ANCIENT EMPIRE – Ancient Empire

Band: Ancient Empire
Album: Ancient Empire
Spielzeit: 46:22 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Stormspell Records
Veröffentlichung: 29.03.2014
Homepage: www.stormspell.bandcamp.com/album/ancient-empire

Spärlich sind sie, die Informationen zur selbstbetitelten ersten Platte der US/Bay Area Metaller ANCIENT EMPIRE. Außer der Angabe, dass ehemalige Mitglieder der Bands HellHound, Rapidfire und Shadow Killer mit am Start sind gibt’s nix Wissenswertes mit auf den Weg. Das Netz schweigt sich ebenfalls aus. Nun gut. Let the Music do the talking, also.

Wie schon bei den Label-Kollegen Starblind (Review HIER) ist „Ancient Empire“ mehr als ordentlich produziert und hat ein recht professionell ausschauendes Artwork spendiert bekommen. Das alles rundet den auf 9 Songs verteilten US-Power Metal der Band ansprechend ab und vermeidet das oftmals bei Underground Bands anzutreffende billige Garagen Ambiente. Und was gibt’s auf die Ohren? Typisch amerikanischen Powermetal, mit energischem, nicht zu hohem Gesang, doppelstimmigen Leads, Doublebass Attacken, Speedigen Rhythmus Gitarren und Midtempo-Riffing in den Strophen. Das alles spielen unzählige andere Bands auch ganz ähnlich. ANCIENT EMPIRE können mit brauchbaren Hooklines und einem fähigen Sänger dagegen halten. Da stört es dann auch ganz und gar nicht, dass die Songs allesamt nach einem ähnlichen Muster aufgebaut sind und die Soli leicht unspektakulär durch die Songs flirren. Songs wie der straighte Banger „Ghost Soldiers“, das abwechslungsreiche, mit gutem Spannungsborgen versehene „Valley Of Slaughter“ und der Titeltrack „Ancient Empire“ sollten jedem US-Metal Fan ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Das in Kalifornien ansässige Stormspell Records Label bietet dem geneigten Genre-Fan nicht nur eine interessante neue Band, sondern auch ein ansprechendes Paket drumherum. Dass eine Band wie ANCIENT EMPIRE nicht in einem teuren Studio ein fettes Budget verbraten kann ist klar. Umso erfreulicher, dass auch vermeintlich kleine Labels gut klingende Alben unters Volk bringen können. Für US Powermetal Fans sind ANCIENT EMPIRE (trotz der noch in letzter Konsequenz noch fehlenden zwingenden Hooklines) auf jeden Fall eine Entdeckung wert.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Ancient Empire
02. Ghost Soldiers
03. In The Killing Fields
04. Prophecy Revealed
05. Shadow Of The Cross
06. The Final Day
07. Valley Of Slaughter
08. When Empires Fall
09. Wings Of Steel

Mario

DIE APOKALYPTISCHEN REITER – Tief.Tiefer.

Band: Die Apokalyptischen Reiter
Album: Tief.Tiefer.
Spielzeit: 38:23 min (Tief) + 36:54 min (Tiefer)
Stilrichtung: Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 30.05.2014
Homepage: www.reitermania.de

DIE APOKALYPTISCHEN REITER sind eins ganz sicher nicht: langweilig und berechenbar. Musikalische Genreschranken kennen Fuchs (Gesang), Ady (Gitarre), Volk-Man (Bass, Synthesizer), Dr. Pest (Keyboards, Synthesizer) und Sir G. (Schlagzeug, Synthesizer) nicht. Von Black, Death, Thrash, Heavy, Gothic, Industrial und Folk Metal über Hardrock und Elektro wurde so gut wie jede Stilrichtung seit der Bandgründung 1995 irgendwie im Sound der REITER untergebracht. Dabei gelang es jederzeit trotzdem nachvollziehbare, stimmige Songs einzuspielen.
„Falls wir je einem Genre angehört haben, so sind dessen Barrieren endgültig überwunden.“ betont die Band. „Stillstand, Stagnation und Regeln langweilen uns. Alles ist in Bewegung. Die Welt. Das Leben. Die Gedanken.“

Nun liegt das neunte Studioalbum vor, besser gesagt zwei neue Alben. „Tief“ und „Tiefer“ warten mit insgesamt 20 Songs auf. Auch wenn auf „Tiefer“ nur zwei neue Songs vertreten sind (der Rest sind akustische Versionen alter Klassiker), die Quantität stimmt schon mal. Wie sieht es also mit der Qualität aus?

