MORTICIAN – Shout For Heavy Metal

Band: Mortician
Album: Shout for Heavy Metal
Spielzeit: 41:57 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma:  Pure Underground Records
Veröffentlichung: 14.11.2014
Homepage: www.mortician.at

Na guck mal hier das ging jetzt aber fix! Nachdem die Österreicher MORTICIAN seit ihrer Gründung in den seligen 80igern nicht so viel von sich hören lassen haben und erst 2011 mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum um die Ecke bogen, haben sie nun schon das zweite Album „Shout for Heavy Metal“ auf der Pfanne.
Anscheinend ist man des rum sitzens überdrüssig geworden!
Geboten wird uns hier traditioneller Heavy Metal ganz im Stile von ACCEPT oder SAXON, teilweise leicht thrashlastig und mit dem speziellen Organ von Sänger Daniel Khan veredelt. Also ganz wie auch schon das Debüt geklungen hat.
Mal schauen ob man sich auch qualitativ etwas steigern konnte, los geht es mit dem Opener „Shout for Heavy Metal“. Langsam steigen wir in die Nummer ein, bevor dann die knackigen tiefergestimmten Gitarrenriffs das Zepter übernehmen und Daniel zum ersten Mal richtig los röhrt. Eine treibende Nummer entwickelt sich im weiteren Verlauf dessen Glanzpunkt definitiv der Chorus ist. Der Anfang ist also schon mal gut geglückt, weiter geht es direkt im Anschluss ähnlich stark mit „Eagle Spy“, „Promised Land“ sowie „Rock Power“. Gerade beim letzteren Track kann man so richtig schön mitgehen und die Fäuste in die Luft recken, starke Nummer die mit Sicherheit im Liveraufgebot der Jungs stehen wird.
„Black Eyes“ steht dann den ersten Tracks von der Qualität her in Nichts nach, das dazwischen liegende „The Devil you know“ ist aber so gar nicht nach meinem Geschmack, zu gewöhnlich rauscht es ohne großen Höhepunkt an einem vorbei.
Bei den letzten Songs ist aber eigentlich alles wieder im grünen Bereich und speziell das rockige „Wrong Way“ kann nochmal so richtig überzeugen.

Anspieltipps:

Mit “Shout of Metal, “Eagle Spy”, “Rock Power”, sowie “Black Eyes” seid ihr hier am besten bedient.

Fazit :

Zusammenfassend würde ich beim neuen Album von MORTICIAN sagen das man die Qualität des Debütalbums auf jeden Fall gehalten hat, eine kleine Steigerung ist auch erkennbar, für einen richtigen Notensprung muss aber definitiv noch etwas mehr kommen und auch die Spielzeit könnte etwas mehr sein!
Fans der Band werden aber auf jeden Fall nicht enttäuscht und können sich den Silberling blind kaufen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Shout for Heavy Metal
02. Eagle Spy
03. Promised Land
04. Rock Power
05. The Devil you know
06. Black Eyes
07. Inner Self
08. Hate
09. Wrong Way

Julian

VICTORIUS – Dreamchaser

Band: Victorius
Album: Dreamchaser
Spielzeit: 49:04 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma:  Sonic Attack Records
Veröffentlichung: 16.11.2014
Homepage: www.vic.the-band-cruiser.de

