ADRIAN GALE – Defiance

Band: Adrian Gale
Album: Defiance
Spielzeit: 38:42 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Kivel Records
Veröffentlichung: 04.10.2014
Homepage: www.facebook.com/Adriangale

Vor genau einem Jahr feierten die Ami-Rocker ADRIAN GALE ihre Wiedergeburt mit dem starken Album „Suckerpunch!“. Jetzt stehen die Jungs um GUARDIAN-Shouter Jamie Rowe schon wieder mit einem neuen Longplayer in den Startlöchern. „Defiance“ nennt sich die neue Langrille. Das Grundrezept wurde kaum verändert und doch gibt es eine handvoll Songs, die anders tönen als alles, was die Jungs in der Vergangenheit ausgespuckt haben.

Mit dem Titeltrack geht es aber erstmal gewohnt knackig in die erste Runde. Wer ADRIAN GALE kennt und schätzt, wird auch hier ein breites Grinsen aufsetzen. „Yours Forever“ fährt da eine deutlich härtere und vor allem modernere Schiene. Doch schon beim folgenden „Back To You“ ist alles wie immer. Das mag für den Einen erfreulich sein, manch Anderer möchte gerne mehr Abwechslung. Mit gewissen Ohrwurm-Qualitäten ist das Stück dennoch ausgestattet. Außerdem können band-typische „What About Love“, das leicht melancholische „Fall“ sowie das hervorragende „Warning Signs“ überzeugen.

Mit der halbgaren Ballade „Last Of My Heart“ oder dem Versuch, mehr Härte in die Spur zu bekommen („Speed“), findet das neueste Werk allerdings ein jähes Ende.

“Defiance“ haut in die gleiche Kerbe wie auch schon alle Vorgängerplatten der Amis. Wie schon beim letzten Dreher „Suckerpunch!“ bleibt auch hier die Erkenntnis, dass Weiterentwicklung nicht gewollt ist im Hause ADRIAN GALE. Wer sich aber damit anfreunden kann, ein Album zu bekommen, das er in ähnlicher Form vielleicht schon einige Male im Schrank stehen hat, wird auch beim neuesten Streich der Amis zufrieden sein. Bis auf „Yours Forever“ und „Warning Signs“ schaffen es ADRIAN GALE aber nicht, sich neuen Einflüssen zu öffnen. Gut sind die Songs aber allemal!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Defiance
02. Yours Forever
03. Back To You
04. What About Love
05. Fall
06. Sometimes
07. Warning Signs
08. Fire
09. Last Of My Heart
10. Speed

Stefan

SALAMANDRA – Imperatus

Band: Salamandra
Album: Imperatus
Spielzeit: 57:58 min
Stilrichtung: Heavy/Melodic Metal
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: Juli 2014
Homepage: www.salamandra.cz

