DIVINE ASCENSION – Liberator

Band: Divine Ascension
Album: Liberator
Spielzeit: 64:21 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma:  Vicisolum Productions
Veröffentlichung: 21.11.2014
Homepage: www.divine-ascension.com

Die female fronted Heavy Metaller von DIVINE ASCENSION sind noch eine relativ junge Truppe die, von Australien aus und angeführt von Fronterin Jennifer Borg, sich 2011 aufmachten mit ihrem Metalstil ala HALESTORM oder DELAIN die Welt zu erobern. Das Debütalbum „As the Truth Appears“ brachte der Band einiges an Aufmerksamkeit und nun ist man mit neuem Label und der neuen Platte „Liberator“ wieder zurück um sich erneut bei den Fans ins Gedächtnis zu rufen und den nächsten Schritt zu gehen.
Dieser Schritt beginnt standesgemäß mit dem Plattenopener „Dawn brings no Mercy“. Keyboardklänge eröffnen die Nummer, Sängerin Jennifer erklingt und los geht die kraftvolle Metalreise. Und eigentlich beschreibt die Mischung aus HALESTORM und DELAIN den Song ganz gut. Kraftvoll aber dennoch melodisch und mit astreinen weiblichem Gesang, so muss das für die Genrefreunde sein.
Beim nächsten Track „Stronger“ geht man vom Refrain her ein wenig mehr in die poppige Richtung, bevor man dann beim Titelsong „Liberator“ verschachtelter aber nicht weniger eingängig zu Werke geht.
Danach geht es mal ein wenig symphonischer zu wie bei „My Contender Lies“ oder „Crystal Tears“, mal gibt es eher sanftere Töne auf die Ohren wie bei „Sorrow‘s Sacrifice“ und mal wird einfach fröhlich drauf los gerockt wie bei „Machine“.
Alles im absolut angenehmen Bereich, keine großartigen Ausreißer nach unten, aber leider auch nicht nach oben!
Die anschließende Halbballade „Red Sky“ ist leider auch nicht großartig erwähnenswert, wesentlich besser läuft dann schon das flotte, melodische „The Final Stand“ in die Gehörgänge.
Die beiden letzten Nummern „Hideaway“ und das abschließende, sehr ruhige „Memoria‘s Logging“ geben mir dann aber wieder so gar nichts, rauschen leider auch ziemlich an einem vorbei.

Anspieltipps:

“Dawn Brings no Mercy”, “Stronger”, “Machine” sowie “The Final Stand” sind hier zu empfehlen.

Fazit :

Die neue Scheibe von DIVINE ASCENSION fängt richtig stark an, lässt dann aber leider im weiteren Verlauf und gerade zum Ende doch dann ziemlich nach. Man kann also das anfängliche Songniveau nicht ganz bis zum Ende durchhalten, aber gute Ansätze sind ja vorhanden und auch der sehr ordentlich Gesangsstil von Frontfrau Jennifer lässt frohlocken! Geben wir der Band einfach noch ein bisschen Zeit.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Dawn Brings no Mercy
02. Stronger
03. Liberator
04. My Contender Lies
05. Sorrow‘s Sacrifice
06. Crystal Tears
07. Machine
08. Red Sky
09. The Final Stand
10. Hideaway
11. Memoria‘s Longing

Julian

AMADEUS AWAD´S EON – The Book Of Gates (EP)

Band: Amadeus Awad’s Eon
Album: The Book Of Gates [EP]
Spielzeit: 46:33 min
Stilrichtung: Progressive Rock/Oriental Metal
Plattenfirma: Power Prog
Veröffentlichung: 28.11.2014
Homepage: ww.facebook.com/amadeus.awad.official

