RUBICON CROSS – Rubicon Cross

Band: Rubicon Cross
Album: Rubicon Cross
Spielzeit: 40:33 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Raider Rock Records
Veröffentlichung: 19.05.2014
Homepage: www.rubiconcross.net

Schon seit geraumer Zeit geistern erste Höreindrücke von einer Band durch das Internet, deren Sänger niemand Geringeres ist als FIREHOUSE Shouter CJ Snare ist. Unter dem Namen RUBICON CROSS hat er zusammen mit Chris Green (guitars, PRIDE, FURYON), Simon Farmery (bass, PRIDE, FURYON), Robert Behnke (drums, SEVENTH OMEN) und Jeff Lermar (guitars) jetzt endlich das selbstbetitelte Debüt am Start. Die Gründung der Formation liegt schon eine Weile zurück und die Veröffentlichung dieses Tonträgers hat vorneweg lange Schatten geworfen. RUBICON CROSS zelebrieren auf ihrem Erstling modernen Hardrock mit Ecken und Kanten, der dennoch viel Melodie besitzt und genug Luft zum Atmen lässt. Der Sound wurde von Soundguru Rick Beato veredelt. Die Stimme von CJ Snare hat sich natürlich um 180° gedreht, dennoch sind die Vergleiche zu FIREHOUSE sehr gering.

Der Opener „Locked And Loaded“ legt los wie ein Wirbelwind. Der Song wurde auch schon für das Game „Dirt Showdown“ verwendet. Mit geilen Melodien und viel Power hämmern die Amis los und setzen damit gleich mal ein dickes Statement. Gleiches gilt für „Next Worse Enemy“ – so muss Hardrock heute klingen. Das frische „Bleed With Me“ rockt so unbekümmert los, man könnte meinen, dass hier eine ziemlich junge Band am Werk ist. Klar, RUBICON CROSS gibt es noch nicht lange, die einzelnen Bandmitglieder haben aber ihre ersten Gehversuche schon lange hinter sich. Und bei „Save Me Within“ kommt dann doch noch ein gewisses FIREHOUSE Feeling auf. Nicht dass ich darauf gewartet hätte, aber schön ist diese Ballade allemal.

Die Amis haben ihr Pulver aber noch lange nicht verschossen, denn „You Will Remember“ ist ein klassisch gehaltener Hardrocker und zeigt, dass die Band auch ohne modernen Schnick Schnack kann. „Moving On“ ist ein weiterer ruhiger Track und „R U Angry“ eine Rocknummer mit modernem Anstrich, die erstmals etwas Federn lassen muss. Nach dem wunderschönen „Shine“ packen die Jungs bei „Kill Or Be Killed“ noch einmal die Keule aus und verarbeiten in „All The Little Things“ sogar einige Punkeinflüsse.

„Rubicon Cross“ ist ein knackiger 10-Tracker, der nicht langweilig wird und einige höchst interessante Songs an Bord hat. Für Fans alter FIREHOUSE genau so geeignet wie für Liebhaber von modernem Hardrock. RUBICON CROSS haben Leidenschaft, Talent und ein Gespür für die richtige Balance zwischen alt und neu. Starke Platte!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Locked And Loaded
02. Next Worse Enemy
03. Bleed With Me
04. Save Me Within
05. You Will Remember
06. Moving On
07. R U Angry
08. Shine
09. Kill Or Be Killed
10. All The Little Things

Stefan

OUTLOUD – Let´s Get Serious

Band: Outloud
Album: Let´s Get Serious
Spielzeit: 54:19 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 23.05.2014
Homepage: www.facebook.com/outloudtheband

Seit dem Debüt des griechisch/amerikanischen Bandprojekts OUTLOUD sind mittlerweile 5 Jahre in die Lande gezogen. Mit Hammernummern wie „We Run“ konnte der noch recht unbekannte Vokalist Chandler Mogel zusammen mit FIREWIND Gitarrist Bob Katsionis und Kollegen auf Anhieb überzeugen. Auch das Zweitwerk „Love Catastrophe“ war eine runde Sache und so durfte man gespannt sein, was die Herrschaften auf ihrem dritten Langspieler „Let´s Get Serious“ zu bieten haben. Auf jeden Fall haben OUTLOUD eine fette Portion Eingängikeit in die neuen Songs gepumpt. Die Melodien haben Vorfahrt und so mancher Song wurde mit zuckersüßen Gesangslinien verziert, andererseits wird aber auch so hart gerockt wie nie zuvor in der Geschichte der Band.

