DISTANT PAST – Solaris

Trackliste:

01. End Of Life
02. No Way Out
03. Warriors Of The Wasteland
04. Sacrifice
05. Rise Above Fear
06. Island Of Lost Souls
07. Fugitive Of Tomorrow
08. Speed Dealer
09. The Watchers
10. Realm Of The Gods
11. Fire & Ice

Spielzeit: 43:48 min – Genre: Heavy Metal – Label: Art Gates Records – VÖ: 08.11.2024 – Page: www.facebook.com/distantpast.ch

 

So Artist #2 aus der Schweiz nach SERAINA TELLI unterziehe ich jetzt DISTANT PAST meinem Test. Können die Metaller um Adriano Troiano überzeugen? Hinterließ die Band bis jetzt bei mir ein gewisses Fragezeichen, da für mich oft kein klarer Weg erkennbar war. Damit meine ich was die Band für Mucke machen wollte, wollten sie auf der Progressive, Power oder Heavy Metal Schiene reiten. Nicht falsch verstehen, auf jedem der vier Alben befanden sich gute bis sehr gute Songs aber für mich war einfach nicht klar welchen Weg die Band einschlagen will. Das letzte Album war da schon eine kleine Ausnahme, der Proganteil wurde erfreulicher Weise fast komplett zurück geschraubt und es blitzte Heavy Metal durch der von IRON MAIDEN inspiriert war und auch sehr gut hörbar ist. Ich bin extra mal nach Fulda zum Full Metal Osthessen gefahren um mir DISTANT PAST Live anzusehen und wurde fast von der Power der Band erschlagen, was die fünf Jungs auf der Bühne zeigten war Heavy Metal in Reinkultur. Normal wollte ich am Samstag zur Releaseparty des neuen Albums in die Schweiz fahren, leider kam mir eine Investition eines Gerätes das mit „Au“ anfängt und „to“ aufhört dazwischen. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben, dass klappt schon mal wenn die Jungs einen Auftritt haben das ich einen Trip in die Schweiz mache und mit den Jungs ein Fass aufmache.

Also zu DISTANT PAST gehören momentan noch JayJay am Mikrofon, Bandboss und Bassist Adriano die beiden Gitarristen Ben und Lorenz sowie Remo an den Drums. Ich weiß jetzt nicht mit voller Gewissheit ob Lorenz noch ein Bestandteil von DISTANT PAST ist, ich habe mal gehört das er ausgestiegen ist. Also lassen wir die Vergangenheit ruhen und widmen uns der Gegenwart.

JayJay macht mit seiner Stimme keine Gefangenen, allerdings zieht er die Stimme sehr hoch ob das jedermanns Geschmack trifft kann ich nicht beantworten. Die beiden Gitarristen hauen die Riffs mit Gewalt raus in manchen Solos könnte man meinen das sie Flitzefinger Chris Impellitteri von der Geschwindigkeit her überholen wollen. Der Bass von Adriano ist alles andere nur kein Leisetreter. Die Drumabteilung von Remo ackert was die Drumsticks hergeben bevor sie brechen. Der Proganteil ist zu gunsten von Melodie und Eingängigkeit so gut wie gewichen, vereinzelt kommen mal kleine und dezente Breaks, die aber nicht mehr so proggy ausfallen wie auf den ersten drei Alben, Album #4 war schon einen bis zwei Schritt näher an diesem Album. Dieses Album kann man sehr bedingt mit SAXON ab „Forever Free“, IRON MAIDEN, SERIOUS BLACK, FIREWIND, TURBOKILL und IMPELLITTERI vergleichen. Allerdings ist das Level von IRON MAIDEN für andere Bands unerreichbar, SERIOUS BLACK konnte ich schon zweimal Live sehen und die sind noch melodischer und eingängiger als DISTANT PAST, die leicht sperriger daher kommen.

Eine cooler Vorstellung der Schweizer Band, und jetzt ärgere ich mich wirklich schwarz das ich nicht bei der Release Party am Samstag dabei war.

„End Of Life“ ein SyFy Intro, „No Way Out“ geht gleich mal mit einer Power voll auf die Zwölf. „Warriors Of The Wasteland“ legt noch ein paar Schippen drauf, „Sacrifice“ der Anfang und das Solo sind sehr melodisch geworden bis die Breaks kommen und die Melodie wegen der Power weichen muss. „Rise Above Fear“ erinnert mich von der Machart an IRON MAIDEN, „Island Of Lost Souls“ der Song macht nicht nur im Refrain was her. „Fugitive Of Tomorrow“ der Song sorgt für Alarm im Gehörgang, „Speed Dealer“ das Ding ist eingängig wie Sau und könnte für viele versteifte Nacken sorgen. „The Watchers“ hier kommt ein wenig Epic Stimmung auf, „Realm Of The Gods“ kommen MAIDEN jetzt etwa aus der Schweiz?!? „Fire & Ice“ schielt Richtung Irland mit leichtem Keltenflair und cooler Melodieführung.

Balle

SERAINA TELLI – Black N‘ White Sessions

Trackliste:

CD 1

01. Black N‘ White
02. Addicted To Color
03. Wish You Well
04. I’m Not Sorry
05. Not One Of Your Kind
06. Left Behind
07. Dreamer
08. Song For The Girls
09. Remedy
10. Harder Way
11. Medusa
12. Hit Shit
13. Take Care
14. Think
15. My Way

CD 2

01. Black N‘ White (feat. Anna Murphy)
02. Addicted To Color (feat. Britta Görtz)
03. Wish You Well (feat. Chris Boltendahl)
04. I’m Not Sorry (feat. Clementine Delauney)
05. Not One Of Your Kind (feat. Dear Park Avenue)
06. Left Behind (feat. Rapture Boy)
07. Dreamer (feat. Kärbholz)
08. Song For The Girls (feat. Lee Aaron)
09. Remedy (feat. Marc Amacher)
10. Harder Way (feat. Alexander Wohnhaas)
11. Medusa (feat. Calico Cooper)
12. Hit Shit (feat. Violet Greens & One Man Rocks)
13. Take Care (feat. Tete Novoa)
14. Think (feat. Ohrenfeindt)
15. My Way (feat. John Diva & The Rockets Of Love)

Spielzeit: 111:07 min – Genre: Modern Hard Rock – Label: Metalville Records – VÖ: 06.12.2024 – Page: www.facebook.com/serainatelliofficial

ohne Wertung

Nach dem Livebericht der Rocker von ROXTON steht der restliche Abend im Zeichen der Schweiz, neben dem Doppelalbum „Black N‘ White Sessions“ von SERAINA kommt später noch das neue Album der Heavy Metalller DISTANT PAST dran. Nach dem sehr guten zweiten Soloalbum „Addicted To Color“ hat sich SERAINA TELLI auf diesem Doppeldecker auf das wesentliche, den Songs der zwei Soloalben konzentriert und sich dabei fast vollständig von der Elektrizität befreit.

