SUIDAKRA – DarkanakraD

Trackliste:

01. The Weight Of The World
02. As Heroes Abide
03. Unravelling Destinies
04. Seven Sentinels
05. A Tainted Dominion
06. Ashes Of Truth
07. The Heart Of Darkness
08. The Last Guardian
09. Cruinnath’s Breath
10. In Shadows Deep
11. At The Gates Medley

Spielzeit: 49:44 min – Genre: Melodic Death Metal – Label: MDD Records – VÖ: 07.11.2024 – Page: www.facebook.com/Official.SuidAkrA

 

30 Jahre SUIDAKRA – das ist ein Grund zum Feiern und das tut die Kapelle aus Düsseldorf mit ihrem 15. Studioalbum „DarkanakraD“, was sich nicht nur rückwärts lesen sondern irgendwie auch rückwärts hören lässt, beginnt und endet es doch mit Instrumentaltracks mit düsterer Erzählerstimme, die sich somit als Intro verkaufen ließen. Wenn man das allerletzte „At The Gates Medley“ denn nicht als offiziellen Albumsong betrachtet. Soweit zum Fun Fact des Tages.
Aufgenommen und gemixt wurde das Ding in Eigenregie, gemastert von Dan Swanö, und soundtechnisch kann sich die Platte in jeglicher Hinsicht aber sowas von hören lassen.
Skill an Vocals und Instrumenten ist selbstredend auch vorhanden, also geht es jetzt eigentlich nur noch um die Musik. SUIDAKRA verbinden bekanntermaßen Melodic Death Metal mit Celtic-Folk-Elementen, auf dem einen Album mehr Celtic-Folk-Anteil, auf dem anderen weniger.
Auf „DarkanakraD“ weniger. Der erste richtige Song „As Heroes Abide“ zeigt, wohin die Reise geht. Kompromisslos hart nach vorne, mit ordentlich Gehacke, vielen unklaren Vocals, mal Uptempo, mal nicht weniger knallendes Midtempo, anmelodiesiert durch melodische Gitarrenmotive, die das durchaus technische Geknüppel untermalen.
Metalfremde Instrumentierungen sind selten, beschränken sich auf Übergänge zwischen den Songs und, wenn man so will, die drei Instrumentals („Ashes Of Truth“ als drittes). Clear Vocals kommen vor und lösen die Aggressivität des Stoffes zeitweise mit schönen Melodielines auf, sind aber im Vergleich zu anderen SUIDAKRA-Alben seltener.
Melodic Death Metal können die Jungs, und das ist auf „DarkanakraD“ nicht anders. Gute Parts, die gut ineinander übergehen, gute Arrangements, gute Grooves, gute Härte, gutes Vollgas, mit dem ein oder anderen guten ruhigeren oder melodischeren Part. Fans der keltischeren SUIDAKRA dürften hier aber ein bisschen kürzer kommen, und als Fan der melodieorientierteren SUIDAKRA zähle ich mich dazu. Handwerklich stimmt hier aber alles. Ob man nun etwas vermisst oder angesichts der Rückkehr in Anfangszeiten der Band das ein oder andere Freudentränchen vergießt, ist jedem selbst überlassen.

Fazit:
Was SUIDAKRA auf ihrem Jubiläumsalbum machen, machen sie sehr gut. Fans der harten Töne der Band kommen ohne Frage auf ihre Kosten, Fans von gutem melodischem Death Metal ebenso. Vielleicht hätte ich als Fan besagter harter Töne noch einen Punkt mehr gegeben. Eine Reinhörempfehlung kann ich so oder so guten Gewissens aussprechen.

Anspieltipps:
„As Heroes Abide“, „Seven Sentinels“ und „The Heart Of Darkness“

Jannis

NEON NIGHTMARE – Faded Dream

Trackliste:

01. Higher Calling
02. Lost Silver
03. It’s All Over (For You)
04. LATW2TG
05. They Look Like Shadows
06. She’s Drowning
07. Promethean Gift

 

 

 

Spielzeit: 41:18 min – Genre: Doom/Gothic/Heavy Metal – Label: 20 Buck Spin – VÖ: 01.11.2024 – Page: www.facebook.com/profile.php?id=61560203846584

 