Schon das erste Stück „Death Rock“ wird seinem Namen mehr als gerecht. Mit pfeilschnellen Doublebass Attacken und hartem Riffing fahren die Jungs ein ordentliches Pfund auf und erinnern hier und da an die Kollegen von JETTBLACK. Egal, dieser Todesrock ist ein Einstieg, den so wohl niemand erwartet hatte. Doch schon dem nächsten Track „I Was So Blind“ wurden süße Mitsingmelodien spendiert. Untermalt mit prägnanten Keyboards stellt dieser Song das genaue Gegenteil zum Opener dar. „One More Time“ verbindet einige Elemente der beiden gehörten Stücke und rockt verdammt geil vor sich hin. Auch „Bury The Knife“ muss sich nicht verstecken und hat ein weiteres Mal diese AOR Keyboards. Noch mehr in diese Richtung tendiert „Like A Dream“. Praktisch akustisch gehalten kommt „It Really Doesn´t Matter“ daher.

Da wird es Zeit für einen weiteren härteren Song, und der folgt mit „A While To Go“ auch prompt. Uptempo Heavy Rock mit einer kleinen Prise Rock´n Roll….das alles allerdings ohne große Durchschlagskraft. Die erste Nummer, die mich nicht begeistern kann. Ganz anders das hochmelodische „All In Vain“. Nach dem rockenden „Another Kind Of Angel“, das mit seinen furiosen Keyboards heraus sticht, gibt es erst einmal den Titeltrack auf die Ohren, der wieder etwas schneller ausgefallen ist und komplett instrumental gehalten wurde. „Toy Soldier“ ist wohl der härteste Song in der Geschichte der Band und die abschließende Coverversion von OMD´s „Toy Soldier“ gehört dann wieder eher zur Kategorie „nett, aber nicht zwingend notwendig.

Auf einigen Teilen von „Let´s Get Serious“ geht die Luzie ziemlich ab, insgesamt haben OUTLOUD auf ihrem dritten Longplayer allerdings viel mehr Platz für große Hooks. Da wird der ein oder andere schon das „Schlager-Metal“ Schild dran hängen wollen, ich persönlich finde, dass diese Änderungen gut zu OUTLOUD passen, denn mit Chandler Mogel´s gewohnt souveränen Gesangsleistung und der herausragenden Gitarrenarbeit von Bob Katsionis klingt alles nach wie vor eindeutig nach OUTLOUD. Der Titel „Let´s Get Serious“ darf wohl eher ironisch aufgefasst werden. Dennoch gehen die Jungs auf ihrem dritten Album einen großen Schritt weiter…

WERTUNG:


Trackliste:

01. Death Rock
02. I Was So Blind
03. One More Time
04. Bury The Knife
05. Like A Dream
06. It Really Doesn´t Matter
07. A While To Go
08. All In Vain
09. Another Kind Of Angel
10. Let´s Get Serious
11. Toy Soldiers
12. Enola Gay

Stefan

DIESEL – Into The Fire

Band: Diesel
Album: Into The Fire
Spielzeit: 47:43 min.
Stilrichtung: Hardrock, Melodic Rock
Plattenfirma: Escape Music
Veröffentlichung: 23.05.2014
Homepage: www.roberthart.eu

Mit DIESEL schickt sich ein weiterer Zusammenschluss alter Recken an, die Kasse noch einmal klingeln zu lassen. Den Begriff Supergroup verkneife ich mir aber dennoch dezent, wobei er bei der Liste der Mitwirkenden durchaus greifen könnte. Denn neben Vokalist Robert Hart (MANFRED MANN´S EARTH BAND, BAD COMPANY) ist auch Gitarrist Jim Kirkpatrick (FM) mit von der Partie. Das Line-Up komplettieren Jimmy Copley (drums) und Pat Davey (bass). Als Gäste konnten z.B. Adam Wakeman (keyboards) und Steve Overland (backing vocals) gewonnen werden.

Und so klingen die Songs auf „Into The Fire“ auch sehr amtlich. Auf der anderen Seite wünscht man sich mehr Spontanität und ein wenig mehr Biss, aber das sollen mal die Jungspunde regeln. Nummern wie das knackige „Fortune Favours The Brave“, „Love Under Cover“ (DEEP PURPLE lassen grüßen) oder „Into The Fire“ (könnte aus der Feder von Mikael Erlandsson stammen) rocken doch sehr gefällig los. Aber auch „Brand New Day“ oder „Bitter And Twisted“ hinterlassen ein positives Bild.

