AVALON – Everyman A King (Re-Release)

Band: Avalon
Album: Everyman A King (Re-Release)
Spielzeit: 39:24 min
Stilrichtung: AOR / Melodic Rock
Plattenfirma: Rock Candy Records
Veröffentlichung: /
Homepage: www.rockcandyrecords.com

Es gibt dank Rock Candy Records mal wieder ein vergessenes Kleinod zu entdecken, dass definitv einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht werden sollte: Die L.A. Band AVALON hat es zu ihrer aktiven Zeit leider nur zu einer einzigen offiziellen 4-Track EP gebracht, die hatte es aber in sich und wird nun, zusammen mit 7 bisher unveröffentlichten Bonus Tracks sowie den gewohnten ausführlichen Linernotes, wiederveröffentlicht.

Die Liebe zum Detail der Rock Candy Releases dürfte sich ja mittlerweile herumgesprochen haben und auch die vorliegende Neuauflage von „Everyman A King“ profitiert enorm von den wirklich erhellenden Kommentaren der Musiker sowie den zahlreichen tollen Fotos aus der Entstehungszeit der EP. Eingespielt hatte die Truppe die 4 bärenstarken Songs damals unter Mithilfe der beiden Studiocracks Vinnie Colaiuta an den Drums (u.a. Sting, Frank Zappa und Jeff Beck) sowie Bassist Mike Porcaro (Toto). Und die geballte Kompetenz ist aus jeder Minute herauszuhören: jeder der Tracks ist eine Knaller, der Freunden des melodiösen West-Coast Rock die Freudentränen in die Augen treiben dürfte. Hört euch nur mal einen Song wie das Hookmonster „Crossfire“ oder das an entspannten Michael McDonald Pop/Rock errindernde „The Writing On The Wall“ an – wer da nicht noch Stunden später vergnügt die Melodien nachpfeift, dem ist nicht mehr zu helfen. Die Bonustracks sind ebenfalls interessant und zumeist gutklassig, geben einen guten Eindruck in den (leider viel zu kurzen) Werdegang der Band und bilden das perfekte Hörerlebnis zum Lesen der Interviews im Booklet. Kernstück der CD ist aber natürlich die EP, die eine absolute Perle des Genres ist und dem geneigten Fan wärmstens ans Herz gelegt ist.

Für Fans von Boston, Toto oder Foreigner eine Pflichtveranstaltung und ein gewohnt hochklassiges Rock Candy Produkt. Beide Daumen hoch!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Can’t Find A Way (To Say Goodbye)
02. Deeper Than The Heart
03. Crossfire
04. The Writing On The Wall
05. Living In The Golden Years (Bonus Track)
06. River Of No Return (Bonus Track)
07. Midnight Rendezvous (Bonus Track)
08. Love’s The Only Word (Bonus Track)
09. Spirits Of Love (Bonus Track)
10. A Matter Of Time (Bonus Track)
11. Dreamland (Live) (Bonus Track)

Mario

TERAMAZE – Sorella Minore

Band: Teramaze
Album: Sorella Minore
Spielzeit: 40:42 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Wells Music
Veröffentlichung: 11.05.2021
Homepage: www.teramaze.com.au

Nach dem wirklich formidablen „I Wonder“ aus dem letzten Jahr war ich natürlich höchst gespannt aud das, was uns die Australier auf ihrer neuen Scheibe kredenzen. Allerdings machte mir das doch recht kurze Intervall zwischen den Scheiben ein wenig Sorgen. Nun, ich müsste lügen wenn ich sagen würde, dass mir „Sorella Minore“ keine Mühen gemacht hat. Aber der Reihe nach: Kernstück der Platte ist das mit über 25 Minuten doch recht sportlich bemessene Titelstück, bei dem die Band von 3 (australischen) Gastsängern/innen unterstützt werden. Nun gibt es in der Historie der progressiven Musik, auch der harten, ja genügend Beispiele von solchen Experimenten und die können durchaus gelingen (das Dream Theater Karriere-Highlight „A Change of Seasons“ sei hier als Beispiel genannt). Und an solchen Referenzen muss man sich halt auch messen lassen, wenn man dem Hörer eine solche Herausforderung zutraut. Alleine, den Vergleich halten TERAMAZE mit „Sorella Minore“ leider nicht ganz stand.

Als Fortsetzung der bandeigenen „Her Halo“ Storyline gedacht, soll der Track die bisher gesponnene Geschichte weiterführen. Was textlich durchaus Sinn macht, funktioniert musikalisch allerdings nur bedingt. TERAMAZE steigen gleich zu Beginn mit der, zugegebenermaßen bärenstarken, Basishookline/dem Refrain ein, die im Laufe des Songs, in verschiedenen Variationen immer wiederkehrt. Abwechslung gibt es dank der verschiedenen Stimmen auch, zeitgemäß produziert und spiegelglatt in Szene gesetzt ist das Alles natürlich ebenfalls – aber über die gesamte Strecke von 25 Minuten wird es dann doch irgendwann beliebig. Der Titeltrack löst das gegebene Versprechen leider nicht vollends ein. Da die restlichen 3 Songs zwar nicht schlecht, aber auch nicht überragend sind und neben dem Longtrack wie Beiwerk wirken, lässt mich die neue Scheibe ein wenig ratlos zurück.