Die Band SALAMANDRA wurde in den Neunzigern vom Gitarristen Pavel Silva gegründet der bis dahin in einigen regionalen tschechischen Bands unterwegs war.
Die Debütscheibe „Twillight of Legends“ erschien dann 1998. Jahr um Jahr vergingen und die Truppe veröffentlichte ein Album nach dem anderen, zuletzt ihr viertes „Faces of Chimera“. Aber so richtig durchstarten konnte man nicht. Man blieb irgendwie immer ein Geheimtip.
Nun, mit dem fünften Album „Imperatus“ soll das alles anders werden, mit Honza Bernátek konnte man einen, für den Sound der Band passenderen, neuen Sänger verpflichten und mit dem FREEDOM CALL Mastermind Chris Bay hat man einen hochkarätigen Gast parat.
Ganz klar also, SALAMANDRA wollen es auf ihrem neuen Album wissen und haben alle Weichen gestellt um dieses Mal den großen Durchbruch zu schaffen.
Mit einem, dem Albumtitel passenden, Intro geht es los. Musikalisch natürlich unbedeutend, für die Stimmung aber sehr förderlich.
Der erste „richtige“ Track „Imperatus“ ist dann eine langsame Angelegenheit geworden. Stampfend drängt sich zwar der Rhythmus extrem auf und auch der Chorus geht gut ins Ohr, aber irgendwie will der Song auch nach dem xten Durchlauf nicht so recht zünden…
Wesentlich besser macht man es dann aber dafür bei den nächstenTracks „Ancient Echoes“, „Devils Apprentice“, „Defence“, „Fire and Ice“ sowie Metal Fever“. Die Songs sind teilweise richtige Ohrwürmer geworden und Fans des Melodic Metals mit einem Hang zu heroischen Klängen kommen hier voll auf ihre Kosten! Ohne zu kitschig zu werden, spielt man auch mit den typischen mehrstimmigen Chören oder Fäustehochreckparts, alles absolut im Rahmen wie ich finde!
Ein Wort noch zum neuen Sänger Honza Bernátek. Er beweist hier wirklich ein ums andere Mal das er zu Recht den Job bei SALAMANDRA bekommen hat. Sehr variabel klingt der Junge und er bleibt dabei immer im absolut angenehmen Bereich, kein Eierkneifgesang also!
Die Hälfte der Scheibe liegt nun schon hinter uns, und bislang hatten wir es hier mit vielen Ohrwürmern zu tun, bleibt das auch so, oder lässt die Qualität zum Ende der Scheibe hin nach? Nun, ja nicht mehr jeder Song in der Folge hat die Qualität der ersten Hälfe und die Reihen der Ohrwürmer lichten sich ein wenig, aber man hat mit „Victorious“, „ Coming Back Home“ sowie „Traveller from Nowhere“ immer noch sehr starke Songs in den Reihen, an die bockstarke erste Hälfte kommt man aber leider nicht mehr ganz heran.

Anspieltipps:

Hier kann ich euch auf jeden Fall “Ancient Echoes”, “Devil’s Apprentice”, “Defence”, “Metal Fever” sowie “Victorious” wärmstens ans Herz legen.

Fazit :

Trotz der schwächeren zweiten Hälfte, SALAMANDRA liefern auf ihrem neuen Album mit Sicherheit ihre bislang kompakteste, stärkste Leistung ab! Fans des hymmnischen Melodic Metals kommen hier auf jeden voll auf ihre Kosten, der neue Sänger Honza liefert ebenfalls einen sehr guten Job ab und die Produktion ist auch sehr amtlich. Man kann der Band also nur wünschen das sie nun ein wenig mehr Aufmerksamkeit bekommt und nicht nur als Geheimtip gehandelt wird.
Durch den etwas schwächeren zweiten Teil der Scheibe und weil das gute Stück doch vielleicht einen Tucken zu lang geworden ist, pendelt sich die Bewertung bei sehr guten 8,5 Punkten ein. Gratulation zu diesem tollen Album nach Tschechien!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Ave Imperator
02. Imperatus
03. Ancient Echoes
04. Devil’s Apprentice
05. Defence
06. Fire and Ice
07. Metal Fever
08. Victorious
09. The Sphinx
10. My Worst Enemy
11. Behind the Gate
12. Coming Back Home
13. Traveller from Nowhere
14. Fool’s Story

Julian

MASTERCASTLE – Enfer

Band: Mastercastle
Album: Enfer
Spielzeit: 40:38 min
Stilrichtung: Neo Classic Metal
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 13.10.2014
Homepage: www.facebook.com/mastercastleband