Der Name AMADEUS AWAD ist womöglich den Meisten noch nicht wirklich ein Begriff, Zeit also diesen interessanten Musiker, Komponisten und Produzenten einem breiteren Publikum bekannt zu machen. Das dachte sich wohl auch das feine Label Power Prog, die nun die vorliegende EP als Special Edition im digitalen Download Format unters Volk bringen. AMADEUS AWAD ist in erster Linie ein fantastischer Gitarrist der sein Handwerk im nicht gerade für seine Metal-Szene bekannten Libanon erlernte und seinem grossen Vorbild Richie Blackmore nacheiferte. Nach diversen Gehversuchen in lokalen Bands wagte der damals 19jährige den grossen Schritt und zog in die Landeshauptstadt Beirut um sein Glück und gleichgesinnte Mitmusiker zu finden. Auf Engagements in verschiedenen Coverbands foolgte der Entschluss es als Solokünstler zu versuchen und AMADEUS AWAD brachte 3 EPs unter eignenem Namen heraus („Ghost Stories“ (2011), „Time Of The Equinox“ (2012) und „Schizanimus“ (2013)). Das nun vorliegende Konzeptwerk erscheint unter dem Banner AMADEUS AWAD’S EON und wurde zusammen mit dem Sänger Elia I. Monsef (von der Heavy Metal Band Ostura) ausgeheckt und umgesetzt. Tatkräftige Unterstützung haben sich die beiden durch einige alte Bekannte aus dem internationalen Metal-Geschhäft geholt. Zwar begrenzt sich das Name-Dropping auf „nur“ 3 Namen, die haben es aber in sich: immerhin stehen mit Amanda Somerville (Avanatasia, Kiske/Somerville, Kamelot)  und Russel Allen (Symphony X., Adrenaline Mob, Allen/Lande) 2 der gefragtesten Stimmwunder im PowerMetal Bereich hinter dem Mikro und der frühere Dream Theater und OST Keyboarder Kevin Moore ist ja auch mal ne Hausnummer.

In den ersten 4 Tracks wird eine fein ausgearbeitete Geschichte aus und um die Geschichte des Mittleren Osten erzählt, die in erster Linie von den wechselnden Charakteren/Stimmen und den detailliert durchgezeichneten Kompositionen leben. Die immer genau richtig dosierten arabisch eingefärbten Farbspränkel geben den Nummern wie dem enorm eingängigen „The Crown’s Fate“ oder dem packenden Midtempo Groover „The Book Of Gates“ eine schön eingenständige Note. Und dann wären da natürlich noch die Gitarrensoli vom Meister selbst, der mit Speed und Herzblut in bester Yngwie Manier sein Instrument brennen lässt und für den ein oder anderen Aha-Moment sorgt.

Interessant wird die EP vor allem durch die 3 letzten Songs, die die vorangegangene EP „Schizanimus” aus dem Jahr 2013 darstellen. Ehrlich gesagt gefallen mir diese ruhigeren Tracks noch einen Ticken besser als das neue Material, da das Ganze einerseits mit mehr akustischen Instrumenten versehen ist und die Songs insgesamt einfach aufgrund der nicht ständig wechselnden Sänger homogener über die Ziellinie kommen. Das schmälert die Güte der aktuellen Tracks allerdings in keinster Weise und dem Käufer werden hier 2 ziemlich verschiedenen Facetten von  AMADEUS AWAD zum Entdecken geboten. “The Book Of Gates” stellt daher eine lohnenswerte Anschaffu8ng für Prog/Power Metal Fans dar, sowie eine Bereicherung im noch sehr überschaubaren “Oriental Metal” Sektor.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Visions
02. The Crown’s Fate
03. The Book Of Gates
04. Incarnation
05. Poetry Of Time (Bonus Track)
06. Noir (Bonus Track)
07. Song For A Loner (Bonus Track)

Mario

THE SKULL – For Those Which Are Asleep

Band: The Skull
Album: For Those Which Are Asleep
Spielzeit: 49:25 min
Stilrichtung: Doom Metal
Plattenfirma: Tee Pee Records
Veröffentlichung: 07.11.2014
Homepage: www.theskullusa.com

2012 wurde eine Band ins Leben gerufen, in welche die Doomgemeinde enorme Hoffnung gelegt hat: THE SKULL. Wie der Name vermuten lässt, gibt es hier einen klaren Bezug zu TROUBLE und deren zweiten Langspieler. Mit von der Partie sind mit Eric Wagner, Ron Holzner und Jeff Olson gleich drei ehemalige Mitglieder der Doom-Götter aus Chicago. An Bord sind zudem noch Lothar Keller (SACRED DAWN) und Matt Goldsborough (ex-PENTAGRAM). Wer wenn nicht diese Jungs atmen den Spirit des klassischen Doom Metal?