Da begibt man sich eines Abends etwas mühsam an eine Rezension, weil man zwar nicht so richtig in der Stimmung ist, aber sonst keine Gelegenheit mehr hat, sie zum Tag der geplanten Veröffentlichung fertigzustellen. Etwas müde, nicht wirklich im Modus für eine Band, die nach dem klingt, was man sich unter ihrem Namen NEON NIGHTMARE vorstellt.
Als hätten NEON NIGHTMARE das geahnt. Denn nach einem humoristischen Intro ihres Albums „Faded Dream“ gibt es dann nicht die Synths und cheesy Gitarren auf Hochgeschwindigkeit, die man erwartet, sondern – extrem guten, stimmungsvollen Doom/Gothic Metal. Da sieht die Sache doch schon ganz anders aus.
Saustarke Riffs, viel Langsamkeit, viel Schwere, einiges an Feierlichkeit, aber zwischendurch für Genreverhältnisse auch mal „gute Laune“, das macht die Musik der Truppe aus Birmingham aus. Der Sound ist erdig und dick, lediglich die seltene HiHat wirkt wie ein Störgeräusch (lasst Euch im ersten Song davon nicht demotivieren, danach wird es entscheidend besser). Die Vocals pendeln zwischen tief-würdevollem Gothic- und druckvollem Heavy/Doom-Metal-Gesang, der sich für hohe Tonlagen kein bisschen interessiert und bei weitem nicht das einzige, was hier an TYPE O NEGATIVE erinnert.
Drums, Gitarre und Bass sind wirklich exorbitant gut, das Rifftalent von NEON NIGHTMARE ist sehr, sehr hoch und auch der Rest der Gitarrenarbeit nicht weniger als geschmackvoll. Dazu gibt es was häufiger ein bisschen Klavier und ein paar Synths.
Bis dahin stimmt absolut alles. Auch der Mut zu längeren ruhigeren Parts, ausufernden obgleich niemals zu langen instrumentalen Teilen und unterschiedlichen Stimmungen, die in der Gesamtheit des Albums zu einer zusammenfließen, ist höchst dienlich. Und die ist zwar doomig-gotisch, aber abseits der absoluten düsteren Niedergeschlagenheit. Und das Songwriting ist praktisch durchgängig einfach stark.
„Lost Silver“ und „It’s All Over (For You)“ bieten dabei einen Einstieg mit Gothic-Schwerpunkt, wobei letzteres in seinem Riff allein Gothic und Doom wunderbar vereint, bevor dann über die nächsten zwei Songs das Tempo und der Heavy-Metal-Faktor überraschend etwas hochgefahren wird. Dabei besonders hervorzuheben „LATW2TG“, das harmonisch zwischen langsam und „schnell“ wechselt, mit Heavy-BEATLES-Chorus, tollem Gitarre-Vocals-Zusammenspiel und schönem ruhigem Mittelteil. „She’s Drowning“ ist bis zu einem gewissen Zeitpunkt dann leichtgängig-melancholisch und „Promethean Gift“ der massive Fast-zehn-Minuten-Endtrack, der noch einmal alle Vorzüge der Platte in sich vereint.

Fazit:
An alldem kann man praktisch nichts aussetzen. Und wenn man sich dann noch der Tatsache bewusst wird, dass „Faded Dream“ ein Debütalbum ist, wird das Ding nochmal beeindruckender. Freunde von Gothic-doomiger Schwere ohne jeglichen Kitsch können sich hier auf ein astreines Werk und den ersten Auftritt von einer Band, von der sie noch lange Fans sein werden, freuen. Kommt auf die „Beste Alben“-Liste in meinem Jahrespoll!

Anspieltipps:
„Lost Silver“, „LATW2TG“ und „Promethean Gift“

Jannis

BOMBUS – Your Blood

Trackliste:

01. Killer
02. The One
03. No Rules
04. Take You Down
05. Your Blood
06. The Beast
07. Leave And Let Die
08. Carmina
09. Lo And Behold
10. Alone

 

Spielzeit: 38:48 min – Genre: Hard Rock/Heavy Metal – Label: Black Lodge Records – VÖ: 01.11.2024 – Page: www.facebook.com/bombusmusic

 