Die Idee zu „Black N‘ White Sessions“ hatten SERAINA und Rico Horber schon seit einiger Zeit, weil die Beiden den Hörern die Intime und gefühlvolle Seite von SERAINA zeigen und vor Augen führen wollten. Also ist diese Idee nun Wirklichkeit geworden. Auf diesem Doppel CD Album befinden sich nicht nur 15 Akustiksongs der beiden Soloalben von SERAINA sondern noch mal das gleiche Album auf Tonträger zwei nur mit dem Unterschied das verschiedene Gastmusiker und Bands SERAINA helfen die Intime Seite der Schweizerin zu zeigen.

Auf der ersten CD ist TELLI zu hören und kann selbst in der fast stromlosen Version von SERAINA überzeugen ohne Schwächen zu zeigen. Der Bass hängt am Strom, genau wie das Keyboard das auch mal gerne als Orgel oder Hammond eingesetzt wird, ab und an kommt auch mal ein Anschlag der E-Gitarre der dann aber eher dezent als auffällig ausgeführt wurde. Die Stimme von TELLI ist über jeden Zweifel erhaben und kann ohne einen Anfall von Schwäche Punkte einfahren. Genau wie die softere Ausführung der doch sehr auf Krawall gebürsteten Songs der beiden Soloalben. Da ich letzten Freitag bei der Unplugged Show von ROXTON dabei war ist mein Gehör momentan sehr auf Akustik und Unplugged eingestellt und da kommt mir so ein Album wie von SERAINA gerade recht.

Vergleichen kann man TELLI auf „Black N‘ White Sessions“ mit Unplugged Alben von Musikern aus dem Rock Bereich, allerdings auch mit TRACY CHAPMAN, MELISSSA ETHERIDGE oder eine softere PAT BENATAR. Die entschleunigten und stressfreien Songs haben einen gewissen Charme der sich mit jedem Song steigert. Ohne Hektik oder Zwänge kommen die Songs auf eine fast schon ruhige Art und Weise aus den Boxen. So gehen die Songs fast schon als Meditations Mucke für einen Liebesguru durch ohne dabei zu soft zu wirken. Wer nicht nur auf Elektrizität steht und sehr guten Rock egal ob jetzt akustisch oder elektrisch steht kommt hier voll auf seine Kosten. Die Songs gehen fast schon runter wie Öl und hinterlassen nicht mal einen faden Beigeschmack obwohl sie schon veröffentlicht wurden. Die zweite CD mit den Gastmusikern macht genauso viel Spaß wie CD 1 nur das eben mehrere Stimmen neben der von SERANIA zu hören sind.

Ich gebe hiermit eine Kaufempfehlung für „Black N‘ White Sessions“ ab, den auch Akustik Rock hat, wenn er so cool gemacht wurde wie hier, seine Daseinsberechtigung. Wer sich ein Bild machen möchte, am 22.11.2024 erscheint die Vorabsingle „I’m Not Sorry (feat. Clementine Delauney)”.

Balle

ROXTON Unplugged am 14.11.2024 in Burghausen im Alten Kino

ROXTON luden am 14.11.2024 zu einem ganz besonderen Abend in Burghausen ins Alte Kino ein, zum aller ersten Mal gaben (MAX) ROXTON eine Unplugged Show, anfänglich als Soloprojekt von Max mit einem veröffentlichten Album „The Voice Within“ von 2021 gedacht ist zu einer echten Band geworden. ROXTON besteht aus Bandboss Max an Mikrofon und Rhythmusgitarre, Lizzy Ivy die weibliche Stimme und Tamborine, Stef an der Leadgitarre und Backingvocals, Gonzalo an Bass und Backingvocals und Gereon am Schlagzeug. Ich hatte das Glück ROXTON vorher schon zwei Mal gestromt Live gesehen zu haben, kannte das Album schon Live, umso neugieriger war ich auf die entstromte Darbietung von ROXTON die unter Volldampf überzeugen können. Die Band spielte ca. zwei Stunden in einer sehr intimen Umgebung mit zwei Akustikklampfen und nur zwei Teilen mit Strom, das war einmal Gonzalos Bass und die Tonabnehmer und Mikrofone. Die zwei Stunden wurden von einer 20-minütigen Lungentorpedo Pause, und einem Rumtasting unterbrochen. Ja richtig gelesen es wurde von der Band eigens für ROXTON gebrannter Rum angeboten, der von mir als Whiskey Trinker für gut befunden wurde. ROXTON machte sich im Akustikgewand auch sehr gut, ich konnte keinen Fehler entdecken, sehen oder hören. Von irgendwelchen schiefen Tönen war nichts auszumachen. Genau wie Live unter Strom konnte die Band einen perfekten Set abliefern, im Gegensatz zum Album das aus Modern Hard Rock besteht – was Live gestromt allerdings deutlich klassischer klingt – hört sich die akustische Seite von ROXTON sehr gut an und wildert im perfekt inszenierten Rock. Egal wie man sich ROXTON ansieht es ist immer ein Treffer, Max ist sowieso die Rampensau die alles abräumt, Lizzy macht das Rumpelstilzchen das auf der Bühne den Wirbelwind gibt und der Rest macht das was sie können – besten Rock oder Modern Hard Rock bieten. Aber davon war bei der Unplugged Show nichts zu sehen, alles saßen auf Hockern im kleinen Kreis und machten Musik die mehr als nur gefällt – irgendwie nicht softer sondern mit mehr Herzblut. Nach der Show sagte ich Max das diese Darbietung förmlich nach einem Akustikalbum schreit, da meinte er: „Lass dich überraschen was die Zeit mit sich bringt!“ mehr darf ich noch nicht verraten. Es gab an dem Abend nicht nur die sanfte Version des Albums „The Voice Within“ sondern auch neue Songs im neuen Gewand, die vom Album das nächstes Jahr im Frühjahr veröffentlicht werden soll stammen. Ich weiß nicht warum ROXTON erst ab Sommer 2023 auf meinem Radar aufgetaucht sind, die Band agiert auf einem sehr hohen Niveau und die Musik entwickelt mit jedem weiteren Hören egal ob verschärft oder Unplugged mehr Suchtpotential.

