neue Werk „Hair Down To My Grass“ verlässt sich dagegen ausschließlich auf Fremdmaterial. Darauf zu finden sind allerdings nur Schwergewichte der Rockgeschichte, die allesamt im ureigenen Stil dargeboten werden. Mal vorhersehbarer, manchmal machen HAYSEED DIXIE aber auch aus einer treibenden Nummer ein eher lässiges Vergnügen (z.B. bei TWISTED SISTER´s „We´re Not Gonna Take It“). Alles in allem bleiben sich die selbsternannten Hinterwäldler (Hayseed = Landei, Hinterwäldler) aber treu und spielen eine durchaus kurzweilige Best-Of Compilation wichtiger und unvergesslicher Hits herunter. Dabei sollte man die Jungs nicht immer ernst nehmen, Charme hat das Ganze aber schon – immer noch.

WERTUNG:


Trackliste:

Don´t Stop Believing
Eye Of The Tiger
The Final Countdown
We´re Not Gonna Take It
Summer Of ´69
Pour Some Sugar On Me
Dude Looks Like A Lady
Living On A Prayer
Wind der Veränderung
We Are The Road Crew
Comfortably Numb
Don´t Fear The Reaper

Stefan

BLIND GUARDIAN – Twilight Of The Gods (EP)

Band: Blind Guardian
Album: Twillight of the Gods
Spielzeit: 13:46 min
Stilrichtung: Symphonic Power Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 05.12.2014
Homepage: www.blind-guardian.com

Meine Einstiegsdroge kehrt zurück! Ich weiß es noch wie gestern, ich hörte das damalige Knalleralbum „Somewhere Far Beyond“ uns es war um mich geschehen, ich wurde ein beinharter BLIND GUARDIAN Fan. Die wohl fast bekannteste Power Metalband Deutschlands hat ja in der letzten Zeit einige Kurskorrekturen in Sachen Sound vorgenommen, angefangen vom thrashigen, knallharten „Imaginations from the other Side“ über die Bombastmetalphase bei „Nightfall in Middel Earth“ und „A Night at the Opera“ bis hin zu den beiden letzten, eher moderneren Alben „A Twist in the Myth“ und „At the Edge of Time“, man hat sich einfach ständig weiterentwickelt.
Das mag den ein oder anderen Altfan vergrault haben, man hat aber auch viele neue Fans hinzugewonnen.
Ich bin ganz klar Anhänger der ersten Alben, kann aber auch mit dem neueren Material etwas anfangen, von daher war ich sehr gespannt auf das neue Album der Jungs, welches im Januar 2015 erscheinen wird und nun gibt es daraus den ersten Vorgeschmack mit der EP „Twilight of the Gods“, welche mit dem gleichnamigen Song einen Eindruck des kommenden neuen Studioalbum gibt.
Los geht es also direkt mit dem schon angesprochenen „Twilight of the Gods“. Eigentlich ein typischer Track der letzten beiden Scheiben von BLIND GUARDIAN. Schön mit mehrstimmigen Gesang direkt am Anfang und im Chorus, so gefällt das den Fan! Ein bisschen fehlt meiner Ansicht nach der Druck, das könnte aber auch an meiner MP3 Promo liegen, die auch nicht immer die Besten sind!
Als Vorgeschmack aufs neue Album auf jeden Fall schon mal ein netter Appetithappen, der aufzeigt das die Jungs ihren Stil der letzten Alben treu bleiben, aber vielleicht geht es ja auch ein bisschen mehr wieder in die Richtung der Bombastera, wer weiß das schon nach einem Track zu sagen.
Die beiden anderen Songs sind Livemitschnitte der Evergreens „Time Stands Still“ und dem BG Song schlechthin „The Bard‘s Song“. Dürfen natürlich auf keinem Konzert fehlen, hat man aber schon öfters in dieser Form auf CD gehört. Eine nette Dreingabe, mehr auch nicht.

Anspieltipps:

Erübrigen sich natürlich bei einer EP

Fazit :

Der Sinn und Zweck einer EP ist ja immer das man den Fan Lust aufs neue Album macht, das gelingt den Jungs von BLIND GUARDIAN hier definitiv. Ich bin gespannt wo die Reise hingeht, hätte mir aber anstatt der beiden Livetracks noch mindestens einen weiteren neuen Song gewünscht, so bekommt man leider keinen ausreichenden Einblick in das neue Werk!
Der neue Song an sich ist natürlich erste Sahne, wenn man auf die letzten Alben der Band steht!

WERTUNG: keine Wertung

Trackliste:

01. Twilight of the Gods
02. Time Stands Still – At the Iron Hill (Live)
03. The Bard‘s Song (Live)

Julian