Tja, so sehr ich die Scheibe auch mögen möchte – auch nach unzähligen Durchläufen bleibt unterm Strich nur wenig hängen ein enttäuschter Nachgeschmack. Da wäre definitiv mehr drin gewesen und ich hoffe, dass die Jungs um Mastermind Dean Wells sich für die nächste Platte etwas mehr Zeit nehmen und sich Ihrer auf „I Wonder“ gezeigten Stärken besinnen.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Sorella Minore
02. Stone
03. Take Your Shot
04. Between These Shadows

Mario

TOTO – With A Little Help From My Friends

Band: Toto
Album: With A Little Help From My Friends
Spielzeit: 75:01 min
Stilrichtung: AOR
Plattenfirma: THE PLAYERS CLUB/MASCOT LABEL GROUP
Veröffentlichung: 26.06.2021
Homepage: www.totoofficial.com

Als Fan hat man TOTO im Laufe des 45-jährigen Bestehens der Band bereits in unzähligen Konstellationen live erleben dürfen – allen gemein war bisher immer das absolut unfassbare musikalische Niveau auf dem die Band nebst den angeheuerten Tourmusikern die zahlreichen Bandklassiker darboten. Nachdem Steve Lukather TOTO nach der letzten Welttournee zum wiederholten Male für beendet erklärt und sich im Abschluss einen hässlichen (und sehr teuren) Streit mit der verbliebenen Porcaro Familie um den Bandnamen geliefert hatte, sind sie nun wieder, mit runderneuerter Mannschaft, zurück. „With A Little Help From My Friends“ wurde 2020 ohne Publikum als Live-Stream in die heimschen 4 Wände transportiert und erfährt nun glücklicherweise auch eine reguläre Veröffentlichung als Vinyl, CD/DVD oder CD/BluRay Package (mit hervorragender Bild- sowie Tonqualität). Als musikalischer Direktor hält David Paich die Stricke nunmehr abseits der Bühne in der Hand und im Rampenlicht werden Lukather und Sänger Joseph Williams von einer wirklich fantastisch aufspielenden Mannschaft begleitet: John Pierce (Bass), Robert „Sput“ Searight (Schlagzeug), Dominique „Xavier“ Taplin (Keyboards), Steve Maggiora (Keyboards) und Warren Ham (u. a. Saxophon).

Was soll ich sagen – ich habe die Band mehrmals live erlebt, besitze jedes (offizielle) live Dokument und bin von der Darbietung auf „With A Little Help From My Friends“ schlichtweg geplättet. Lukather und Williams scheinen von der Qualität Ihrer Begleitband dermaßen motiviert zu sein, dass sie ihre beste Leistung seit vielen Jahren abliefern. Und was die Band hier vor allem gesanglich auf die Ohren gibt ist ganz großes Kino und veredelt Diamanten wie „Home Of The Brave“, „You Are The Flower“ oder das mitreißende „With A Little Help From My Friend“ vollends. Da die Setlist auf manchen eigentlich gesetzten Hit verzichtet und die gespielten Songs allesamt mit größtem Respekt, einem feinen Gespür für Details gezockt werden und jeder Musiker dennoch die Freiheiten hat seinen eigenen Stempel aufzudrücken ist die Veröffentlichung definitiv berechtigt. Die Frage, ob das hier wirklich noch TOTO ist oder eine Söldnertruppe wird durch das Mitwirken von Lukather, Paich und Williams eigentlich nebensächlich, denn wenn ein solch packendes „Live“ Dokument geboten wird, zählt für mich erst mal der Inhalt und der haut mich hier tatsächlich aus dem Latschen.

Ja, ich betrachte das Ganze aus der rosaroten Fan-Brille. Nun und? Da die Promo ohne Bildmaterial und nur als mp3 vorlag habe ich mir das Set natürlich gekauft um mir ein vernünftiges Bild der Sache machen zu können. Und ich bereue keinen Cent. Wer in Zeiten von Auto-Tune, billigen Homerecordings und lieblos am Computer zusammengeschusterten Amateur-Produktionen noch hier und da einen handwerklich über jeden Zweifel erhabenen Beweis geliefert bekommt, dass es auch noch „echte“ Musik da draußen gibt, der sollte sich nicht beschweren. Der Tag an dem die Jungs ihre Instrumente tatsächlich in den Schrank hängen, wird ein ganz schwarzer sein … Für Fans der Band ein absolutes Muss.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Till The End
02. Hold The Line
03. Pamela
04. Kingdom Of Desire
05. White Sister
06. You Are The Flower
07. I Won’t Hold You Back
08. Stop Loving You
09. Band Introductions
10. Home Of The Brave
11. Rosanna
12. With A Little Help From My Friend

Mario

LIQUID TENSION EXPERIMENT – LTE3

Band: Liquid Tension Experiment
Album: LTE3
Spielzeit: 61:43 min
Stilrichtung: Progressive (Instrumental) Metal
Plattenfirma: Inside/Out Music
Veröffentlichung: 26.03.2021
Homepage: www.facebook.com/ltexperiment/

