OVERDRIVE – The Final Nightmare

Band: Overdrive
Album: The Final Nightmare
Spielzeit: 45:23 min
Stilrichtung: NWoBHM
Plattenfirma: Pure Rock Records
Veröffentlichung: 22.08.2014
Homepage: www.overdriverockband.co.uk

Nicht jede Band, die vor 30 Jahren relativ sang- und klanglos in der Versenkung verschwunden ist, verdient es heute ausgebuddelt und ins grelle Scheinwerferlicht gezerrt zu werden. Da gab’s schon hier und da verständliche Gründe, warum so manche Combo es dann doch nicht geschafft hat. Die Briten OVERDRIVE versuchen nun von der Tatsache zu profitieren, dass jedes noch so unwichtige Überbleibsel der alten Szene als unentdecktes Juwel verherrlicht und als die verlorene Perle gehyped wird. In den 80er sind die Jungs nicht über eine Single und ein Demo hinausgekommen, haben dann in den 90ern 2 und seit 2004 nochmals 4 Alben rausgebracht und nehmen mit der vorliegenden Scheibe einen weiteren Anlauf.

Nun, Butter bei die Fische. Wie wohl schon ersichtlich bin ich mir nicht ganz sicher ob die Welt ein neues Album dieser Veteranen wirklich braucht. Musikalisch ist das, was die Herren hier abliefern durchaus brauchbar (besonders die Gitarrensoli lassen aufhorchen), auch wenn die Songs allesamt nach demselben Strickmuster zusammengebaut sind und zwischendurch auch gerne mal gepflegte Langeweile aufkommt. Da hilft der suboptimale Gesang auch nicht unbedingt weiter. Songs wie das spannende „Nightwalker“, das flotte „Wasted“ oder „Invited To Hell“ leben aber von dem hörbaren Enthusiasmus und der Spielfreude der Truppe, die zwar etwas nah am Szene-Kodex klebt, aber greifende Hooks schreiben kann die der Konkurrenz nicht wirklich nachstehen und durch die Orgel und Keyboard-Sounds von Tim Hall auch eine gewisse Eigenständigkeit im Sound haben.

Sauer stößt mir aber die Produktion der Platte auf. Ich bin mir durchaus im Klaren, dass es sich bei „The Final Nightmare“ um eine Underground Platte handelt die mit geringem Budget bei einem Nischenlabel rauskommt. Da würde ich jetzt auch prinzipiell ein Auge zudrücken, denn für den Undergound gelten andere Regeln. Wenn das Ganze aber damit beworben wird, dass niemand Geringeres als der große Chris Tsangarides (u.a. Judas Priest und Thin Lizzy) an den Reglern gesessen hat, dann darf man auch andere Maßstäbe ansetzen. Der Mann macht aber anscheinend alles für Geld – und liefert augenscheinlich stark Budget-orientierte Ergebnisse ab: Was sich im Promo-Sprech noch nach einem „druckvollen, erdigen“ Klang anhört ist dann vielmehr ein dröhnender Brei, bei dem der eh nur mittelmäßige Gesang dann noch derart mies abgemischt ist, dass es eine Schande ist. Jungs, das Geld hättet Ihr euch sparen können. Ein Schüler der nächstgelegenen Toningenieur-Schule hätte mit aller Wahrscheinlichkeit einen besseren Job abgeliefert als das hier. Und wo wir schon beim Meckern sind: Lasst den Herrn Steve Harris bloß nie den Mittelteil von dem ansonsten besten Track „Wasted“ hören … das könnte Ärger geben.

Unterm Strich ist „The Final Nightmare“ eine okaye Scheibe die Genretypische Songs und eine bestens aufgelegte Band bietet und lediglich bei der Produktion etwas Federn lassen muss. NWOBHM Fans können ein Ohr riskieren.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Invited to Hell
02. Twice Shy
03. Glass Game
04. Twisting My Mind
05. Wasted
06. Lost On A Mountain
07. Nightwalker
08. Taken Young (Ben’s Song)
09. Final Nightmare

MASSIVE WAGONS – Fight The System

Band: Massive Wagons
Album: Fight The System
Spielzeit: 45:46 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Off Yer Rocka Recordings
Veröffentlichung: 08.08.2014
Homepage: www.facebook.com/massivewagons

Die Briten MASSIVE WAGONS sagen dem System den Kampf an. Doch was auf den ersten Blick wie ein wütender Bastard aus Hardcore und Industrial anmutet, entpuppt sich als modernes Hardrockalbum mit jeder Menge toller Songs an Bord. Und in einer Welt, in der Rockmusik in inflationären Mengen vorhanden ist und aus allen Löchern rund um die Welt immer neue Bands kriechen, die ein winziges Stück vom Kuchen abhaben wollen, wird der geneigte Fan von einer dermaßen großen Masse an neuen Silberscheiben (oder Downloads) erschlagen, dass er vielleicht genervt die Flinte ins Korn wirft.