Die ist hoch, entfaltet sich allerdings auch teilweise erst nach dem 3. oder 4. Durchgang. Einige Stücke sind doch sehr poppig, ja radiotauglich – irgendwo zwischen UNHEILIG und RAMMSTEIN, wie etwa „Wir“ oder „Es wird Nacht“. Andere haben eine elektronische Schlagseite und einen tanzbaren Beat („Wo es Dich gibt“, „Was bleibt bin ich“). Gewohnte Reiterkost, falls es sowas überhaupt gibt, ist noch am ehesten „Freiheit Gleichheit Brüderlichkeit“.

Die Texte wirken noch persönlicher, noch offenherziger als bisher. Phasenweise vielleicht auch ein wenig kitschig, und das ist nicht mal negativ gemeint.

Interessant war in diesem Zusammenhang auch der Auftritt am diesjährigen Out & Loud Festival vor ein paar Tagen. So ungewöhnlich die neuen Songs stellenweise auch klingen, live fügen sie sich nahtlos in das Set der REITER ein. Von daher, nehmt euch Zeit für die Scheibe und lasst die Scheuklappen auf jeden Fall daheim.

„Tiefer“ ist ebenfalls eine sehr interessante Scheibe geworden, klingen die bekannten Songs doch völlig anders als gewohnt. Besonders auffällig ist dies bei „Friede sei mit Dir“ und „Der Wahnsinn“.

Wie lautet nun das Fazit bei einem solchen Album? -„Tief.Tiefer.“ fordert. Eineiige Zwillinge. Nur scheinbar gleich. Grundverschieden. Nicht bequem und leicht. Aber aufregend und neu. – Besser kann man es nicht beschreiben, darum übernehme ich das einfach mal vom Promozettel. Wer wirklich alle Schranken hinter sich lassen kann, wird große Freude mit „Tief.Tiefer.“ haben. Wem die Entwicklung der letzten Jahre bei den APOKALYPTISCHEN REITERN schon zu bunt war, wird hier wohl endgültig auf der Strecke bleiben. Da bleibt nur eins: hört euch die Scheibe an und entscheidet selbst. Ich kann dem neuen Doppelalbum auf jeden Fall einiges abgewinnen.

WERTUNG:


Trackliste:

Tief (CD 1)

01. Freiheit Gleichheit Brüderlichkeit
02. Wir
03. Wo es Dich gibt
04. Was bleibt bin ich
05. Ein leichtes Mädchen
06. Ein Vöglein
07. Es wird Nacht
08. Die Wahrheit
09. 2 Teufel
10. Die Welt ist tief
11. So fern

Tiefer (CD 2)

01. Die Zeit
02. Der Weg
03. Friede sei mit Dir
04. Flieg mein Herz
05. Das Paradies
06. Die Leidenschaft
07. Auf die Liebe
08. Der Wahnsinn
09. Terra Nola

Chris

KADAVAR – Live In Antwerp

Band: Kadavar
Album: Live In Antwerp
Spielzeit: 72:32 min
Stilrichtung: Retro-Rock
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 06.06.2014
Homepage: www.facebook.com/KadavarOfficial

Die Berliner Rocker von KADAVAR sind mit ihrem 2013er Werk „Abra Kadavar“ richtig durchgestartet. Eine ausgedehnte Tour sorgte für eine weitere Steigerung des Bekanntheitsgrades und von Seiten der Fans gab es immer wieder die Anfrage wann es den intensiven Livesound endlich auch für die heimische Anlage gäbe. Also Schnitt man 2013 einige Konzerte mit und der Auftritt in Antwerpen setzte sich letztendlich durch.

