Band: Machinae Supremacy
Album: Phantom Shadow
Spielzeit: 68:23 min.
Stilrichtung: SID Metal, Power Metal
Plattenfirma: Spinefarm Records
Veröffentlichung: 25.09.2014
Homepage: www.machinaesupremacy.com
Da sind sie wieder – die schwedischen Videogame-Fanatiker. Vor zwei Jahren hatte ich mit der Besprechung des Vorgängers „Rise Of A Digital Nation“ (Rezi HIER) quasi den Erstkontakt mit dieser Band, die ihrem Power Metal Sounds alter Computer(spiele) beimischen und das alles dann SID Metal nennen. Das mag für manche Ohren erst etwas gewöhnungsbedürftig klingen, gibt dem Sound von MACHINAE SUPREMACY (MaSu) aber auch eine eigene Note, die man so wahrscheinlich nicht mehr finden wird. Und ganz ehrlich – hätten MaSu dieses Erkennungsmerkmal nicht, wären sie wohl eine unter vielen Power Metal Bands. Das soll aber nicht bedeuten, dass die Musik der Schweden beliebig wäre. Schon vor zwei Jahren konnten sie mir damit eine 8-Bewertung abringen.
Gingen MaSu auch auf dem letzen Album in Sachen Cover Artwork für sie neue Wege, wurde das für die aktuelle Platte an große Serienblockbuster angelehnt. Und auch die Story ist komplexer und so ist „Phantom Shadow“ definitv als Konzeptalbum zu sehen. Und ein solches beginnt natürlich mit einem bedeutungsschwangeren Intro. „Wasn´t Made For The World I Left Behind“ nennt es sich in diesem Falle. Und schon der erste Song „The Villain Of This Story“ lässt richtig aufhorchen. Hier fehlen die „üblichen“ SID-Effekte – die übrigens von einem alten 8-bit Prozessor des Comodore C64 stammen – fast komplett. Ganz anders bei „Perfect Dark“, einem etwas flotteren Stück. „Europa“ beginnt ruhig und nachdenklich, mausert sich aber im Laufe der Spielzeit von gut sieben Minuten zum epischen Stampfer mit weiblicher Gesangsunterstützung.
“Throne Of Games“ ist ein Nackenbrecher, der wirklich brachial beginnt und nur für die einzelnen Strophen etwas mehr Luft zum Atmen lässt. Nach einem weiteren Einspieler folgt mit dem Titeltrack ein reinrassiger Power Metal Song. Es ist eigentlich überflüssig, die restlichen Stücke einzeln zu besprechen, denn es gibt absolut keine Ausfälle auf diesem Album. Es klingt homogen, ausgereift und mit Liebe zum Detail umgesetzt. Außerdem genießt man die Platte am Besten am Stück, schon alleine um der guten konzeptionellen Umsetzung gerecht zu werden.
MACHINAE SUPREMACY klingen auf „Phantom Shadow“ so erwachsen wie nie. Das fängt mit der ausgereiften Story an, geht über die ausgewogene Balance aus Power Metal Nummern, epischem Pathos und klug eingesetzten Zwischenspielchen, Instrumentals etc. Die SID Prozessoren sind immer noch vorhanden – zum Glück, immerhin ist dieser Sound das Erkennungszeichen der Schweden – wurden aber weiter in die Songs integriert und hören sich nicht an wie Fremdkörper sondern ein Instrument, das wie selbstverständlich zum Metalsound gehört. Wäre „Phantom Shadow“ eine TV-Serie, würde sie sicher das nächste große Ding werden.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Wasn´t Made For The World I Left Behind
02. The Villain Of This Story
03. Perfect Dark
04. Europa
05. Throne Of Games
06. Meanwhile In The Hall Of Shadows
07. Phantom Battle
08. Captured (Sara´s Theme)
09. Renegades
10. Beyond Good And Evil
11. The Second One
12. Redemption Was Never Really My Thing
13. The Bigger They Are The Harder They Fall
14. Versus
15. Mortal Wound (Skye´s Requiem)
16. Hubnester Rising
Stefan