Aber aufgepasst: hier kommen fünf junge Burschen, die mit „Fight The System“ ein ordentliches Kaliber im Gepäck haben. Und das solltet Ihr auf keinen Fall verpassen! Nachdem die Band 2009 im Nordwesten Englands gegründet wurde, brachten Baz Mills (vocals), Adam Thistlethwaite (guitars), Carl Cochrane (guitars), Bowz Bouskill (bass) und Alex Thistlethwaite (drums) 2012 ihr Debüt „Fire It Up“ auf den Markt. Im September begaben sich die Jungs ins Axis Studio, um unter den Fittichen von Matt Elliss ihr neues Werk aufzunehmen. Nebenbei hat man in den letzten 3 Jahren fast 300 Gigs gespielt.

Die Live-Energie versuchte man auch für „Fight The System“ einzufangen. Herausgekommen ist ein modernes Hardrockalbum mit Kick-Ass-Sound, unbändiger Energie und Songs, die sich in die Gehörgänge fräsen. Das harsche „Dirty Little Secrets“ eröffnet die Platte etwas punkig und etwas gewöhnungsbedürftig. Wem der Einstieg etwas zu hart war, der wird sicher bei „S.W.T.“ fündig. Mehr Rock´n Roll und weniger Wut prägen das Stück. Insgesamt liegt die Band mit ihrer Beschreibung, hier eine Zeitreise durch die letzten 50 Jahre zu machen, schon ziemlich richtig. Diverse Einflüsse wurden in die Gegenwart gezerrt und daraus entstanden das massive „One For Me“, der trotz seines revolutionären Titels recht melodiöse Rocker „Fight The System“ oder das einfühlsame „Look Around“.

Die erste Single „Red Dress“ ist ein Rock´n Roller vor dem Herrn, aber auch die übrigen Songs können wirklich überzeugen. Allen voran die etwas relaxtere Nummer „Roll With The Rhythm“ und das abschließende „Alive“.

Anhand des Bandnamens und des Cover Artworks hätte ich echt nicht gedacht, welches Juwel sich hinter dem zweiten Album „Fight The System“ der Briten MASSIVE WAGONS verbirgt. Die Herren transportieren das Beste des harten Rocks ins Hier und Jetzt und kochen ihr ganz eigenes Süppchen, das auch diverse Hits enthält – sehr stark!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Dirty Little Secrets
02. S.W.T.
03. One For Me
04. Fight The System
05. Look Around
06. Rising Tides
07. Red Dress
08. Black Witch
09. Truth
10. Roll With The Rhythm
11. Alive

Stefan

STATE OF SALAZAR – All The Way

Band: State Of Salazar
Album: All The Way
Spielzeit: 48:37 min.
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 22.08.2014
Homepage: www.facebook.com/stateofsalazar

Mit einigen Vorschusslorbeeren kommt das neue Album von STATE OF SALAZAR daher. Schon im Vorfeld wurde vom nächsten großen Ding des erwachsenen Rock gesprochen und „All The Way“ als Offenbarung gefeiert. Und tatsächlich konnte die Band aus Malmö bereits mit ihrer EP „Lost My Way“ erste Erfolge feiern. Wer die Band bisher nicht kannte, für den haben wir hier ein kurzes Update: STATE OF SALAZAR wurde 2010 von einigen Studenten der Malmö Academy Of Music gegründet und heute aus Sänger Marcus Nygren, Gitarrist Johan Thuresson, Keyboarder Stefan Martenson, Bassist Johannes Hansson und Drummer Kristian Brun. Nach ihrem ersten Appetizer, der schon erwähnten EP, machten sich die Jungs auf, um an einem kompletten Album zu arbeiten und natürlich ihren Stil zu verfeinern.

Im Fahrwasser von TOTO, JOURNEY, SURVIVOR und STYX kommen die 12 Songs auf dem Longplay-Debüt ohne Umschweife zum Punkt. STATE OF SALAZAR drehen die Uhr zurück auf den Anfang der 1980er und liefern auf „All The Way“ klassischsten AOR. Neu ist das natürlich nicht, und im Laufe der Platte wird auch deutlich, dass genau hier der Knackpunkt liegt. Ohne Zweifel beherrschen die fünf jungen Herren ihre Instrumente und haben durchaus das Talent, gute Songs zu schreiben. Aber die Schweden bringen nicht einen Funken Eigenständigkeit in ihre Kompositionen ein.

Und so plätschern die Songs mal mehr, mal weniger spektakulär am Hörer vorbei, der Aha-Effekt bleibt definitiv aus. Der Titeltrack könnte unweigerlich von STYX stammen, der Opener „I Believe In You“ könnte auf einem Album von TOTO stehen. Etwas straighter rocken die Schweden bei „Field Of Dreams“. Technischen AOR servieren STATE OF SALAZAR mit „Eat Your Heart Out“ oder „Catastrophe“. Natürlich dürfen auch die ruhigen Momente nicht fehlen, die die Jungs mit „Love Of My Life“ oder „Let Me Love“ eingefangen haben.