Wer die Band noch nicht kennt: KADAVAR stehen für 70er Jahre Rock, angereichtet mit psychodelischen Momenten, etwas Krautrock und jeder Menge mächtiger Riffs, die sich durch die Songs wälzen. Die Einflüsse reichen von BLACK SABBATH, PENTAGRAM über BLUE CHEER, DEEP PURPLE bis hin zu HAWKWIND.

„Unser Sound auf der Bühne ist ein anderer als der auf den Studioalben“. Diese Aussage der Band ist mal keine leere Phrase, wie sie heutzutage so oft zu Promotionzwecken von den Bands getätigt werden. Die Produktion klingt nach einer absolut authentischen Liveaufnahme, ohne glattgebügelten und im Studio bearbeitetem Sound. Auch das Mischverhältnis zwischen Ansagen, Publikum und den Songs bringt den Hörer vom Sofa direkt in den Club. Die Songs sind dreckiger als auf den Studioalben, haben mehr Ecken und Kanten, was „Live In Antwerp“ einen ganz eigenen Charme verleiht.

Ob man nach zwei Langspielern bereits ein Livealbum auf den Markt bringen muss ist sicher eine Frage die man sich stellen kann. In diesem Fall beantworte ich sie mit einem klaren „Ja“ und kann eine Kaufempfehlung aussprechen, die Scheibe lohnt sich wirklich!

Zu bekommen ist „Live In Antwerp“ als Doppel-LP oder als Beilage zur „Abra Kadavar“ Special Edition, welche ebenfalls am 06.06. via Nuclear Blast erscheinen wird.

WERTUNG:


Trackliste:

01. All Our Thoughts
02. Living In Your Head
03. Doomsday Machine
04. Black Sun
05. Eye Of The Storm
06. Broken Wings
07. Come Back Life
08. Purple Sage
09. Creature Of The Demon
10. Goddess Of Dawn
11. Forgotten Past

Chris

ENFARCE – Superheroes Diaries Part I

Band: Enfarce
Album: Superhero Diaries Part I
Spielzeit: 45:07 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 30.04.2014
Homepage: www.enfarce.com

ENFARCE ist eine ganz neue finnische Power Metalband die erst seit Sommer 2013 existiert. Die Vorbilder der Jungs sind schnell ausgemacht, Genretypisch können das nur HELLOWEEN, GAMMA RAY oder EDGUY sein.
In Rekordzeit seit der Gründung, kann man uns schon dieser Tage das erste Album „Superhero Diaries Part I“ präsentieren auf dem es um den nicht menschlichen Superheld Steel Enforcer geht, den es auf die Erde verschlägt und der sich dort mit allerlei menschlichen Problemen (Arbeitslosigkeit, Trinkerei) rum schlagen muss. Eine also nicht ganz ernst gemeinte Konzeptgeschichte also.
Die Jungs scheinen also eine Menge Humor zu haben, das merkt man auch wenn man sich deren Webseite genauer anschaut, es gibt kein offizielles Bandbild sondern nur ein paar Comiczeichnungen der Jungs, mein Interesse war da auf jeden Fall geweckt und so können wir uns heute mit dem Album beschäftigen.
Los geht es mit einem absolut genretypischen Intro namens „Anthem“. Passt auf jeden Fall sehr gut zum Thema, ist aber ansonsten nicht weiter erwähnenswert.
Der erste richtige Track „I’m a Hero“ startet dann mit recht kraftvollen Riffs und kann auch mit einem recht gelungen Chorus überzeugen, der sich ohne Probleme ins Hirn brennt. Was definitiv gewöhnungsbedürftig ist, ist der extrem hohe Gesang des Fronters, nicht jedermanns Geschmack denke ich!
Sehr cool ist dann das 80iger Cover „Holding out for a Hero“ umgesetzt. Mit Sicherheit einer der Ohrwurmsongs des Jahrhunderts, wer erinnert sich nicht an die etwas schlüpfrige Werbung im Fernsehen : – ), der auch im Metalgewand nichts von seiner Magie verloren hat. Hat irgendwie was.
Das die Jungs aber wie auch schon beim ersten Song eher im HELLOWEEN Bereich daheim sind beweisen sie dann im Mittelteil. Dieser ist mit dem schnellen „Unware“, dem melodischen „Redeemer from the Stars“ und dem stampfenden „Dawn Damage“ sehr stark besetzt. Beim letzterem Track sollte man mal genau auf den Text achten, hier zeigt sich wieder der Humor der Jungs.
Eine solide Leistung liefert man dann auch im letzten Teil der Scheibe ab, die aber leider zu keiner Zeit an die starke erste Hälfe der Platte anknüpfen kann. Der Abschlusstrack „Another Star Lights the Sky“ ist hier noch am ehesten nennenswert.