Für alles Leser die eine junge, hungrige und sehr gute lokale Band unterstützen wollen, aus den Landkreisen AÖ, MÜ, RO, PAN, LA, TS, DEG, DGF, SR, BGL, EBE und M oder vielleicht noch R stammen, ROXTON spielen am 29.11.2024 im Silo 1 in Töging am Inn Landkreis Altötting. Von mir gibt es eine klare Empfehlung sowohl als auch gestromt, Unplugged oder auf dem Album – ROXTON sind zu mehr als nur ein Geheimtipp herangewachsen die kompromisslos abliefern.

https://www.facebook.com/MaxRoxton

Text und Bilder: Balle

THE DEAD DAISIES mit BEASTÖ BLANCÖ und MIKE TRAMP am 06.11.2024 Live im Technikum in München

Am 06. November kamen THE DEAD DAISIES nach München ins Technikum im Werkviertel, mit dabei waren MIKE TRAMP und BEASTÖ BLANCÖ. Den Namen nach versprach der Abend im Vorfeld die Vollbedienung und volle Klatsche in Sachen Rock N Roll. Und so wie die Namen versprachen geschah es im Technikum, es wurde eine Party im Namen des Rock N Roll gefeiert die im Auftritt von THE DEAD DAISIES ihren Höhenpunkt fand. Da ich die letzten zwei Werke von MIKE TRAMP, das letzte BEASTÖ BLANCÖ und THE DEAD DAISIES verbal durch die Mangel genommen habe war klar das ich an dem Abend in München Live auf der Matte stand.

MIKE TRAMP startete in den Abend, leider befanden sich nur MIKE und sein zweiter Gitarrist Marcus Nand auf der Bühne. Bass und Schlagzeug kamen vom Band und hörten sich dementsprechend mager an. MIKE gab seine Hits die er mit WHITE LION in den 80ern bis in die frühen 90er feiern konnte zum Besten. Es bewegte sich alles im grünen Bereich nur eben mit dem faden Beigeschmack das nur zwei Mann auf der Bühne standen und sonst keiner. Da könnte der Verdacht aufkommen das der Rest auch vom Band gekommen sein könnte, aber soweit spinne ich den Faden nicht. Die Songs wurden von Beiden sehr gut geboten und gaben im Grunde keinen Anlass zum Motzen.

www.facebook.com/MikeTrampOfficial

Nach der Pause kamen die Chaos Rocker von BEASTÖ BLANCÖ auf die Bühne, wie mir Bandoberguru Chuck Garric kurz vor deren Auftritt mitteilte wollen sie Klotzen und nicht Kleckern und dem Publikum eine Show mit viel Spektakel bieten und gehörig den Arsch aufreißen. Als die Band anfing zu spielen musste ich unweigerlich, verursacht durch die Bühnenoutfits der Band an Mad Max mit Mel Gibson und W.A.S.P. denken. Mit zwei Unterschieden, hier passierte auf der Bühne mehr als in Mad Max Teil 1, Teil 2 kann mithalten und wer kennt nicht das Video „Wild Child“ in dem Blackie rumgurgt wie ein geistesgestörter Hampeldingsbums. Genau an die beiden musste ich über die gesamte Show von BEASTÖ BLANCÖ denken. Ich schrieb in meiner Rezi zum aktuellen Album „Kinetic“ das die Band im Gegensatz zum Album „Live Fast Die Loud“ eine gute Schippe Eingängigkeit drauf gelegt haben und die Songs vom neuen Album knallen Live voll durch bis in die letzte Synapse und katapultierten einen in die 80er und jeden noch so düsteren Gedanken aus der Oberstube. Die Songauswahl war perfekt und passte zu der Show mit viel Spektakel. An alle Filmemacher, sollte noch ein Mad Max Spinoff oder Fortsetzung kommen, lasst BEASTÖ BLANCÖ für den Soundtrack sorgen, besser kann es keiner, die Band wäre die Ideale Besetzung für die Musik, als Darsteller in den Rollen würden das Mädel und die Jungs in ihren Outfits auch eine gute Figur machen. So eine coole Show habe ich ehrlich gesagt noch nicht gesehen und schreit nach einer Vorsetzung. Sängerin Calico Cooper (Tochter von Alice dem Cooper) war der Blickfang und Star am Merchstand, jeder wollte ein Foto oder Selfie mit der coolen Brünetten machen die endgeile Kontaktlinsen hatte. Bei BEASTÖ BLANCÖ gab es 0,000 zu Mosern, die Show war geil und gut ist, wer die US Band noch nicht Live gesehen hat – unbedingt bei Gelegenheit nachholen es lohnt sich.

www.facebook.com/BeastoBlanco

Dann kam die Zeit von THE DEAD DAISIES, deren Gitarrenzauberer Doug Aldrich leider gesundheitsbedingt ausfiel, kamen Shouter John Corabi, Gitarrist David Lowy, Bassist Michael Devin und Drummer Tommy Clufetos mit einen Ersatz der alles andere als ein Unbekannter ist. Die zweite Gitarre bediente keine geringerer als Reb Beach der einen verdammt guten Job machte. THE DEAD DAISES können mittlerweile auf einen Backkatalog von acht starken Alben zugreifen, und dies taten sie auch und noch einige Cover kamen ebenfalls dran. Mit ihrem typisch, lässigen US Rock N Roll Vibes hatten die Musiker das Publikum gleich von Anfang an in der Hand, die Ansagen von John waren weder zu Lang noch überflüssig, sondern genau richtig um perfekt mit den Zuschauern zu interagieren. Egal ob jetzt ein Song vom Debüt oder einem der folgenden Alben zum Zug kam, war die Stimmung auf einem sehr hohen Level und die Band zeigte sich bestens gelaunt genau wie das Publikum. Man merkte jedem Musiker vom ersten Takt die jahrelange Erfahrung im Musikgeschäft an, die Songs wurden perfekt vorgetragen ohne das man einen Schwachpunkt ausmachen konnte, zumindest konnte ich keinen schiefen Ton hören. Ich würde sogar die Aussage tätigen das THE DEAD DAISIES im Technikum die perfekte Show spielte, denn ich habe bis jetzt keine Band Live gesehen die ein derartig hohes Niveau hatte wie THE DEAD DAISIES. Es waren viele sehr gute Auftritte anderer Bands dabei, auch mal mittelmäßige wenn der Tonmann Tomatissen auf den Ohren hatte aber einen derartigen Auftritt habe ich persönlich noch nicht erlebt. Den Vogel schoss allerdings Tommy Clufetos mit seinem Solo ab, der Typ hat doch wohl voll einen an der Birne, was das Biest während seines Solos machte ist nicht von dieser Welt, der Typ muss ein Alien mit Drumsuperkraft sein. Mit voller Gewalt hat der die Felle auch bei den Songs bearbeitet das man Angst haben musste die Bespannung reißt jeden Augenblick mit jedem weiteren Schlag. Die Gitarrensolos waren vom Feinsten und beide Männer an der Klampfe hatten die sechs Saiten im Griff. Man merkte, den drei Männern die sich im Alter von Ü60 befinden, zu keinem Zeitpunkt an das sie kurz vor der Rente stehen. Vielmehr wirkten sie als seien sie in einen Rock N‘ Roll Jungbrunnen gefallen, von Rente oder Abnutzungserscheinung war nichts zu sehen, die Fünf machten einfach nur ein Fass auf um mit den Leuten eine Rock N‘ Roll Sause der Extraklasse zu feiern.