2008 gründeten sich MASTERCASTLE. Gitarrist Pier Gonella und Sängerin Giorgia Gueglio sind die treibende Kräfte hinter der Band, die dieser Tage ihr fünftes Album „Enfer“ in die Plattenläden hieven. Viel mehr, außer das die Band dem neoklassischen Metal frönt kann ich euch auch gar nicht erzählen, da mir die Truppe vollkommen unbekannt ist und auch das Promosheet der Plattenfirma nicht viel mehr her gibt.
Egal, stürzen wir uns also direkt auf den Eröffnungstrack „The Castle“. Und hier zeigt die Truppe gleich aus welchem Holz sie geschnitzt ist, schön abwechslungsreich präsentiert sich die Nummer, der Chorus ist schön eingängig und der Gesang von Sängerin Giorgia sehr angenehm. So stell ich mir einen gelungenen Auftakt in eine Platte vor!
Und auch das anschließende „Let me out“ führt den eingeschlagene Weg fort und weiß sofort zu überzeugen. Erneut ist es der Chorus der sich einen sofort in die Gehörgänge schraubt und direkt mitsingen lässt. So gefällt mir das, zwei Songs, zwei Volltreffer!
Hinter den folgenden „Naked“ und „Pirates“ kann man ebenfalls relativ schnell einen Harken machen, passt, wackelt und hat Luft. Ein wahres Fest für Neo Classic Freunde mit einem Hang zu weiblichem Frontgesang.
Der Titeltrack will dem natürlich in Nichts nachstehen und zündet deswegen auch direkt mal beim ersten hören. Gibt es denn bei dem ganzen Lobgesang keine schwächeren Momente zu vermelden? Ist ja schon fast unheimlich! Doch, doch es gibt natürlich auch den ein oder anderen schwächeren Song, aber die sind hier ganz klar in der Minderheit. Ich drücke euch lieber schnell noch, dass es auch im weiteren Verlauf noch schöne Ohrwürmer gibt. Hier wären zum Beispiel „Throne of Time“ und „Venice“ zu nennen.
Aber insgesamt muss man schon sagen, das der erste Teil der Scheibe definitiv der bessere ist! Auch den Abschluss mit dem Instrumentalsong hätte man sich durchaus schenken können, da wäre ein „richtiger“ Song viel besser gewesen.

Anspieltipps:

“The Castle”, “Let me out”, “Pirates”, “Enfer” sowie “Venice” kommen hier am Besten aus den Boxen.

Fazit :

Fans von Neo klassichen Metal mit einem Hang zum weiblichen Gesang kommen auf dem neuen Album von MASTERCASTLE absolut auf ihre Kosten! Es gibt hier viele Ohrwürmer die die Platte einfach von der breiten Masse abheben und es gibt es nicht so viele Bands in dem Genre die auf weiblichen Gesang setzen, das ist schon mal ein absoluter Pluspunkt!
Der einzige Grund warum es hier nicht zu einer höheren Bewertung reicht ist der zweite Abschnitt der Platte, in dem die Qualität der Songs doch spürbar nachlässt, die bessern Songs sind hier aber in der Summe immer noch in der Überzahl.
Deshalb gibt es eine klare Kaufempfehlung für die angesprochene Zielgruppe!

WERTUNG:


Trackliste:

01. The Castle
02. Let me out
03. Naked
04. Pirates
05. Enfer
06. Straight to the Bone
07. Throne of Time
08. Behind the Veil
09. Venice
10. Coming Bach

Julian

CONVENT GUILT – Guns For Hire

Band: Convent Guilt
Album: Guns for Hire
Spielzeit: 36:09 min
Stilrichtung: Heavy Metal / Hardrock
Plattenfirma: Cruz Del Sur Music
Veröffentlichung: 10.10.2014
Homepage: www.facebook.com/ConventGuilt

Aus dem Land des Känguru kommen CONVENT GUILT, geründet 2011, und legen mit „Guns for Hire“ ihr Debütalbum vor. Australien? Ein Album benannt nach einem Song von AC/DC? Alles klar denkt man sich. Mit der Vermutung den neusten AC/DC Klon vor sich zu haben, liegt man diesmal aber falsch. Zwar findet sich eine ordentliche Schippe Hardrock im Sound der Jungs, die Hauptzutat ist allerdings klassischer Heavy Metal. Ansonsten wäre die Band wohl auch nicht bei Cruz Del Sur untergekommen.