Das Debüt von DIESEL ist eine routinierte Angelegenheit, das ist auch schon der größte Kritikpunkt. Die Musiker können auf eine lange Erfahrung zurückblicken und liefern eine gelungene Vorstellung ab. Geboten wird zutiefst britischer Hardrock, der manchmal zu neueren DEEP PURPLE lugt und manchmal in die Richtung der Hauptbands der Hauptprotagonisten tendiert. Schlechte Songs sucht man vergebens, große Hits allerdings auch. Ob „Into The Fire“ unter all den ähnlich gelagerten Projekten herausstechen kann, müssen die Fans entscheiden. Eines stellt das Album aber unmissverständlich klar: man ist nie zu alt um zu Rocken!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Love Under Cover
02. Into The Fire
03. Starting Over
04. Fortune Favours The Brave
05. Brand New Day
06. Bitter & Twisted
07. So What Is Love
08. Let´s Take The Long Way Home
09. Told You So
10. What You See Ain´t What You Get
11. Skin & Bone
12. Coming Home

Stefan

CAPTAIN BLACK BEARD – Before Plastic

Band: Captain Black Beard
Album: Before Plastic
Spielzeit: 39:48 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Dead End Exit Records
Veröffentlichung: 23.05.2014
Homepage: www.captainblackbeard.net

So so, das ist also das zweite Album der Schweden CAPTAIN BLACK BEARD. Captain wer? Leider habe ich von der Band noch nie was gehört. Der Titel „Before Plastic“ hört sich auf jeden Fall schon mal so an, als würden die Jungs auf guten alten Sound stehen. Auf welchen, werden wir gleich einmal erörtern, zuerst aber noch ein paar Fakten zur Band: wann CAPTAIN BLACK BEARD genau gegründet wurden, geht aus der Biographie leider nicht so ganz hervor, der erste Live-Gig war allerdings im Oktober 2009. Das selbstbetitelte Debüt erschien im April 2011 und wurde von David Castillo (OPETH etc.) produziert. Auch für „Before Plastic“ griffen Sakaria Björklund (vocals, guitars), Robert Majd (bass), Victor Högberg (drums) und Christian Ek (guitars) auf seine Dienste zurück. Und so klingen diese 11 neuen Songs rockig – wenn auch nicht zu rau – und haben die nötige Durchschlagkraft im Sound.

Und so beginnt die Platte mit „Please Come Home“ auch recht gut. Bluesige sowie rockige Riffs und kraftvolles Drumming stehen an der Tagesordnung. Allerdings haut mich die Stimme von Sakaria Björklund nicht sonderlich vom Hocker. Auch das Songwriting ist etwas ähem langatmig. Das Solo ist allerdings sehr lebendig und gelungen. „Somebody“ ist der Versuch, eine Radionummer aufzunehmen. Allerdings wurde hier zu viel glatt gebügelt und wieder springt der Funke nicht so recht über. Gleiches gilt auch für „New York City“ und „Bad Girl“, bevor „Music Man“ einen echten Lichtblick bietet. Coole Nummer. Leider wiederholt sich dieser Aha-Effekt nicht mehr. Die restlichen Stücke plätschern so vor sich hin und hinterlassen keinerlei Eindruck.

Ich kenne das Debüt der Jungs nicht und bin komplett unvoreingenommen an diese Besprechung herangegangen, aber ich kann mir nicht helfen: „Before Plastic“ hat in weiten Teilen einfach keinen Biss. Die Songs sind nett, aber das ist ja bekanntlich die kleine Schwester von…aber lassen wir das. So schlecht möchte ich die Platte auch nicht machen. Fakt ist aber, dass es da draußen hunderte von Bands gibt, die bessere Songs schreiben können. Daran sollten die Schweden arbeiten, das handwerkliche Geschick und der amtliche Sound lassen jedoch hoffen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Please Come Home
02. Somebody
03. New York City
04. Bad Girl
05. Music Man
06. Aiming For Love
07. Keep On Drivin´
08. Shout
09. Life´s What You Make It
10. Takin´ You Out
11. Listen Up

Stefan

Timo Tolkki´s AVALON – Angels Of The Apocalypse

Band: Timo Tolkki‘s Avalon
Album: Angels of the Apocalypse
Spielzeit: 52:25 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 20.05.2014
Homepage: www.tolkki.org