Den Anfang macht „Trapped Inside My Mind“, und der Song begeistert von der ersten Note an. Verdammt heavy, düster und treibend – Doom Metal in Reinkultur. Eric ist in Höchstform, sein Gesang ist und bleibt ein Genuss. Im Mittelteil wird es kurz etwas ruhiger und rockiger, bevor der Song zum Ende wieder Fahrt aufnimmt. So darf es weiter gehen! Und das tut es auch. Es gibt immer wieder rockige Einschübe, die Grundzutaten sind tonnenschwere Riffs und eine melancholisch düstere Stimmung. Bei „Sick of it all“ wird der Fuß vom Gas genommen, der Song walzt sich mit unglaublicher Macht aus den Boxen, besonders die Basslinien sind eine wahre Freude. „The Door“ ist dann leicht psychedelisch angehaucht. Und so geht es weiter, Abwechslung wird auf „For Those Which Are Asleep“ groß geschrieben. Besonders stark finde ich dann noch „Till the Sun Turns Black“, das Riff groovt alles in Grund und Boden! Ob das TROUBLE-Cover „The Last Judgment“ wirklich nötig gewesen wäre, stelle ich mal in Frage, THE SKULL sind eigenständig genug um auf solche Spielchen verzichten zu können.

Im Vergleich mit dem aktuellen Langspieler von TROUBLE haben THE SKULL klar die Nase vorne, mit Erics Projekt BLACKFINGER und deren selbstbetitelten Debüt vom Anfang des Jahres liegt „For Those Which Are Asleep“ auf Augenhöhe. Zeitloser Doom Metal, mit Leidenschaft zelebriert. Man bekommt genau was man erwartet. Stark!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Trapped Inside My Mind
02. The Touch of Reality
03. Sick of It All
04. The Door
05. Send Judas Down
06. A New Generation
07. Till the Sun Turns Black
08. For Those Which Are Asleep
09. Sometime Yesterday Mourning
10. The Last Judgment

Chris

DAMN YANKEES – Damn Yankees (Re-Release)

Band: Damn Yankees
Album: Damn Yankees
Spielzeit: 50:51 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Rock Candy Records
Veröffentlichung: 28.10.2014
Homepage: www.rockcandyrecords.com

Sehr beliebt und immer wieder amüsant: Ted Nugent Bashing. Das fällt natürlich angesichts der oft haarsträubenden Äußerungen des passionierten Jägers und unverbesserlichen Patrioten auch nicht allzu schwer. Dabei vergisst man allerdings gerne, dass der mittlerweile 66jährige eine ganz passable Gitarre zupfen kann und sein Fremdschäm-Geplapper in seiner Heimat womöglich einfach nur Mittel zum Zweck ist. Waren Nugents‘ Soloalben, vor allem aus der Frühzeit seiner Karriere, durchaus noch eher auf den amerikanischen Musikgeschmack zugeschnitten und auch dort sehr erfolgreich, so zog er mit seiner Supergroup DAMN YANKEES (zumindest kurzzeitig) das ganz grosse Los: zusammen mit Tommy Shaw (Styx), Jack Blades (Night Ranger) und dem damals unbekannten Schlagzeuger Michael Cartellone legte der „Motor City Madman“ den heute zur Besprechung vorliegenden Gerne Klassiker vor, der eigentlich in keinem ordentlich geführten Hardrock-Haushalt fehlen darf.

Um den richtigen Durchbruch zu schaffen musste damals eigentlich nur eines her: die vor Kitsch triefende, massenkompatible Feuerzeug Ballade. Und wer konnte die besser rausschmettern als Tommy Shaw, der bei Styx die Grundformeln des pathetischen Bombast-Rocks gelernt hatte. „High Enough“, von Shaw kongenial zusammen mit Jack Blades intoniert, katapultierte die DAMN YANKEES bis auf Platz 3 der US Charts und verhalf der Band zu riesiger Popularität. Der Rest des von Ron Nevison druckvoll und zeitlos produzierten Albums bietet mit großer Spielfreude dargebotene Hardrock-Kost der Oberklasse: der Opener „Coming Of Age“, der Titeltrack oder „Rock City“ sind einfach makellose Hard Rock Perlen der Oberklasse die von dem unbändigen Enthusiamus der Musiker leben. Und dann wäre da ja noch der Übersong „Come Again“, der auf perfekte Weise den Wahnsinn eines Ted Nugent und das Melodische Gespür von Blades und Shaw in ein Monster von einem Song verwandelt.

