Band: Innershine
Album: Where The Spirits Wander
Spielzeit: 35:30 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 17.08.2013
Homepage: www.innershine.it
Das in Eigenregie veröffentlichte Debüt der italienischen Progger INNERSHINE ist zwar bereits seit gut einem Jahr draußen, aber viel zu gut um nicht doch noch auf diesen Seiten Erwähnung zu finden. Den Mix der leider recht kurzen Scheibe hat der vielbeschäftigte Simone Mularoni übernommen, mit dessen Arbeit ich nicht immer glücklich bin. Im vorliegenden Fall hat er der Band allerdings einen glasklaren, transparenten und aufgeräumten Sound spendiert, der sich nicht hinter Label-Veröffentlichungen verstecken braucht. Das Quintett, das seit der Bandgründung im Jahr 2003 kontinuierlich an sich und dem Songmaterial gearbeitet hat, konnte bereits als Vorband für die Landsmänner DGM, Uli John Roth und den Gitarristen Ron Thal Bühnenerfahrung sammeln. Erfahrung, die sich auf „Where The Spirits Wander” hörbar auszahlt.
Die Songs, mit Ausnahme des Spannung aufbauenden Intros „… To The End Of Reality“ und der abschließenden Ballade „Teenage Whisper“, sind allesamt im Midtempo-Bereich gehalten und setzen niemals auf plakative Effekthascherei – weder in den Arrangements noch bei den instrumentalen Einzelleistungen. Besonderes Lob verdient hier Gitarrist Fabrizio Sgattoni der ein Lehrstück in Sachen songdienlichem, immer geschmackvollem Leadspiel abliefert und den Spagat zwischen Speed und Melodie perfekt hinkriegt. Die Soli sind echte Ohrenschmeichler und, neben den starken Melodien von Sänger Simone Ragni, die Highlights des Albums. Ob der in klassischer Dream Theater Tradition gehaltene Ohrwurm „High On A Desert Plain“, das mit nicht minder starken Melodien ausstaffierte „Divided In Two“ oder der abwechslungsreiche, vertrackte Longtrack „Always Late“ – egal wo man auch reinhört, INNERSHINE kommen absolut abgebrüht und selbstbewusst rüber, die Songs sitzen wie eine Eins. Einziger Kritikpunkt ist die knappe Spielzeit, was ja genug über die Qualität der Scheibe aussagt.
Dolle Songs, doll gespielt, doller Sound – Herz was willst Du mehr? Prog(Metal) Fans, die auch seichteren Einflüssen aus AOR und Progressive Rock alter Schule (siehe die elegante Keyboard Einlage gegen Ende von „High On A Desert Plain“) nicht abgeneigt sind, sollten INNERSHINE und ihrem Debüt unbedingt eine Chance geben. Es lohnt sich.
WERTUNG:
Trackliste:
01. … To The End Of Reality
02. High On A Desert Plain
03. Divided In Two
04. War To The War
05. Always Late
06. Teenage Whisper
Mario