BOMBUS. Hatte ich namentlich grob mal mitgekriegt und irgendwie als deutschsprachige Rockband abgespeichert. Nun, es handelt sich offenbar um Schweden, die eine Mischung aus Metal und Classic Rock machen. War ich ja nah dran, aber umso besser, denn plötzlich klingt die Sache recht verlockend.
Ebenso „Your Blood“, das fünfte Album des Quintetts. Komplett selbst produziert, vielleicht ein klein wenig schwammig, dafür angenehm breit klangteppich-artig und auf jeden Fall knallend. Passt zum Stil der Band. Angenehm auch die raus Stimme von Sänger Frederik, die in ruhigen Momenten aber auch mal klarer ausfällt.
Musikalisch hat man Angaben des Promotextes zufolge eine bislang unbekannte, melodischere Seite an sich entdeckt und ein paar Oldschool Gothic und Alternative Vibes mit integriert. Und als unvoreingenommener Hörer, der nicht mit den früheren Werken der Band vergleichen muss, kann ich nur sagen: Was ein geiler Stil.
Schon beim Opener „Killer“ wird klar, wohin die Reise geht. Intensive Gitarrenmelodie, voll auf die Zwölf und die erste wirklich gute Gesangsmelodie bereits in der ersten Strophe. All das in einem dichten Soundgewand. Das ist ein verdammt starker Einstieg, der in Sachen Melodie und Style leicht an Bands wie SOLSTAFIR erinnert. „The One“ präsentiert dann zu Anfang sehr schön seine Gothic-Einflüsse (keine Sorge, sehr subtil) und „No Rules“ überzeugt erneut mit hohem Melodielevel, edlen kleinen Classic-Rock-Wendungen und einer Prise Psychedelic Rock. Ohne irgendwem auf die Füße treten zu wollen, ist der Song praktisch ein GHOST-Song für Leute, die sich darüber beschweren, dass GHOST ja kein Metal ist.
„Take You Down“ hält das Niveau ganz souverän, bei „Your Blood“ kommen gibt’s dann schönes Western-Gothic-Rock-Crossover und ab dann wird das Album ein bisschen straighter, tendenziell härter und etwas weniger melodiefokussiert.
Nicht nur die Melodien, auch das Songwriting in Hinsicht auf die Trackstrukturen ist hochgradig gelungen, wobei doch in der ersten Albumhälfte mehr Tracks wirklich herausstechen. BOMBUS arbeiten mit weit mehr, als zum Genre – beziehungsweise zu den Genres – auf jeden Fall dazugehört. Und das zusammen mit dem intensiven, dichten Sound der Platte sorgt doch dafür, dass „Your Blood“ absoluten Eigenständigkeitswert besitzt, ebenso wie über die meisten Tracks ein hohes Maß an Unterhaltsamkeit und Immersion. Das ist schon echt was Besonderes und meine Neugier auf die Vorgänger des Albums ist ohne jeden Zweifel geweckt.
Fazit:
Spannender Stilmix, der absolut organisch wirkt, mit oft sehr starker und markanter Komposition und funktionierender Produktion. Für so manchen Fan harten Rocks mit ordentlich Metal dabei dürfte „Your Blood“ eine echte Überraschung sein, mit einer ersten Hälfte, die etwas kreativer als die zweite ausfällt.

Anspieltipps:
„Killer“, „No Rules“, „Your Blood“ und „Carmina“

Jannis

NITROGODS – Valley Of The Gods

Trackliste:

01. Left Lane To Memphis
02. Shinbone Kicker
03. Valley Of The Gods
04. Last Beer Blues
05. Broke And Ugly
06. Rotten Sucker
07. Kings Of Nothing
08. Mental Hickup
09. Prime Time Terror
10. 8 Arms
11. Gimme Beer
12. Like A Worm
13. Ridin‘ Out
14. Breaking Balls

Spielzeit: 48:47 min – Genre: Rock’n’Roll/Hard Rock – Label: Massacre Records – VÖ: 25.10.2024 – Page: www.facebook.com/Nitrogods

 

NITROGODS sind einer der wenigen Fälle von Bands, die ich auf einem Konzert entdeckt habe und direkt vor Ort eine CD mitgenommen habe, Die sympathischen Rocker aus dem Raum Hannover/Stuttgart machen den so richtig handgemachten Stoff, mit klassisch MOTÖRHEADigen Vocals von irgendwo hinter einem mächtigen Bart, Harley-Romantik, Dreck, Leder, Benzin und Whiskey.
Davon gibt es natürlich so einige, aber NITROGODS wissen, in ein Genre, das nicht zuletzt durch seine Simpelkeit besticht, eine eigene Note reinzubringen. Die kleinen Wendungen und Feelgood-Momente, die mir beim Hören ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Und jetzt sind sie wieder da, mit ihrem fünften Studioalbum, das da heißt „Valley Of The Gods“. 15 Songs in unter 50 Minuten. Klares Anzeichen dafür, dass man auf jeglichen Ballast verzichtet hat und direkt zur Sache kommt. Es gibt auch nur drei Songs über vier – aber immer noch unter fünf – Minuten, von denen der längste ein entspannter-bluesiger Track namens „Last Beer Blues“, der über den tragischen Moment philosophiert, wenn man nach dem Bier aufhören muss, sich aber eigentlich mit „8 Arms“ noch einen reinorgeln könnte. Dafür kriegen wir aber mit „Rotten Sucker“ sogar einen Song unter zwei Minuten.
Soundtechnisch ist das Ding sauber dreckig und roh, aber auf die gute Weise produziert. Die Instrumente klingen stabil, Sänger Oimel angemessen zigarettig-bierig. In der Oper macht der Mann keine Karriere mehr, was ja gar nicht so schlimm ist. Und die Texte liefern doch einiges an Stimmung. Das Wort „Hickup“ ist vielleicht schwierig in solchen Tracks, aber Lines wie „I used to shake your hand without a gun in the other one“ machen das wieder wett.
Die Songs auf „Valley Of The Gods“ sind verlässlich sehr einfach gestrickt, ab und zu fährt der Drummer am Anfang vom kurzen Mittelteil mal ein bisschen runter, alles sehr authentisch und auch der Bass kriegt mal ein bisschen Solozeit. „Valley Of The Gods“ ist noch am ehesten in musikalischer Hinsicht der Feelgood-Song, manchmal fährt man eine Stufe runter, dann wird das Rock’n’Roll-Pedal wieder bis zum Anschlag runtergedrückt.
Nur: In Sachen Verspieltheit ist die Platte ein Rückschritt. Auf den NITROGODS-Alben in meinem Besitz hab ich immer fünf, sechs Songs gehabt, die sich doch stärker vom Rest abheben, aber das ist hier nicht wirklich der Fall.