Die acht Songs gehen alle sofort ins Ohr, haben einen locker rockenden Einschlag mit jeder Menge Groove und einigen coolen Gitarrenläufen. Die Einflüsse liegen irgendwo in der Schnittmenge von MANILLA ROAD, CIRITH UNGOL und THIN LIZZY. Alles 100% Oldschool, ohne einen Hauch moderner Spielereien. Die Stücke sind durch die Bank sehr ordentlich, nur fehlt der absolute Höhepunkt. Ein solides Stück Heavy Metal – nicht mehr, nicht weniger.

Freunde des 80er Jahre Metal Sounds sollten CONVENT GUILT mal antesten, neben dem Titeltrack heben sich „Perverse Altar“ und der Opener „Angels on Black Leather“ etwas ab.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Angels in black leather
02. Don’t close your eyes
03. Perverse Altar
04. They took her away
05. Guns for hire
06. Desert brat
07. Convict at arms
08. Stockade

Chris

BLOOD & IRON – Voices Of Eternity

Band: Blood & Iron
Album: Voices of Eternity
Spielzeit: 49:09 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 26.09.2014
Homepage: www.bloodandiron.in

Wieder Exotenalarm hier in der Rock-Garage. Der metallischen Landkarte wird ein weiterer weißer Fleck genommen, denn BLOOD & IRON kommen aus Indien! Aus diesem Land hatte ich glaube ich auch noch keine Promo auf dem Schreibtisch.
Die Truppe gründete sich 2005 und hat bereits schon drei Alben in Eigenregie bei sich im Land veröffentlicht, das letzte Album „Voices of Eternity“ findet nun auch den Weg zu uns und wird über die Spezialisten für so etwas, Pure Steel Records, erneut weltweit veröffentlicht.
Verstärkt um die DRAGONSCLAW und Ex WARLORD Röhre Giles Lavery präsentiert uns die Band US geprägten Power/Heavy Metal der sich ab und an auch mal im progressiven Bereich bewegt.
Freunde dieser Spielweise, so wie Fans von Exoten finden hier mit Sicherheit erneut eine kleine Perle für ihren Plattenschrank.
Werfen wir nun also direkt mal ein Ohr auf den Openertrack „Eternal Rites“. Nach einem ruhigeren Beginn, steigert sich die Nummer im weiteren Verlauf zu einem packenden Midtempotrack der gerade aufgrund des Chorus zu gefallen weiß und die Band direkt mal ordentlich einführt.
Auch der nachfolgende Song „Your own Voice“ beginnt wieder mit einer eher ruhigeren Passage, scheint eine Art Markenzeichen der Band zu werden, aber auch er steigert sich von der Härte her, gefällt mir im weiteren Verlauf aber nicht so gut wie  der Vorgängertrack, zu unstrukturiert meiner Meinung nach.
Bei „Burning Bridges“ sowie „Ascendant“ regieren aber direkt die knackigen Riffs, keine Spur mehr von den zarten Songanfängen und das ist auch gut so, denn die Band kommt hier schneller auf den Punkt und spielt ihre Stärken dadurch besser aus.
Im weiteren Verlauf gibt es auch noch mehr solcher leuchtenden Beispiele, „Underground Rebellion“ und „Ghost of a Memory“ sind hier zu nennen. Leider sind das aber auch die einzige Lichtpunkte, der Rest geht leider ziemlich im Vergleich unter und ist eher im durchschnittlichen Bereich angesiedelt.

Anspieltipps:

“Eternal Rites”, “Burning Bridges” und “Underground Rebellion” lege ich euch hier wärmstens ans Herz.

Fazit :

Tja, mehr als eine solide Bewertung kann ich leider nicht für das Album von BLOOD&IRON vergeben! Die Scheibe hat zwar eine ordentlich Spielzeit, es gibt einige gute Songs und auch die Gesangsleistung von Neufronter Giles ist gut. Aber in der Summe begegnen wir hier einfach zu vielen durchschnittlichen Songs und das drückt dann halt einfach die Endbewertung.
Ich sag mal so, Fans des Genre können hier mit Sicherheit noch eine kleine Perle finden, alle anderen rate ich erstmal genau rein zuhören!