Über die Bedeutung des Coverartworks grüble ich immer noch, doch die Musik spricht eine deutliche Sprache. Feiner AOR auf technisch hohem Niveau – jedoch ohne jegliches Eigenleben. Heute mag die Qualität von „All The Way“ vielleicht mehr herausragen als noch Anfang der 1980er, allerdings hat es damals hunderte ähnliche Platten gegeben, von denen es einige zu großem Ruhm gebracht haben, die meisten allerdings in der Versenkung verschwanden. Was mit dem Debüt von STATE OF SALAZAR geschieht, kann nur die Zeit zeigen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. I Believe In You
02. Field Of Dreams
03. All The Way
04. Love Of My Life
05. Eat Your Heart Out
06. Time To Say Goodbye
07. Marie
08. Let Me Love
09. Catastrophe
10. Always
11. Adrian
12. End Of Time

Stefan

MR. BIG – Lean Into It

(Atlantic, 1991)

In Zeiten von Gratismentalität und illegalen Downloads gibt es doch immer wieder durchgeknallte Typen, die doppelt bezahlen, nämlich neben der schwarzen Vinylscheibe, die sie sich vor über 20 Jahren gekauft haben, auch noch die kleinere silberne Version anschaffen, um die betreffende Musik auch im Auto genießen zu können.

Natürlich, der Typ bin ich. Und mit Mr. Bigs „Lean Into It“ habe ich mal so richtig die ‚alten Zeiten’ aufleben lassen, als ich langsam angefangen habe, Paul Gilberts Läufe bei Tempo 70 zu üben, als meine Mitschülerinnen N. und P. noch hübsch waren und als ich mir sicher war, dass die Welt bereit war, unsere Schülerband zu Rockstars zu machen (und über den Sänger durchaus hinwegzuhören).

„Lean Into It“ ist eines der Alben, die kommerzielle Eigenschaften mit musikalischer Qualität vereinen. Während also eine Gruppe schmachtender Mädchen „Open your heart to mi-hiiiine“ kreischt, kann sich der Musikerfreund an der Virtuosität der Gruppe ergötzen.

Der Bohrmaschineneinsatz im Opener „Daddy, Brother, Lover, Little Boy“ hat damals zwar Aufmerksamkeit erregt, ist am Ende aber nur ein Gimmick, der von einem rundum coolen Song nicht zu sehr ablenken sollte. Ich bin kein echter Freund von Uptemponummern, aber dieses Stückchen überzeugt mit ausreichend Rock and Roll, guter Riffarbeit und einer Attitüde, wie man sie heute eher selten findet.

Mein damaliger Gitarrenlehrer erzählte mir von richtig geilen Bluesgitarristen: „Stevie Ray Vaughan, Robben Ford… nicht, wie wenn der Paul Gilbert Blues spielt“. Beim bluesig-rockigen „Alive And Kickin’“ macht er seinen Job allerdings sehr gut, hält sich im entscheidenden Moment zurück und stellt sein Spiel deutlich in den Dienst eines treibenden Rocksongs.

Bis heute verstehe ich nicht, was die Zeile ‚Hanging out with Janis, moving to Atlantis’ bedeutet, und würde ich diesen Text heute singen, käme der Metal Hammer Mitarbeiter wahrscheinlich persönlich vorbei, um mir die Fresse zu polieren. Aber „Green Tinted Sixties Mind“ zeigt, wie man einen poppigen Bubblegum Song auf ernsthafte Weise herüberbringen kann, und während des Solos dürfen auch mache Prog-Rock Mathematiker erleben, wie songtauglich doch ein 5/8 Takt klingen kann.

Nun mag – und darf – man sich ein wenig streiten, ob man das rohe, eher unschuldige Original von (Jeff Paris’) „Lucky This Time“ bevorzugt oder die etwas opulente Version des Quartetts aus L.A. Beide haben ihren Charme, und ich wage zu sagen, dass mir Mr. Bigs Einsatz von Harmoniestimmen durchaus zusagt. Am Ende bleibt wieder ein genialer Popsong im Rockgewand, an dem die oben erwähnten Mädchen erneut auf ihre Kosten kommen genau wie der verbohrte Musikexperte.

Richtig shakig wird es bei der Midtempo Nummer „Voodoo Kiss“. Hier groovt die Band mit geshuffeltem Lokomotivenbeat wie die sprichwörtliche Sau. Hier wird wieder deutlich: Man kann einen Song ganz simpel stricken oder verkomplizieren. Mr. Big finden den passenden Mittelweg. Ein paar unerwartete Abschläge hier und da, aber der Groove bleibt unberührt.

„Never Say Never“ klingt mit seinem treibenden Groove und dem erneut eingängigen Refrain zunächst sehr klar und schlüssig. Aber auch hier finden im Hintergrund wieder Dinge statt, die man so bei keiner anderen Band zu hören bekommt. „Man muss erst mal auf so etwas kommen“.