Also das nenne ich mal fleißig! Die deutschen Power Metaller von VICTORIUS haben knapp 1 Jahr nach ihrem Debütalbum „The Awakening“ ein neues Album mit dem Titel „Dreamchaser“ am Start. Schon das Debüt war ein wahres Fest für Power Metalfreunde und ich bin mir sicher auch das neue Album wird sich qualitativ dort einreihen.
Laut Bandankündigung soll das Album noch mehr Power, mehr Geschwindigkeit und eingängige Melodien und Refrains besitzen. Na, ich würde mal sagen dann schauen wir doch direkt mal mit dem Opener „Twillight Skies“ ob das so stimmt. Ganz kurz glaubt man sich in Sicherheit, aber dann brechen die brachialen Gitarrenriffs über einen Hinweg und ein erstklassiger Metalstampfer, der auch so auf dem Debütalbum hätte stehen können, nimmt Fahrt auf. Höhepunkt des Tracks ist natürlich der Chorus, bei dem man so richtig schön mitgehen kann. Ein erster Glanzpunkt also schon mal.
Und viel gibt es auch bei den nächsten Tracks nicht auszusetzen, „Day of Reckoning“ beschreitet den selben Pfad wie der Openersong, „Dragonheart“ klingt wie eine Version eines FREEDOM CALLS Gassenhauers und „Fireangel“ ist dann wunderbar melodisch geworden und überzeugt mit einem abwechslungsreichen Aufbau.
Direkt im Anschluss gibt es dann gleich die nächsten Ohrwürmer auf die Ohren. Der Titeltrack „Dreamchaser“ gräbt sich ebenfalls unaufhaltsam seinen Weg in die Gehörgänge und mit „Battalions of the holy Cross“ gibt es dann eine knackige Power Metalnummer erster Güte. Da freut sich das Fanherz und die Luftgitarre darf ebenfalls geschwungen werden!
Bislang gibt es also wenig negatives hier zu berichten, das bleibt eigentlich auch so gut wie durchgängig bis zum Ende so, einzig „Speedracer“ und „Where Ravens fly“ können den Vergleich nicht ganz standhalten und klingen ein wenig zu gewöhnlich. Wer aber dann weiterhin so Granaten wie „Blood Aliance“ oder den epischen Abschlusstrack „Silent Symphony“ an Bord hat, kann auch ein, zwei etwas schwächere Songs absolut verschmerzen!

Anspieltipps:

Schwierig hier einzelne Songs zu nennen, alles ist auf einem recht hohen Niveau und begeistert von Anfang bis Ende.

Fazit :

Das Debütalbum der Jungs von VICTORIUS war schon echt der Hammer, auf dem neuen Silberling legen die Jungs aber definitiv noch eine Scheibe drauf, alles wirkt einfach griffiger und kompakter. Wären die ein, zwei schwächeren Songs zum Ende der Platte hin nicht, wäre es die Höchstnote geworden! So gibt es einen kleinen Abzug.
Fans der Band und des Genres können hier aber definitiv blind zugreifen, geile Scheibe!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Twillight Skies
02. Day of Reckoning
03. Dragonheart
04. Fireangel
05. Dreamchaser
06. Battalions of the holy Cross
07. Blood Alliance
08. Speedracer
09. Where Ravens fly
10. Black and White
11. Silent Symphony

Julian

ASTRALION – Astralion

Band: Astralion
Album: Astralion
Spielzeit: 68:14 min
Stilrichtung: Melodic Power Metal
Plattenfirma:  Limb Music
Veröffentlichung: 14.11.2014
Homepage: www.astralion.org

Ja ja unser Nachbarland Finnland ist immer wieder ein wahres Geburtsbecken für melodische Power Metalbands. So auch für die, vor drei Jahren vom Schlagzeuger Tom Wallen, Hank J. Newman und Sänger Ian E Highhill, gegründeten ASTRALION. In einem Affenzahn fand man weitere Bandmitglieder und schrieb die ersten Songs. Diese gipfelten dann in dem ersten Demo mit dem Namen „Roadside Rose“.
Bevor man aber so richtig durchstarten konnte, musste man den Abgang von Gründungsmitglied Tom Wallen verkraften, der aber nach kurzer Suche durch den aktuellen Drummer Arnold Hackmann ersetzt wurde.
Nun war man wieder ready to rock, spielte viele Livegigs und wurde dann mit der Unterzeichnung des Plattendeals bei den Power Metalspezialisten Limb Music belohnt. 3 Jahre nun nach dem Start der Band steht uns nun das selbstbetitelte Debütalbum ins Haus auf dem man ganz im Stile der großen Vorbilder SONATA ARCTICA, THUNDERSTONE, HAMMERFALL oder STRATOVARIUS 1 A Melodic Power Metal zockt.
Also spitzen wir mal gebannt die Ohren und horchen in den Opener „Mysterious & Victorious rein. Schnell und mit ordentlich Keyboardunterstützung bahnt sich die Nummer ihren Weg. Der Gesang von Fronter Ian ist im angenehmen Bereich und auch der Chorus ist schön eingängig. Typischer Finnischer Melodic Power Metal irgendwie, für den Anfang auf jeden Fall schon mal sehr ordentlich!
Es folgt mit „The Oracle“ ein Track der eindeutig im langsameren, stampfenden Bereich angesiedelt ist, an sich eine ganz gute Nummer, im Vergleich zum Vorgänger aber ein kleiner Rückschritt.
Diesen Ausrutscher bügelt man aber beim anschließenden „At the Edge of the World“ wieder mehr als aus. 1 A Mucke für den Melodic Metaller unter uns der viel Wert auf Keyboards und einen eingängigen Chorus legt. Bislang die beste Nummer!
Der Mittelteil der Scheibe wird durch den Stampfer „We all made Metal“ und dem epischen, überlangen „Black Sails“ geprägt. Hier wird der Hörer gut unterhalten und bekommt was er erwartet.
Die anschließende Quotenballade „To Isolde“ ist dann aber nicht das Gelbe vom Ei, so was haben wir auch schon stärker gehört und auch das schnelle „Computerized Love“ kann mich nicht vollständig überzeugen, irgendwie zu gewöhnlich und zu sehr Standardware.
Zum Abschluss bekommt man dann wieder etwas besser die Kurve hat man doch vor allem mit dem überlangen, epischen Schlusstrack „Last Man on Deck“ einen weiteren Anspieltipp in der Hinterhand.