So schnell der internationale Erfolg gekommen war, so schnell war er auch wieder dahin. Die 2te Platte „Don’t Tread“ (1992), im Grunde eine 1zu1 Blaupause des Debüts, ging sang- und klanglos unter und die DAMN YANKEES wussten wann die Zeit gekommen war das Feld zu räumen. Das klangtechnisch fett und transparent in Szene gesetzte Album klingt heute noch genauso fett wie vor 24 Jahren, trotz oder dank dem Rock Candy Remastering. Und wie bei diesem Label üblich wurde der Neu-Auflage neben einem guten Bonus Track auch ein äusserst interessantes Booklet spendiert, dass mit Interviews aller Beteiligten eine Menge an interessanten und amüsanten (sobald Nugent den Mund aufmacht) Anekdoten punkten kann. Wer die Platte noch nicht im Schrank hat sollte spätestens jetzt zugreifen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Coming of Age
02. Bad Reputation
03. Runaway
04. High Enough
05. Damn Yankees
06. Come Again
07. Mystified
08. Rock City
09. Tell Me How You Want It
10. Piledriver
11. Bonestripper (Bonus: B-Side)

Mario

WINGER – Winger / In The Heart Of The Young (Re-Releases)

Band: Winger
Album: Winger / In The Heart of The Young
Spielzeit: 52:37 min / 54:32 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Rock Candy Records
Veröffentlichung: 28.10.2014
Homepage: www.wingertheband.com

Die Kernmannschaft im WINGER Lager (Sänger/Bassist Kip Winger, Gitarrist Reb Beach und Drummer Rod Morgenstein) ist nun schon seit 1988 (mit einigen Unterbrechungen) gemeinsam unterwegs und hat vor Kurzem ein brandneues Album („Better Days Comin’“) vorgelegt. Auch wenn die seit der Reunion (2006) vorgelegten Scheiben keineswegs schlecht sind, rufen uns die beiden Neuauflagen der ersten WINGER Scheiben nochmal eindrucksvoll vor Augen, dass die besten Zeiten der Band nun leider schon einige Jahre zurück liegen:

„Winger“ (1988)

WINGER’s erste, selbstbetitelte Scheibe warf mit „Headed For A Heartbreak“ und „Only Seventeen“ 2 veritable Hits ab und bugsierte die Band gleich aus dem Stand in die erste Liga der Hair Metal Bands. Dass die Cracks um den ehemaligen Alice Cooper Bassisten Kip Winger von den spielerischen Fähigkeiten allerdings in einer ganz anderen Kategorie als die meisten anderen Spandex-Jünger unterwegs waren zeigen Songs wie „Hungry“ oder das ausufernde Gitarrensolo in besagtem „Headed For A Heartbreak“, das einen gewissen Steve Vai zu Lobpreisungen über den neuen Star am Gitarrenhimmel nötigte. Die Mischung aus proggigen Kabinettstückchen, harten Gitarren und quietschbunt lackiertem Pop war durchaus gewagt und es war wohl unvermeidlich, dass die Band mit Ihrem Lippenstift-Image bei den „echten“ Musikern mitunter belächelt wurde. Was vielleicht auch an den kitschigen Texten gelegen haben mag – authentischer Anspruch geht anders.  Und ob die Band sich wirklich den Jimi Hendrix Klassiker „Purple Haze“ zur Brust nehmen musste – darüber kann man leidenschaftlich diskutieren. Dank der genannten Hits und weiterer Perlen wie „Madeleine“ oder „Without The Night“ ist „Winger“ aber bis heute ein bärenstarkes Stück melodischer Hardrock geblieben das wie aus einem Guss klingt.

„In The Heart of The Young“ (1990)

Geht ein Debüt durch die Decke, steht eine Band natürlich vor der undankbaren Aufgabe das bereits Erreichte noch zu toppen. Kein leichtes Unterfangen, dem Kip Winger und seine Jungs aber locker entgegen traten. Wie bereits beim erfolgreichen Debüt sorgte auch bei „In The Heart of The Young“ der Kip Winger Kumpel Beau Hill für die glasklare und ungemein wuchtige Produktion. Auf Album Nummero Zwo trieben WINGER ihren Mix aus Pop und subtiler Frickelei bis an die Grenzen: die von Keyboarder Paul Taylor verfasste Schmonzette „Miles Away“ war eine Kitsch-Ballade aus dem Bilderbuch und verfehlte Ihr Ziel – die Charts – nicht. Zwischen die lockeren Gute-Laune Rocker wie „Can’t Get Enough“ und „Easy Come, Easy Go“, die mit unwiderstehlichen Refrains ausgestattet waren, mischten sich immer wieder Tracks in denen die Musiker ihr ungewöhnliches Können unter Beweis stellten (siehe z.B. „Rainbow In The Rose“ oder der Titeltrack).Vor allem das anspruchsvolle Drumming von Rod Morgenstein und die wunderbar verspielten Soli von Reb Beach zeigen wie sehr der Gute sein Talent zur Zeit bei Whitesnake verheizt. „In The Heart of The Young“ war quasi das bessere „Winger“ und ist auch heute noch ein Glanzstück melodischen, anspruchsvollen Hardrocks.