Romantisch darf man beim folgenden „Just Take My Heart“ werden, welches ein weiteres Mal mit eingängigen Melodien, eingebettet in durchdachte Arrangements aufwartet.

Mein persönlicher Favorit ist „My Kinda Woman“. Alleine wegen des ‚Picture perfect…’ Parts nach dem Solo. Der Song ist eher straight, ein wenig bluesig, ja vielleicht eine Mischung aus Blues und AOR – falls das möglich ist. Über allem steht Eric Martin in Höchstform und selbstverständlich die offene Produktion, die damals glücklicherweise noch als salonfähig galt.

Nun kommt mir wieder mein Gitarrenlehrer mit seinen Ansichten zum Blues in den Sinn. Tatsächlich hat sich – nach meiner nicht immer bescheidenen Meinung – mit „A Little Too Loose“ ein Filler eingeschlichen. Zweifellos ein guter Song, aber er mag nicht so richtig zum Rest des Albums passen und hätte wohl der Vereinigung Rod Stewart / Jeff Beck ein paar Dekaden früher besser zu Gesicht gestanden.

„Road To Ruin“ war immer einer meiner Favoriten gewesen, kannte ich den Song bereits von der „To Be With You“ Single. Und obwohl ich auch wieder kein großer Freund von ternären (geshuffelten) Rhythmen bin (bei den meisten Bands sind das auch tatsächlich die Füllsongs), überzeugt „Road To Ruin“ auf ganzer Linie. Schließlich haben wir es mit guter Riffarbeit zu tun, über die sich eingängige Melodien legen.

Ob die Band wirklich stolz auf „To Be With You“ ist, wird wohl ein Mysterium bleiben. Angeblich wollten sie sich mit diesem Song über die Musikindustrie lustig machen, auf der anderen Seite war es wohl sicherlich genau dieses Stückchen, das alle Beteiligte zu Millionären gemacht hat. Ein netter Song, auf den Mr. Big leider von Seiten der Mainstream Medien und Hörer immer wieder reduziert wird. Zum Glück sind wir nicht Mainstream.

Julian Angel

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Julian Angel ist Mastermind der deutschen Hair Metal Band Beautiful Beast, deren drittes Album ‚Kick Down The Barricades’ am 24. Januar 2014 erschienen ist. Website: www.beautifulbeastrock.com .
Julian Angel betreibt ebenso den Hair Metal Newsletter. Unter www.beautifulbeastrock.com/new.html könnt Ihr Euch eintragen und obendrein ein mp3 gratis zum Download bekommen.
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ADRENALINE RUSH – Adrenaline Rush

Band: Adrenaline Rush
Album: Adrenaline Rush
Spielzeit: 43:49 min
Stilrichtung: Hardrock, Melodic Rock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 22.08.2014
Homepage: www.adrenalinerush.se

Mit dem Debüt der Combo ADRENALINE RUSH präsentieren die italienischen Melodic Experten von Frontiers ihr neustes Signing aus Schweden. Optisch erinnert das Coverbild mit Frontfrau Täve Wanning zwar stark an Taylor Momsen von THE PRETTY RECKLESS, allerdings geht das ganze Soundtechnisch eher in die Hardrock Ecke der Sorte DEF LEPPARD oder DANGER DANGER, nur eben mit weiblichen Vocals.

Produziert hat das ganze Erik Martensson, der ja selbst mit ECLIPSE und W.E.T aktiv ist, so dass der Silberling amtlich aus den Lautsprechern schallt. Täve Wanning ist in Schweden kein unbeschriebenes Blatt mehr, denn sie war ein Teil des Tennie Pop Duos PEACHES. Da die Gitarren ordentlich schneiden ist der Pop Appeal hier allerdings kaum vorhanden. Mit Songs wie dem mit einem DEF LEPPARD Groove ausgestattetem „Oh Yeah“, dem knackigen „Girls Gone Wild“ oder auch der ersten Single „Change“ haben Täve und ihre Mitstreiter einige amtliche Hardrock Songs im Gepäck, die Fans von melodischem Hardrock der 80er unbedingt antesten sollten.

WERTUNG:

Trackliste:

01. You Got Me Runnin
02. Rockin The Road
03. Stars In The Night
04. Love Can
05. Fly On
06. Heaven To Earth
07. Ordinary Man
08. Mama Said
09. Cry No More
10. I Thought I Saw Heaven
11. Cryin

Heiko

DRAGONFORCE – Maximum Overload

Band: Dragonforce
Album: Maximum Overload
Spielzeit: 49:55 min
Stilrichtung: Heavy/Speed Metal
Plattenfirma: earMusic/Edel 
Veröffentlichung: 15.08.2014
Homepage: www.dragonforce.com