Fazit:
Und damit ist „Valley Of The Gods“ zweifelsohne ein Top-Kandidat für Lagerfeuer und Bier mit den Jungs, und ebenso zweifelsohne Rock’n’Roll straight aus dem Herzen. Aber bei genauerem Hinhören wird einem hier doch mehr Ähnliches geboten, als auf beispielsweise dem wunderbaren Debütwerk „Nitrogods“ und das ist zumindest für mich eigentlich das, was die Truppe so hörenswert macht. Also: Erstmal einfach in das 2012er Erstwerk reinhören, und anschließend bei Gefallen dann auch dem neuen Longplayer mal eine Chance geben! Und wer gerne größere Melodien und eine gewisse Komplexität mag: Wir sehen uns dann beim nächsten Review wieder!

Anspieltipps:
„Valley Of The Gods“, „Last Beer Blues“, „Broke And Ugly“ und „8 Arms“

Jannis

ANCIENT CURSE – Dimension 5

Trackliste:

01. Forevermore
02. Ave Maria
03. Isolation
04. Dimension 5
05. Deny And Destroy
06. Tunnel Vision (G LOC Part 1)
07. In Memoriam
08. Dreaming Of Lucrecia (G LOC Part 2)
09. Paranormal Coincidence (G LOC Part 3)

 

 

Spielzeit: 64:03 min – Genre: Progressive Power Metal – Label: El Puerto Records – VÖ: 25.10.2024 – Page: www.facebook.com/profile.php?id=100063684061715

 

ANCIENT CURSE gehören nicht erst seit gestern zu den kleinen Großen in der Prog-Power-Szene. Man kann das Genre jahrelang hören, ohne jemals was von ihrer Existenz mitzukriegen, aber empfehlenswert ist das nicht, und darum gibt’s jetzt auch eine Rezension zu „Dimension 5“, dem gerade mal vierten Album der 1987 als BONEBREAKER gegründeten Band.
Denn ANCIENT CURSE machen mit ihrer Musik einfach lächerlich viel richtig. Wie sich das gehört, gibt es ein paar Orchester-, Synthesizer-, Klavier-, Gastvocal- und Chor-Einlagen, alles sehr gut klingend aber beileibe nicht inflationär. Dazu gibt es eine stabile Produktion (lediglich die Backing Vocals im Chorus von „Isolation“ verwässern ein wenig den Impact der Hauptmelodie, aber ansonsten geht der Sound voll klar) und vorbildliche Leistungen an den Instrumenten und hinter dem Mic.
Vier-Viertel-Takt dominiert die neue Platte der Bremer, Ausnahmen vor allem bei „Tunnel Vision“ und „Paranormal Coincidence“, in Sachen Songwriting ist man nichtsdestotrotz progressiv, ohne sich groß einen drauf runterzuholen.
Was aber das Wichtigste ist: ANCIENT CURSE schaffen es, praktisch jedem Song einen eigenen Vibe zu geben, ihn von den anderen abzuheben, ohne dass das Album deswegen zusammengestückelt wirken würde. „Forevermore“ bietet dabei einen starken Einstieg, einen Teaser, was man von „Dimension 5“ wohl noch so erwarten darf – und was man auch bekommt, plus mehr.
„Ave Maria“ ist in Teilen schon echt heavy und runtergebrochen auf die klassische Metalband-Besetzung, feiert sich aber im Refrain – zurecht – auf den im wirklich besten Sinne schlagerigen Chorus. Dann gibt es mit „Dimension 5“ die perfekte Single: mit unter fünf Minuten vergleichsweise kurz, knallend und mit recht modern komponiertem Refrain. Und „Deny And Destroy“ wird im Anschluss wütend, hat dabei aber hörbar Spaß damit, aus mehreren Tempi was Geiles rauszuholen.
Den obligatorischen Instrumental Track bekommen wir mit „Tunnel Vision“, der eine schöne kleine musikalische Reise durch unterschiedliche Parts und Stimmungen ist, und „Paranrmal Coincidence“ dient als schönes orchestrales Outro des Albums und des überlangen „Dreaming of Lucrecia“, das ein knappes Viertel des gesamten Albums ausmacht. Und so ein Viertelstünder ist für Fans wie Reviewer immer ein Unsicherheitsfaktor, denn wenn er nicht liefert, liefern direkt mal 25% des Albums nicht.
Frohe Botschaft: Das Ding liefert und gehört zweifelsohne zu den besten Tracks der Platte. Mit größtenteils positiv-duriger feierlich-mächtiger Grundstimmung und vielen unterschiedlichen starken Parts, mal Dauerfeuer, mal ausgedehnter, ist „Dreaming Of Lucrecia“ ein langer Prog-Track, wie er im Buche steht, und krönender Abschluss eines eh schon nicen Albums.

