Wenn man das nervtötende, Tinnitus fördernde Intro zu „Black 13“ überstanden hat, sieht alles danach aus. Treibendes Drumming, ein kräftiger Bass und jede Menge messerscharfer Riffs von Gary Holt und Lee Altus. Der folgende Titeltrack legt noch eine Schippe drauf und überzeugt auch mit einigen EXODUS-typischen Gang-Shouts, „Collateral Damage“ und „Salt the Wound“ schlagen in die gleiche Kerbe. Bei letztgenanntem Song gibt sich METALLICA und ex-EXODUS-Gitarrist Kirk Hammett die Ehre. Bei „BTK“ ist eine weitere Thrash Metal Legende an Bord: Chuck Billy von TESTAMENT. Leider besteht dessen Beitrag mehr aus unverständlichem Gebrüll, denn einem kräftigen Gegenpart zu Zetro, hier wurde eine echte Chance verschenkt. Leider finden sich noch ein paar weitere eher durchschnittliche Songs auf dem neuesten Streich der Jungs aus San Francisco. Besonders „Body Harvest“, „Wrapped In The Arms Of Rage“ (tolle Riffs eher einfallslos aneinander gereiht) und „My last Nerve“ hinterlassen nach mehreren Durchläufen keinen bleibenden Eindruck. Höhepunkte im weiteren Verlauf von „Blood In, Blood Out“ sind „Numb“ und „Honor Killings“.
Wie sieht also das Fazit zu „Blood In, Blood Out“ aus? EXODUS sind mit Zetro und einer Rückkehr zu „weniger ist manchmal mehr“ auf dem richtigen Weg. Doch zu Meisterwerken wie „Tempo of the Damned“ (von „Bonded by blood“ & Co will ich gar nicht anfangen) ist noch Luft nach oben. Beim nächsten Streich wünsche ich mir noch knackigere Spielzeiten und noch mehr Arschtritt. Der Titeltrack, „Salt the wound“ und „Collateral Damage“ zeigen dass die Jungs solche Songs auch 2014 noch drauf haben. Wenn das Ganze auf Albumlänge klappt, mache ich wieder Freudensprünge. Solange bleibt “ Blood In, Blood Out“ allemal das beste Album seit 10 Jahren.