Bleiben wir realistisch – selbst unter beinharten Dream Theater Fans gibt es solche, die primär am Songwriting und den Gesangsmelodien der Truppe interessiert sind und die sich geduldig bis widerwillig durch die mitunter ellenlangen Instrumentalpassagen durchhören. Wer also mit DT Level Gefrickel per se nix mit am Hut hat, für den kommt nun das ultimative Abturn-Programm: schon auf den ersten beiden Alben des LIQUID TENSION EXPERIMENT galt die Devise „Shred as Shred can“. Höher, schneller, weiter war nur der Ausgangspunkt und genau dort machen die 4 Verrückten, 22 (!) Jahre nach der letzten gemeinsamen Zusammenarbeit, nahtlos weiter. Den Fan freut’s, der Rest dreht sich kopfschüttelnd ab. Was aber alle Prog und DT Freunde einen mag, ist die Tatsache, dass wir endlich wieder neue Musik der Portnoy-Petrucci-Rudess Connection zu hören bekommen (den formidablen Tony Levin wollen wir nicht unter den Teppich kehren) – ein Traum, den die meisten wohl schon lange ad Acta gelegt hatten.

Schon die ersten Töne des Openers „Hypersonic“ (ja, Nomen est Omen) versetzen den Hörer unmittelbar in gloriose DT Zeiten zurück. Da ist es wieder, das blinde Verständnis zwischen Portnoy und Petrucci, die gewohnten Mechanismen scheinen immer noch vertraut zu sein und man fühlt sich gleich zu Hause. Es wird gerifft, soliert und vetrackt geknüppelt als gebe es kein Morgen. Da schadet es nicht, dass der Sound der neuen Scheibe perfekt aus den Boxen knallt. Was für eine Wohltat den guten alten Portnoy Punch nochmal in Verbindung mit Petrucci/Rudess Licks genießen zu können. Weitere Highlights der Songsammlung sind die spannende Neuinterpretation des Gershwin Klassikers „Rhapsody in Blue“, der abschließende Longtrack „Key to the Imagination“ sowie das relativ beschwingte „Beating the Odds“. Ausfälle sind unter den 8 Tracks bei bestem Willen nicht auzumachen.

„LTE3“ geht vielleicht der Überraschungs- bzw. Wow-Faktor der ersten beiden Scheiben ab. Nichtsdestotrotz liefern LIQUID TENSION EXPERIMENT verlässlich ein brillantes Instrumental-Album ab, dass dem Fan der Beteiligten Freudentränen in die Augen treiben dürfte. Ob und wann Mike Portnoy jemals wieder zu seiner alten Band zurückkehren wird ist weiterhin stark zu bezweifeln. Dass die Jungs sich ausgesöhnt haben und wieder gemeinsam Musik machen erfreut daher umso mehr. Starkes, wenn auch nur für ein sehr limitiertes Publikum interessantes, Album.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Hypersonic
02. Beating the Odds
03. Liquid Evolution
04. The Passage of Time
05. Chris & Kevin’s Amazing Odyssey
06. Rhapsody in Blue
07. Shades of Hope
08. Key to the Imagination

Mario

WITHERFALL – Curse Of Autumn

Band: Witherfall
Album: Curse Of Autumn
Spielzeit: 57:08 min
Stilrichtung: Progressive Power Metal
Plattenfirma: Century Media
Veröffentlichung: 05.03.2021
Homepage: www.witherfall.com

WITHERFALL legen 2 Jahre nach dem letzten, gefeierten Werk („A Prelude to Sorrow“) den Nachfolger vor. Und die US Truppe hat wahrlich geklotzt und nicht gekleckert: Als Produzent konnte man (den zum Zeitpunkt der Albumproduktion noch gerade so als leicht komisch aber noch irgendwie okay durchgehenden, mittlerweile Szeneweit als Vollhorst bekannten Capitol-Stürmer) Jon Schaffer (ehemals Demons & Wizards, Iced Earth) verpflichten, das Engineering und der Mix wurden Jim Morris (Savatage, Death) anvertraut, die Drums (eingespielt von Neuzugang und German Wunderkind Marco Minnemann) wurden separat von Bradley Cook (Slash, Foo Fighters, Chris Cornell) aufgenommen und zu guter Letzt besorgte Tom Morris (Trans-Siberian Orchestra) das Mastering in den berühmten Morrisound Recording. Wow, Namedropping galore. natürlich besteht die Truppe selber ebenfalls aus durchweg fantastischen Musikern: Sänger Joseph Michael ist nebenbei auch noch bei Sanctuary tätig und Gitarrist Jake Dreyer stand bis zuletzt in den Reihen von Iced Earth neben dem mittlerweile inhaftierten Schaffer.