Fazit:
Wer ANCIENT CURSE eh schon mag, kriegt hier all seine Wünsche von dem sympathischen Quartett erfüllt. Und wer nach dieser Rezension glaubt, grob was damit anfangen zu können (unser treuer Kommentator Schwatzbacke vielleicht), gebe der Platte eine Chance, um nachher seinen Freunden stolz geilen Progressive Power Metal zeigen zu können, von dem sie bislang keine Ahnung hatten.

Anspieltipps:
„Ave Maria“, „Dreaming Of Lucrecia (G LOC Part 2)“ und „Dimension 5“

Jannis

VEONITY – The Final Element

Trackliste:

01. Premonition
02. Chains Of Tyranny
03. Horsemen Of The Dark
04. Carry On
05. Riders Of The Revolution
06. Warriors Code
07. Powerstone
08. Heart Of A Warrior
09. Kings Of Dreamland
10. The Fifth Element

 

Spielzeit: 43:48 min – Genre: Power Metal – Label: Scarlet Records – VÖ: 18.10.2024 – Page: www.facebook.com/veonity

 

Gäbe es den Studiengang „Power Metal“, wäre VEONITYs „The Final Element“ einer der Grundkurse. Nicht zum Thema Symphonic Power Metal, nicht zu den moderneren Synth-lastigeren Auswüchsen oder zuFolksachen oder irgendwas mit Piraten – nein, „The Final Element“ ist schlicht eine liebe- und respektvolle Verbeugung vor klassischem 2000er Power Metal der Marke GAMMA RAY, HELLOWEEN und HAMMERFALL mit einer Prise DRAGONFORCE, STRATOVARIUS und MANOWAR. Und man kann es nicht anders sagen: Album gewordene Nostalgie.
Das wird getragen von einem neuen Sänger, ISAK STENVALL, den man zuvor bereits bei LANCER einen stabilen Job machen hören konnte, und einer Instrumentalfraktion, für die Tempo nicht nur ein Taschentuch sondern auch eine Leidenschaft ist.
Soundtechnisch könnte man anmerken, dass eine letzte Politur wohl nicht geschadet hätte. Dann wiederum ist eine nicht ganz zeitgemäße Produktion aber auch ganz passend für ein bewusst nicht ganz zeitgemäßes Album, also will ich nicht meckern. Wenn beim Endtrack der eskalierende Prechorus abgeht, wirkt das vielleicht etwas chaotisch, aber auch sehr authentisch.
Und musikalisch so? Die oben genannten Einflüsse sind für Eingeweihte unüberhörbar, wobei sie sich schwerpunktmäßig auf die einzelnen Songs verteilen. „Chains Of Tyranny“ ist 1A-GAMMA-RAY-Fanbedienung, „Heart Of A Warrior“ ist in Sachen Vocals und Text in MANOWAR-Sphären unterwegs, dabei aber musikalisch natürlich besser als MANOWAR, „Riders Of The Revolution“ geht in Richtung HAMMERFALL. Mal so als Beispiele.
Erfreulicherweise verkommt die Platte aber nicht zu einer inoffiziellen Tribute-Geschichte, dafür haben VEONITY genug Händchen, was Melodieführungen und Arrangements angeht. Für Fans von: Ja. Kopie von: Nein.
Natürlich, der ein oder andere Chorus mag dann mal klassisch und etwas mehr standard ausfallen, was ja immer ein Risiko ist, wenn man Innovation explizit nicht möchte, aber ein wirklich guter Teil der Songs packt doch genug eigenen Input in sich rein, um „The Final Element“ zu einem wirklich spaßigen Album zu machen. Und nachdem ich in der letzten Zeit viel Symphonic und Modern Power Metal gehört habe, ist dieses Album einfach nochmal ein frischer Wind der alten Sorte.

Fazit:
Fan der oben genannten Bands? Dann darf hier der „Für Fans von“-Angabe blind vertraut werden. Dann machen VEONITY mit „The Final Element“ genau das, was Ihr mögt, und zwar in richtig edel!

Anspieltipps:
„Chains Of Tyranny“, „Heart Of A Warrior“, „The Fifth Element“ und „Carry On“

Jannis

DEVIN TOWNSEND – PowerNerd

Trackliste:

01. PowerNerd
02. Falling Apart
03. Knuckledragger
04. Gratitude
05. Dreams Of Light
06. Ubelia
07. Jainism
08. Younger Lover
09. Glacier
10. Goodbye
11. Ruby Quaker

Spielzeit: 44:07 min – Genre: Progressive Metal – Label: InsideOut Music – VÖ: 25.10.2024 – Page: www.facebook.com/dvntownsend

 