Beide Re-Releases sind wie bei Rock Candy Records üblich superb aufgemacht und wurden einem Remastering unterzogen das bei dem Debüt durchaus Sinn macht. Da „In The Heart of The Young” aber auch schon bei seiner Veröffentlichung ein ungemein fett und makellos produziertes Album war, ist der Sinn eines Remasters hier hingegen fraglich. Das bleibt Geschmacksache. Schade ist allerdings, dass es als Bonustracks keine der Songs auf die Platten geschafft haben, die die Band zu Filmen wie zB „Bill and Ted’s Bogus Journey“ oder „Karate Kid III“ beigetragen hat. Immerhin gibt es jeweils einen Remix sowie drei unveröffentlichte Songs als Dreingabe. Wer WINGER bisher noch nicht entdeckt hatte, kann dies anhand der beiden leckeren Re-Releases nun formvollendet nachholen.

WERTUNG:

„Winger“


„In The Heart Of The Young“

Trackliste:

Winger

01. Madalaine
02. Hungry
03. Seventeen
04. Without The Night
05. Purple Haze
06. State Of Emergency
07. Time To Surrender
08. Poison Angel
09. Hangin On
10. Headed For A Heartbreak
11. Higher And Higher
12. Headed For A Heartbreak (’91 Remix)
13. Never

In The Heart of The Young

01. Can’t Get Enuff
02. Loosen Up
03. Miles Away
04. Easy Come, Easy Go
05. Rainbow In The Rose
06. In The Day We’ll Never See
07. Under One Condition
08. Little Dirty Blonde
09. Baptized By Fire
10. You Are The Saint, I Am The Sinner
11. In The Heart Of The Young
12. All I Ever Wanted
13. Headed For A Heartbreak (’91 Remix)

Mario

WHITE WIDDOW – Crossfire

Band: White Widdow
Album: Crossfire
Spielzeit: 43:01 min.
Stilrichtung: Melodic Rock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 28.11.2014
Homepage: www.whitewiddow.com/au

Schwere Zeiten auch im Hause WHITE WIDDOW. Mit ihren beiden Alben „White Widdow“ 2010 und „Serenade“ 2011 standen die Zeichen auf Sturm. Die Australier waren eine der vielversprechendsten Bands, um dem teils verstaubten AOR und Melodic Rock neue Impulse zu geben. Doch der tragische Tod ihres Drummers und der Weggang des Bassisten legte den Australiern immer neue Steine in den Weg. Doch wer den langen Weg auf sich nimmt, nur um ein kleines Festival in Deutschland mit seiner Anwesenheit zu bereichern und ein richtig geiles Set hinzulegen (H.E.A.T. Festival 2011), muss aus einem besonderen Holz geschnitzt sein. Und so nehmen die Millis Brüder Jules (vocals) und Xavier (keyboards) und Gitarrist Enzo Almanzi zusammen mit ihren neuen Kollegen Ben Webster (bass) und Noel Tenny (drums) das Heft neu in die Hand und legen ihr drittes Langspielalbum „Crossfire“ vor.

Abermals produziert von Xavier Millis wurde für den Mix Pelle Saether (GRAND DESIGN) verpflichtet, der den 10 Stücken einen nahezu perfekten Sound mit dicken Background-Chören spendiert hat. Und der macht richtig Spaß! Die Gitarren haben mehr Platz bekommen, nehmen den Keyboards aber nicht die Luft zum atmen. Hier hat Soundtüftler Saether wirklich ganze Arbeit geleistet. Und WHITE WIDDOW ebenso, denn „Caught In The Crossfire“ ist ein Einstand nach Maß! Ein paar AOR-Einflüsse mehr gibt es bei „Fly Me Away“ zu hören. Das balladeske „Just Another Night“ ist voller Gefühl und kraftvoll zugleich. Und wer Songs wie „Angel“, „Carry The Heartache“ oder „Below The Belt“ komponieren kann, sollte zu den Großen der Zunft gezählt werden. Ganz so leicht gestaltet sich das leider nicht, aber sicher ist, dass mit dieser Liedersammlung der Weg nach oben ein Stück greifbarer sein sollte.