Anspieltipps:

“Mysterious & Victorious”, “At the Edge of the World”, “We all made Metal” sowie “Last Man on Deck” tönen hier am Besten.

Fazit :
Auf dem Debütalbum von ASTRALION halten sich Licht und Schatten eigentlich ziemlich gut die Waage. Es gibt starke Tracks die jedem Melodic Power Metaller gefallen sollten und es gibt auch Songs die nicht so ganz gelungen sind und wenn überhaupt erst beim zweiten oder dritten Mal ins Hirn wollen.
Nichtsdestotrotz kann man den Jungs eine starke Leistung auf ihrem Debütalbum bescheinigen, Fans des Genre sollten zufrieden sein und ich bin gespannt wo die Reise der Band noch hingehen wird!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Mysterious & Victorious
02. The Oracle
03. At the Edge of the World
04. When Death comes knocking
05. We all made Metal
06. Black Sails
07. To Isolde
08. Computerized Love
09. Mary (Bloody)
10. Five Fallen Angels
11. Last Man on Deck

Julian

EWIGHEIM – 24/7

Band: Ewigheim
Album: 24/7
Spielzeit: 46:45 min
Stilrichtung: Dark / Gothic Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 06.12.2012
Homepage: www.ewigheim.de

15 Jahre EWIGHEIM. Das will gefeiert werden. Und was eignet sich da besser als ein neues Album? So erscheint nach „Bereue nichts“ (2012) und “ Nachruf“ (2013) nun der dritte Streich im Jahrestakt. Insgesamt ist „24/7“ Studioalbum Nummer fünf. Yantit (Texte, Rhythmusgitarren, Programmierungen), Allen B. Konstanz (Gesang, Schlagzeug), und Schwadorf (Leadgitarren) verbinden auch diesmal Elemente ihrer anderen Spielweisen wie THE VISION BLEACK, EISREGEN, MARIENBAD und wie sie alle heißen, zumindest textlich. Musikalisch gibt es auch auf dem neusten Werk der Thüringer Elektro-Rock / Dark und Gothic Metal zu hören. Eingängig und tanzbar.

Den Start machen fünf neue Stücke, welche alle typischen Trademarks von EWIGHEIM aufgreifen. Alle Songs sind solide, können aber nicht ganz an das Niveau des starken Vorgängers anknüpfen. „Schneemann“ gab es bereits auf der „Dürrer Mann“ EP zu hören, allerdings wurde der Song etwas überarbeitet, wie der Zusatz 2.1 richtig vermuten lässt. Die Vocals erinnern auch gelegentlich stark an Til Lindemann von RAMMSTEIN. Die Texte sind morbide und düster wie man es von EWIGHEIM kennt, harte Gitarrenriffs wechseln sich mit elektronischen Beats und Synthies ab.

Zum Schluss geben sich einige namenhafte Kollegen die Klinke in die Hand und interpretieren ältere Songs von EWIGHEIM neu. LAIBACH nehmen sich „Heimweg“ vor, die SOKO FRIEDHOF macht „Die Augen zu“ während „Der Tanz der Motten“ von SUN OF THE SLEEPLESS getanzt wird. Die NEUE WELTORDNUNG wartet auf das „Morgenrot“ und BLUTER senden den „Nachruf“.
Diese Coverversionen und Remixe sind sehr vielseitig, was zugleich Stärke als auch Schwäche ist. Einerseits sorgen sie für Abwechslung, andererseits sind mir persönlich die Originale lieber und besonders der sehr elektronische „Morgenrot“ Remix trifft nicht so wirklich meinen Geschmack.