Randanmerkung: Wie sich im Verlauf des Hörens herausstellte, stimmt die Songreihenfolge der Trackliste nicht. Es war aber nicht möglich hier eine richtige Reihenfolge in Erfahrung zu bringen. Sorry!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Eternal Rites
02. Your own Voice
03. Burning Bridges
04. Ascendant
05. Underground Rebellion
06. Ghost of a Memory
07. Path not taken
08. Legion
09. Redemption Day

Julian

DREAM THEATER – Breaking The Fourth Wall (DVD)

Band: Dream Theater
Album: Breaking The Fourth Wall (DVD)
Spielzeit: /
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Roadrunner Records
Veröffentlichung: 26.09.2014
Homepage: www.dreamtheater.net

DREAM THEATER scheinen sich auf den Iron Maiden Veröffentlichungszyklus eingeschossen zu haben: Album – Tour – Live Album, Album – Tour – Live Album …Klar, das macht wirtschaftlich gesehen natürlich Sinn, verlangt dem Fan aber auch einiges an Kleingeld ab. Ob die aktuelle Live-Nachlese „Breaking The Fourth Wall“ auch inhaltlich was zu bieten hat wollen wir jetzt erörtern.

Primärer Kaufanreiz dürfte die Tatsache sein, dass das hier verewigte Konzert vom 25. März 2014 aus dem Boston Opera House zusammen mit dem Berklee College of Music Orchester und Chor aufgeführt wurde. Das Konzept mit den echten Streichern kennt der Fan zwar schon von der „SCORE“ Veröffentlichung. Aber seitdem ist auch schon wieder eine Menge Zeit vergangen und Einiges passiert. Ein Blick auf die Setlist lässt das Fanherz schon mal höher schlagen: neben den obligatorischen Songs der letzten, durchwachsenen Scheibe und dem unkaputtbaren „Trial Of Tears“ werden sowohl das geniale „Awake“ Album als auch der Klassiker „Metropolis 2: Scenes From A Memory“ ausgiebigst bedacht. Und wer einen Track wie den Fan-Favoriten „Space-Dye Vest“ im Programm hat, kann eigentlich nicht mehr viel falsch machen. Das bereits angesprochene Orchester und der Chor kommen denn im zweiten Teil hinzu und machen aus dem auf CD eher mittelprächtigen „Illumination Theory“ und den anschließenden Gänsehaut-Krachern der „Metropolis 2: Scenes From A Memory“ Scheibe ein ganz besonderes Erlebnis. Hier funktioniert der Mix aus Metal-Band und klassischen Instrumenten zur Abwechslung mal bestens. DREAM THEATER legen einen fulminanten und motivierten Auftritt hin, mit einer blendend aufgelegten Mannschaft in bester Frickellaune und einem James LaBrie der auch die ollen, gesanglich durchaus anspruchsvolleren Kamellen immer noch überzeugend und mit Hingabe gesungen bekommt. Das fantastische Ambiente des ehrwürdigen Boston Opera House wurde in den nicht zu hektischen Bildschnitten gut eingefangen ebenso wie der Sound, der im Vergleich zur letztjährigen „Live At Luna Park“ DVD um einiges druckvoller und weniger verbastelt aus den Boxen tönt. Die angekündigten Bonus-Features der DVD beschränken sich leider auf 2 animierte Videosequenzen und eine Bildergalerie und sind daher vernachlässigbar.

Das gewohnt schicke aufgemachte Paket „Breaking The Fourth Wall” erscheint wie üblich in mannigfaltigen Ausführungen als Doppel-DVD, Blu-Ray, Blu-Ray + 3CD und Digitaler Download. Fazit? Der Fan hat das ganze eh schon längst bestellt/gekauft und alle noch zu Bekehrenden/Unwissenden können durch „Breaking The Fourth Wall“ einen gewohnt  beeindruckenden Einblick in das Schaffen einer der größten und einflussreichsten Prog Bands aller Zeiten gewinnen.