Mit ihrem sechsten Album „Maximum Overload“ kehren einer der ganz großen Metaldurchstarter zurück in die Öffentlichkeit. Die Rede ist natürlich von DRAGONFORCE rund um Saitenhexer Herman Li. Das neue Album ist das zweite Album mit dem neuen Fronter Marc Hudson der auf dem vorherigen Album „The Power Within“ einen ordentlichen Einstand abgeliefert hatte.
Geschichtlich geht es auf dem neuen Album um die heutzutage gängige Reizüberflutung der Medien. Jeder kann sich zu jederzeit mit Informationen versorgen und wird auch gerne mal überrollt mit diesen.
Fans der Band können sich auf jeden Fall auf ein weiteres typische DRAGONFORCE Album freuen, auf dem auch wie immer der ein oder andere absolute Hochgeschwindigkeitstrack zu finden sein wird! Mit TRIVIUM Mastermind Matt Heafy hat man einen hochkarätigen Gastmusiker auf dem Album und ein Novum in der DRAGONFORCE Geschichte hält man ebenfalls noch für uns parat, denn mit dem JOHNNY CASH Klassiker „Ring of Fire“ haben die Jungs zum ersten Mal einen Coversong in ihren Reihen.
Beginnen wir dann also direkt die wilde Fahrt mit dem Opener „The Game“. Und hier haben wir dann auch gleich so eine Hochgeschwindigkeitstrack der mit Sicherheit jedem Hobbygitarristen den Schweiß auf die Stirn treiben wird! Was hier für Töne erzeugt werden und was für ein Tempo an den Tag gelegt wird ist wahrlich nicht von dieser Welt! Ein klein wenig langsamer aber immer noch pfeilschnell pumpt man sich dann durch das anschließende „Tomorrow‘s Kings“. Gerade im Chorus geht es hier aber etwas melodischer zur Sache und der Gesang von Marc gefällt mir außerordentlich gut. Auch hier gehen also beide Daumen nach oben!
„No More“ bietet dann gewohnte DRAGONFORCE Standardkost, bevor dann „Three Hammers“ zum ersten Mal absolute Verzückung hervorruft! Eine eher epische, melodische Midtemponummer, die man so eigentlich nicht von den Jungs gewohnt ist. Sehr cool und ein absoluter Ohrwurm!
Ihr merkt schon richtig viel gibt es bislang nicht zu meckern und ich kann schon mal beruhigen, das bleibt eigentlich auch so bis zum Ende der Platte.
Ob es nun der Mittelteil ist der mit dem erneut epischen, melodischen Doppelpack „Symphony of the Night“ und „The Sun is dead“ hervorragend besetzt ist oder das letzte Drittel welches mit den schnellen „Defenders“und „Extraction Zone“ sowie dem wieder mehr in die epische Richtung tendierende „City of Gold“ aufwarten kann.
Selbst das Cover von „Ring of Fire“ wurde extrem gut in den eigenen Bandsound umgewandelt.
Hier klingt wirklich alles wunderbar harmonisch und präsentiert DRAGONFORCE auf dem Höhepunkt ihres Schaffens!

Anspieltipps:

Das gesamte Album, wirklich schlechte Songs sucht man hier vergeblich!

Fazit :
Der letzte Satz meines Besprechungstextes nimmt mein Fazit ja eigentlich schon vorweg. Bestachen die ersten Alben größtenteils noch mit brachialem Saitengeflitze hat man nun eigentlich eine recht gute Mischung aus melodischen Parts und Songs sowie den alten Hochgeschwindigkeitstracks gefunden.
Auch Neufronter Marc konnte sich im Vergleich zum Einstiegsalbum “The Power Within” nochmal steigern. Mit Sicherheit wird man „Maximum Overload“ auf vielen Bestenlisten des Jahres 2014 wieder finden!
So mit gehen beide Daumen hier definitiv nach oben und es gibt eine absolut fette Kaufempfehlung für alle Fans der Band und des Genre!

WERTUNG:





Trackliste:

01. The Game
02. Tomorrow’s Kings
03. No More
04. Three Hammers
05. Symphony of the Night
06. The Sun is dead
07. Defenders
08. Extraction Zone
09. City of Gold
10. Ring of Fire

Julian

J.B.O – Nur die Besten werden alt

Band: J.B.O
Album: Nur die Besten werden alt
Spielzeit: 50:58 min
Stilrichtung: Happy Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 15.08.2014
Homepage: www.jbo.de