Anspieltipps:

Mit “I’m a Hero”, “Unware” und “Redeemer from the Stars” fährt man hier am Besten.

Fazit :

Die Vorbilderbands der Jungs von ENFARCE sind ja aller Ehren wert und auf ihrem Debütalbum sind auch gute Ansätze erkennbar, aber leider bleibt es über die gesamte Spielzeit gesehen auch bei den selbigen. Ein paar starke Tracks machen halt noch keine Überplatte!
Zusätzlich ist der Gesang des Frontmanns noch recht gewöhnungsbedürftig und dürfte nur Kiske und HELLOWEEN Fans so richtig aus dem Sessel hauen.
Zusammenfassend also eine solide Leistung von ENFARCE, nicht mehr aber auch nicht weniger!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Anthem
02. I’m A Hero
03. Gift of Prophecy
04. Holding Out For A Hero (Bonnie Tyler Cover)
05. Unaware
06. Redeemer From The Stars
07. All Hope Is Lost
08. Dawn Damage
09. Delusions of Reality
10. Moment of Darkening
11. Another Star Lights The Sky

Julian

RIOT HORSE – This Is Who We Are

Band: Riot Horse
Album: This Is Who We Are
Spielzeit: 65:09 min
Stilrichtung: Southern Rock
Plattenfirma: Metalville
Veröffentlichung: 30.05.2014
Homepage: www.riothorse.com

Das Ziel Nille Schüttmans war es, eine Band im Stile von Größen wie LED ZEPPELIN oder BLACK SABBATH zu gründen. Und was soll man großartig sagen? Es hat einwandfrei funktioniert! Mit Sänger Andreas Sydow, Bassist Joacim Sandin und Drummer Jonas Langebro hat der skandinavische Gitarrist eine Combo der Superklasse zusammengestellt. Und „This Is Who We Are“ schlägt ein wie eine Bombe!

Das Album beginnt mit dem simulierten Knistern und Knacken einer gerade aufgelegten Schallplatte – und dann geht es auch schon ordentlich zur Sache: Hier wird nicht lange gezögert, mit „Get Your Hands Up“ bekommt der Hörer sofort ordentlich was auf die Ohren. Man müsste die Kerle mal fragen, ob sie heimlich Kontakt zu Ozzy Osbourne pflegen, denn „Bring ‘em On“ klingt einfach so dermaßen nach BLACK SABBATH… Der Song „Miss Mississippi“ lässt sich nicht nur nach zwei Bier lediglich noch schwerlich artikulieren, sondern bringt den Geist der Südstaaten auch noch wunderbar zum Ausdruck. Und das, obwohl die Musiker RIOT HORSE in Schweden beheimatet sind – erstaunlich! Beinahe psychedelische Sphären werden in „Didn’t See It Coming“ und „Shine“ eröffnet, während das Quartett mit „My Mountain“ eine geradewegs zeppelineske Attitüde an den Tag legt. „Hold Me“ schlägt in eine andere Kerbe: Zu Beginn sind durchaus Anleihen  von „Ain’t No Sunshine“ auszumachen, aber jedes Album braucht schließlich eine Quotenballade, nicht wahr? Schwerfällig und gleichzeitig mitreißend walzt „Torn“ durch die Gehörgänge und „Medicine Man“ bahnt sich wuchtig seinen Weg. „Took My Soul Away“ könnte genauso gut aus der Feder Robert Plants stammen. Als Anspieltipp ist „Starlight“ zu empfehlen: Anspruchsvolle Gitarrenarbeit, eingängige Riffs und ein Rhythmus, bei dem man mit muss!