WERTUNG: Ohne Wertung

Trackliste:

01. False Awakening Suite (Intro)
02. The Enemy Inside
03. The Shattered Fortress
04. On the Backs of Angels
05. The Looking Glass
06. Trial of Tears
07. Enigma Machine (+ Drum Solo)
08. Along for the Ride
09. Breaking All Illusions
10. The Mirror
11. Lie
12. Lifting Shadows Off a Dream
13. Scarred
14. Space-Dye Vest
15. Illumination Theory
16. Overture 1928
17. Strange Déjà Vu
18. The Dance of Eternity
19. Finally Free

Mario

DEEP WATER HORIZON – Matters Of Perspective

Band: Deep Water Horizon
Album: Matters Of Perspective (EP)
Spielzeit: 19:06 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Horizon Records
Veröffentlichung: 20.01.2014
Homepage: www.DeepWaterHorizon.nl

Mit DEEP WATER HORIZON gibt es zur Abwechslung mal einen Prog Metal Vertreter aus den Niederlanden zu hören, das hat man auch nicht alle Tage. Wobei der Begriff „Prog“ sicherlich ein wenig hoch gegriffen ist, denn im Grunde gibt es auf der 3-Track EP „Matters Of Perspective“ eingängigen Powermetal zu hören, mit marginalen Prog Sprenkeln. Das soll uns aber egal sein, denn was zählt ist die Musik und die ist hier tatsächlich nicht zu verachten. Eingespielt/Produziert wurden die drei Tracks von der sechsköpfigen Band in Eigenregie und dann sukzessive über Plattformen wie reverbnation, soundcloud oder youtube unter das interessierte Volk gebracht. „Matters Of Perspective” ist somit ein Schnappschuss der aktuellen Entwicklung der Band und weniger eine vollwertige Veröffentlichung.

Von den drei Songs, die allesamt vom starken Gesang leben, sticht neben dem melodiösen Mid-Tempo Opener „Broad Daylight vor allem das knackige „My Bangalore Beauty“ mit seinen tighten doppelstimmigen Gitarrensalven und dem einfach rundum gelungenen Spannungsbogen heraus. Ein richtig starker Rocker, auch wenn die Eingängigkeit, wie bei den restlichen Songs, ruhig noch ein wenig höher sein könnte. Für ein erstes Lebenzeichen sind die Songs aber schon richtig ordentlich, einen Durchhänger gibt es nicht zu vermelden. Am Feinschliff, wie den etwas zu dick aufgetragenen Keyboards oder den manchmal etwas blutarmen Gitarrensoli, kann die Band noch ein wenig arbeiten.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Broad Daylight
02. Abstract Into Form
03. My Bangalore Beauty

Mario

ALBERTO RIGONI – Overloaded

Band: Alberto Rigoni
Album: Overloaded
Spielzeit: 46:33 min
Stilrichtung: Instrumental / Progressive Metal
Plattenfirma: Power Prog
Veröffentlichung: 01.10.2014
Homepage: www.albertorigoni.net

Ein richtig gutes Instrumental-Album in der Schnittmenge zwischen Fusion, Rock und Metal serviert uns der italienische Bassist ALBERTO RIGONI mit seiner vierten Solo-Scheibe „Overloaded“. Und ganz im Gegensatz zum Titel ist die Scheibe keineswegs überladen, wie es ähnliche Produktionen mal gerne sind, sondern vielmehr ein Beispiel dafür wie es auch besser geht. Das fängt bei der rundum perfekten Produktion an, die modern, fett und druckvoll tönt und doch weit weg ist vom üblichen 100-Spuren/Sample-Overkill. Musikalisch haben wir es ebenfalls mit einer herrlich kompetenten Mannschaft zu tun. Da ist natürlich allen voran der gute Herr RIGONI selbst, der auf dem Instrument ein Meister seines Fachs ist, das Ganze aber sympatischerweise nicht an die große Glocke hängt und sich stets den Kompositionen unterordnet. Als Gäste unterstützen ihn unten anderem die fantastischen Gitarristen Marco Sfogli (u.a. James LaBrie, Creation’s End) und  Simone Mularoni (u.a. DGM) der sich auch um den Mix des Schlagzeges gekümmert hat.