Aber genug der Details und ab in Album Nummero 3 der Band, die wie nur wenige wissen, dass es einer gewissen Abwechslung und hier und da auch den Mut zum Bremspedal braucht um den Hörer über eine ganze Albumlänge bei der Stange zu halten. Auf „Curse Of Autumn“ ziehen WITHERFALL daher so ziemlich alle Register: Das Eröffnungsdoppel „The Last Scar“ und „As I Lie Awake“ schieben nach dem Intro/Opener ebenso ordentlich nach vorne, wie immer wieder packende Hooklines eingewoben werden, denen Sänger Joseph Michael gekonnt Leben einhaucht. Im weiteren Verlauf schafft „Another Face“ den spannenden Spagat zwischen Queensryche und Fates Warning, während „Tempest“ gekonnt Black Metal artige Riffs in ein deftiges Powermetal Gewand webt. Dass Marco Minnemann Portnoy-artige Frickelparts knüppeln kann, wissen wir ja spätestens seit dem Dream Theater Audition Video. Nun, Dreyer kann einen mindestens ebenso überzeugenden Petrucci abgeben. Und so sind in dem weitestgehend starken Longtrack „… And They All Blew Away“ mitunter krasse Parallelen zu den Progmetal Urvätern auszumachen. Am überzeugendsten kommen WITHERFALL aber in den straighteren Tracks rüber, die flotter zur Sache kommen. Das Gesamtkunstwerk wird zudem vom schon genannten Opener „Deliver Us Into The Arms Of Eternal Silence“ sowie der filigranen Abschlussnummer „Long Time“ abgerundet, die das Ganze perfekt abschmecken.

„Curse Of Autumn“ ist ein bärenstarkes Album geworden, dass dank seiner feinstens austarierten Arrangements, der clever gewählten Songreihenfolge, den stimmungsvollen Kompositionen (das Artwork passt da ebenfalls wie Arsch auf Eimer) und nicht zuletzt der aberwitzigen Spielkunst aller Beteiligten zu einer Pflichtveranstaltung für alle Fans von angeproggtem Heavy Metal geworden ist. Die etwas hemdsärmelige Produktion des Bärenbestäubers tut dem keinen Abbruch – da war aber definitiv noch Luft nach oben. Dennoch eine richtig geile Scheibe.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Deliver Us Into The Arms Of Eternal Silence
02. The Last Scar
03. As I Lie Awake
04. Another Face
05. Tempest
06. Curse Of Autumn
07. The Unyielding Grip Of Each Passing Day
08. The Other Side Of Fear
09. The River
10. … And They All Blew Away
11. Long Time (Acoustic Version)

Mario

SMITH/KOTZEN – Smith/Kotzen

Band: Smith/Kotzen
Album: Smith/Kotzen
Spielzeit: 47:18 min
Stilrichtung: Hard/Classic Rock
Plattenfirma: BMG
Veröffentlichung: 26.03.2021
Homepage: www.smithkotzen.com

Als die Neuigkeiten, dass ADRIAN SMITH (hauptberuflich Obersympath, Gitarrist und Songschreiber bei Iron Maiden) und RICHIE KOTZEN, der immer noch als einer der begnadetsten Gittarenhelden der Shrapnel Schmiede gilt und es als Solokünstler zu einer beeindruckenden Werkschau gebracht hat, gemeinsame Sache machen, war das allgemeine Hallo groß. Beide Künstler/Gitarristen haben eine enorme Fangemeinde und die Fotos, die im Internet kursierten, suggerierten, dass sich hier tatsächlich 2 gefunden hatten die auch persönlich gut miteinander auskommen und es sich um kein reines Retortenprodukt handelt (Fontiers und ihre künstlich mutierten Supergroups lassen grüssen). Die beiden Herren haben nun also ein gemeinsames Album eingespielt, dass irgendwo im klassischen Blues/Hard Rock ala Black Country Communion angesiedelt ist. Den Gesang sowie die Gitarrenarbeit teilen sich die beiden und haben es sich auch nicht nehmen lassen manche Bassspuren (SMITH) und einige Drumparts (KOTZEN) gleich mit einzuspielen (gekonnt ist halt gekonnt).

Gegen RICHIE KOTZEN solistisch bestehen zu wollen, bzw. technisch dagegen zu halten, hat grundsätzlich wenig Sinn. Das weiß der Gentleman und gelernte Sideman ADRIAN SMITH natürlich und bleibt hier vorbildlich in der zweiten Reihe. Dort scheint sich das britische Metal Urgestein auch am wohlsten zu fühlen. Immer wenn SMITH den mit einer wahrlich ausdrucksstarken Stimme gesegneten KOTZEN gesanglich unterstützt, wird es prickelnder (die beiden harmonieren ganz hervorragend) und SMITH‘s gediegenen, bluesigen Soloeinwürfe sind wohl ganz bewusst basisch gehalten um den frivolen Griffbrettkapriolen des Amerikaners nicht in die Quere zu kommen. Die herausragenden Tracks der Scheibe sind die entsprechend passend gewählten Vorab-Singles: „Taking My Chances“ besticht durch einen catchy Refrain, „Scars“ hingegen kann den Hörer durch fein ausbalancierte Gitarrenparts, einen tonnenschweren Groove und die gelungene Abwechslung der Gitarren- und Gesangsparts begeistern. Während die beiden Haudegen in „Solar Fire“ ordentlich das Gaspedal durchdrücken, werden in „Glory Road“ Erinnerungen an Jeff Healey‘s „Feel This“ Album geweckt. Insgesamt muss man feststellen, dass die von Kevin Shirley schön erdig in Szene gesetzte Scheibe wohl am ehesten ins Beuteschema von RICHIE KOTZEN Jüngern passend sollte, denn mit SMITH’s Hauptband hat die Musik wenig bis gar nichts zu tun. Aber SMITH hat sich über die Jahre hinweg durch sein elegantes und melodiöses Spiel eine enorme Fangemeinde erspielt, die bei „Smith/Kotzen“ ebenfalls voll auf ihre Kosten kommen dürfte.