Resümee: Von RIOT HORSE dürfen keine großartigen Schnörkel erwartet werden: Die Combo hat einfach Bock zu rocken – geradlinig und zielgerichtet. Das Erbe ihrer großen Helden ist schwierig zu verwalten und viele Bands scheitern daran, indem sie in das Kitschige und Klischeehafte abrutschen. Das kann den Skandinaviern nicht passieren: Beim großen Genre-Hype Anfang der 1970er Jahre hätten sie ebenfalls ganz oben auf der Welle schwimmen können. Reinhören lohnt sich!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Get Your Hands Up
02. Bring ‘em On
03. Miss Mississippi
04. Didn’t See It Coming
05. My Mountain
06. Going Undercover
07. Shine
08. Hold Me
09. Torn*
10. Took My Soul Away*
11. Starlight
12. Medicine Man

*Originalbezeichnung laut Trackliste; auf der CD sind diese beiden Songs allerdings vertauscht (d.h. 09. Took My Soul Away & 10. Torn).

Christoph

RIVAL SONS – Great Western Valkyrie

Band: Rival Sons
Album: Great Western Valkyrie
Spielzeit: 46 min
Stilrichtung: Classic Rock
Plattenfirma: Earache Records
Veröffentlichung: 06.06.2014
Homepage: www.rivalsons.com

Je öfter ich das mittlerweile fünfte Album der RIVAL SONS anhöre, desto begeisterter bin ich. ‚Great Western Valkyrie‘ glänzt mit Abwechslungsreichtum, Rhythmen, die einen zum Tanzen bringen und der genialen Stimme von Sänger Jay Buchanan, der eine ordentliche Portion Soul mitbringt.
Etwas in die Länge ziehen sich die Songs zwar manchmal, aber trotzdem passt es zur Musik und zur Stimmung.
Mit dem Opener ‚Electric Man‘ wird man erstmal in Fahrt gebracht, bevor es weiter geht mit ‚Good Luck‘, welches mich stark an THE DOORS erinnert. ‚Play The Fool‘ hat ein herausstechend hartes Riff und steht völlig im Gegensatz zu ‚Good Things‘, bei dem ganz deutlich der oben genannte Soul herauskommt und mit seiner coolen Bassspur und dem bodenständigen Text einer meiner Favoriten ist. ‚Belle Star‘ ist im Vergleich zu den anderen Songs relativ langweilig, aber dafür wird man mit dem ruhigen, sentimentalen ‚Where I’ve Been‘ entschädigt. Wer ein Fan von BAD COMPANY ist, wird diesen Song lieben.
Wüsste man nicht, dass Sänger Jay Buchanan, Gitarrist Scott Holiday, Bassist Dave Beste und Schlagzeuger Michael Miley wahrscheinlich zu jung sind um schon in den 70ern bekannt gewesen zu sein, würde man wahrscheinlich denken es mit Kollegen von LED ZEPPELIN, JIMI HENDRIX und BAD COMPANY zu tun zu haben. Tatsächlich müssen sich die vier Herren aus Kalifornien hinter diesen Größen nicht verstecken, denn sie sind durchaus würdige Nachfolger.

Fazit: Für Freunde von stadionfähigem Classic Rock ist diese Band ein Volltreffer. Ob zum In-Der-Sonne-Liegen, Autofahren, Tanzen oder In-Herzschmerz-Versinken – für jede Gefühlslage ist ‚Great Western Valkyrie‘ der richtige Soundtrack.