Unterm Strich bekommt man hier keinen richtigen Langspieler, eher ein Jubiläumsfest mit Freunden, ein Tribut an sich selbst. Bei einer dreiviertel Stunde und fünf neuen Stücken können Fans aber getrost zugreifen und werden sicherlich nicht enttäuscht. Wer EWIGHEIM kennenlernen will, sollte zu einem der früheren Werke greifen, besonders der starke Vorgänger sei hier empfohlen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Tanz Um Dein Leben
02. Nicht Mehr
03. 24/7
04. Wir, Der Teufel & Ich
05. Gloria
06. Schneemann 2.1
07. Laibach – Heimweg (Remix)
08. Sun Of The Sleepless – Der Tanz Der Motten (Coverversion)
09. Soko Friedhof – Die Augen Zu (Remix)
10. Neue Weltordnung – Morgenrot (Remix)
11. Bluter – Nachruf (Remix) (Digipak Bonus Track)

Chris

MACHINE HEAD – Bloodstone & Diamonds

Band: Machine Head
Album: Bloodstone & Diamonds
Spielzeit: 70:59 min
Stilrichtung: Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 07.11.2014
Homepage: www.machinehead1.com

MACHINE HEAD sind zurück. Von vielen herbeigesehnt, wird nun mit „Bloodstone & Diamonds“ das achte Studioalbum der Jungs aus Oakland geliefert. Rob Flynn und seine Männer spalten seit jeher die Szene. Das starke Debüt „Burn my Eyes“ machte die Band über Nacht zur großen Hoffnung der Neo-Thrash Szene. Dann folgte die Anbiederung an die damals alles überrollende Nu-Metal Welle. Tiefpunkte: „The Burning Red“ und „Supercharger“. 2003 folgte dann mit „Through the Ashes of Empires“ für viele Fans der ersten Stunde die Wiederauferstehung der Amis. Die letzten beiden Scheiben stießen im Großen und Ganzen ebenfalls auf einige Gegenliebe.

Mir hat sich der Hype um MACHINE HEAD nie so richtig erschlossen. Klar, das Debüt ist ein Groove Metal Monster, allein „Davidian“ ein echter Klassiker. Aber was unterscheidet MACHINE HEAD von anderen Bands? Die Wucht? Die krachenden Riffs? Das konnten PANTERA oder SEPULTURA auch. Technische Spielereien? Im Thrash Metal auch wahrlich keine Seltenheit. Eingängige Melodien und Refrains? So könnten wir ewig weiter machen. Für mich sind MACHINE HEAD nicht die Heilsbringer, sondern eben eine Band unter vielen, die sich dem modernen Thrash/Groove Metal verschrieben hat.

Also gehen wir ganz nüchtern und sachlich an „Bloodstone & Diamonds“ ran. Nach dem ersten Durchlauf fällt auf, MACHINE HEAD waren nie abwechslungsreicher. Alle Phasen der Bandgeschichte finden sich auf dem Album wieder, inklusive sehr Nu-Metal lastiger Momente wie etwa bei „Ghosts Will Haunt My Bones“. Treibenden Groove und tonnenschwere Riffs bekommt man beim Opener oder „Eyes Of The Dead“ zu hören. Rasende Wildheit bietet „Night Of Long Knives“. Doch leider verlieren sich die Songs meist in zu langen Spielzeiten bei denen die Spannung immer wieder verloren geht.

Zudem gibt es auch unendliche Langeweile, etwa bei „Sail Into The Black“, das nach viereinhalb Minuten überhaupt mal einigermaßen in die Gänge kommt. So hofft man zumindest. Doch der Song dümpelt über acht Minuten bedeutungslos durch die Walachei. Ebenfalls nicht wirklich überzeugend ist der teilweise schon poppige Gesang bei „Beneath The Silt“. „Damage Inside“ ist dann sowas wie eine Ballade, doch auch hier vermisse ich jegliche Atmosphäre.