Na, da war aber einer fleißig! Nicht mal ein Jahr nach Veröffentlichung des ersten Teils „Land of new Hope“ des TIMO TOLKKI‘S AVALON Metalopernprojektes steht nun schon das zweite Album mit dem klangvollen Namen „Angels of the Apocalypse“ in den Läden. Erneut hat der gute Timo jede Menge Gastmusiker um sich gescharrt um sein Metalopernprojekt fortzuführen. Darunter natürlich erneut jede Menge Gastsänger(innen). Elize Ryd (AMARANTHE) und Caterina Nix sind schon vom Debütalbum bekannt, neu hinzugekommen sind mit Floor Jansen (NIGHTWISH), Simone Simons (EPICA), Fabio Lione (RHAPSODY OF FIRE), David DeFeis (VIRGIN STEELE) sowie Zachary Stevens (SAVATAGE, CIRCLE II CIRCLE) nicht weniger namenhafte Mikroschwinger.
Nachdem das Debütalbum polarisierte und ziemlich unterschiedliche Bewertungen erhielt hat sich Mastermind Timo aber nicht nur auf der Gesangsposition eindeutig stärker aufgestellt, nein er holt sich sogar einen Teil des klassischen STRATOVARIUS Line Ups ins Haus, Antti Ikonen und Tuomo Lassila spielten die Keyboards bzw. die Schlagzeugspuren ein. Erneut eingebettet in eine epische Hintergrundgeschichte, die gerne auf der Homepage nachgelesen werden kann, möchte man nun auf dem zweiten Album einen gewaltigen musikalischen Schritt nach vorne machen
Ob das gelungen ist, finden wir nun zusammen heraus.
Der Opener „Song for Eden“ ist ein reiner Gesangssong, der irgendwie komplett an einen vorbei geht, was soll das hier? Finde ich absolut deplatziert!
Aber diese Scharte kann man mit den nächsten Songs „Jerusalem is falling“, „Design the Century“ und vor allem „Rise of the 4th Reich“ mehr als wett machen. Was hier direkt in den ersten Minuten der Scheibe geboten wird ist Power Metal in Reinkultur und zehnmal besser als alles was auf dem Vorgängeralbum zu finden war!
Gerade letzterer Song ist mit David DeFeis grandios besetzt, geil!
Der nächste Knallersong lässt aber nicht lange auf sich warten und folgt direkt auf dem Fuße mit „Stargate Atlantis“. Typisch Tolkki würde ich sagen und typisch stark.
Der Mittelteil reißt mich mit den beiden, mit weiblichen Hauptgesang ausgestatteten, „The Paradise Lost“ und „You’ll bleed forever“ nicht wirklich vom Hocker, aber bei „Neon Sirens“ bei dem der gute Zachary Stevens zu seinen Ehre kommt ist wieder alles im grünen Bereich!
Dies gilt ebenso für den epischen Titeltrack „Angels of the Apocalypse“ bei dem so ziemlich alles aufgefahren wird was man sich bei einem epischen Power Metalsong vorstellen kann.
Mit der Ballade „High Above Me“ und dem instrumentalen Abschluss „Garden of Eden“ hat man aber auch hier wieder zwei nicht so gelungene Tracks am Start.

Anspieltipps:

Glasklar muss ich euch hier “Jerusalem is falling”, “Design the Century”, “Rise of the 4th Reich”, “Neon Sirens” sowie “Angels of Apocalypse” nennen.

Fazit :

Schade, schade die Vorzeichen, mit der größeren Gastsängerschar und den beteiligten Musikern waren gut und auch die ersten Songs ließen sehr großes erhoffen. Ab dem Mittelteil mischen sich aber leider zu viele belanglose Songs unter die Ohrwürmer, gerade die langsameren Balladensongs können nicht wirklich komplett überzeugen.
So muss ich sagen bleibt es bei der 8,5er Bewertung die auch schon das Debütalbum eingefahren hat.
Vielleicht einfach das nächste Mal ein Jahr länger Zeit lassen und noch ein bisschen an den Songs feilen, wem das Debütalbum aber auch schon zugesagt hat, oder eine Faible für Metalopernprojekte hat, der kann hier auch wieder ohne Probleme zugreifen! Denn schlecht ist das Ganze trotz der Kritikpunkte natürlich nach wie vor nicht.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Song for Eden
02. Jerusalem is falling
03. Design the Century
04. Rise of the 4th Reich
05. Stargate Atlantis
06. The Paradise Lost
07. You‘ll bleed forever
08. Neon Sirens
09. High Above Me
10. Angels of the Apocalypse
11. Garden of Eden