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Electric Man
02. Good Luck
03. Secret
04. Play The Fool
05. Good Things
06. Open My Eyes
07. Rich And The Poor
08. Belle Star
09. Where I’ve Been
10. Destination On Course

Lotta Craze

URIAH HEEP – Outsider

Band: Uriah Heep
Album: Outsider
Spielzeit: 50:40 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 06.06.2014
Homepage: www.uriah-heep.com

Manchmal fragt man sich schon, was die Hardrockwelt wohl machen wird, wenn die ganzen Dinos ausgestorben sind. Jüngstes Beispiel ist ja die schwere Erkrankung von Malcolm Young und dem damit einhergehenden angekündigten Ende von AC/DC. Aber auch Helden wie RONNIE JAMES DIO oder GARY MOORE (R.I.P.) fehlen in der Musiklandschaft und wenn Kapellen wie IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST, METALLICA oder BLACK SABBATH endgültig die Segel streichen – wer wird deren Erbe antreten (können)?

Eine Frage, die sich auch bei den britischen Rockern URIAH HEEP stellt, die seit dem Ende der 60er munter musizieren. Die Schaffensphase beträgt immerhin satte 45 Jahre und noch sind die Briten live sehr präsent und warten erneut mit einer neuen Platte auf. Die wurde auf den Namen „Outsider“ getauft und stellt das mittlerweile 24. Studioalbum dar. Mick Box (guitars) uns seine Kollegen Bernie Shaw (vocals), Phil Lanzon (keyboards), Russell Gilbrook (drums) sowie Dave Rimmer (bass) wollen ihren über 30 Millionen verkauften Tonträgern also noch ein paar obendrauf packen.

Das sollte mit „Outsider“ auch gut gelingen, zumindest wenn wenn man sich den Opener „Speed Of Sound“ anhört. Denn die (man verzeihe mir den Ausdruck) alten Herren wissen immer noch, wie man rockt. Tolle Songstrukturen, herrliches Riffing und eine prägnante Hammondorgel bilden das Grundgerüst, um dann von Mr. Shaw verfeinert zu werden. Dabei klingen die Herren immer noch frisch und voller Tatendrang. Und auch Stücke wie „One Minute“, „Rock The Foundation“ oder „Jessie“ reihen sich hier ohne Weiteres ein und präsentieren die Briten von ihrer besten Seite. Wer auf die progressive Seite hofft, dürfte mit „The Law“ gut bedient sein und der schnelle Titeltrack lädt zum Headbangen ein. Wunderbar befreit rockt man auch bei „Looking At You“.

URIAH HEEP sind auch anno 2014 quicklebendig und geben mit „Outsider“ ein mehr als ordentliches Lebenszeichen von sich, das sich nicht vor der bisherigen Diskographie verstecken muss – und schon gar nicht vor der Konkurrenz.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Speed Of Sound
02. One Minute
03. The Law
04. The Outsider
05. Rock The Foundation
06. Is Anybody Gonna Help Me?
07. Looking At You
08. Can´t Take That Away
09. Jessie
10. Kiss The Rainbow
11. Say Goodbye

Stefan

KXM – KXM

Band: KXM
Album: KXM
Spielzeit: 57:26 min
Stilrichtung: Hardrock / Alternative Metal
Plattenfirma: Ear Music
Veröffentlichung: 30.05.2014
Homepage: www.facebook.com/KXMofficial

KXM, das sind Ray Luzier (Drums / Korn), Dug Pinnick (Bass, Gesang / King’s X) und George Lynch (Gitarre / Lynch Mob) die sich auf einer  Fete in Luzier’s Haus getroffen haben und dort spontan beschlossen sich frei von bindenden Verpflichtung zum lockeren Jammen zu treffen. 10 Tage später stand das erste Album in seinen Grundzügen fest und wird nun als neues großes Ding angepriesen. Supergroups sind ja mittlerweile eher die Regel als die Ausnahme und werden gerne von Labels auf dem Papier entworfen und dann ins Studio gescheucht um den ein oder anderen schnellen Euro zu machen. Uns interessiert also weniger die offizielle Hintergrundgeschichte sondern wie diese doch recht ungewöhnliche bzw. mutige Konstellation funktioniert.