Die Produktion ist makellos, leider sind die Songs deutlich schwächer als auf den Vorgängern. „Bloodstone & Diamonds“ klingt nach einem Selbstbedienungsladen für Anhänger aller Phasen von MACHINE HEAD und wirkt daher reichlich orientierungslos. Beim besten Willen, ich kann der Scheibe auch nach mehreren Durchgängen nichts abgewinnen. Es wird aber genug Leute geben, welche auch diesen Langspieler abfeiern werden. Ich gehöre definitiv nicht dazu, in meinen Ohren absolute Zeitverschwendung. Und jetzt dürft ihr mich gerne steinigen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Now We Die
02. Killers & Kings 4
03. Ghosts Will Haunt My Bones
04. Night Of Long Knives
05. Sail Into The Black
06. Eyes Of The Dead
07. Beneath The Silt
08. In Comes The Flood
09. Damage Inside
10. Game Over
11. Imaginal Cells
12. Take Me Through the Fire

Chris

AVATARIUM – All I Want (EP)

Band: Avatarium –
Album: All I Want (EP)
Spielzeit: 31:11 min
Stilrichtung: Doom Metal, Psychedelic Rock
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 14.11.2014
Homepage: www.avatariumofficial.se

Nach dem 2013 erschienen überragenden Debüt „Avatarium“ legen die Schweden um Kreativkopf Leif Edling (u.a. CANDLEMASS, KRUX), Marcus Jidell (ex-EVERGREY) und Superstimme Jennie-Ann Smith ein kleines Appetithäppchen in Form der EP „All I want“ nach.

Enthalten sind mit dem Titeltrack und „Deep Well“ zwei neue Stücke, von denen letztgenannter „All I want“ in meinen Augen sogar die Show stiehlt. Beide Songs hätten auch auf dem Erstling eine sehr gute Figur gemacht. Der Doom Anteil ist ein wenig in den Hintergrund gerückt, aber natürlich vorhanden. Dazu liegt dieser Leif auch einfach zu sehr im Blut. Die psychedelischen Rockelemente sind etwas stärker, „Deep Well“ begeistert zudem mit einer verträumten Atmosphäre, ganz starke Nummer. Aber ich wiederhole mich. Neu an Bord ist auch Micheal Blair (Percussion), welcher bereites mit Größen wie TOM WAITS und LOU REED zusammen gearbeitet hat. Seine Ideen fügen sich perfekt in das Klangbild von AVATARIUM.

Neben den beiden neuen Stücken gibt es drei Liveaufnahmen vom Debüt, aufgenommen auf dem 2013er Roadburn Festival. Unglaublich aber wahr, damals erst der zweite Auftritt von AVATARIUM überhaupt!

Viele EP’s sind heutzutage ihr Geld nicht wert, „All I want“ macht in meinen Augen hier eine Ausnahme. Die beiden neuen Stücke halten das Niveau des Debütalbums locker und die drei Liveversionen sind eine feine Dreingabe. Daher, klare Kaufempfehlung!

WERTUNG:


Trackliste:

01. All I want
02. Deep Well
03. Pandoras Egg (live)
04. Tides of Telepathy (live)
05. Bird of Prey (live)

Chris

VARIOUS ARTISTS – 25 Years Of Wacken (DVD)

Band: Various Artists
Album: 25 Years Of Wacken (Snapshots, Scraps, Thoughts And Sounds) / 3 DVD Set
Spielzeit: /
Stilrichtung: /
Plattenfirma: UDR Records
Veröffentlichung: 21.11.2014
Homepage: www.udr-music.com

Seit sage und schreibe 25 Jahren ziehen jedes Jahr Heerscharen an Metal-Jüngern gen Wacken um das beschauliche Dorf in Schleswig-Holstein in ein völlig durchgedrehtes Happening der lauten Musik und schrillen Figuren zu verwandeln. Dieses Jubiläum ist wohl Anlass genug mit dem vorliegenden opulenten 3 DVD/Blu-Ray Box-Set das vergangene Vierteljahrhundert Wacken Open Air zu feiern. Auf 3 randvoll gefüllten Discs gibt es Auszüge der besten Gigs von der Black und True Metal Stage (Disc 1), Party und Wackinger Stage sowie dem Wacken Metal Battle (Disc 2) und der Headbanger’s und Wet Stage (Disc 3).

Die 3 Scheiben stecken jeweils in einem eigenen Digipack und sind in einem liebevoll aufgemachten Box Set versammelt. Auf die einzelnen Tracks hier einzugehen würde den Rahmen sprengen, alleine ein Blick auf die beachtliche Trackliste (siehe unten) dürfte aber wohl belegen, dass für jeden Geschmack, bzw. Fan etwas dabei ist. So kommen unter anderem die enorm energiereichen Gigs von Avantasia, Heaven Shall Burn, Steel Panther oder Apocalyptica bestens zur Geltung und fesseln den Zuschauer für Stunden an den Bildschirm. Emperor, The Ocean, August Burns Red und das Devin Townshend Project beeindrucken mit traumwandlerischer Sicherheit an Ihren Instrumenten und aberwitzigen spielerischen Stunts, Motörhead sind, nun ja, Motörhead halt, Hammerfall und Masterplan bedienen zielsicher das Powermetal-Publikum, Kreator bleiben auch weiterhin eine Klasse für sich, Amon Amarth hieven gewohnt souverän Ihre Metbäuche über die Wikingerbühne, Knorkator sind wie immer völlig Banane und so vollkommen gegensätzliche Bands wie The Vintage Karavan, Fleshgod Apocalypse oder Schandmaul beweisen, dass unter dem „Metal“ Deckmantel Platz für alle und Spaß für jeden zu finden ist.