Julian

NECRODEATH – The 7 Deadly Sins

Band: Necrodeath
Album: The 7 Deadly Sins
Spielzeit: 42:01 min
Stilrichtung:  Thrash / Black / Death Metal
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 12.05.2014
Homepage: www.necrodeath.net

Highspeed-Thrash-Attacken mit viel Zorn im Bauch und Dampf auf dem Kessel haben in Italien Tradition. 1984 als GHOSTRIDER gegründet, nannte man sich ein Jahr später um in NECRODEATH. Unter diesem Namen ging es dann weiter bis zur Auflösung 1990. Acht Jahre später fand man allerdings wieder zusammen. Seither stehen die Italiener für kompromisslosen Thrash Metal mit Ausflügen in Black und Death Metal Gefilde und liefern in regelmäßigen Abständen solide bis starke Scheiben ab.

Nun liegt mit „The 7 Deadly Sins“ Studioalbum Nummer elf vor. Bei dem Namen ergeben sich die Titel der Songs von alleine: Sloth, Lust, Envy, Pride, Wrath, Gluttony und Greed. Dazu gibt es dann noch zwei „Bonustracks“ um das zahlende Publikum auch mit etwas mehr teuflischer Raserei zu versorgen.

„Sloth“ feuert zum Start aus allen Rohren und zeigt gleich an, wo der Hammer hängt. „Lust“ ist eher im Midtempo angesiedelt und eignet sich perfekt um die Mähne kreisen zu lassen. „Envy“ zieht wie der Opener gleich voll vom Leder, wandelt sich dann in eine groovende und bärenstarke Nummer, die besonders bei den Gitarren an SLAYER erinnert. „Wrath“ macht seinem Namen alle Ehre und erhebt sich zu absoluter Raserei, eine knackige Abrissbirne allererster Güte. Und so geht es weiter, Geschwindigkeit ist Trumpf, „The 7 Deadly Sins“ kracht und knallt an allen Ecken und Ende ohne dabei groovende und melodische Breaks zu vernachlässigen und auf diese Weise für die richtige Mischung sorgt. Wer seine tägliche Dosis Thrash voll auf die Zwölf will, ist bei NECRODEATH nach wie vor bestens aufgehoben.

Neben dem Sound von SLAYER finden sich Parallelen zum Sound von alten DESTRUCTION, KREATOR oder auch CELTIC FROST und DESASTER. Nur sind NECRODEATH eben keine Kopie sondern ihrem Sound aus Anfangstagen im Großen und Ganzen treu geblieben.

Somit bleibt festzuhalten: NECRODEATH machen sich eindeutig schuldig. Sie frönen der Wut, versprühen dabei eine kraftvolle Lust auf Thrash und scheinen zudem unersättlich. Aber wie sagt man: so schön kann Sünde sein. Also, ab in die Kutten, lasst uns sündigen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Sloth
02. Lust
03. Envy
04. Pride
05. Wrath
06. Gluttony
07. Greed
08. Thanatoid
09. Graveyard Of The Innocents

Chris

MEDUSA´S CHILD – Empty Sky

Band: Medusa’s Child
Album: Empty Sky
Spielzeit: 61:46 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Pure Steel Publishing
Veröffentlichung: 16.05.2014
Homepage: www.medusaschild.com

Vor kurzem besprach ich das 2010er Debütalbum „Damnatio Memoriae“ der Schweizer Metaller von MEDUSA’S CHILD. Das Debütalbum bescherte uns gut gemachten, teilweise ein wenig ins progressive abgleitende Heavy/Power Metal ganz im Stile von HAMMERFALL und Co. Daher war ich gespannt als ich die Vorankündigung las das die Jungs in Kürze mit einem neuen Album um die Ecke biegen. „Empty Sky“ heißt das gute Stück, welches ich nun in meinen Händen halte.
Stilistisch soll man sich wohl im gleichen Fahrwasser wie das Debüt bewegen, von riffbetonten Mitgröhlnummern über Uptempo Granaten bis hin zu gefühlvollen Halbballaden soll wohl alles vertreten sein, na dann bin ich mal gespannt ob die Promoversprechen eingehalten werden und mich die Jungs wieder überzeugen können.
Als Opener dient „Ipocrisia“. Ein stimmungsvolles Intro welches die Scheibe gut einleitet. Kennt man ja mittlerweile schon zu Genüge.
Direkt im Anschluss folgt dann der Titeltrack „Empty Sky“. Hier merkt man gleich das die Jungs die Linie des Debütalbums gekonnt weiter fahren und auf epische Nummern setzen die in Punkto Melodic und Eingängigkeit aber voll punkten können. Der Titeltrack ist also direkt mal der erste Volltreffer!
Im Anschluss können „Remember You“ und „Seeds i Sow“ erneut durch ihre Eingängigkeit und den starken Refrain punkten. So und nicht anders will ich die Jungs von MEDUSA’S CHILD hören! Geschwindigkeitswunder darf man hier aber nicht erwarten, eben typisch MEDUSA’S CHILD.
Ähnlich stark nur eine Spur flotter ist man da bei „Credi in Dio“ unterwegs, wieder so ein Ohrwurmchorus der sich ohne zu Zögern in die Gehörgänge frisst, einfach geil liebe Leute!
Bei ganzen 12 Tracks sind wir aber noch lange nicht am Ende angelangt, so gibt esin der Folge zwar auch den ein oder anderen etwas schwächeren Songs zu verkraften, „My inner Voice“ oder „Nevermore“ sind so Beispiele, aber man hat natürlich auch noch einige Ohrwürmer parat. Hierzu kann man ganz klar „Slave of Memory“, „Turn back the Time“ oder auch „Beethoven’s Kiss“ zählen.
Im Vergleich zum Vorgängeralbum kann man abschließend sagen, die Hitdichte ist hier auf jeden Fall insgesamt größer und das Ganze ist eine kompaktere Sache geworden.