Ein Blick auf aktuelle Hollywoodstars belegt: Schön und blöd schließt sich nicht automatisch aus. Ein Blick auf die Musik von DEVIN TOWNSEND belegt ebendies ebenfalls regelmäßig. Welcher Musiker schafft es sonst noch, seine Musik so kraftvoll, majestätisch schön zu gestalten, und zwischendurch harmonisch in humorvolles Gedönse überzugehen?
„PowerNerd“ ist da nicht die Ausnahme, aber meist eher schön. Über den Sound muss man bei Alben des Herrn ohne die Haare eh kein Wort verlieren, der ist wie gewohnt ein massives Brett, das jeder Soundanlage zu mehr Selbstbewusstsein verhilft. Mit 45 Minuten Spieldauer und gerade mal einem Song, der an den sechs Minuten kratzt, ist das Ding zudem äußerst kurzweilig und hätte sich an Längen maximal die anderthalb Minuten Atmosounds am Ende genau dieses Tracks sparen können.
Und insgesamt ist die Platte: ein Best Of von all den Dingen, die Devins Musik seit längerer Zeit ausmachen. „PowerNerd“ selbst fällt als Opener dabei ziemlich heavy-metallig aus, natürlich auf höchst Devin’sche Weise, aber nichtsdestotrotz mit einigen Features, die man eher von klassischem Heavy Metal kennt. „Falling Apart“ dreht das Tempo ganz nach unten und erfreut mit den klassischen Kontrasten zwischen ganz sanfter Strophe und mächtigem Druckchorus mit schöner Melodie.
Und dann darf es bei „Knuckledragger“ erstmals auf positive Weise kalkuliert chaotisch doof werden. Dinge passieren, witzige Ideen geben sich die Hand, dazu geil drivender Refrain. Bescheuerter wird es nur bei „Ruby Quaker“ (das ist eine Mottenart), in dem es darum geht, dass Kaffee gut ist. Außerdem gibt es neben Akustik-Projekt-Vibes fröhlichen Südstaaten-Townhall-Rock und natürlich Blastbeats plus weitere Eskalationsstufen.
„Gratitude“ und „Younger Lover“ fallen in die Kategorie „schönere Songs“, sind etwas poppig und ganz hervorragend, insbesondere „Gratitude“, und mit „Jainism“, „Ubelia“ und „Glacier“ gibt es dann noch gut große Melodien, Schwere, Schönheit und Feierlichkeit. Dazu einen stabilen Endtrack mit „Goodbye“, bevor „Ruby Quaker“ dann aufräumen darf.
Kritisierenswert ist hier eigentlich gar nichts. „PowerNerd“ ist ein weiteres Beispiel für die meisterlichen Fähigkeiten des Kanadiers, und schwache Songs zu schreiben gehört da einfach nicht zu.

Fazit:
Erwartungsgemäß Pflichtprogramm für DEVIN-Fans. Und letztendlich für alle, die mit seinem Schaffen noch nicht vertraut sind, denn das sollte man möglichst zeitnah ändern.

Anspieltipps
„Gratitude“, „Knuckledragger“, „Jainism“ und und irgendwie auch „Ruby Quaker“

Jannis

FLASHBACK OF ANGER – Prisoner Of War

Trackliste:

01. Introspection
02. Ordinary
03. Call To Arms
04. Ready To Fight
05. Enemy’s Eyes
06. Half Mast
07. Dreaming Home
08. Where I Belong
09. Neverending Thoughts

 

 

Spielzeit: 48:56 min – Genre: Power Metal – Label: Eigenproduktion – VÖ: 26.09.2024 – Page: www.facebook.com/flashbackofanger

 