Mit großer Spannung erwartet, enttäuscht das Debüt Album von SMITH/KOTZEN glücklicherweise zu keinem Moment. Fans der beteiligten Musiker und Freunde von handgemachtem, professionell produziertem Hardrock alter Schule können hier bedenkenlos zugreifen. Gerne mehr davon.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Taking My Chances
02. Running
03. Scars
04. Some People
05. Glory Road
06. Solar Fire
07. You Don’t Know Me
08. I Wanna Stay
09. ‚Til Tomorrow

Mario

ODD DIMENSION – The Blue Dawn

Band: Odd Dimension
Album: The Blue Dawn
Spielzeit: 62:38 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 26.03.2021
Homepage: www.facebook.com/OddDimension/

Das letzte/zweite Werk der italienischen Progger ODD DIMENSION musste ich damals, vor 8 Jahren, leider ein klein wenig zerpflücken. Besonders negativ aufgestossen war mir vor allem der nervige Gesang. Auf Album Nummero 3 (und geschlagene 8 Jahre später) singt nun mit Jan Manenti (The Unity) ein Neuer und das Resultat profitiert dadurch ganz eindeutig. Die Truppe, die im Pomo Text vollmundig als Kult Band gefeiert wird, präsentiert wie gehabt den typischen Prog Metal italienischer Prägung, selbstverständlich mit starkem Dream Theater Einschlag. Dass muss an und für sich ja nicht Schlechtes sein und die Band hatte ja eine Menge Zeit brauchbares Material zu sammeln. Herausgekommen ist nun ein Konzeptalbum mit Science Fiction Thematik, diversen, elegant eingefädelten, Gastbeiträgen und einem homogenen Gesamtbild.

Los geht die Reise mit einem sphärischen Intro, das den SciFi Ton des Albums setzt, der auch in dem wirklich gelungenen Opener „Landing On Axtradel“ weitergesponnen wird. Auffallend, neben dem um Klassen besseren Gesang von Manenti, ist der geschmackvolle Einsatz der Keyboards, die hier weniger den oft gehörten Klischee-Zuckerguss über die Musik klatscht, sondern fein verwoben mit den nicht zu brutalen Gitarren ein feines Soundnetz knüpft. Das klingt ausgefuchst, detailverliebt und mit Spaß in den Backen vorgetragen. So geht es auch in der weiteren fetten Stunde Spielzeit weiter. Nennenswerte Ausfälle sind nicht zu verzeichnen, der Kinnladenrunterklapp-Ohrwurm ist aber auch nicht dabei. Und so macht sich neben großartigen Tracks wie dem erwähnten Opener und dem von Gast Derek Sherinian’s typischen Keyboard-Sounds veredelten Titeltrack bei fortlaufender Spielzeit etwas Langatmigkeit breit. „The Blue Dawn“ ist an und für sich ein gutes Prog Metal Album geworden, dem der dezente Rotstift hier und da zwar gutgetan hätte. Dennoch gefällt mir das Resultat um Längen besser als der Vorgänger.

Das Songwriting auf „The Blue Dawn“ ist keine Champions League, da müssen wir realistisch bleiben. Und wer keine Songs für die Ewigkeiten schreibt, der wird auch keinen Klassiker abliefern. Wenn man also das hochtrabende Promo Gerede außen vor lässt (da wird wirklich jeder noch so lächerliche Vergleich, von Rush’s Meisterwerk „2112“ bis zu völlig anders gelagerten, bzw. in einer anderen Liga spielenden Koryphäen wie Opeth gezogen) und ODD DIMENSION’s neuestes Werk nüchtern betrachtet, dann bleibt unterm Strich ein (sehr) gut klingendes, transparent produziertes Prog Metal Album, das genügend starke Momente bietet um den geneigten Fan auch beim mehrmaligen Hören in den Bann zu ziehen. Zum Antesten empfohlen.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Mission n°773
02. Landing On Axtradel
03. The Invasion
04. Escape To Blue Planet
05. Solar Wind
06. Life Creators
07. The Blue Dawn
08. Sands Of Yazukia
09. Flags Of Victory
10. The Supreme Being

Mario

JOSEPH WILLIAMS – Denizen Tenant / STEVE LUKATHER – I Found The Sun Again

Band: Joseph Williams
Album: Denizen Tenant
Spielzeit: 50:23 min
Stilrichtung: Melodic Rock
Plattenfirma: MASCOT LABEL GROUP
Veröffentlichung: 26.02.2021
Homepage: joeswill.com