Während Dug Pinnick in seiner Karriere Stil-Grenzen oft und gerne missachtet hat, ist George Lynch bisher weniger durch große Experimentierfreudigkeit aufgefallen. Spannend ist also die Frage ob Lynch seine traditionellen Trademark Riffs auspackt oder die Chance nutzt um neue Wege zu gehen. Da 50% des Bandsounds (Gesang und Bass) aus der King’s X Ecke kommen, klingt die Chose dann auch oftmals wie die Prog-Kauze aus Missouri. Pinnick’s charakteristischer Knurr-Bass und Luzier’s Drumming harmonieren prächtig, auch wenn der typische Korn Drum-Stil etwas gewöhnungsbedürftig in dieser im klassischen Riffrock verwurzelten Musik anmutet. Die Gitarrenarbeit von Lynch ist tatsächlich, zumindest für Dokken Fans, eine Überraschung. Sein so herrlich verschrobener eigener Stil ist ein wenig auf der Strecke geblieben – allerdings gibt er sich hörbar Mühe den Songs kreative Farbtupfer hinzuzufügen. Fans des Saitenakrobaten müssen sich wohl einfach an den geänderten Stil des Meisters gewöhnen (das ausgedehnte Solo in „I’ll Be Ok“ macht dafür einiges wieder wett). Insgesamt klingen die 3 Herren in toll ausgearbeiteten Rockern wie „Rescue Me“, „Faith Is A Room“ oder „Burn“ schon ganz schön souverän und eingespielt und der bereits 64 jährige Pinnick hat immer noch ein Händchen für eindringliche Texte („Sleep“) die er mit gereifter, gewohnt emotionaler Stimme auslebt.

Wenn 3 so eigenwillige Künstler aus eigenem Antrieb gemeinsame Sache machen, kann dabei eigentlich weder Mainstream noch Langeweile rauskommen. Die teils überschwänglichen Reaktionen im Netz kann ich zwar nicht ganz teilen. Das Debüt von KXM ist aber dennoch ein äußerst interessantes und kurzweiliges Album geworden. Man merkt der Scheibe noch ein wenig die Suche nach dem eigenen Stil an. Wenn dabei aber so starke Songs wie die oben genannten herauskommen, hört man Pinnick & Co. gerne bei der Selbstfindung zu.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Stars
02. Rescue Me
03. Gunfight
04. Never Stop
05. Faith Is A Room
06. I’ll Be Ok
07. Sleep
08. Love
09. Burn
10. Do It Now
11. Human Friction
12. Tranquilize

Mario

BLOODY HAMMERS – Under Satan´s Sun

Band: Bloody Hammers

Album: Under Satan’s Sun
Spielzeit: 45:51 min
Stilrichtung: Okkult-Rock / Doom / Gothic
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 30.05.2014
2012 erblickten BLOODY HAMMERS aus North Carolina das Licht der Welt. Seither kam im Jahrestakt ein neues Album, folgerichtig legt die Band um Mastermind Anders Manga 2014 mit „Under Satan’s Sun“ den dritten Langspieler vor. Das selbstbetitelte Debüt und „Spiritual Relics“ sind ordentliche Alben, denen es in meinen Augen aber an einem echten Eigenständigkeitsmerkmal fehlt. Dem gewissen Etwas.
Diese Wahrnehmung bleibt auch bei „Under Satan’s Sun“ unverändert. Die Zutaten sind weiterhin 70er Jahre Okkult-Rock, eine doomige Heaviness und Gothic-Elemente irgendwo zwischen HIM, TYPE O NEGATIVE und A PALE HORSE NAMED DEATH. Grundsätzlich keine schlechte Mischung, irgendwie laufen die Songs aber selbst nach einigen Durchgängen größtenteils an mir vorbei. Auch Live haben die Stücke von „Under Satan’s Sun“ am Wochenende beim Out & Loud Festival nur eine begrenzte Wirkung entfalten können, und das schien nicht nur mir so zu gehen. 
BLOODY HAMMERS dürften daher weiter eher als Tipps für Leute gelten, die nach wie vor jede Veröffentlichung aus der aktuell arg aufgeblähten Retro-Welle aufsaugen. Wer wie ich mittlerweile schon ziemlich übersättigt ist von diesem Sound und daher sehr kritisch gegenüber den neusten Werken aus dieser Ecke ist, für den dürften BLOODY HAMMERS unter „nett aber nicht weltbewegend“ laufen. Eine Empfehlung kann ich nur an Fans des letztjährigen A PALE HORSE NAMED DEATH Langspielers „Lay My Soul to Waste“ aussprechen, hier sind doch einige Ähnlichkeiten zu verzeichnen.
WERTUNG:


Trackliste:
01. The Town That Dreaded Sundown
02. Spearfinger
03. Death Does Us Part
04. The Moon-Eyed People
05. Second Coming
06. Welcome To The Horror Show
07. Under Satan’s Sun
08. Dead Man’s Shadow On The Wall
09. The Last Alarm
10. The Necromancer
Chris

NIGHT RANGER – High Road

Band: Night Ranger
Album: High Road
Spielzeit: 51:29 min
Stilrichtung: Hardrock, Melodic Rock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 06.06.2014
Homepage: www.nightranger.com

Das 11. Album von NIGHT RANGER namens ‚High Road‘ werden sich wohl viele Melodic Rock Fans auf ihre Favoritenliste 2014 schreiben. Mit modernerem Sound, aber immer noch deutlich als NIGHT RANGER zu erkennen, bleibt sich die Band aus San Francisco treu und dürfte somit nicht nur ihre Fans aus den 80ern, sondern auch eine neue Generation begeistern.
Gleich mit dem ersten (Titel-)Song ‚High Road‘ ist purer, energetischer Gute-Laune-Rock geboten und das zieht sich durch das ganze Album. Markant sind unter anderem das doppelte Gitarrenspiel, dass zusätzlichen Drive gibt und die Keyboard-Soli vom jüngsten Bandmitglied Eric Levy, der seit 2011 dabei ist. Auch der harmonische Lead- und Backgroundgesang fällt einmal mehr ins Auge, beispielsweise bei ‚Knock Knock Never Stop‘. ‚Don’t Live Here Anymore‘ ist eine nachdenkliche Ballade, bei der man sich vom gekonnten Songwriting der Band überzeugen kann und die zweite Ballade ‚Only For You Only‘ erinnert mich ein wenig an den NIGHT RANGER Superhit ‚Sister Christian‘ von 1983.
Richtige Enttäuschungen gibt es auf dem Album nicht, eher mit dem instrumentalen Bonustrack ‚LA No Name‘ eine Überraschung, bei der sich Gitarrenvirtuose Brad Gillis nochmal richtig austobt, obwohl er schon bei den vorherigen Songs mit peppigen Soli gut vorlegt und somit dann bei ‚LA No Name‘ dem Zuhörer einen krönenden Ablschluss liefert.

Fazit: So sehr man auch sucht, man kann keinen erwähnenswerten Störfaktor bei ‚High Road‘ finden. Von poppig bis purem Rock’n’Roll und gefühlvollen Balladen ist alles vertreten was das Herz begehrt und sollte deswegen von jedem Melodic Rock/AOR/Hard Rock Fan angetestet werden!

WERTUNG: 


Trackliste:

01. High Road
02. Knock Knock Never Stop
03. Rollin‘ On
04. Don’t Live Here Anymore
05. I’m Coming Home
06. X Generation
07. Only For You Only
08. Hang On
09. St. Bartholomews
10. Brothers
11. LA No Name (Bonus Track)

Lotta Craze