Band: Victory
Album: Don´t Get Mad – Get Even (Re-Release)
Spielzeit: 37:46 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Yesterrock
Veröffentlichung: 01.08.2014
Homepage: www.victory-music.com
Na das ist doch mal eine Ansage: erst vor ein paar Monaten hatten wir diese Platte in unserer Rubrik „Klassiker der Woche“ – jetzt kommt doch prompt eine remasterte Neuauflage von Yesterrock! Bonustracks gibt es leider keine, dafür aber 10 hervorragende Songs aus der Frühphase der Hannoveraner. Der ursprünglichen Rezension ist daher nichts hinzuzufügen, außer vielleicht, dass beim Übertrag des Original-Covers doch etwas geschlampt wurde (die Dame wurde einfach ausgeschnitten und mit neuem, schwarzen Hintergrund versehen):
Selten fiel es mir so schwer, eine CD aus der Discographie einer Band für die Rubrik „Klassiker der Woche“ auszuwählen wie bei den deutschen Hardrockern VICTORY. Trotz des massiven Erfolgs des 1989er Rundlings „Culture Killed The Native“, dem ersten Album mit Sänger Fernando Garcia – der den Sound der Band in Zukunft maßgeblich prägen sollte – habe ich mich für das 1986 erschienene Zweitwerk „Don´t Get Mad – Get Even“ mit Originalsänger Charlie Huhn (lassen wir Pedro Schemm mal außen vor, mit ihm entstanden ja keine Aufnahmen) entschieden. Aber nicht nur diese beiden Alben standen zur Debatte, eine schwere Geburt also.
Die 1984 gegründete Combo brachte bereits 1985 ihr selbstbetiteltes Debüt auf den Markt, das mit dem für damalige Begriffe anstößige Coverartwork für Aufsehen sorgte. Eine leicht bekleidete Dame mit zu einem großen „V“ gespreizten Beinen zierte die Hülle des Erstlings. Das empörte natürlich die prüden Massen, speziell in den USA. Das Cover der zweiten Langrille war da schon um Einiges züchtiger. Gleiche Dame, aber mit weit mehr Stoff am Leib…dafür hielt sie eine dicke Knarre in der Hand – das gefiel den Amerikanern schon weitaus besser. Das Line-Up von VICTORY setzte sich zu der Zeit wie folgt zusammen: Charlie Huhn (vocals), Hermann Frank (guitars) kam für John Lockton, „Fargo“ Peter Knorn (bass), Tommy Newton (guitars) und Fritz Randow (drums), der Bernie Van Der Graf ersetzte.
„Don´t Get Mad – Get Even“ glänzt weniger durch einen guten Sound als durch großartige Songs. Der Opener „Check´s In The Mail“ markierte zugleich die erste Singleauskopplung der Band, und die war in den USA ein Hit. Aber nicht nur das Eröffnunglied hat enorme Anziehungskraft. Das ruppige „Are You Ready“, , das schleppende „Not Me“, die Prachtballade „Arsonist Of The Heart“ oder das extrem geile „Running Wild“ sind Zeugen einer äußerst talentierten Songschreiberbande. Doch auch das melodische „She´s Back“ oder „Turn It Up“ mitsamt dem schnellen „Hit And Run“ haben Klasse. „Seven Days Without You Make One Weak“ und „Sneaking Out“ machen das Glück perfekt.
„Don´t Get Mad – Get Even“ ist ein Album, das einem trotz seines etwas bescheidenen Sounds (der jetzt mit Remastering aufgepeppt wurde und schon ein wenig druckvoller daherkommt) immer wieder Freude bereitet. Es macht geradezu süchtig, besonders die Übernummern „Check´s In The Mail“, „Arsonist Of The Heart“ und „Running Wild“ gehören zur Creme de la Creme von VICTORY – auch heute noch, einen Vergleich mit kommerziell weitaus erfolgreicheren Stücken wie „Don´t Tell No Lies“ etc. müssen sie dabei überhaupt nicht scheuen. Das zweite Album der Hannoveraner ist ein Meilenstein in der eigenen Geschichte und ein Album das man haben sollte.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Check´s In The Mail
02. Are You Ready
03. Not Me
04. Arsonist Of The Heart
05. Hit And Run
06. She´s Back
07. Turn It Up
08. Seven Days Without You Make One Weak
09. Sneaking Out
10. Running Wild
Stefan