Band: Steve Lukather
Album: I Found The Sun Again
Spielzeit: 50:21 min
Stilrichtung: Rock
Plattenfirma: MASCOT LABEL GROUP
Veröffentlichung: 26.02.2021
Homepage: www.stevelukather.com

Bevor die vor gar nicht allzu langer Zeit offiziell mal wieder zu Grabe getragenen Toto sich unter dem Banner „Dogz of Oz“ wieder auf die Bühnen der Welt begeben, veröffentlichen die einzigen beiden verbliebenen bekannten Bandmitglieder nun noch parallel ihre neuesten Soloalben. Wir sehen, bzw. hören uns das Resultat der Scheiben heute im Doppel-Feature an, denn ich vermute mal stark, dass Fans der beiden, bzw. ihrer Stammband sich die beiden Platten eh zusammen kaufen werden.

Los geht’s mit LUKATHER’s 7ten Solo-Streich, der in gut 50 Minuten und insgesamt (etwas mageren) 8 Tracks wie gewohnt ein Menge Abwechslung bietet. Das schöne an den bisherigen Alben des genialen Gitarristen ist ja, dass jede ein etwas anderes Konzept verfolgte und einen ganz eigenen Klangcharakter zeigte. So auch „I Found The Sun Again“, dass laut LUKE weitestgehend live eingespielt wurde und in der Tat den Geist der alten Zeiten atmet. Ein wenig ernüchtert war ich schon, als ich feststellte, dass von den 8 Songs gleich 3 Coverversionen sind. Die sind zwar allesamt umwerfend gut und geschmackvoll eingespielt, aber ein Hauch von Mogelpackung will sich einfach nicht verflüchtigen. „Along for the Ride“ ist ein gewohnt geradeaus rockender Track, und die Highlights befinden sich vor allem im vorderen Teil der Platte. Cover hin oder her, „The low Spark of high heeled Boys“, im Original von Traffic, ist ein wunderbar eleganter Showcase für LUKATHERS Gitarrengespür sowie seiner formidablen Studio-Unterstützung (Greg Bissonette, Jeff Babko, Jorgen Carlsson, John Pierce und David Paich) – ebenso wie das jazzige Instrumental „Journey through“. Leider haben sich mit dem okayen „Run to me“ (mit Ringo Starr an den Drums!) und dem zähen Titeltrack auch 2 Langweiler ins Programm geschlichen, die der Scheibe gegen Ende ein wenig den Drive nehmen. Zur Rettung eilt ein mehr als entschädigendes Cover des Robin Trower Klassikers „Bridge of Sighs“, der nochmal klar macht, was LUKAHER an den 6 Saiten auf dem Kasten hat. Alles in allem ist „I Found The Sun Again“ sicherlich nicht LUKATHERS packendste Scheibe („Candyman“ oder „Luke“ haben da eine künstlerisch bestimmte stärkere Gewichtung) aber für einen Künstler von LUKATHERS Alter ist es schon beeindruckend, dass er sich hier keineswegs auf seinen Lorbeeren ausruht, sondern beständig an seinem Ton und Ausdruck arbeitet und seine Liebe zu Musik auslebt.

JOSEPH WILLIAMS‘ Album geht im Kontrast zu dem sehr gradlinig produzierten Album von LUKATHER einen konsequent anderen Weg: wer schon seit langem eine Produktion im Stile von älteren Richard Marx („Flesh and Bone“, 1997) oder der formidablen Perle von „Toy Matinee“ (1990) sucht, der sollte mit „Denizen Tenant“ seine helle Freude haben. Schon der Opener „Never saw you coming“ umschmeichelt die Ohren mit einem vielschichtigen Arrangement, edelsten Gitarrenlicks und einer samtigen Breitwand Produktion. Hier wird auch schnell deutlich, welchen Einfluss WILLIAMS auf die Arrangements der letzten offiziellen Toto Scheibe („XIV“, 2015) hatte. Und WILLIAMS‘ Stimme ist wunderbar gealtert, wie z.B. das als souliges Steely Dan durchgehende „Black Dahlia“ unter Beweis stellt. Weitere Anspieltipps sind die aktuelle Single „Wilma Fingadoux“ und das zusammen mit LUKATHER eingespielte „Remember her“, allesamt beeindruckende Studio-Spielereien mit jeder Menge kompositorischer Substanz und Arrangement-Tricks. Auch hier werden die beteiligten Studiocracks entsprechend in Szene gesetzt. Zwar leistet sich auch WILLIAMS mit dem völlig missratenen, in Disney-Kitsch abtauchenden Peter Gabriel Cover „Don’t give up“ einen verzichtbaren Fehlgriff. Aber auch „Denizen Tenant“ ist eine tolle Platte bei der man sich immer wieder wünscht, die Jungs hätten die besten Tracks doch im Toto-Verbund eingespielt.