Italien hat wieder Metal gemacht, genauer gesagt, FLASHBACK OF ANGER, die es bereits seit 2003 gibt und die mit „Prisoner Of War“ nun ihr viertes Album veröffentlicht haben. Darauf gibt es keyboardlastigen Power Metal mit einigem an Orchester, der in seiner Stimmung und auch den Vocals von Frontmann Alessio Gori nicht selten an Bands der Marke STRATOVARIUS erinnert. Ein bisschen progressiv ist das auch, und nach ihrer Zeit bei IceWarrior Records nun noch einmal komplett selbst veröffentlicht.
Respekt an dieser Stelle erst einmal für die Gesangs- und Instrumentalleistungen, die sich absolut hören lassen können. Produktionstechnisch ist die Sache leider nicht so rund, gleiten die Songs doch immer wieder mal ins Chaotische ab, wobei dann relevante Spuren wie der Gesang oder das Keyboard untergehen und der Matsch-Faktor recht hoch ist. Ich hab dahingehend in meiner Zeit in der Garage schon schlimmeres gehört. Dennoch würde es von Vorteil sein, bei zukünftigen selbst produzierten Releases nochmal das ein oder andere Tonstudio über die Songs rutschen zu lassen.
Bei meiner Rezension zum letzten Album von FLASHBACK OF ANGER befand ich die ersten vier Songs für stark, die folgenden für eher naja. Dieses Mal ist es fast umgekehrt. Ja, der Chorus vom dritten Track „Call To Arms“ bleibt schon hängen, ansonsten gehen die ersten vier Tracks aber vorbei, ohne groß Eindruck zu hinterlassen. Wobei Track eins ein korrektes Intro ist.
Bei Track fünf bis sieben und neun scheint man dann aber seinen Modus gefunden zu haben, bricht auch mal aus gewohnten Mustern aus, wie beim cool aufgebauten Beginn von „Half Mast“ mit seiner schönen Bass-Repräsentation und dem explizit langsamen Tempo. Auch der Endpart des finalen „Neverending Thoughts“ gehört sich genau so als Endpart eines solchen Albums, insgesamt nimmt man sich bei diesen Tracks mehr Zeit, um Stimmung zu entfalten und einzelne Parts wirken zu lassen. Aber auch hier schmälert die Produktion ein wenig das Erlebnis, und einige Instrumente verkommen wieder und wieder zu Störfaktoren, da man zwar ahnt, dass sie da sind, sie aber nicht klar ins Arrangement einordnen kann.
Was den Songs auf „Prisoner Of War“ damit am meisten fehlt, ist klangliche Definiertheit, der Mut, mal etwas wegzulassen, obwohl es auf dem Papier zum Rest des Songs passen würde, und der letzte Studioschliff. Das, plus ein wenig mehr abgesteckte Melodien, die lieber über acht starke als über acht starke und acht mittelmäßige Takte andauern. Ist nicht leicht zu beschreiben, aber klanglich wie songwriting-technisch wirkt „Prisoner Of War“ nicht ganz rund, möglicherweise aufgrund von zu hohen Ambitionen.

Fazit:
Dass es aber für den Sound-toleranten Power-Metaller auf der neusten FLASHBACK OF ANGER einige Songs von Interesse gibt, ist ohne Zweifel der Fall. Potenzial nach oben ist allerdings vorhanden, das sich schon dann entfalten könnte, wenn man die Zutaten der Platte etwas ändern und anders einsetzen – und dann klangtechnisch etwas besser würzen – würde.

Anspieltipps:
„Half Mast“, „Dreaming Home“, „Enemy’s Eyes“ und „Neverending Thoughts“

Jannis

VISION DIVINE – Blood And Angels‘ Tears

Trackliste:

01. War In Heaven
02. The Ballet Of Blood And Angels‘ Tears
03. Once Invincible
04. Drink Our Blood
05. When Darkness Comes
06. Preys
07. A Man On A Mission
08. Go East
09. The Broken Past
10. Dice And Dancers
11. Lost

Spielzeit: 49:21 min – Genre: Power Metal – Label: Scarlet Records – VÖ: 20.09.2024 – Page: www.facebook.com/visiondivineofficial

 

Letzte Woche habe ich die neue GRIMGOTTS rezensiert, eine Power-Metal-Platte, deren Hauptkritikpunkt ist, dass sie manchmal etwas überladen ist. Kommen wir nun zu etwas ganz anderem: der neuen VISION DIVINE, eine Power-Metal-Platte, deren Hauptkritikpunkt ist, dass sie manchmal etwas überladen ist. Aber ansonsten anders.
Die Band kommt aus Italien und kann inzwischen auf neun veröffentlichte Alben seit ihrer Gründung im Jahr 1998 zurückblicken. Neuster Release: „Blood And Angels‘ Tears“, mit Gastvocals von unter anderem Ray Adler (FATES WARNING) und Alle Conti (TWILIGHT FORCE, TRICK OR TREAT).
Stabile 50 Minuten Spieldauer, unterteilt in elf Songs, von denen einer ein Intro und einer eine Art Intro für den nächsten Song ist. Kein Track über sechs Minuten, die Songs fallen dank dessen angenehm kurzweilig aus – erster Pluspunkt.
Nächster Pluspunkt ist die Produktion, die wirklich stabil ausfällt – nur eben manchmal etwas überladen. Aber gut, muss ja auch eine Menge untergebracht werden: ein echt gut klingendes Orchester, Chöre, ordentlich Synthesizer, Klaviere, die Band, nicht zu penetrante Backing Vocals und zwischendurch ein Erzähler, schließlich ist das Ding ein Konzeptalbum.
Damit sind wir auch hier wieder im Symphonic Power Metal, aber in einer angenehm knallenden unkitschigen Version, die kompositorisch nicht sooo modern ist, aber modern umgesetzt.
Ein guter Teil der Songs kann eigenen Charakter vorweisen. Mit „Drink Our Blood“ gibt es den etwas Hard-Rockigen Track mit den coolen Poly-Synth-Riffs, mit „Preys“ fette melodische Düsterkeit. „War In Heaven“ ist ein cinematisches Intro, „A Man On A Mission“ das ruhige Intermezzo. Dann gibt es „Go East“, den treibenden angenehmen Feelgood-Song, „Lost“, den fett-feierlichen Endtrack, und „When Darkness Comes“ mit balladigen Elementen und Aufbau bis zum abgehenden Ende. Und ansonsten eben weiteren gut gemachten Power Metal mit souveräner Grundhärte, einem Sänger mit Talent und Wiedererkennungswert und allerhand Dingen, die abseits der klassischen Bandbesetzung noch passieren.
Beim letzten Mal habe ich der Band unterstellt, kompositorisch über Durchschnitt zu sein, aber eher so drei stufen als fünf. Das haut bei „Blood And Angels‘ Tears auch wieder hin. Ohrwürmer gibt es nicht allzu viele, aber doch eine gute Menge an Songs, die alleine schon wegen ihrer Arrangements, der guten Orchestersounds und der kompetenten Machart einiges an Spaß bereiten!