THE DEAD DAISIES Setlist:
Rock And Roll
Rise Up
Dead And Gone
Make Some Noise
I Wanna Be Your Bitch
Unspoken
Bustle And Flow
Lock N‘ Loaded
I’m Gonna Ride
Born To Fly
Take A Long Line
Dirty Deed Done Dirt Cheap / Seven Nation Army / Children Of The Grave / Living After Midnight / Join Together
I’m Ready
Fortunate Son
Mexico
Mignight Moses
Long Way To Go
Helter Skelter

www.facebook.com/TheDeadDaisies

Text: Balle / Bilder: Fonse Demmelhuber

BLACK OAK COUNTY – III

Trackliste:

01. Crossed The Line
02. Camouflage
03. Save Your Breath
04. Boom Boom Baby
05. No More
06. Enemy
07. Point Of No Return
08. Timebomb
09. Wake Up
10. Fire Inside
11. www.Lies
12. Broken Window

 

Spielzeit: 41:18 min – Genre: Hard Rock – Label: Mighty Music – VÖ: 25.10.2024 – Page: www.facebook.com/BlackOakCounty

 

Wie bei LAST TEMPTATION handelt es sich um das dritte Album der Dänen von BLACK OAK COUNTY, hier kannte ich bis jetzt nur den Bandnamen, Songs habe ich bis jetzt glaube ich noch keine von BLACK OAK COUNTY gehört. Ich habe mich für dieses Album entschieden da mir der Bandname bekannt ist, als Label Mighty Music und Genre Hard Rock angegeben ist. Mighty Music klingt interessant, für anständigen Hard Rock bin ich immer zu haben und die Herkunft der Band ist Skandinavien für mich fast schon ein Muss. In der Promoinfo werden drei Bands angegeben, VOLBEAT – das ist doch schon mal was, NICKELBACK – kanns noch besser sein, SHINEDOWN – von denen besitze ich ein Album, also keine unbekannten für mich. Aber jetzt geht es los und den Player gestartet.

Die Besetzung setzt sich aus Niels Beier an Mikrofon und Gitarre, Jack Svendsen ebenfalls Gitarre, René Kristensen an Mikrofon und Bass und Mike Svendsen an den Drums zusammen. Das was das Quartett hier abfeuert ist intensiver, moderner und kraftvoller Hard Rock. Durch die beiden Männer am Mikrofon kommt sehr viel Abwechslung ins Spiel, mal erinnern die Vocals an Kris Barras oder an Shane Greenhall von den THOSE DAMN CROWS, und beide Stimmen ergänzen sich perfekt. Die Gitarren feuern aus allen zwölf Rohren die Riffsalven ab, modern aber immer noch genug Hard Rock um die traditionellen Rocker nicht zu vertreiben. Die moderne Ausrichtung bewegt sich in einem erträglichen Rahmen ohne dabei zu modern zu werden und besticht mit vielen Melodien die darauf warten vom Hörer entdeckt zu werden.

Vergleichen kann man den Modern Hard Rock schon irgendwie mit VOLBEAT, NICKELBACK und SHINEDOWN – nur würde ich noch ein paar Bands mit dazu nehmen die es Wert sind genauer angehört zu werden um Parallelen zu BLACK OAK COUNTY zu finden. Diese Bands hören auf Namen wie THOSE DAMN CROWS, ALL GOOD THINGS, SURRENDER THE CROWN, die ersten drei Alben von DANIEL TRIGGER oder auch in gewisser Weise die KRIS BARRAS BAND genau wie die drei vorher erwähnten könnte man die von mir genannten Bands als groben Vergleich heranziehen. BLACK OAK COUNTY spielen mit diesem Album leichtfüßig in der Oberliga des modernen Hard Rocks mit, ohne dabei als Klon, Abklatsch oder Kopie zu wirken. Es wird ohne Rücksicht auf Verluste drauf los gerockt und kann dabei mit spielerischer Leichtigkeit mehr als nur überzeugen.

Die Songs sind vom Aufbau in den Strophen modern und knallhart ohne dabei die Melodie aus den Augen zu verlieren, wenn es dann in die Bridge und den Refrain geht siegt die Harmonie und Eingängigkeit über das von der Band beherrschte Chaos in den Strophen. Besser kann man sehr modern angehauchten Hard Rock fast nicht bieten, wenn so die Zukunft des modern ausgeführten Hard Rock aussieht kann man beruhigt sein denn der ist massenkompatibel und besitzt alles was man für ein anständiges Album benötigt. Ohne Ausfall rocken sich die Vier durch 12 Songs die es auf eine erfreuliche Laufzeit von 41 Minuten bringen und dabei in jeder Sekunde zu überzeugen wissen.

Ein Album mit Gewalt, Harmonie und traumhaften Refrains erwartet den Hörer auf „III“ sofern es der Hörer zulässt, wird er bei mehr als nur einen Song fündig und entdeckt sehr viel Schönes und Gutes.

„Crossed The Line“ stellt am Anfang die Weichen auf Testosteron gerocke, „Camouflage“ das Ding sprengt jede Skala um 100% was für einen Hit die Jungs da am Start haben, der hat mehr als nur #1 Potential. „Save Your Breath“ und hier Gleich der nächste Hit in Folge, „Boom Baby“ der Song würde Tanzflächen füllen. „No More“ marschiert voll nach vorne und vernichtet alles was für die Membranen hüpft, „Enemy“ spielt die halb Ballade für die Taschentuchfans mit viel Power und Drive. „Point Of No Return“ in den Strophen herrscht das Chaos im Refrain der Wohlklang, „Timebomb“ und wieder in den Strophen fast schon toxisch bis der Ohrwurm Refrain kommt der einem nicht mehr aus dem Kopf geht. „Wake Up“ hier bleibt von Anfang über Refrain bis zum Ende das Chaos, „Fire Inside“ coole Riffs treffen auf einen zuckersüßen BLACK OAK COUNTY Refrain. „www.Lies“ zum Ende hin wird mit viel Drama noch mal alles gegeben, „Broken Window“ macht als sehr gefühlvolle Ballade das Licht aus.