WHITE WIDDOW haben mit „Crossfire“ erneut ein erstklassiges Album abgeliefert – trotz der Rückschläge in den vergangenen Jahren. Die Platte reiht sich als logischer Nachfolger zu „Serenade“ in die Diskographie der Australier ein. Wenn man ehrlich ist, hat man hier auch nicht weniger erwartet.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Caught In The Crossfire
02. Fly Me Away
03. Just Another Night
04. Below The Belt
05. Dreams Don´t Die
06. Too Many Tears
07. Angel
08. Born To Be A Rebel
09. Carry The Heartache
10. Never Again

Stefan

MAVERICK – Quid Pro Quo

Band: Maverick
Album: Quid Pro Quo
Spielzeit: 50:24 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 28.11.2014
Homepage: www.facebook.com/maverickbelfastuk

Die sind hungrig! Das waren meine Gedanken beim Erstkontakt mit der nordirischen Hardrockband MAVERICK. Dazu diente ihr vorab veröffentlichtes Video zu „Paint By Numbers“ (HIER). Professionell produziert machte schon der Clip eine extrem gute Figur, der Song war kraftvoll, melodisch und ambitioniert. Aber mal von vorne, denn die meisten werden diese junge Kapelle aus Belfast wohl noch nicht kennen. MAVERICK wurden erst vor zwei Jahren gegründet und haben im Mai 2013 ihre erste EP „Talk´s Cheap“ veröffentlicht. Seitdem haben sie an ihrem Longplay-Debüt geschraubt, das jetzt in Form von „Quid Pro Quo“ erscheint. Frei übersetzt ist dieses Sprichwort gleichbedeutend mit „eine Hand wäscht die andere“, ein Regel, die sich so mancher Egoist mal hinter die Ohren schreiben sollte.

Wollen wir aber erst einmal sehen, was die Jungs bereit sind zu geben: Nach dem Intro „Event Horizon“ startet „Snakeskin Sinner“ herrlich energisch und setzt ein erstes Ausrufezeichen. Das schon erwähnte „Paint By Numbers“ folgt auf den Fuß. Ein richtig starker Song, obwohl die Melodie in den Strophen schon arg an MANOWAR´s „Metal Daze“ angelehnt ist. Nur eben rockiger, es sei den Jungs verziehen, das Ding kommt richtig fett und der Clip dazu ist Bombe. Melodisch geht es weiter – „Got It Bad“ ist ein Beispiel dafür, dass die Jungs auch manchmal etwas AOR in ihre Songs mischen. Dagegen ist „In Our Blood“ ein regelrechter Wirbelwind. Etwas entspannter gehen die Jungs bei „One More Day (Quid Pro Quo)“ zur Sache. Große Melodien, tolles Songwriting und ein richtig gutes Gespür für eine ausgewogene Härte. Bisher gibt es absolut nichts zu meckern. Auch die folgenden Stücke haben Klasse. Das melodiöse „Electric“ oder „Took The Night“, das die Platte in bestechender Form abschließt, sollen nur zwei Beispiele sein.

Der Sound ist amtlich, die Songs abwechslungsreich und gut ausgearbeitet. Dicke Gangvocals unterstützen das Organ von Frontmann Dave Balvour, der sich sehr gut präsentiert. Es gibt Double-Leads und markante Riffs, was wollt Ihr also mehr? MAVERICK geben uns ein enorm starkes Debütalbum – jetzt seid Ihr an der Reihe, um Euren Teil dazu beizutragen und das Ding zu kaufen. Quid Pro Quo! Es lohnt sich…

WERTUNG:


Trackliste:

01. Event Horizon
02. Snakeskin Sinner
03. Paint By Numbers
04. Got It Bad
05. In Our Blood
06. One More Day (Quid Pro Quo)
07. Electric
08. Rock´n Roll Lady
09. Shackled
10. Last Addiction
11. Side By Side
12. Took The Night

Stefan

WICKED SENSATION – Adrenaline Rush

Band: Wicked Sensation
Album: Adrenaline Rush
Spielzeit: 53:05 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 28.11.2014
Homepage: www.wicked-sensation.com

Die deutschen Hardrocker WICKED SENSATION melden sich zurück. 4 Jahre nach ihrem letzten Langspieler legen die Karlsruher mit „Adrenaline Rush“ nach. Dass seit „Crystallized“ erneut eine solch lange Zeit ins Land gezogen ist, haben Michael Klein (guitars), Sang Vong (guitars), Martin Mannhardt (bass), Dirk Bruinenberg (drums) und Bernd Spitzner (keyboards) allerdings nicht alleine zu verantworten. Denn neben Line-Up Wechseln wurde zu allem Übel auch noch ihr Sänger Robert Soeterboeck krank. Eine Zyste an seinen Stimmbändern machte es ihm unmöglich, „Adrenaline Rush“ einzusingen. Eine Operation wäre unumgänglich gewesen, die Zeit bis zur kompletten Genesung lang. Schweren Herzens hat sich die Band dazu entschlossen, sich Hilfe von Außerhalb zu holen. Die Wahl fiel schließlich auf David Reece. Ähnlich wie vor einigen Jahren Michael Bormann schafft es Herr Reece in letzter Zeit, auf immer mehr Hochzeiten zu tanzen und damit ein gewisses Überangebot zu schaffen.