Anspieltipps:

“Empty Sky”, “Remember You”, “Credi in Dio” sowie “Slave of Memory” kann ich euch dieses Mal ans Herz legen.

Fazit :

Im Vergleich zu den 16 Songs des Vorgängersalbums ist “Empty Sky” mit 12 Songs deutlich kürzer geworden. Das kommt der Scheibe und der Band auf jeden Fall zu Gute! Die Hitdichte, ich erwähnte es schon, ist hier wesentlich höher. Es wirkt einfach alles kompakter als auf dem etwas langatmigen Vorgänger!
Trotzdem kann ich hier noch nicht in den ganz hohen Bereich bepunkten, dafür zünden einige Songs nicht so ganz.
Aber im Großen und Ganzen hat man sich sehr schön gesteigert und deswegen gibt es von mir auch vollkommen verdiente 8 Punkte und eine glasklare Kaufempfehlung für Fans der Band und des Genre noch oben drauf!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Ipocrisia
02. Empty Sky
03. Remember You
04. Seeds i Sow
05. Credi in Dio
06. My inner Voice
07. Slave of Memory
08. Paradise Eternally
09. Turn back the Time
10. Nevermore
11. Beethoven’s Kiss
12. My inner Voice Accoustic (Bonus Track)

Julian

SABATON – Heroes

Band: Sabaton
Album: Heroes
Spielzeit: 36:57 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 16.05.2014
Homepage: www.sabaton.net

Da ist es nun, das heiß ersehnte siebte Studioalbum „Heroes“ von SABATON. Zur Band brauche ich wohl keine weiteren Worte verlieren, ob man die Schweden nun mag oder nicht, in den letzten Jahren führte kein Weg an der Band vorbei. Neben regelmäßig erstklassigen Veröffentlichungen ist die Band live extrem präsent, egal ob auf Tour oder auf den Festivals. Mittlerweile auch meist von ganz oben im Billing grüßend. Den Status haben sich Joakim Brodén und seinen Mannen auch redlich verdient durch Jahre von hundertprozentigem Einsatz.

Doch 2012 kam der Schock für die Fans, kurz nach dem Release des Vorgängers „Carolus Rex“ zerfiel die Band, von der Urbesetzung sind seither nur noch Sänger Joakim und Basser Pär Sundström übrig. Die restlichen Mitglieder sammelten sich neu und gründeten CIVIL WAR. Die über Jahre erfolgreiche Truppe war zerrissen, umso gespannter warteten nun alle auf das erste Album in der neuen Besetzung. Neu an Bord sind Chris Rörland (Gitarre), Thobbe Englund (Gitarre) und Hannes Van Dahl (Schlagzeug). Würde das neue Team an den bärenstarken Vorgänger anknüpfen können oder ist die Essenz durch den großen Umbruch verloren gegangen?