Kaum zu glauben aber die deutschen Spaß Metaller von J.B.O haben nun auch schon 25 Jahre auf dem Buckel! Und dieses Jubiläum ist ein Doppeljubiläum denn mit „Nur die Besten werden alt“ bringt man dieser Tage auch das zehnte Album der Bandgeschichte auf den Markt.
Der Truppe rund um die Masterminds Vito C und Hannes „G.Laber“ Holzmann hätte man wohl damals bei der Gründung 1989 niemals einen so langen Atem zugetraut. Aber nun Jahrzehnte später gibt es die Truppe immer noch die es sich auf die Fahne geschrieben hatte bekannte Hits in die Metalversion zu überführen und diese mit spaßigen, deutschen Texten zu unterlegen.
Also für den ernsteren Metaller ist das Ganze mit Sicherheit nichts, aber das war auch nie die Zielgruppe der Jungs! Man wollte einfach Metalpartymucke schreiben die einfach gut zum feiern ist und das können die Jungs absolut.
Auch der Schreiber dieser Zeilen konnte sich dieser Tatsache in den Neunzigern nicht verwehren und war auch Feuer und Flamme für die Jungs. Als das Leben aber etwas ernster wurde habe ich die Band leider ein wenig aus den Augen verloren, aber mit der aktuellen Scheibe sind sie quasi wieder zurück in mein Leben gekommen, die Jungs die nicht nur mir damals die ein oder andere Party versüßt haben!
Also, wer Happy Metalpartystoff benötigt, der sollte nun mal schön weiterlesen.
Mit dem schon aus dem Internet bekannten „Vier Finger für ein Halleuja“ beginnt die Scheibe, und so weit ich das erkennen kann handelt es sich hierbei um kein Cover, sondern einen eigenen Song der, ganz im Sinne von „Ein guter Tag zum Sterben“, so typisch J.B.O ist wie er nur sein kann. Man bekommt das Grinsen einfach nicht mehr aus dem Gesicht und kann direkt ohne Probleme mitgehen. Sehr cool!
Das anschließende „Death is Death“ ist dann ein Cover des berühmten OPUS Hits „Live is Life“. Gut gemacht, aber nicht weltbewegend.
Traditionsgemäß haben die Jungs auch wieder ihre lustigen Zwischenstücke parat, das folgende „Ansage“ ist so eins. Man wird uns damit nun noch öfter „beglücken“.
Die nächsten Songs gehen dann leider nicht so richtig ins Ohr, erst beim Alice Cooper Cover „Schule aus“ hebt sich das Niveau dann wieder ein wenig und mit dem rockigen Cover „Was würde Jesus tun“ ,ich komm gerade nicht auf die Band : – ),  hat man den nächsten richtigen Ohrwurm am Start. Der Text ist hier wieder mal zu genial!
Tja danach geht dann leider die Qualität wieder runter, so Songs wie „Mittelalter“ oder „Waldfee“ sind irgendwie einfach nur blöd. Aber für die rosa Truppe ist das mit Sicherheit auch eine Auszeichnung : – ).
Richtig gut gelungen sind im weiteren Verlauf nur noch „Und dann hörst du J.B.O“ und vor allem das Lou Bega Cover „Metal No.666“. Der Rest ist ok, weiß aber nicht auf lange Sicht zu begeistern.

Anspieltipps:

“Vier Finger für ein Halleuja”, “Was würde Jesus tun”  sowie “Metal No.666” sollte man antesten wenn man hier mal rein hören will.

Fazit :

Ganz klar wer auf der Suche ist nach einem Happy Metalalbum mit deutschen Texten für die nächste feucht fröhliche Metalparty ist bei J.B.O ja schon immer goldrichtig gewesen, so ist das natürlich auch mit dem neuen Album!
Die J.B.O Fans können mit Sicherheit noch mindestens 1 Punkt zu meiner Wertung rechnen, wenn man das Ganze aber unter normalen Gesichtspunkten sieht, springt hier leider nicht mehr als eine solide Leistung heraus. Den ein oder anderen besseren eigenen Song anstatt ein Cover hätte dem Album absolut gut getan!
Trotzdem J.B.O bleiben sich treu, niemand covert so gekonnt Hits und versieht sie mit ulkigen deutschen Texten, und das die Band immer noch ihr Unwesen treibt ist verdammt gut so!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Vier Finger für ein Halleuja
02. Death is Death
03. Ansage
04. Sakredi mei Sack is hi
05. #
06. Das Bier ist da zum trinken
07. Schule
08. Der sechste Sinn
09. Was würde Jesus tun?
10. Mittelalter
11. Aberglaube
12. Die Waldfee
13. Und dann hörst du J.B.O
14. McDeath
15. Metal No. 666
16. Die Antwort
17. Zeitansage
18. Ein Zipfel vom Glück
19. Jung, Dumm und besoffen

Julian

ACE FREHLEY – Space Invader

Band: Ace Frehley
Album: Space Invader
Spielzeit: 54:26 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Steamhammer / SPV
Veröffentlichung: 15.08.2014
Homepage: www.acefrehley.com