Dennoch möchte ich hier nicht weiter darauf herumreiten, schließlich haben es sich WICKED SENSATION nicht ausgesucht, dass ihr etatmäßiger Vokalist verhindert ist. Und so startet “King Of The World” gleich mit einem gehörigen Knall in das neue Album. Respekt meine Herren! Und auch “Same Old Situation” rockt wie die Hölle. Ebenfalls punkten können starke Nummern wie “Misery”, “Blue Painted Sky” oder “Angel In Black” (keine Coverversion des BANGALORE CHOIR Hits, auch wenn es vielleicht nahe liegt). Leider fallen viele der übrigen Stücke weit ab bis ins beliebige Mittelfeld.  Das Feuer, das in den vorhin genannten Beispielen loderte, ist hier nicht zu finden.

Schade, denn die typisch knackige Produktion von Dennis Ward würde die perfekte Voraussetzung für ein erstklassiges Album liefern. Unterm Strich bleibt allerdings nur ein gutklassiges Exemplar, das durchaus seine Highlights hat, insgesamt aber nicht gegen die große Konkurrenz anstinken kann.

WERTUNG:


Trackliste:

01. King Of The World
02. Same Old Situation
03. Misery
04. Leave Me Like A Fool
05. Blue Painted Sky
06. Angel In Black
07. Living On My Memories
08. Desperate Nation
09. Adrenaline Rush
10. No More Lies
11. This Time

Stefan

MYSTERY – From Dusk Till Dawn

Band: Mystery
Album: From Dusk Till Dawn
Spielzeit: 52:00 min.
Stilrichtung: Hardrock, Hair Metal
Plattenfirma: Metalapolis Records
Veröffentlichung: 28.11.2014
Homepage: www.mysteryrocks.net

Schon gut ein Jahr nach dem offiziellen Debütalbum „2013“ kommen die australischen Jung-Rocker MYSTERY mit einem neuen Longplayer angerauscht. Zum Zeitpunkt ihrer ersten Aufnahmen war Bandleader Rocky Ravic erst 14 Jahre alt, mittlerweile durfte er seine Volljährigkeit feiern. Alle übrigen Mitglieder wurden anscheinend ausgetauscht, denn das Line-Up 2014 besteht neben Ravic (vocals, guitars) aus Izzy Angel (guitars), Ozzy Koshi (bass) und Kei Bland (drums). Schon in der Vergangenheit konnten MYSTERY die Bühne mit MANOWAR, MOTÖRHEAD, IRON MAIDEN und vielen anderen Großen des Heavy Metal Zirkus teilen. Sie waren überall auf der Welt unterwegs und haben wohl größtenteils für offene Futterluken gesorgt.

Gleich 13 neue Songs befinden sich auf „From Dusk Till Dawn“. Wer die Band bereits kennt, der wird bemerkt haben, dass die Promotion Maschinerie bei den Australiern läuft wie geschmiert. Hier wird nichts dem Zufall überlassen und eine neue Platte wird schon mal von einem kompletten Film flankiert, der auch noch in Cannes über die Leinwand flimmert. So geschehen beim letzten Filmfestival in der französischen Glitzermetropole. Die Regler bei den Aufnahmen bediente erneut Stu Marshall (DEATH DEALER). Er hat dem Sound mehr Druck verpasst. Die Jungs haben auf technischer Ebene sicher einiges dazugelernt. Allerdings heben sich meisten der neuen Songs kaum vom Debüt ab, das z.B. mit „Raise Your Fist“ oder „Rock´n Roll Forever Be“ seine stärksten Momente hatte. Was aber immer noch sehr grenzwertig daherkommt, ist der Gesang. Auch die Backing Vocals klingen teilweise komplett schief und haben keine Power.