Die allesamt von ALBERTO RIGONI komponierten und produzierten Songs lassen an Abwechslung keine Wünsche offen: so gibt es im Titeltrack „Overloaded“ gleich mal vetracktes Riffing, verträumte sphärische Passagen mit spektakulären Gitarrensoli zu bestaunen. „Chon“ kombinierte leicht an Dream Theater erinnernde Keyboards sowie  schräge Rhythmen, „Corruption“ punktet mit tonnenschweren Riffs und Fusion Melodien und in Tracks wie „Floating Capsule“ oder „Multitasking“ setzt RIGONI, der die Scheibe dem leider vielzu früh verstorbenen Bassisten Randy Coven gewidmet hat, seinen Bass originell und fantasievoll als tragendes Instrument ein ohne dabei Gegniedel zum Selbstzweck zu machen.

Es gibt sie also doch noch, spannende, fordernde und durchhörbare Instrumentalalben. Dass ein solches dann auch noch von einem Bassisten kommt macht die Sache gleich noch interessanter. Wer auf gute, handgemachte Instrumentalmusik ab vom üblichen Einerlei ist sollte hier unbedingt ein Ohr riskieren.

WERTUNG:


Trackliste:

01. What’s On Your Mind
02. Overloaded
03. Chon
04. Floating Capsule
05. Corruption
06. Ubick
07. Multitasking
08. Liberation
09. Glory Of Life

Mario

MAUSOLEUM GATE – Mausoleum Gate

Band: Mausoleum Gate
Album: Mausoleum Gate
Spielzeit: 40:14 min
Stilrichtung: Heavy Metal, NWoBHM
Plattenfirma: Cruz Del Sur Music
Veröffentlichung: 10.10.2014
Homepage: www.facebook.com/MausoleumGate

Glückwunsch. Den Titel gruseligstes Cover 2014 haben die Finnen von MAUSOLEUM GATE bereits gewonnen. Hoffentlich machen sie es musikalisch besser, auf ihrem selbstbetitelten Debütalbum.

Geboten wird Heavy Metal, Hardock und NWoBHM Sound der allerersten Stunde, Musik der End-Siebziger und frühen Achtziger. Besonders IRON MAIDEN, DEEP PURPLE und BLACK SABBATH sind allgegenwärtig. Eigentlich genau die Mischung, bei der ich normal zu Freudensprüngen ansetze. Diesmal nicht. Dazu ist die Stimme von Sänger V-P Varpula einfach über weite Strecke zu kraftlos, die Songs verlieren sich in gezwungen klingenden Progpassagen, wie etwa „Lost Beyond the Sun“. Die restlichen Stücke haben zwar ihre Momente, aber auch viele Längen. Die Riffs sind in einigen Fällen doch recht austauschbar oder waren so schon einmal zu oft zu hören („Mercenaries of Steel“).

Doch es ist nicht alles schlecht. Potential steckt in der Band, wie man bei „Demon Droid“ und „There Must Be Demons“ hört. Die beiden Songs machen aber eben nur ein Viertel der Spielzeit aus, der Rest überzeugt auch nach mehreren Durchgängen nur phasenweise. MAUSOLEUM GATE sind daher nur etwas für absolute 80er Jahre Jünger.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Magic of the Gypsy Queen  
02. Demon Droid
03. Lost Beyond the Sun  
04. Mercenaries of Steel
05. There Must Be Demons
06. Mausoleum Gate

Chris

MAGGIE´S MADNESS – Waking Up The Dead

Band: Maggie´s Madness
Album: Waking Up The Dead
Spielzeit: 79:49 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Starlight Sound
Veröffentlichung: 02.10.2014
Homepage: www.maggies-madness.de