Als Sahnehäubchen gibt es zu den Bild- und Tontechnisch perfekt eingefangenen Clips dann noch das 200 Seiten starke „Scrapbook“, welches einen ausführlichen Rückblick auf alle vergangenen W:O:A’s bietet und anhand von mehr als 300 Fotos die Entwicklung des Festivals nachzeichnet. „25 Years Of Wacken (Snapshots, Scraps, Thoughts And Sounds) “ ist in der Summe ein Fest für jeden Scheuklappen-freien Metal Fan und ein essentielles Erinnerungsstück für jeden gebeisterten Wacken-Besucher.

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

DVD 1:

01. AVANTASIA: Spectres
02. AVANTASIA: Invoke The Machine
03. ACCEPT: London Leatherboys
04. ACCEPT: Teutonic Terror
05. SAXON: Sacrifice
06. SAXON: The Eagle Has Landed
07. MOTÖRHEAD: Rock It
08. MOTÖRHEAD: Lost Woman Blues
09. APOCALYPTICA: Path
10. APOCALYPTICA: Hall Of The Mountain King
11. STEEL PANTHER: Gloryhole
12. STEEL PANTHER: Death To All But Metal
13. HAMMERFALL: Bushido
14. HAMMERFALL: Hearts On Fire
15. AMON AMARTH: Deceiver Of The Gods
16. AMON AMARTH:
Twilight Of The Thunder God
17. CHILDREN OF BODOM: Angels Don’t Kill
18. CHILDREN OF BODOM: Are You Dead Yet?
19. EMPEROR: I Am The Black Wizards
20. EMPEROR: Inno A Satana
21. DEVIN TOWNSEND PROJECT: Kingdom
22. DEVIN TOWNSEND PROJECT: Grace
23. HEAVEN SHALL BURN: Endzeit
24. HEAVEN SHALL BURN: Trespassing The Shores Of Your World
25. HATEBREED: Honor Never Dies
26. CARCASS: The Granulating Dark Satanic Mills
27. CARCASS: Unfit For Human Consumption
28. KREATOR: From Flood Into Fire
29. KREATOR: Warcurse

DVD 2:

01. SCHANDMAUL: Vogelfrei
02. SCHANDMAUL: Dein Anblick
03. SALTATIO MORTIS: Wachstum über alles
04. VAN CANTO: Badaboom
05. J.B.O: Geh mer halt zu Slayer
06. J.B.O: Verteidiger des Blödsinns
07. SANTIANO: Santiano
08. SANTIANO: Es gibt nur Wasser
09. KNORKATOR: Arschgesicht
10. KNORKATOR : Konrad
11. RUSSKAJA: Psycho Traktor
12. AUGUST BURNS RED: Poor Millionaire
13. AUGUST BURNS RED: Provision
14. PRONG: Revenge … Best Served Cold
15. PRONG: Whose Fist Is This Anyway?
16. MR. HURLEY & DIE PULVERAFFEN: Blau wie das Meer
17. CONVIVIUM: Staring Into Black
18. EVOCATION:Tin Ling Ling Dei Ling Ling
19. HULDRE: Ulvevinter
20. DIRTY SHIRT: Saraca Inima Me
21. IN MUTE: The Cage

DVD 3:

01. DECAPITATED: Carnival Is Forever
02. BLACK STAR RIDERS: Kingdom Of The Lost
03. NAILED TO OBSCURITY: Opaque
04. FOR THE IMPERIUM: Northern Ramapge
05. DEMONIC RESURRECTION: The Unrelenting Search Of Vengeance
06. NEOPERA: The Marvel Of Chimera
07. COLLIBUS: The Fallen
08. ARTHEMIS: Vortex
09. C.O.P UK: Body And Soul
10. TORMENT: Tormentizer
11. LACRIMAS PROFUNDERE: My Mescaline
12. BEYOUND THE BLACK: Save Me
13. SACRED SEASON: Take Me Home
14. THE OCEAN: Mesopelagic: Into The Uncanny
15. THE VINTAGE CARAVAN: Cocaine Sally
16. EXCREMENTORY GRINDFUCKERS: Is aber nich
17. HÄMATOM: Auge um Auge
18. AX ,N‘ SEX: Child Of Mercy
19. HELL: Land Of The Living Dead
20. STARCHILD: Runner
21. 5TH AVENUE: Save The Day
22. FLESHGOD APOCALYPSE: Minotuar
23. NIGHTMARE: Forbidden Tribe
24. ICS VORTEX: Dogsmacked
25. MASTERPLAN: Crimson Rider
26. A PALE HORSE NAMED DEATH: Shallow Grave
27. KOLDBRANN: Totalt Sjelelig Bankerott
28. ONKEL TOM: Auf nach Wacken

Mario

CARCASS – Surgical Remission – Surplus Steel (EP)

Band: Carcass
Album: Surgical Remission – Surplus Steel (EP)
Spielzeit: 17:40 min
Stilrichtung: Death Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 14.11.2014
Homepage: www.facebook.com/officialcarcass

Nach dem starken Comeback Album „Surgical Steel“ im letzten Jahr, verkürzen die Englänger von CARCASS die Wartezeit bis zum nächsten Langeisen mit der EP „Surgical Remission – Surplus Steel“.

Die Songs entstammen den Aufnahmen zu „Surgical Steel“ und wurden teilweise bereits als Bonustracks der Japan Edition bzw. der Digipak-Version veröffentlicht. Nun haben die Jungs aus Liverpool diese nicht verwendeten Stücke also gebündelt und den Fans zugängig gemacht. Und die EP lohnt sich durchaus, zwar halten nicht alle Stücke das Level des letzten Langspielers, sind aber weit davon entfernt überflüssig zu sein. So dürften Fans beim groovigen „A Wraith In The Apparatus“ oder dem Stampfer „Intensive Battery Brooding“ (der am Schluss kräftig die Thrash-Keule schwingt) voll auf ihre Kosten kommen.

„Surgical Remission – Surplus Steel“ hält die Spannung oben und macht Lust auf mehr. Hoffentlich dauert es nicht solange bis CARCASS wieder neues Material auf Albumlänge unters Volk jagen!

WERTUNG:


Trackliste:

01. A Wraith In The Apparatus
02. Intensive Battery Brooding
03. Zochrot
04. Livestock Marketplace
05. 1985 (Reprise)

Chris

KOBRA AND THE LOTUS – High Priestess

Band: Kobra And The Lotus
Album: High Priestess
Spielzeit: 45:17 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Titan Music
Veröffentlichung: 21.11.2014
Homepage: www.kobraandthelotus.com

Die kanadische Sängerin Kobra Paige und Ihre Band legen nun Ihr 3. Studioalbum unter dem Banner KOBRA AND THE LOTUS vor. Nachdem es vor allem für das selbstbetitelte  Vorgängerwerk aus dem Jahr 2012 eine Menge Lob gegeben hat geht es jetzt darum den Vorschuslorbeeren auch gerecht zu werden. Um nichts dem Zufall zu überlassen hat diesmal niemand geringerer als Johnny K (u.a. Megadeth, Three Doors Down, Disturbed) auf dem Produzentensessel Platz genommen und der der Band einen schön rauen, modernen Anstrich verpasst hat, der dem klassischen Heavy Metal der Band bestens zu Gesicht steht.

Dass die gute Frau Paige singen kann ist nach einigen Minuten schnell klar – dass sie sich aber derart gekonnt in ein Soundbild integriert welches traditionell eigentlich immer von Männern geprägt wird, ist dennoch erstaunlich. Nicht viele Sängerinnen (vor allem wenn sie klassisch geschult sind) schaffen den Spagat zwischen Theatralik und Aggressivität sondern landen leider allzu oft im seichten Tralala-Valhalla oder aber machen auf ulkige Weise dem Krümelmonster Konkurrenz. Nicht so die gute Kobra, die Songs wie den Banger „Warhorse“, das schnelle „I Am, I Am“ oder den Mitgröhler „Soldier“ nicht nur singt, sondern in bester Halford Manier zelebriert. Ihre Mitstreiter ziehen sich ebenfalls mehr als kompetent aus der Affäre, besonders die zahlreichen, flinken Gitarrensoli lassen aufhorchen. Das Songmaterial ist durch die Bank hochklassig sowie abwechslungsreich und es gibt von vorne bis hinten gepflegt auf die Mütze. Lediglich beim letzten Track „Lost In The Shadows” (das abschließende Highlight der Scheibe) wird das Rezept zugunsten eines epischen, langsameren Songs ebenso erfolgreich verändert.