Beide Platten sind starke Werke, bei denen der Fan bedenkenlos zugreifen kann. Aber sie zeigen auch, dass die beiden Protagonisten gemeinsam einfach nochmal in einer völlig anderen Kategorie unterwegs sind und im Toto-Verbund ihre vollen Stärken ausspielen können. Als absoluter Gitarren-Nerd und LUKATHER Jünger war ich besonders auf „I Found The Sun Again“ gespannt, doch nach mehreren Wochen mit beiden Alben greife ich tatsächlich immer mehr auf die WILLIAMS Scheibe zurück, einfach weil es hier soviel versteckte Details und bezaubernde Melodien zu entdecken gibt. Dennoch: beide Daumen hoch für 2 wunderbare, ausgereifte und zeitlose Alben die auch nach dem zigsten Durchlauf spannend und packend bleiben.

WERTUNG:

JOSEPH WILLIAMS – Denizen Tenant

 

 

STEVE LUKATHER – I Found The Sun Again

 

 

Trackliste („Denizen Tenant“):

01. Never saw you coming
02. Liberty Man
03. Denizen Tenant
04. Wilma Fingadoux
05. Black Dahlia
06. Don’t give up
07. The Dream
08. Remember her
09. No Lessons
10. Mistress Winter’s Jump
11. If I fell
12. World broken

Trackliste („I Found The Sun Again“):

01. Along for the Ride
02. Serpent Soul
03. The low Spark of high heeled Boys
04. Journey through
05. Welcome to the Club
06. I Found The Sun Again
07. Run to me
08. Bridge of Sighs

Mario

TRANSATLANTIC – The Absolute Universe

Band: Transatlantic
Album: The Absolute Universe
Spielzeit: 64:19 min / 90:24 min
Stilrichtung: Progressive Rock
Plattenfirma: Inside/Out Music
Veröffentlichung: 05.02.2021
Homepage: www.transatlanticweb.com

Ich habe an dieser Stelle schon zahlreiche Alben vorgestellt, die unter Beteiligung von Mike Portnoy entstanden sind. Und die neue Single, bzw. das dazugehörige Video von Liquid Tension Experiment hat (wohl nicht nur) mir ein riesen Grinsen ins Gesicht gezaubert. Besonders freue ich mich aber auch immer wieder auf neues Futter der Prog-Rock Superkapelle TRANSATLANTIC, die im Abstand von einigen Jahren, zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk, hochkarätige Alben veröffentlicht. Diese Konstellation hat einfach das gewisse Besondere, etwas das die anderen Bands in denen Portnoy die Felle verkloppt, alt aussehen lässt. So ist natürlich auch diesmal die Vorfreude groß, zumal es sich die Band nicht hat nehmen lassen das neue Album „The Absolute Universe“ in gleich 2 Ausführungen unter die Fans zu bringen: einmal in einer gut anderthalbstündigen „Extended Version“ Version (das auf den Namenszusatz „Forevermore“ hört) und einmal in der „Abriged“ (sprich, gekürzten) Fassung (unter dem Zusatz „The Breath Of Life“). Bei letzterem handelt es sich aber nicht um eine durch den Rotstift zusammengestrichene Version – vielmehr haben die Jungs einige Tracks in abgeänderten Arrangements (teils sogar mit anderen Sängern) neu eingespielt und Songs hier und da ausgetauscht … unterm Strich haben wir es hier also quasi mit tatsächlichen, alternativen Fakten zu tun 😉

Eigentlich könnte man das neueste Opus mit dem lapidaren Vergleich zu den starken Vorgängern abfrühstücken und wahrheitsgemäß darauf verweisen, dass TRANSATLANTIC einfach immer abliefern. Da erwarte ich ganz ehrlich auch nichts geringeres als ein absolutes Sahnealbum, und das ist „The Absolute Universe“ auch wieder geworden – mit allem was dazu gehört. Anspeltipps herauszupicken ist schwierig – wer sich ein Bild machen will, sollte mal in das durch eine traumhafte Melodieführung und gesunde Härte bestechende „Looking For The Light (Reprise)“ oder den mit tollen Harmoniegesängen verdelten Track „“Higher Than The Morning”“ reinhören. Ganz so Friede-Freude-Eierkuchen ist es dann doch nicht. Die Produktion ist zwar angenehm transparent, klingt aber ziemlich haargenau wie die letzten Alben der Band (da tut sich zwischen den Platten in Sachen Klangentwicklung leider nur wenig bis gar nichts). 90 Minuten geballte Prog-Finesse hält man nicht unbedingt mit voller Konzentration durch, vor allem bei der Detailvielfalt. Bei dem ein oder anderen Song wünscht man sich, dass die Jungs einen festen Sänger definieren würden (der knödelige Gesang in „Solitude“ muss nicht sein) . Und das ganz große Highlight, den einen Song der über alles strahlt sucht man diesmal vergeblich. Aber, sind wir ehrlich, das ist Meckern auf unverschämt hohem Niveau. Ich bleibe bei meiner Aussage , die ich zum letzten Studioalbum gemacht habe („Kaleidoscope„): ich glaube nicht, dass Neal Morse überhaupt einen schlechten Song schreiben kann. Und ich glaube auch nicht, dass TRANSATLANTIC ein nur durchschnittliches Album einspielen könnten. Nach mehrmaligem Durchhören habe ich mich zwar „nur“ auf die gekürzte Variante eingeschossen und auch die wird nicht zu meinem einsame-Inel-TRANSATLANTIC-Album werden. Aber die Konkurrenz muss sich auch nach Album Nummero 5 mit den hinteren Plätzen zufrieden geben.