Offensichtlich frönt man auch in der Frankenmetropole Nürnberg alten Horrorfilmen wie George Romero´s „Dawn Of The Dead“ und ähnlichen Reißern – und melodischem Heavy Rock. Passend dazu nennt sich der neue Silberling der Nürnberger Szene-Urgesteine MAGGIE´S MADNESS auch „Waking Up The Dead“ und beinhaltet satte 19 Songs mit fast 80 Minuten Spielzeit. Zum 40-jährigen Bandjubiläum wurde tief in der Vergangenheit gegraben. Zum Vorschein kommen einige alte Hits der beiden Alben „Maggie´s Madness“ von 1982 und „On Fire“ von 1983 sowie weitere Songs, die ebenfalls in den Achtzigern entstanden sind.

Alle Stücke wurden neu arrangiert und neu aufgenommen. Zur aktuellen Besetzung zählen Eddie Rößler (vocals), Jo Schmidt (drums), Joe Bleicher (guitars), Wolfgang Lang (keyboards), Peter Tobolla (bass) und Franz Zellner (guitars). Melodische Riffs wohin man schaut bzw. hört. Warum einige der alten Songs plötzlich umgetauft wurden (z.B. „Lady Starlight“ in „Starlight Blues“), ist mir zwar ein Rätsel, die Nummer ist immer noch ein Hit und gleich mit zwei Versionen vertreten. Neuer Titel, neuer Glanz.

Los geht´s aber erst mal mit dem Titeltrack. Der verpasst dem Hörer gleich mal einen ordentlichen Tritt in die vier Buchstaben. Der Sound ist richtig amtlich und der Song verbreitet sofort gute Laune. Aber auch Stücke wie „Thunder In My Heart“, „On The Road“ oder „Little Rock´n Roller“ lassen den Fuß ordentlich mitwippen. „Downward Spiral Ride“ ist ein richtig geiler Discotheken-Hit alter Schule und bei „The Games We´re Playing“ packen MAGGIE´S MADNESS eine ordentliche Sound-Keule aus. „Bound To Rock On“ ist ein Riff-Monster während „Nowhere Land“ eher akustisch gehalten ist.

CD numero zwei beginnt mit „Get Down And Get With It“ richtig dreckig. Feinstes Riffing packt das Sextett abermals bei „An Ugly Fact“ aus bevor es schön langsam in den Endspurt geht. Das heißt im diesem Falle aber nicht, dass die Qualität nachlässt. Mit „Strange Attitude“ zum Beispiel steht sogar noch eine der besten Nummern an.

Herrlich Oldschool präsentieren sich MAGGIE´S MADNESS auf diesem Longplayer – diese Bezeichnung ist hier wirklich richtig gewählt. Längen sucht man auf „Waking Up The Dead“ trotz der ausgedehnten Spielzeit dennoch vergebens. Im Grunde haben wir es hier mit einer Best Of zu tun. Die Franken bieten kurzweilige Unterhaltung, bei der die gute Laune und die knackigen Melodien nicht zu kurz kommen. „Waking Up The Dead“ ist das Vermächtnis einer kultigen Kapelle, die leider nie richtig groß raus kam. Vielleicht ist sie gerade deshalb kultig, vielleicht liegt es aber auch an der leidenschaftlichen Darbietung ihrer Hits, die jetzt allesamt ins rechte Licht gerückt wurden. Ein unverhofftes Highlight!

WERTUNG:


Trackliste:

CD 1:

01. Waking Up The Dead
02. Let´s Rock Tonight
03. You Give Me Something I Need
04. I Won´t Back Down
05. On The Road
06  Downward Spiral Ride
07. Little Rock´n Roller
08. The Games We´re Playing
09. I´m On Fire
10. Nowhere Land
11. Bound To Rock On
12. Starlight Blues

CD 2:

01. Get Down And Get With It
02. An Ugly Fact
03. You Make Me Burn So Hot
04. Can´t Get You Outta My Mind
05. Strange Attitude
06. Living On A Space Base
07. Starlight Blues (Radio Edit)

Stefan