Balle

LAST TEMPTATION – Heart Starter

Trackliste:

01. Get On Me
02. Heart Starter
03. Beauty In Disguise
04. All In All Out
05. I Won’t Love You
06. Til’ I Can’t See
07. Live By Night
08. Born To Be Alive
09. Wildfire
10. We Are Alive

 

Spielzeit: 41:00 min – Genre: Hard Rock – Label: Metalville Records – VÖ: 22.11.2024 – Page: www.facebook.com/LastTemptationOfficial

 

LAST TEMPTATION veröffentlichen am 22. November ihr bereits drittes Album, ich kenne weder Band noch die beiden Vorgänger. Also schau ich mir mal Album #3 an ob es dem Garagen Test standhält. LAST TEMPTATION stammen aus Frankreich und besteht momentan aus der Besetzung Loup Malevil am Mikrofon, Peter Scheithauer an den Gitarren, Franz OA Wise an Bass und Fabio Alessandrini an den Drums, und mir alle vier völlig unbekannt. Warum habe ich mich für dieses Album gemeldet? Als Label ist Metalville Records angegeben, es handelt sich laut Redaktionsliste um Heavy Rock – in der Promoinfo wird als Genre Hard Rock angegeben, zu guter Letzt ich lasse mich gerne mal überraschen und habe so schon viel guten und sehr guten Stoff für die Trommelfelle entdeckt. Also schaue ich mir mal die Franzosen an und werde in den kommenden 40 Minuten feststellen ob es eine Überraschung oder ein Reinfall wird.

Der Opener „Get On Me” macht schon mal neugierig auf das Album, der legt gleich mal mit coolen Vocals und teils schrägen Riffeinlagen los. Als Heavy Rock würde ich die Mucke von LAST TEMPTATION nicht bezeichnen sondern als groovigen, gepflegt Hard Rock der sehr gut ankommt. Die Stimme von Loup erinnert mich an jemanden der mir aber beim besten Willen nicht einfallen will, also ziehe ich mal als groben Vergleich eine Mixtur aus David Polemeni (BOYSTOWN), Clyde Holly (BILOXI), Gil Moore (TRIUMPH), Michael Shotton (VON GROOVE), Peter Loran (TRIXTER) und Kelly Hansen (während seiner Zeit bei HURRICANE), irgendwo bei jedem und auch nicht. Die Riffs von Peter kommen auch schon mal als Kontrast schräg rüber ohne deplatziert zu wirken, oder die Saiten werden Modern angeschlagen. Es kann auch nostalgisch werden, wenn das Keyboard als Retro Orgel oder mit Hammondsound eingesetzt wird. Der Bass ist weder im Hinter- noch Vordergrund, klingt aber fast zu hell und unscheinbar, tiefer wäre hier besser um gegen die Gitarren bestehen zu können. Das Schlagzeug macht das was es soll, der Stickzauberer bearbeitet die Felle mit Hingabe und Leidenschaft.

Dadurch das mir die Stimmfärbung, die sich in einer sehr angenehme Range befindet, bekannt vorkommt wirkt alles sympathisch, vertraut und nicht als fremde Band die ich bis jetzt nicht kannte. Der Hard Rock legt viel wert darauf das seine Wurzeln tief in den 1980ern zu finden sind und durch schräge Riffeinlagen ein wenig modernisiert werden. Allerdings gibt es ein dünnes und kurzes Haar in der Suppe, die Gitarren sind zu weit im Fokus und Vordergrund, wenn sich diese ein bisschen dezenter geben würden, würde das Ganze runder und angenehmer klingen. Es ist jetzt nicht so das es ein großer Fehler wäre aber dezentere Gitarren wären für das Gesamtbild die bessere Wahl. Der Hard Rock von LAST TEMPTATION erinnert mal an die Schweizer SATROX, melodischere BURNING RAIN und BADLANDS mit einem Hauch THE DEAD DAISIES und den Krawall von BEASTÖ BLANCÖ die gemeinsam mit den GUNS N‘ ROSES, DOKKEN und ROUGH CUTT ein Kind gezeugt hätten. Oder man sagt einfach guter bis sehr guter Hard Rock der sympathisch ausgeführt wurde, mit einem starken Sänger der echt was drauf hat.

Als Fazit kann man das Album eine überzeugende Vorstellung nennen, allerding mit einem kleinen Fehler in der Ausführung, wenn die Gitarren dezenter gemischt wären hätte es einen Punkt mehr in der Bewertung gegeben.

„Get On Me“ ein mit geilem Refrain ausgestatteter und saucooler Einstieg ins Album, „Heart Starter“ geht doch gleich noch besser ins Ohr als der Opener. „Beauty In Disguise“ hola hier wird das Griffbrett beackert als wenn es die letzte Tat wäre, mit eingängigem Refrain, „All In All Out“ hier kommt modernes Gitarrenspiel mit Retro Keyboards zum Einsatz. „I Won’t Love You“ geht fast als Melodic Rocker durch, „Til’ I Can’t See“ hier geht brachiales Griffbrett Gebolze mit eingängigem Gesang eine kongeniale Partnerschaft ein. „Live By Night“ wirkt in den Strophen chaotisch und im Refrain wird ein Highlight draus, „Born To Be Alive“ ich weiß nicht ob man unbedingt eine härte Version von dem ollen Schinken braucht. „Wildfire“ moderne Riffs treffen wieder auf Retrotasten, „We Are Alive“ hier kommt Cowboy, Lagerfeuer und Saloon Stimmung auf.

Balle

AFFÄIRE – En Route

Trackliste:

01. Joke’s On You
02. Eyes Of A Cougar
03. DIY
04. You Won’t Be Missed
05. Initiation’s Over
06. Never Grow Old
07. Her Way Or The Highway
08. Last Shot
09. En Route
10. Way Out Of Line
11. More 2 Luv
12. Take A Bite (Outta Me)

Spielzeit: 45:34 min – Genre: Hard Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 28.10.2024 – Page: www.facebook.com/affairerocks

 

Die aus Portugal stammenden Hard Rocker von AFFÄIRE haben ihr drittes Album am Start. Album #1 kenne ich nicht, Album #2 befindet sich bei mir im CD Schrank und wurde für gut befunden. Mal abwarten ob Album #3 mit dem Titel „En Route“ in dieselbe Kerbe schlägt oder ins selbe Rohr bläst wie der Vorgänger. Im Gegensatz zum Vorgängeralbum wurde Sänger D.D. Mike am Mikrofon durch Bassist Tawny Rawk ersetzt und dieser wird nun durch Jonathan Bogard am Bass ersetzt. Weiterhin zur Band gehören Rick Rivotti an den Gitarren und J.P. Costanza an den Drums. Dann mal sehen was Tawny am Mikrofon ausrichten kann und ob der Hard Rock immer noch mit einer leicht versauten und dreckigen Sleaze Note rüber kommt.

Die Stimme von Tawny besitzt nicht so viel Dreck wie die von D.D. Mike, hört sich an wie eine Mixtur aus D.D. Mike, John Elliot (CONFESS) und C. Marshall (PLEASURE MAKER) nur nicht ganz so rotzig. Die Gitarren fahren volles Brett der Bass haut auch die Noten mit Vorliebe sehr laut aus sich raus. Das Schlagzeug kommt dezent gedämpft aus den Boxen. Ich weiß jetzt nicht ob es an den MP3s liegt aber die Produktion hört sich so an als ob bei der Aufnahme alle Regler zu nahe am rechten Anschlag waren, dass klingt so ähnlich wie das letzte GIRISH AND THE CHRONICLES Album. Wenn dies der Fall war, wäre der Titel des Vorgängers „Less Than More“ weniger mehr gewesen. Durch das komische und verzerrte Klangbild wirkt alles ein wenig unrund und könnte noch Feintuning vertragen.