Ich kann euch beruhigen, SABATON schreiben auch 2014 noch starke Power Metal Hymnen. Allerdings klingen einige Songs doch etwas zu sehr nach Nummer sicher. Die Band war sich der Erwartungshaltung an die neue Besetzung voll und ganz bewusst und das merkt man „Heroes“ phasenweise an. So ist der Opener „Night Witches“ zwar sehr ordentlich, kann aber mit Openern der Marke „Primo Victoria“, „Ghost Division“ oder „Coat of Arms“ nicht ganz mithalten. So verhält es sich dann bei den meisten Songs: SABATON klingen wie SABATON eben klingen. Hochmelodische Ohrwürmer, Refrains zum sofortigen Mitsingen und Joakims markante Stimme. Im direkten Vergleich mit den bärenstarken Vorgängern, besonders „Carolus Rex“ und „The Art of War“, fehlt aber der letzte Kick. Das merkt man speziell bei eher unspektakulären Songs wie „Inmate 4859“, „Far From The Fame“ oder „The Ballad Of Bull“, der ersten durchgängigen Ballade der Bandgeschichte. Besonders schade ist das bei „Inmate 4859“, behandelt der Song doch die Geschichte von Witold Pilecki, dem einzig bekannten Menschen, der sich freiwillig gefangen nehmen ließ um sich ein Bild der Zustände in Auschwitz machen zu können und einer der wichtigsten Zeugen der Verbrechen der Nazis geworden ist. Wenn man so jemandem ein Denkmal setzen will, sollte man sich beim Songwriting doch etwas mehr Zeit nehmen und auch den Text etwas mehr ausfeilen, zumindest in meinen Augen.

Abheben können sich aber ebenfalls einige Songs, besonders „Smoking Snakes“, „Resist And Bite“ und „Hearts of Iron“ haben es mir angetan. Und selbst der bereits bekannte Vorabsong „To Hell And Back“, so kitschig er auch phasenweise klingt, will einem einfach nicht mehr aus dem Kopf. Sozusagen ein würdiger Nachfolger für „Swedish Pagans“.

SABATON beweisen auch mit der neuen Mannschaft ihre Qualität, zu den Höhepunkten der bisherigen Veröffentlichungen fehlt aber noch ein wenig. Die Fans werden auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen. Und zumindest bei mir wäre es nicht das erste Mal, wenn sich anfangs eher unauffällige Songs der Schweden mit der Zeit zu echten Growern entwickeln.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Night Witches
02. No Bullets Fly
03. Smoking Snakes
04. Inmate 4859
05. To Hell And Back
06. The Ballad Of Bull
07. Resist And Bite
08. Soldier Of 3 Armies
09. Far From The Fame
10. Hearts Of Iron

Chris

CASTLE – Under Siege

Band: Castle
Album: Under Siege
Spielzeit: 33:40 min
Stilrichtung: Heavy / Doom Metal
Plattenfirma: Ván Records / Soulfood
Veröffentlichung: 16.05.2014
Homepage: www.heavycastle.com

Bei San Francisco denkt man sofort an eine Stilrichtung: Bay Area Thrash Metal. Doch das Dreigespann von CASTLE belegt, dass die Umgebung auch für andere Spielarten ein perfekter Nährboden ist. Sängerin und Bassistin Elizabeth Blackwell, Mat Davis (Gitarre) und Al McCartney (Schlagzeug) legen mit dem aktuellen Werk „Under Siege“ bereits den dritten Langspieler vor und bleiben ihrem Stil treu, so dominiert auch diesmal traditioneller Heavy / Doom Metal.

Kommen wir also zum komplizierten Teil, der Betrachtung des neuen Werkes. Die Musik an sich ist nicht das Problem, eher die Frage was man bei der gefühlt hundertsten Veröffentlichung aus der Retro-Ecke in den letzten Jahren noch Schreiben soll? Allein 2014 dürfte das etwa die fünfzehnte Scheibe aus dem Bereich sein, die auf meinem Tisch landet. Ich steh ja wirklich auf diesen Oldschool-Sound – sich wieder und wieder neue Beschreibungen aus den Fingern zu saugen, wird nun aber doch irgendwann schwer. Versuchen wir es also Schritt für Schritt: Einflüsse? Na klar, BLACK SABBTATH, MERCYFUL FATE und IRON MAIDEN entdeckt man im Sound von CASTLE. Zudem baut man auf eine Dame hinterm Mikro, durch Bands wie JEX THOTH oder AVATARIUM ist das aber auch keine weltbewegende Neuheit mehr in dem Sektor.

Bleibt eigentlich nur eine Frage: sticht „Under Siege“ aus der Masse an Retro-Rock und Okkult-Metal Bands dieser Tager heraus? Ich finde ja. Die Songs sind perfekt produziert, kraftvoll und auf der Höhe der Zeit ohne den Geist der 70/80er Jahre zu vernachlässigen. Sängerin Liz Blackwell macht einen verdammt guten Job und hat eine markante Stimme mit Wiedererkennungswert. Musikalisch ist auch alles im grünen Bereich und das Songwriting überzeugt ebenfalls. Egal ob bei schleppend-düsteren Stücken mit leicht progressiver Note wie „Powersigns“, oder epischen Doomsongs der Marke „Temple of the Lost“, die Amis machen stets eine gute Figur.