Fazit:
Kann man als Power-Metal-Fan sehr gut machen, wenn man mit der „Besser etwas zu viel als etwas zu wenig“-Linie konform geht. Und als Fan progressiver Elemente dürfte man an dem ein oder anderen Track noch einmal extra Freude finden!

Anspieltipps:
„Preys“, „Go East“, „Lost“ und „When Darkness Comes“

Jannis

GRIMGOTTS – The Time Of The Wolfrider

Trackliste:

01. An Amber Dawn
02. The Rise Of The Wolfrider
03. Darkwood: I. The Voyage – II. The Sea Serpent – III. The Great Oaks
04. Ancient Voices (Hear Them Calling)
05. Return To The Sea
06. Wings Of Wonder
07. Swallowed By Darkness
08. Riding To Destiny
09. Black Banners
10. Lord Of The Battle

 

 

Spielzeit: 56:46 min – Genre: Symphonic Power Metal – Label: Elevate Records – VÖ: 27.09.2024 – Page: www.facebook.com/grimgottsband

 

Ach GRIMGOTTS… Wann immer ein neues Album von den Londonern am Horizont erscheint, stellt sich bei mir so ein wohliges Gefühl ein, denn ich weiß ziemlich genau, was mich erwartet. Und damit liege ich dann verlässlich richtig, so auch bei „The Time Of The Wolfrider“.
Und was erwartet einen nun darauf?
– fettester orchestraler Power Metal mit Melodien, die unverwechselbar von dieser Band stammen
– ein bisschen Keyboard-Action
– Sänger Andy Barton, der von Mal zu Mal besser wird (und dieses Mal seine etwas peinlichen Klischee-Piraten-Vocals praktisch beerdigt hat und nur noch in „Black Banners“ zurückbringt, dort dann auch so unpeinlich wie nie zuvor)
– minimale Folk- und Pirate-Metal-Anleihen, aber keine von der Standard-Sorte
– eine klare „Lieber zu viel als zu wenig“-Mentalität, die manchmal geil kommt und manchmal den ansonsten netten Sound vermatschen lässt

Doch, „The Time Of The Wolfrider“ ist ein Album, wie man es sich als GRIMGOTTS-Fan wünscht. Ein Konzeptalbum, um genau zu sein, was sich für den den Texten nicht folgenden Hörer hauptsächlich in immer mal wieder auftauchenden kleinen gesprochenen Parts zeigt. Der Orchesterfaktor ist hoch, klingt auch für eine kleine Band meist ziemlich gut. Und die ein oder anderen gegrowlten Vocals gibt es auch, sehr sinnvoll eingefügt.
Musikalisch ist die Platte eher fröhlicher Retro-Symphonic-Power-Metal, merkt man bereits am Dur-Anteil des Openers. Der übliche 10-Minuten-Track ist auch dabei (ein ziemlich guter sogar), dazu viel Feierlichkeit (exemplarisch: „Riding To Destiny“). Aber mit „Return To The Sea“ darf es dann auch mal „böse“ werden, mit mehr unklaren Vocals, düsterer, harter Komposition und sogar ein paar Blastbeats. Und auch bei „Wings Of Wonder“, das für alle ist, die gerne mal zehn Sekunden authentische DIMMU-BORGIR-Schwärze vor ihrem cheesy Synth-Solo begehren.
Jap, GRIMGOTTS sind nach wie vor in ihrem sympathischen Power-Metal-Overkill-Game, das eine willkommene Abwechslung zu der ordentlichen Menge an düsterem Power Metal bietet, der momentan so rauskommt.

Fazit:
Einfach mal ein Stündchen mit Helden, Werwölfen, Hexen und Gnomen in grünen Landschaften, immer bis auf Anschlag und dabei äußerst liebenswert, mit Trademark-Melodien, die sich von denen anderer Bands des Genres abheben, und Arrangements, die vor Spielfreude überquellen. Wichtigster Kritikpunkt sind die Momente, zu denen „The Time Of The Wolfrider“ einfach überladen ist. Dann geht gerne mal die Basedrum im Hintergrund verloren oder die Melodien der Vocals. Aber da muss man durch, wenn man GRIMGOTTS will, und wer will das nicht?

Anspieltipps:
„Return To The Sea“, „Wings Of Wonder“, „Riding To Destiny“ und „Darkwood“

Jannis