Der Hard Rock von AFFÄIRE bewegt sich irgendwo bei PUSH, PLEASURE MAKER, eine bravere Version des Vorgängeralbums, 99 CRIMES, ANGELES und sehr viel CONFESS ohne deren Rotzigkeit und Level zu erreichen. Irgendwie alles ganz gut aber auch ideenlos und sehr viel von CONFESS im Sound, erschwerend kommt das Glangbild hinzu das alles andere als vorteilhaft ist.

Zu viel nach Schweden geschielt und zu wenig zündende Ideen die das Album von der Bewertung in eine der höheren Regionen ansiedeln lässt. Das können viele Bands besser, die Konkurrenz ist in diesem Sektor übermächtig und nicht so leicht zu toppen da es zu viele bessere aber auch ebenso viel schlechtere Bands gibt. So bleibt als Fazit ein nettes mittelmäßiges Album mehr aber auch nicht, da war der Vorgänger um einige Schippen besser.

„Joke’s On You“ macht am Anfang eine sehr gute Figur, „Eyes Of A Cougar“ hier kommt der Dreck ein bisschen mehr zum Zug. „DIY“ vorlaut mit Schmackes geht es in die Vollen, „You Won’t Be Missed“ hier muss ich an eine zivile Version der Schweden CONFESS denken. „Initiation’s Over“ ein Instrumental das an Miami Vice Musik ala Jan Hammer erinnert, „Never Grow Old“ hier denke ich an PUSH. „Her Way Or The Highway“ macht Laune und könnte mehr Potential erreichen wenn das ganze besser klingen würde, „Last Shot“ der Rotz kommt gut, als Kontrast wurde eine Mundharmonika hinzu genommen. „En Route“ noch ein Instrumental hier wildern die Jungs gewaltig im Pomp Pop der Übergangszeit 80er in die 90er, „Way Out Of Line“ hier ist leider irgendwie die Luft raus, das ginge mit mehr Pepp. „More 2 Luv“ und das Level steigt Leicht an, „Take A Bite (Outta Me)“ CONFESS grüßen erneut mit voller Breitseite.

Balle

DAYTONA – Garder La Flamme

Trackliste:

01. Welcome To The Real World
02. Kelly
03. Through The Storm
04. Downtown
05. Time Won’t Wait
06. Looks Like Rain
07. Town Of Many Faces
08. Slave To The Rhythm
09. Garder La Flamme
10. Where Did We Lose The Love

 

Spielzeit: 43:41 min – Genre: AOR – Label: Escape Music – VÖ: 25.10.2024 – Page: www.facebook.com/DaytonaMusicOfficial/

 

DAYTONA eine neue Band/Projekt aus Schweden mit renommierten Musikern die in anderen Bands schon ihre Sporen verdient haben und dort glänzen konnten. Zu DAYTONA gehören Sänger Fredrik Werner (OSUKARU, AIR RAID), Erik Heinke (MISS BEHAVIOUR) an Gitarren, Johan Berlin (ECLIPSE, TIMESCAPE) an Keyboards, Niclas Lindholm (MISS BEHAVIOUR) an Bass und Calle Larsson an den Drums.

Und wie soll es anders sein bei Musikern aus Schweden, man hört sofort die Herkunft, denn so ein Feeling besitzen nur skandinavische Musiker aus dem Norden Europas. Die Songs bestechen einfach nur aus geilen Melodien, einer perfekten Instrumentierung mit einer ebenso perfekt dazu passenden Stimme. Diese Stimme besitz ein raues Timbre und kann bei Bedarf sehr weit nach oben gezogen werden, am wohlsten fühlt sie sich allerdings in den tiefen und mittleren Lagen. Eine Blöße oder Schwachstelle sucht man bei Fredrik vergeblich, wenn man jetzt unbedingt ein Haar in der Suppe finden will findet man das überall, also mal den Dom in Kölle lassen. Die Gitarren sorgen für massiv Alarm in den Trommelfellen und bilden mit den Keyboards ein perfekt inszeniertes Grundgerüst für den Gesang und werden von Bass mit voller Kraft unterstützt, die Drums ziehen ihre Bahnen alles andere als leise oder zurückhaltend.

Vergleichen kann man DAYTONA am besten mit na mit wem wohl, jepp genau mit den Skandi Bands die es drauf haben fesselnde Musik zu machen. Zu den groben Vergleichen kann man OSUKARU, MISS BEHAVIOUR, PEARLS & FLAMES, ALIEN, AGE OF REFLECTION, KENT HILLI, ALYSON AVENUE, ANGELINE, ART NATION, AUTUMN’S CHILD, BAD HABIT, BAM BAM BOYS, BROKE [N] BLUE, C.O.P., CAPTAIN BLACK BEARD und DALTON heranziehen. Die Mucke von DAYTONA ist aber mehr als nur die Vergleiche, denn Skani Musiker haben irgendwie eine eigene Art Musik zu machen wie der Rest der Welt, diese Musik besteht aus geilen Melodien und dem restlichen perfekt drumherum das dann ein Highlight after Highlight ergibt und ein Erlebnis aus einem Album macht. Egal ob jetzt der eine sagt das ist AOR oder jemand anderes das ist Melodic Rock, von mir aus, Hauptsache das Album knallt ob nun softer oder mit mehr Bumms ist dabei völlig egal. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke kam mir noch kein wirklich schlechtes Album aus Skandinavien in den Player, alle von mir gehörten LPs oder meintwegen auch CDs befanden sich auf einem verdammt hohen Level. Allein der Umstand das skandinavische Länder egal aus welchem Grund auch immer von der Bevölkerungsdichte nicht mit den restlichen Musik machenden Ländern mithalten können, dafür aber die Dichte an hervorragenden Musikern um ein Vielfaches höher ist als in anderen Nationen ist erschreckend. Es gibt fast nichts besseres als Skandi Rock BASTA.

„Welcome To The Real World“ am Anfang gleich mal ein Highlight rausgehauen, „Kelly“ eine AOR Perle. „Through The Storm“ hier kommt bester gefühlvoller Skandi Rock auf den Tisch, „Downtown“ geht einem nach dem ersten hören nicht mehr aus der Birne am eindrucksvollsten ist der Einsatz eines Saxophons, das Dingens krallt sich fest ohne auch nur einen Millimeter nach zu geben. „Time Won’t Wait“ hätte ohne Probleme auch von ALIEN stammen können, „Looks Like Rain“ dieses Highlight erinnert mich an eine Skandi Version von STAGEs „Ocean Of Crime“ aus den 80ern. „Town Of Many Faces“ hätte KENT HILLI auch nicht besser hinbekommen, „Slave To The Rhythm“ hier sollte ein Geilomat eingebaut werden, das Saxophon zum Ende hin haut voll rein. „Garder La Flamme“ zieht nochmal alle Register des AORs, „Where Did We Lose The Love“ haut zum Schluss eben nochmal ein Highlight raus.