„High Priestess” macht ganz vorzüglich Laune und es ist dem Energiebündel Kobra Paige und Ihrer Band zu wünschen, dass sich die Arbeit und Freude die sie offensichtlich in Ihre Musik stecken auch entsprechend bezahlt machen. Wer auf klassischen Heavy Metal in zeitgemäßem Sound steht sollte definitiv in die neue KOBRA AND THE LOTUS Scheibe reinhören.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Warhorse
02. I Am, I Am
03. Heartbeat
04. Hold On
05. High Priestess
06. Soldier
07. Battle Of Wrath
08. Visionary
09. Willow
10. Lost In The Shadows

Mario

CEA SERIN – The Vibrant Sound Of Bliss And Decay

Band: Cea Serin
Album: The Vibrant Sound Of Bliss And Decay
Spielzeit: 48:00 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Nightmare Records
Veröffentlichung: 21.10.2014
Homepage: www.ceaserin.com

Bereits seit 1997 machen der Sänger, Bassist und Keyboarder J. Lamm und der Gitarrist Keith Warman unter dem CEA SERIN Banner gemeinsam Musik. Auf allzu viele Veröffentlichungen sind die beiden in Baton Rouge, Louisiana ansässigen Kreativköpfe bisher leider nicht gekommen. Nach einigen Demos und der Scheibe „…where memories combine…“ (2004) war es lange ruhig um die Band, die bei Szene-Kennern einen ausgesprochen guten Ruf genießt. Umso erfreulicher also, dass es mit „The Vibrant Sound Of Bliss And Decay” nun endlich wieder neues Futter gibt.

Das Songmaterial auf der schön druckvoll und transparent produzierten Scheibe besteht aus 2 Neueinspielungen alter Demo Tracks (im Original zu finden auf „Chiaroscuro“ (2000)), dem Cover des Sarah McLachlan Songs „Ice“ sowie 2 neuen Kompositionen. Alten Fans wird die Frischzellenkur die CEA SERIN den bereits bekannten Tracks „Holy Mother“ und „The Illumination Mask“ verpasst hat wohl ein seliges Grinsen bescheren. Beide Songs verfügen über gute Hooklines, die den Songs eine beachtliche Langzeitwirkung und Eigenständigkeit bescheren. Die Ballade „Ice“, obschon eine Coverversion, klingt so als wäre es ein typischer CEA SERIN Track – die Jungs haben dem Song Ihren ganz eigenen Stempel aufgedrückt. Dass der Song dennoch bestens funktioniert spricht für die Qualität der Band. Und dann wären da ja noch die beiden neuen Tracks: Während „The Victim Cult“ ein relativ normaler Prog-Metal Song ist dem die „Hit“_Qualität der ersten beiden Song etwas abgeht, ist das genau 20-minütige Epos „What Falls Away“ ein musikalisches Ereignis. CEA SERIN fahren hier wirklich alle Geschütze auf, bauen behutsam und dynamisch geschickt Stimmungen und Songsparts auf um die dann wieder zu brechen und einen neuen Anlauf zu nehmen. Der Song lebt besonders von dem für CEA SERIN typischen Mix aus harschen, beniahe am Blck Metal kratzenden Krächtz- und dem wunderbaren Klargesang von J. Lamm. Ein mehr als würdiger Abschluss eines starken Albums.

Wer CEA SERIN bereits abgeschrieben hatte und nostalgisch in Erinnerungen an alte Taten der Band schwelgte wird mit Freude vernehmen, dass in diesem Falle früher nicht alles beser war. Mit „The Vibrant Sound Of Bliss And Decay” ist den Jungs ein feines, spannendes und forderndes Album gelungen. Und dank sowohl atemberaubender Gitarrenarbeit als auch formidablen Gesangsmelodien etabliert sich CEA SERIN als ernstzunehmende Konkurrenz im hart umkämpften Prog Metal Geschäft. Ein Highlight des ausklingenden Jahres 2014.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Holy Mother
02. The Illumination Mask
03. Ice
04. The Victim Cult
05. What Falls Away

Mario