Endlich frisches Futter vom einzig wahren Space Ace, der seine Fans seit geschlagenen 5 Jahren auf ein neues Album hat warten lassen. Aber wer will dem in Würde gealterten Rockstar die etwas längere Wartezeit verübeln? Im Gegensatz zu seinen früheren Bandkollegen verzichtet Frehley dankenswerterweise auf peinliche Pellwurst-Kostüme und fremdschäm-Schminke überm wabbeligen Doppelkinn sondern besinnt sich auf seine ureigenen Stärken: klassischer (Hard) Rock mit Groove und Herz. Da die 2009er Platte „Anomaly“ als eine der stärksten Soloscheiben des sympathischen Kauzes gilt, sind die Erwartungen an das passend betitelte „Space Invader“ natürlich nicht gerade niedrig. Dass im Promotext ausgiebigst mit der illustren und erfolgreichen Vergangenheit des Gitarristen hausiert wird ist zwar verständlich aber eigentlich unbegründet, denn auch auf seiner neuen Platte gibt sich Frehley hörbar Mühe frisch und inspiriert an seine Musik heranzugehen. Leider schweigt sich der Pressetext zu den auf der Platte zu hörenden Mitmusikern völlig aus. Die Truppe macht ihren Job jedenfalls absolut amtlich und gibt FREHLEY die grundsolide Basis auf der er seine Bluesrockigen  Geschichten erzählen kann.

Der starke Opener „Space Invader“ ist ein punktgenau sitzender Ohrwurm, der dank moderner, luftiger und angenehm „spaciger“ Produktion sowie einem Laune machenden Refrain gleich hängen bleibt. Natürlich wird FREHLEY in diesem Leben kein begnadeter Sänger mehr, seine begrenzte Stimme in Verbindung mit der ultra-coolen Attitüde und den augenzwinkernden Texten („What Every Girl Wants“) macht das aber mehr als wett. Gleiches gilt für die Gitarrenarbeit, die zwar zu keinem Moment innovativ oder gar spektakulär ist, dafür aber mit der ihm so eigenen, ja schon beinah punkigen, scheiss-egal Mentalität rausgeholzt wird. Auf „Space Invader“ gibt es einige der besten Gitarrenparts des „Space Ace“ seit vielen Jahren, in einem Track wie z.B. „Past The Milky Way“ lässt FREHLEY seinen Trademark Licks freien Lauf dass es eine Freude ist. Vom Songwriting können zwar nicht alle Songs den hohen Standard des Titeltracks, der coolen Nummer „Inside The Vortex“ oder des unverzichtbaren Instrumentals „Starship“ halten. Zwischendurch gibt’s auch mal Schwächeres wie „Immortal Pleasures“ oder „Reckless“ zu verdauen, Laune macht Solo Album No. 6 aber trotz der kleinen Durchhänger durchweg. 

Was waren das noch für Zeiten, als ein Künstler eine Scheibe rausbrachte und das war’s dann. Du kauftest das Teil und hattest Deinen Spaß damit – oder eben nicht. Heutzutage hat der Käufer die Qual der Wahl: „Space Invader” erscheint als (a) Standard CD, (b) limitiertes Digipack mit 2 Bonustracks und Poster (c) als itunes Version mit nochmals 2 (anderen) Bonustracks sowie (d) Doppel-LP mit allen 4 Bonustracks und beiliegender CD. Was das alles soll ist mir zwar schleierhaft, aber wenn der Fan es kauft …

WERTUNG:





Trackliste:

01. Space Invader
02. Gimme A Feelin‘
03. I Wanna Hold You
04. Change
05. Toys
06. Immortal Pleasures
07. Inside The Vortex
08. What Every Girl Wants
09. Past The Milky Way
10. Reckless
11. The Joker
12. Starship 

Mario

WHITE LIONE – Fight to Survive (Re-Release)

Band: White Lion
Album: Fight to Survive (Re-Release) 
Spielzeit: 44:32 min
Stilrichtung: Hard Rock / Glam Metal
Plattenfirma: Rock Candy Records
Veröffentlichung: 22.07.2014
Homepage: www.rockcandyrecords.com

Ach ja, WHITE LION, die etwas andere Hairspray/Glam Band der 80er. Während sich Kollegen wie Mötley Crüe oder Ratt textlich bevorzugt in niedrigen Niveauregionen aufhielten, gab’s bei dem gebürtigen Dänen Mike Tramp auch gerne mal Statements zu Umweltverschmutzung, Häuslicher Gewalt und anderen sozialen Missständen zu hören. Obendrauf setzte Gitarrist Vito Bratta dann noch Soli, die, fernab vom damals so angesagten Shredding, auch immer als Song im Song funktionierten und technisch vom Allerfeinsten waren. Bevor die Band mit Album No. 2 („Pride“, 1987) die Charts enterte, hatte man mit dem unter Aufsicht des Deutschen Produzenten Peter Hauke 2 Jahre zuvor in Frankfurt eingespielten Debüt Album „Fight to Survive“ noch deutlich kleinere Brötchen gebacken. 