Balle

KRIS BARRAS BAND und GUN am 08.10.2024 im Hansa 39 in München

Die KRIS BARRAS BAND und GUN sind auf Co-Headliner Streifzug durch Europa und machten bei dieser Gelegenheit auch am 08.10.2024 in München im Hansa 39 halt um ihre Livequalitäten unter Beweis zu stellen. Das Publikum bestand zu 90% aus Leuten die sich im Alter von Ü40 befanden und GUN in ihrer Jugend gehört haben, so wie ich. Da ich die letzten beiden Alben beider Bands reviewt hatte war es eine Selbstverständlichkeit das ich mich nach München aufmachte um die Beiden Banbs Live unter die Lupe zu nehmen und dem Garagen Test zu unterziehen.

Den Anfang machte KRIS BARRAS und BAND, ein seit 2018 sein Unwesen treibender Stern am modernen britischen Hard Rock Himmel, das letzte Album „Halo Effect“ konnte bei mir für aufsehen sorgen, aber was die Musiker auf der Bühne zelebrierten war eine Show der Extraklasse und zeigte mir das KRIS vieles mehr zu bieten hat als nur das Album „Halo Effect“. Bei dem Gig kam das Gitarrenspiel von KRIS viel besser zur Geltung als auf Tonträger, nicht nur dass sondern es hört sich Live um ein Vielfaches dreckiger und bluseiger an. Die Solos von KRIS waren aller erste Sahne und gehörten mit zum Besten was ich bis jetzt Live gehört habe. Aber nicht nur KRIS an der Gitarre konnte glänzen, auch am Mikrofon machte er eine verdammt gute Figur. Der Rest der Band war auch nicht von schlechten Eltern und konnte genauso überzeugen wie KRIS. Die Songauswahl war perfekt und ließ keine Wünsche offen, besonders die mir bis zu diesem Abend unbekannten Songs konnten bei mir Punkte machen. Der Sound war für die doch sehr kleine Location hervorragend und hatte Druck ohne Ende. In der Promoinfo zu „Halo Effect“ stand das momentan, wenn es um Hard Rock aus Großbritannien geht kein Weg an der KRIS BARRAS BAND vorbei führt und das stimmt sowohl auf den Tonträgern genau wie Live auf der Bühne. Wo KRIS BARRAS BAND drauf steht steckt zu 110% die KRIS BARRAS BAND drin. Ich konnte nach dem Gig einige Worte mit KRIS wechseln und da verriet er mir das „Halo Effect“ in Großbritannien auf Platz 5 in die Albumcharts eingestiegen ist und er in der Heimat Live vor 4000 bis 5000 Leuten spielt. Verdient hätten sie es auch im restlichen Europa aber wir hinken der Kanalinsel um einige Zeit hinterher. Wer sich selber einen Gefallen tun möchte, einfach einen Tonträger von KRIS auflegen und genießen oder eine Live Show ansehen und dabei eine gute Zeit haben.

www.facebook.com/krisbarrasband

Setlist KRIS BARRAS BAND:
Intro
Hourglass
Dead Horses
Unbreakable
Savages
These Voices
Watching Over Me
Ignite (Light It Up)
Fall To Fly
Hail Mary
My Parade

Nach der Umbauphase konnte ich endlich GUN mal Live sehen, befinden sich doch einige Alben der Schotten in meiner bescheidenen Sammlung. Eines ist schade das original Obergunner und Blondschopf Mark Rankin nicht mehr zu Band gehört, Dante Gizzi macht seinen Job am Mikro auch mehr als ordentlich und konnte sowohl auf „Hombres“ wie auch an diesem Liveabend überzeugen. So machten GUN weder einen Hehl aus ihrer Vergangenheit noch der Gegenwart, es kam alles zum Zug. Es wechselten sich Bandklassiker der Anfangszeit und neue Songs vom aktuellen Album ab. Die Frechheit die auf den Alben zu finden ist hauen die Jungs auch Live auf der Bühne raus. Eine riesige Portion Frechheit, gepaart mit der leichten punkigen Note der Band und das von früher gewohnte Vorlaute macht den besonderen Reiz der Schotten aus, diese Eigenschaften haben sie in all den Jahren nicht verlernt, egal bei welchen Song, jeder trug den großen Stempel von GUN. Die Stimmung wurde dann immer wieder weiter aufgeheizt als einer der Klassiker dran war, wie „Don’t Say It’s Over“, „Word Up“, „Welcome To The Real World“, „Better Days“, „Inside Out“ oder dem zweiten Cover der Partyhymne schlecht hin „Fight For Your Right“ von den BEASTIE BOYS, bei denen die Stimmung am höchsten war. Aber auch die neuen Songs hatten ihren Reiz, „Lucky Guy“, „All Fired Up“, „Falling“ haben ihre Daseinsberechtigung und fügen sich sehr gut in die Bandhistorie ein ohne dabei als Fremdkörper zu wirken. Die Setlist war auch sehr gut gewählt und zeigte eine Band die nicht nur Klassiker kann sondern auch sehr gutes neues Material veröffentlichen kann ohne sich auf den verdienten Lorbeeren auszuruhen. Der Sound war auch bei GUN hervorragend und so fehlte bei diesem Gig auch nichts. Diese Co-Headliner Tour ist eine perfekte Symbiose aus Altrockern und Jungrockern und zeigt wie vielfältig und herausragend der Hard Rock klingen kann. Beide Bands sind es Wert mal Live gesehen zu haben, und wenn man nach der Promoinfo von KRIS BARRAS BAND und dem bis jetzt gezeigten sieht die Zukunft des Hard Rock bei weitem heller aus als von vielen angenommen oder vermutet wird.

www.facebook.com/gunOfficialUK

Setlist GUN:
Lucky Guy
Here’s Where I Am
Don’t Say It’s Over
All Fired Up
Welcome To The Real World
Falling
Word Up
Take Me Back Home
Better Days
Inside Out
Steal Your Fire
Shame On You
Figth For Your Right

Text und Bilder : Balle

BEGGARS & THIEVES – Beggars & Thieves (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. No More Broken Dreams
02. Billy Knows Better
03. Waitin‘ For The Man
04. Your Love Is In Vain
05. Isn’t It Easy
06. Let’s Get Lost
07. Heaven & Hell
08. Love Junkie
09. Kill Me
10. Love’s A Bitch
11. Beggars & Thieves

Spielzeit: 54:26 min – Genre: Melodic / Hard Rock – Label: Atlantic – VÖ: 1990 – Page: www.facebook.com/Beggars.Thieves

