01. I Am The Storm
02. Strike Of The Cobra
03. Midnight Hunter
04. This Is The Way
05. Evil Dead
06. Spartan War-Cry
07. Steelbladed Avenger
08. Master & Commander
09. Burn With Me
10. Blade Of Glory
Spielzeit: 52:23 min – Genre: Heavy Metal – Label: Fastball Music – VÖ: 22.03.2024 – Page: www.facebook.com/InnerAxis
INNER AXIS – stimmt, die hatte ich ja schonmal auf dem Schreibtisch. 2017 mit ihrem zweiten Album, um genau zu sein. Komplett vergessen, kurz nachgelesen, und die Bewertung war… joah… so geht so.
Jetzt sind die Kieler mit Album Nr. 3 zurück, das da heißt „Midnight Forces“, und wir gucken mal, ob ich dieses Mal ein paar Punkte mehr vergeben kann.
Kurz und knapp: Doch, kann ich. Ein paar Makel hat die Platte zwar auf jeden Fall. Soundtechnisch liegen einige seltene Keyboards sehr massiv über dem Rest der eigentlich korrekt produzierten Songs und der Gesang ist oftmals tendenziell tiefer gehalten, während Frontmann Kai eher in hohen Tonlagen Ausdruck entwickelt. In tieferen wirkt er gerne mal sonor und nicht voll inspiriert.
Musikalisch habe ich das letzte Album als Metal ohne wirkliche Höhepunkte klassifiziert, das halt am Hörer einigermaßen vorbeigeht. Solche Songs finden sich auch auf „Midnight Forces“ wieder, beispielsweise „Strike Of The Cobra“, das gefühlt aus lauter gleich intensiven Parts hintereinander besteht. Ein Alleinstellungsmerkmal fehlt einigen der Songs.
Dennoch: Schon der Opener „I Am The Storm“ ist wirklich korrekt. Der düstere Erzähler im Prechorus mag Geschmackssache bleiben, aber der getragene Chorus, der fast von AMORPHIS hätte stammen können, ist mal was anderes und zündet genau wie der Mittelteil. Weiteres Highlight ist „Master & Commander“ (Hier ist die offenkundige METALLICA-Referenz Geschmackssache), das insgesamt gut melodieorientiert ausfällt, Stimmung entwickelt und einen schön treibenden Mittelteil mit sauber fixem Gitarrensolo parat hält.
Und während man bei einigen Songs das Gefühl hat, man hätte sie mit einer Minute weniger Spieldauer kompakter und dichter gestalten können, ist der finale Über-acht-Minüter „Blade Of Glory“ von Anfang bis Ende jede Minute wert, nimmt sich Zeit für Aufbau und Spannungsbögen, und zeigt, was INNER AXIS draufhaben, wenn sie kompositorisch mal komplexer werden.
Ansonsten gibt es so einige schöne Soloparts/Mittelteile, in die echt Gedanken investiert wurden, und eine angenehme Anzahl an kleinen Details (die Kettensäge in „Evil Dead“, die Trompete in „This Is The Way“, die coole Tempoarbeit in „Spartan War-Cry“, de drumfreie erste Strophe von „Midnight Hunter…)
Ja, INNER AXIS haben noch ein paar Baustellen, aber „Midnight Forces“ bietet auf jeden Fall ein paar konkrete Reinhör-Anlässe, ist im schlimmsten Fall nett gemachter unspektakulärer Metal, im besten Fall aber schon um einiges mehr als das.
Fazit:
Klarer Schritt in die richtige Richtung. Ein bisschen mehr Songwriting im Stil von „Blade Of Glory“ beim nächsten Mal, und einige Songs ein wenig höher gesungen, dann sehe ich beim nächsten Album noch mehr Punkte rollen.
Anspieltipps:
„I Am The Storm“, „Master & Commander“ und „Blade Of Glory“
Jannis