Zu hören sind neben Tramp und Bratta auf dem Album auch keineswegs die auf den Pressefotos zu sehenden James Lomenzo und Megapudel Greg D’Angelo sondern der ehemalige Angel-Bassist Felix Robinson und der Schlagzeuger Nicky Capozzi. Beide wurden nach Fertigstellung der Aufnahmen allerdings ausgetauscht. „Fight To Survive“ wurde also nicht vom „klassischen“ WHITE LION Line-Up eingespielt – was aber nichts ausmacht, denn die Show teilten sich eh der Sänger und Gitarrist von Anfang an brüderlich. Fans der Band können hier die ungehobelte Ur-Version des auf „Mane Attraction“ nochmals aufgenommenen „Broken Heart“ entdecken und anhand von Tracks wie „Cherokee“ , der Eddie Van Halen Verbeugung „Fight to Survive“ oder dem ruppigen „Kid of 1000 Faces“ eine Band entdeckten die genau weiß was sie will und auf dem Weg dorthin noch Ihre Hörner abstoßen muss. Die Hitdichte und Hook-Trefferquote ist noch nicht mit den späteren Platin-Sellern zu vergleichen. Dafür gibt versprüht die Scheibe einen rohen Charme, der der Band in der Folge ein wenig abhanden kam.

„Fight To Survive“ lies bereits erahnen zu was das Team Tramp/Bratta fähig waren. Um die Genialität von „Pride“ oder „Big Game“ freizulegen bedurfte es aber offensichtlich eines Produzenten wie Michael Wagener, der bei den folgenden Platten das Zepter in der Hand hielt und der Band zum ganz großen Durchbruch verhalf. Dennoch ist „Fight To Survive“ mehr als nur ein erstes zaghaftes Lebenszeichen und die aktuelle Rock Candy Neuveröffentlichung punktet mit einem gutem Remastering, gewohnt starkem Booklet (mit einem neuen Interview mit Mike Tramp), hat aber leider kein Bonusmaterial spendiert bekommen.. 

WERTUNG:





Trackliste:

01. Broken Heart
02. Cherokee
03. Fight to Survive
04. Where Do We Run
05. In the City
06. All the Fallen Men
07. All Burn in Hell
08. Kid of 1000 Faces
09. El Salvador
10. The Road to Valhalla

Mario

THE SCINTILLA PROJECT – The Hybrid (Soundtrack)

Band: The Scintilla Project
Album: The Hybrid (Soundtrack)
Spielzeit: /
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Rykodisc / UDR
Veröffentlichung: 15.08.2014
Homepage: www.facebook.com/ScintillaProject

Der Brite Lionel Hicks ist ein wahrlich umtriebiger Mensch, der im Laufe seiner Karriere viele interessante Stationen durchlaufen hat. Nachdem er viele Jahre als erfolgreicher Schlagzeuger unzählige Künstler begleitet und sich nach und nach ein weiteres Standbein als Produzent und Studiobesitzer aufgebaut hatte, vollzog er einen Schwenk und stieg ins Filmgeschäft ein, wo er mittlerweile auch schon einige Erfolge feiern konnte. Einer seiner letzten Filme war der Sci-Fi Streifen „Scintilla“ / „The Hybrid“, der in diesem Jahr in die Kinos kam. Durch Toby Jepson (ehemals Little Angels), der mittlerweile ebenfalls als Produzent tätig ist, kam der Kontakt zu Saxon’s Biff Byford zustande, der sich spontan entschloss nicht nur einen Track zum Film beizusteuern, sondern gleich ein ganzes, auf dem Film basierendes Konzeptalbum zu produzieren und einzusingen. Nachdem Gitarrist und Produzent Andy Sneap (Hell) ebenfalls zum Mitmachen überredet werden konnte und in Bassist Anthony Richie (Balance Of Power) das fehlende Element gefunden war, liegt nun der Soundtrack zum Film vor und dürfte aufgrund der illustren Protagonisten für Metal Fans ein interessantes Ding sein. 

Mit „Scintilla (One Black Heart)” geht’s auch gleich vielversprechend los – ein starker Song mit leidenschaftlicher Performance von Byford, einem dicken Refrain und einer schön fetten Soundwand. Das kann was und so geht es in den nächsten Tracks weiter, auch wenn die Hooklines nicht mehr allesamt an den Opener anschließen können. Herauszuheben ist in erster Linie aber eh Byford, der eine wirklich überzeugende Leistung abliefert und mit seiner charakteristischen Stimme die Tracks veredelt. Die Produktion ist zwar auf modern getrimmt, ballert aber erfreulicherweise nicht übermäßig nach vorne sondern gibt den mit leichten Prog-Elementen angereicherten Songs eine gesunde Basis. Anspieltipps sind neben dem erwähnten Opener das groovige „Beware The Children“ oder die mit fetten Refrains ausgestatteten „Pariah“ und „The Damned And Divine“.

Ob der Film „Scintilla“ / „The Hybrid“ was taugt vermag ich nicht zu sagen, die dazugehörige Musik ist allerdings nicht von schlechten Eltern (im wahrsten Sinne des Wortes), macht gehörig Laune und dürfte Fans von Saxon die ein oder andere positive Überraschung bereiten. 

WERTUNG:





Trackliste:

01. Scintilla (One Black Heart)
02. Beware The Children
03. Permanence
04. Some Nightmare
05. Angels
06. Pariah
07. The Damned And Divine
08. Life In Vain
09. No Rest For The Wicked

Mario