Klar haben wir es hier mit Jugendlichen zu tun, aber wenn man bei den Großen mitspielen will, muss man sich solche Kritik leider auch anhören. Image und Outfit sitzen perfekt. Die optische Umsetzung ist auf Hochglanz getrimmt, aber vieles auf „From Dusk Till Dawn“ klingt nicht fertig. Vielleicht kommt da das Beispiel gerade recht, dass der beste Song auf dem Album eine Coverversion ist. „I´m A Rocker“ von JUDAS PRIEST ist wirklich gut umgesetzt, wobei „Run To Paradise“ von den CHOIRBOYS, einer recht unbekannten australischen Band eher das Niveau der eigenen Kompositionen hat. Hier stechen vor allem das an POISON angelehnte „Dusk Till Dawn“ oder das vergleichsweise harte „Die Another Day“ heraus, wo die Band eine ordentliche Kostprobe ihres technischen Könnens gibt.

Wenn ich auf die erste Zeit von KISSIN´ DYNAMITE schaue, lag auch das Ein oder Andere im Argen, doch spätestens beim zweiten Album präsentierte man sich viel professioneller. Nach anfänglicher Orientierungslosigkeit in Sachen musikalischer Ausrichtung scheinen die Schwaben jetzt auch hier ihr Glück gefunden zu haben. Diese steht bei MYSTERY von Anfang an fest: Hardrock bzw. Hair Metal, der an frühe MÖTLEY CRÜE oder POISON erinnert. Die Qualität der Songs hat sich leider nicht gesteigert, so leid es mir tut und ich diese junge Band für das bewundere, was sie tut.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Dusk Till Dawn
02. Let It Out
03. Time To Let You Go
04. Wild And Free
05. Fight For You
06. Promised Land
07. Die Another Day
08. The One And Only
09. Looking Back
10. Living On The Road
11. Falling From Grace
12. I´m A Rocker
13. Run To Paradise

Stefan

MORTICIAN – Shout For Heavy Metal

Band: Mortician
Album: Shout for Heavy Metal
Spielzeit: 41:57 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma:  Pure Underground Records
Veröffentlichung: 14.11.2014
Homepage: www.mortician.at

Na guck mal hier das ging jetzt aber fix! Nachdem die Österreicher MORTICIAN seit ihrer Gründung in den seligen 80igern nicht so viel von sich hören lassen haben und erst 2011 mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum um die Ecke bogen, haben sie nun schon das zweite Album „Shout for Heavy Metal“ auf der Pfanne.
Anscheinend ist man des rum sitzens überdrüssig geworden!
Geboten wird uns hier traditioneller Heavy Metal ganz im Stile von ACCEPT oder SAXON, teilweise leicht thrashlastig und mit dem speziellen Organ von Sänger Daniel Khan veredelt. Also ganz wie auch schon das Debüt geklungen hat.
Mal schauen ob man sich auch qualitativ etwas steigern konnte, los geht es mit dem Opener „Shout for Heavy Metal“. Langsam steigen wir in die Nummer ein, bevor dann die knackigen tiefergestimmten Gitarrenriffs das Zepter übernehmen und Daniel zum ersten Mal richtig los röhrt. Eine treibende Nummer entwickelt sich im weiteren Verlauf dessen Glanzpunkt definitiv der Chorus ist. Der Anfang ist also schon mal gut geglückt, weiter geht es direkt im Anschluss ähnlich stark mit „Eagle Spy“, „Promised Land“ sowie „Rock Power“. Gerade beim letzteren Track kann man so richtig schön mitgehen und die Fäuste in die Luft recken, starke Nummer die mit Sicherheit im Liveraufgebot der Jungs stehen wird.
„Black Eyes“ steht dann den ersten Tracks von der Qualität her in Nichts nach, das dazwischen liegende „The Devil you know“ ist aber so gar nicht nach meinem Geschmack, zu gewöhnlich rauscht es ohne großen Höhepunkt an einem vorbei.
Bei den letzten Songs ist aber eigentlich alles wieder im grünen Bereich und speziell das rockige „Wrong Way“ kann nochmal so richtig überzeugen.

Anspieltipps:

Mit “Shout of Metal, “Eagle Spy”, “Rock Power”, sowie “Black Eyes” seid ihr hier am besten bedient.

Fazit :

Zusammenfassend würde ich beim neuen Album von MORTICIAN sagen das man die Qualität des Debütalbums auf jeden Fall gehalten hat, eine kleine Steigerung ist auch erkennbar, für einen richtigen Notensprung muss aber definitiv noch etwas mehr kommen und auch die Spielzeit könnte etwas mehr sein!
Fans der Band werden aber auf jeden Fall nicht enttäuscht und können sich den Silberling blind kaufen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Shout for Heavy Metal
02. Eagle Spy
03. Promised Land
04. Rock Power
05. The Devil you know
06. Black Eyes
07. Inner Self
08. Hate
09. Wrong Way

Julian