Heute geht der Blick in der Zeitmaschine zurück in das Jahr 1990, dem Jahr in dem für traditionelle Rock, AOR, Melodic und Hard Rock Bands die Welt noch in bester Ordnung zu sein schien. Doch weit gefehlt in diesem Jahr lauerten NIRVANA und Co auf ihre Chance die sie ein Jahr später nutzten um die Musiklandschaft für die eben erwähnten Traditionalisten für immer auf den Kopf zu stellen. Genau ein Jahr früher erschien von der noch Jungen Kombo mit Namen BEGGARS & THIEVES mit ihrem gleichnamigen Debüt ein Klassiker des Melodic / Hard Rock. Ich wurde damals kurz vor dem großen Erdbeben, ich glaube in der Musiksendung Headbangers Ball auf Tele 5 auf die Jungs aufmerksam, in genau dieser Sendung kam eine kurze Vorstellung und ein Video zum Titeltrack. Dieser Titeltrack konnte bei mir verdammt viel Eindruck schinden, nach Jahren vergeblicher Suche fand ich in einem Plattenladen bei mir um die Ecke dieses Album als Vinyl. Da ich den Titelsong kannte kaufte ich das Album blind ohne vorher Probe zu hören, und was soll ich schreiben es hat sich gelohnt, ich wurde nicht enttäuscht.

Zur Band gehörten damals Aushängeschild und der einfach nur fertig klingende Sänger Louie Merlino, Gitarrist Ronnie Mancuso, Bassist Phil Soussan und Drummer Bobby Borg. Mir damals außer dem Titelsong alles unbekannt und unbeschriebene Blätter. Aber egal es geht um den Inhalt und der kann sich mehr als nur hören lassen. Die Vier feuern ein Highlight nach dem Anderen ab und schienen dabei weder Schamgrenzen, Ängste oder sonstige negativen Einflüsse gehabt zu haben. Denn das Quartett legte ein fulminantes Debüt hin das es mit jedem noch so berühmten und damals angesagten Act spielerisch und Leichtigkeit aufnehmen konnte.

BON JOVI waren damals auf dem Selbsfindungstrip der beinahe in die Hose ging, die SCORPIONS begaben sich in eine Sinneskriese nach ihrem Superalbum „Savage Amusement“, BONFIRE schielten auf den US Markt um dort Fuß fassen zu können. Blackie Lawless lief, nachdem er auf der Bühne seine Klöten mit Pyrotechnik hart gekocht hatte den früheren Erfolgen hinterher, Don Dokken vergraulte mit seinem Divengehabe alle guten Männer. Paul Shortino kam mit QUIET RIOT nicht wirklich aus den Puschen das Kevin DuBrow wiedergeholt wurde, SKID ROW konnten nicht mehr an ihr Debüt angknüpfen, usw. es war ein wenig Flaute im Schacht viele sehr gute Bands fristeten ein Schattendasein, viele Bands lösten sich auf um Jahrzehnte später mit einem Boom ihre Reunion zu feiern, und dies waren Gründe warum NIRVANA damals so durchstarten konnten. Und vielleicht weil es etwas ganz anderes war als das was man gewohnt war, was aber für Traditionalisten reinstes Gift war um weiter Gehör zu finden.

Genau ein Jahr vor dem Soundunfall NIRVANA wollten BEGGARS & THIEVES durchstarten, leider nur mit mittelmäßigem Erfolg wenn überhaupt. Bis das Album über den großen Teich nach Europa kam war der Trend schon aus und vorbei und aus dem Öffti Radio für ewig verbannt. Als ich damals noch in einer Rockfabrik aufgelegt habe kamen drei Songs von dem Album ganz gut bis sehr gut an. Nur ist das ganze Album von einer sehr guten Qualität aber die Drei hatten einfach Disco Potential. Bei den drei Titel handelt es sich um „Heaven & Hell“, „Love Junkie” und die Halbballade “Kill Me”, und genau diese Titel, zwei davon füllten die Tanzfläche.

BEGGARS & THIEVES hatten allerdings mehr zu bieten als nur drei Discotheken Songs, das gesamte Album ist ein Burner und Beispiel dafür was Melodic / Hard Rock Made in USA ist und für was er steht. Er steht für Eingängigkeit, gute Laune, geile Melodien, perfekte Instrumentierung und eine starke kaputt klingende Stimme. Wobei man Louie am besten mit Donnie Vie und Chip Z’Nuff von ENUFF Z’NUFF vergleichen kann, nur das Louie mehr drauf hat. Der Sound ist da schon ein wenig spezieller zu beschreiben, ich versuche es mal mit einer hypermelodischen und eingänigeren Version von AEROSMITH, mit TESLA, LILLIAN AXE, ACES WILD, ein wenig ASPHALT BALLET, BABYLON A.D., BAD4GOOD, BATON ROUGE, BEG BORROW & STEAL, CINDERELLA ohne Keifer Geraunze, HARDLINE, COMPANY OF WOLVES, DEVAY, DIRTY RHYTHM, EYES (Jeff Scott Soto), FIERCE HEART, FIREHOUSE und wie sie alle hießen oder immer noch heißen. Ich habe extra so weit ausgeholt um vor Augen zu führen wer die Vergleich mochte/mag kann bei BEAGGARS & THIEVES bedenkenlos und blind zugreifen und macht keinen Griff ins vollgekackte Klo. So aber nun Repeat gedrückt und nochmal knapp eine Stunde beste Melodic / Hard Rock Mucke genießen.

Mit „No More Broken Dreams“ startet das Album mit einer 6-minütigen Melodic Perle, „Billy Knows Better“ kommt mit leichtem Rock N Roll Unterton auf einen zugerollt. „Waitin‘ For The Man“ geht mit Southern und Blues Rock Feeling an den Start, „Your Love Is In Vain“ eine sehr schwermütige Ballade. „Isn’t It Easy“ noch so ein Melodic Schmankerl das Gefallen finden sollte, „Let’s Get Lost“ ein kaputter aber dennoch endgeiler Power Rocker mit über fünf Minuten. „Heaven & Hell“ das nächste über fünf minütige Power Highlight mit herrlich geilem Schlagzeug von einem anderen Planeten außerhalb unser Milchstraße – das Ding brachte damals bei mir die Tanzfläche zum überkochen, „Love Junkie“ und noch so ein tanzbarer Supersong mit knapp fünf Minuten. „Kill Me“ eine der wohl besten Powerballaden mit geiler Leadgitarre, leider nur 3:48 lang, „Love’s A Bitch“ was für ein Rocker, der geht ab wie eine Habanero im Hintern. Und zum Schluss der Titelsong „Beggars & Thieves“ mit DOMAINS „Sign From Your Heart“ die beste Ballade die nie zu Ruhm und Ehre kam, ein Traum, die Melodie, Louies kaputte Stimme hier passt alles was passen soll.

Balle