„The Absolute Universe“ bietet wie gewohnt (oder erwartet) ganz großes Prog-Kino. Man mag monieren, dass die Jungs die Gesangsparts vielleicht etwas zu demokratisch aufgeteilt haben, statt dem stärksten Sängerin ihren Reihen den Vortritt zu lassen. Und das Überraschungsmoment solcher Glanztaten wie „Bridge Across Forever “ oder „The Whirlwind“ fehlt ebenfalls. Dennoch stechen TRANSATLANTIC die Genre-Kollegen wieder gewohnt locker aus und reihen ein weiteres Meisterwerk in Ihre an Meisterwerken nicht gerade arme Diskographie ein. Pflichtveranstaltung für Fans (wobei ich persönlich die gekürzte Version um einiges ansprechender, da kohärent/kompakter) empfinde.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

The Absolute Universe: The Breath Of Life (Abridged Version)

01. Overture
02. Reaching For The Sky
03. Higher Than The Morning
04. The Darkness In The Light
05. Take Now My Soul
06. Looking For The Light
07. Love Made A Way (Prelude)
08. Owl Howl
09. Solitude
10. Belong
11. Can You Feel It
12. Looking For The Light (Reprise)
13. The Greatest Story Never Ends

The Absolute Universe: Forevermore (Extended Version)

1. Overture
2. Heart Like A Whirlwind
3. Higher Than The Morning
4. The Darkness In The Light
5. Swing High, Swing Low
6. Bully
7. Rainbow Sky
8. Looking For The Light
9. The World We Used To Know
10. The Sun Comes Up Today
11. Love Made A Way (Prelude)
12. Owl Howl
13. Solitude
14. Belong
15. Lonesome Rebel
16. Looking For The Light (Reprise)
17. The Greatest Story Never Ends
18. Love Made A Way

Mario

ANDY SUSEMIHL – Alienation

Band: Andy Susemihl
Album: Alienation
Spielzeit: 47:45 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: SM Noise Records
Veröffentlichung: 22.01.2021
Homepage: www.andysusemihl.com

Der Name ANDY SUSEMIHL ist womöglich nicht jedem ein Begriff, auch wenn der mittlerweile in Los Angeles beheimatete deutsche Gitarrist in seiner durchaus bewegten Karriere schon bei so angesagten heimischen Bands wie Sinner und U.D.O. für den guten (Gitarren)Ton sorgte und mit diesen Bands auch beachtliche Touren wie z.B. mit „Ozzy Osbourne“ und „Guns’n Roses“ absolviert hat. Über die Jahre hinweg sind dann noch zahlreiche Jobs als Gastmusiker und Produzent hinzugekommen. Tja, und nebenbei hat es Herr SUSEMIHL sich dann auch nicht nehmen lassen die ein oder andere Platte unter eigenem Namen einzuspielen. Als neuestes musikaliches Lebenszeichen veröffentlicht er nun unter dem Banner “Andy Susemihl & Superfriends“ das Album „Alienation“ auf dem u.a. Peter Baltes (ex-Accept) am Bass tatkräftig mitgeholfen haben.

SUSEMIHL und Co. bieten auf „Alienation“ grundsoliden Rock mit songdienlch platzierten Gitarren und SUSEMIHL´s leicht gepresstem Gesang, der seinen ganz eigenen Charme hat. Dass wir es hier mit einem alten Hasen zu tun haben, zeigt sich unter anderem auch daran, dass die Gitarren nicht wie bei Youngstern leider oft üblich unnatürlich fett prouziert wurden, sondern schön saftig und roh rüberkommen. Und dass der Herr SUSEMIHL sein Instrument beherrscht, dürfte bei der genannten Vita eh nicht wirklich bezweifelt werden. So gibt es auf „Alienation“ flotte Rocker wie den starken Opener „Another Day another Turn“, locker swingende, vom Blues beeinflusst Nummern („Monkey Time“) und melodische, mit dezenten Funk Elementen angereicherte Tracks („Medicine Wheel“).

Eine gute, abwechslungsreiche Platte für zwischendurch ist SUSEMIHL und Co. mit „Alienation“ auf jeden Fall gelungen, Weltbewegendes ist natürlich nicht zu erwarten. Dass der Name SUSEMIHL aber für qualitativ hochwertigen (Hard)Rock steht, dürfte sich mit der vorliegenden Scheibe hoffentlich noch ein wenig mehr herumsprechen. Zum persönlichen Antesten empfohlen.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Another Day another Turn
02. Aliens
03. Top of the World
04. Monkey Time
05. Billion Dollar Light Show
06. Common Sense
07. Medicine Wheel
08. The Game
09. Over my Head
10. Hands on the Wheel
11. Somewhere in Time
12. So tired

Mario