CASTLE gelingt es, sich aus der Masse hervorzuheben dank einer tollen Sängerin und wirklich starken Songs. Retro-Anhänger sollten sich „Under Siege“ nicht entgehen lassen!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Distant Attack
02. Be My Ghost
03. A Killing Pace
04. Pyramid Lake
05. Powersigns
06. Labyrinth Of Death
07. Temple Of The Lost
08. Evil Ways

Chris

IQ – The Road Of Bones

Band: IQ
Album: The Road Of Bones
Spielzeit: 53:08 min
Genre: Progressive Rock
Plattenfirma: Giant Electric Pia
Veröffentlichung: 19.05.2014
Homepage: www.iq-hq.co.uk

Das britische (Neo) Prog Rock Urgestein IQ kann auf eine beachtliche Diskographie zurückblicken, die einige Sternstunden des Genres wie z.B. „The Wake“, „Tales From The Lush Attic“ oder „Subterranea“ beinhaltet. Dennoch ist es der Band um Sänger Peter Nicholls, die vor allem in den Anfangsjahren oft und gerne als einfallslose Kopie der englischen Prog Urahnen Genesis und Yes abgetan wurde, nie gelungen den ganz großen Durchbruch zu schaffen. In Prog Kreisen genießt das Quintett aber seit jeher einen sehr guten Ruf und hat sich eine kleine, treue Fan-Basis erspielt. Die Vita der Band ist aber nicht nur von musikalischen Höhen und Tiefen durchzogen, auch so mancher Wechsel im Line-Up hat über die Jahre hinweg seine Spuren hinterlassen. Das neue und (so viel sei schon verraten) starke Album „The Road Of Bones” wurde in der Besetzung Nicholls,  Tim Esau (Bass), Neil Durant (Keyboards), Mike Holmes (Gitarre) und Paul Cook (Drums) eingespielt.

Für IQ Verhältnisse ungewöhnlich ruppig gestaltet sich der Einstieg mit den beiden großartigen Tracks „From The Outside In“ und „The Road Of Bones“. Während ersterer mit hartem, straighten Riffing und einer guten Hookline überzeugen kann, kombiniert der Titeltrack raffiniert dezente Pop-Zutaten à la Keane oder Tears For Fears mit erneut erfreulich rockigen Passagen und einer abermals überaus gelungenen Melodieführung und geschmackvollen Drum/Bass Grooves. Dreh- und Angelpunkt der Scheibe ist das fast 20minütige Opus „Without Walls“ in dem IQ alle Facetten des abwechslungsreichen Genres ausloten. Laufen die ersten Tracks noch relativ widerstandslos rein, so ist hier ein wenig mehr an Einarbeitung erforderlich um den Zugang zu finden. Nach einigen Durchgängen entfaltet „Without Walls” aber eine ungeheuer fesselnde Kraft. Ein echter Grower also. Natürlich können auch IQ Ihre Wurzeln nicht verleugnen und so blitzen (immer in unauffälligen, homöopatischen Dosen) Reminiszenzen an z.B. Marillion (das Gitarrensolo in „Without Walls“) oder die üblichen klassichen UK-Prog Bands wie YES & Co. auf. Fans von Vintage Dream Theater („Images And Words“ Ära) werden an dem ebenfalls gelungenen Rausschmeißer „Until The End“ Ihre helle Freude haben.

Die neue Scheibe der Herren im gesetzten Alter hat mich ehrlich gesagt sehr positiv überrascht, denn neben gewohnten Trademark Sounds setzen gerade die ungewohnt energischen Parts willkommene Akzente. Dass die Jungs gute Songs schreiben können war bekannt, die durchgehend hohe Qualität (auch der schön natürlich gehaltenen Produktion) von „The Road Of Bones“ überrascht dann aber schon. Ein richtig starkes Spätwerk einer oft verkannten Formation das auch als schicke Special Edition mit zusätzlichen 6 neuen Songs (!) auf einer Bonus CD richtig was fürs Geld bietet. Prog Fans sollten unbedingt zuschlagen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. From The Outside In
02. The Road Of Bones
03. Without Walls
04. Ocean
05. Until The End

Mario