AVANTASIA – Ghostlights

Band: Avantasia
Album: Ghostlights
Spielzeit: 70:26 min
Stilrichtung: Symphonic Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 29.01.2016
Homepage: www.avantasia.net

Und da kommt er wieder um die Ecke, der Sammet, der Tobi. Tobias Sammet seines Zeichens Fronter der Power Metaller EDGUY und der Metalopernband AVANTASIA! Eigentlich sollte das Thema AVANTASIA ja schon seit ein paar Alben erledigt sein, aber warum soll man etwas zu Grabe tragen was sich so großer Beliebtheit erfreut? Eben! Und deswegen gibt es nun nach dem 2013er Werk „The Mystery of Time“ den legitimen Nachfolger „Ghostlights“ auf dem der gute Tobi wieder das Who is Who der Rock und Metalszene als Gastmusiker versammelt hat.

Die Instrumentalefraktion rund um Keyboarder Michael Rodenberg, den Gitarristen Sascha Paeth und Oliver Hartmann sowie Schlagwerker Felix Bohnke ist so gut wie unverändert und auch die Gaststammsänger Jorn Lande, Ronnie Atkins, Michael Kiske und Bob Catley sind wieder mit an Bord. Neu hinzugekommen sind Robert Mason (WARRANT), Dee Sinder (TWISTED SISTER) Geoff Tate (EX QUEENSRYCHE), Herbie Langhans (SINBREED), Sharon Den Adel (WITHIN TEMPTATION) und Marco Hietala (NIGHTWISH).

Die Gästeliste ist also wie immer von großem Glanz, und um den Glanz noch etwas hübscher zu machen kam vor kurzem ans Tageslicht das AVANTASIA als erste deutsche Metalband am Vorentscheid des ESC mitmachen werden! Um die Sinnhaftigkeit dieses Unterfangen möge sich jeder sein eigenes Bild machen, aber ich denke LORDI haben bewiesen das so was funktionieren kann und bestimmt nicht das Schlechteste für die Band war!

Genug der schnöden Infos, was erwartet uns nun auf dem neuen Machwerk?
Nun zuerst mal der Opener und ESC Song „Mystery of a Blood Red Rose“. Dieser Song wird ganz alleine von Tobi Sammet gesungen und atmet ganz tief den MEAT LOAF Style! Find ich super, passt so und ist direkt mal die erste Ohrbombe!

Und die Nächste folgt auf dem Fuße, denn mit dem 12minütigen Schwergewicht „Let the Storm Descend Upon You“ hat man es geschafft einen abwechslungsreichen, symphonischen Power Metalsong zu schaffen der nie langweilig wird und der mit gleich vier Sängern in Form von Tobias Sammet, Jorn Lande, Ronnie Atkins und Robert Mason aufwarten kann. Geile Nummer die ganz klar zu einer der besten auf dem Album gehört!

Beim düsteren Jon Olivia Gedächtnissong „The Haunting“ tritt Dee Snider auf dem Plan. Der Track passt natürlich wie die Faus aufs Auge zu Dee, bleibt aber im Vergleich zum Vorgänger etwas blass, was übrigens auch für das anschließende „Seduction of Decay“ gilt, welches Geoff Tate mit vertonen darf und aber auch nicht richtig in die Gänge kommt.

So, nach zwei etwas schwächeren Songs haben wir nun wieder drei Hochkaräter am Start. Den Anfang macht das Titelstück „Ghostlights“ welches mit Michael Kiske und Jorn Lande zwei der weltbesten Metalsänger inne hat, danach folgt mit „Draconian Love“ vielleicht das interessantes Stück auf der Platte. AVANTASIA goes Gothic würde ich sagen und Überraschung, man hätte ihn nicht erkannt, ist hier Herbie Langhans in einer sehr ungewohnten, tiefen Tonlage zu hören! Viele meckern über diesen Song, ich finde ihn aber echt gelungen und warum soll man Meister Sammet nicht auch mal das ein oder andere Experiment zu gestehen?
Als Abschluss dieses bärenstarken Mittelteils fungiert das von Marco Hietala mit intonierte „Master of Pendulum“ was brachial und kraftvoll aus den Boxen tönt.

Danach folgt die Quotenballade des Albums in Form von „Isle of Evermore“ die als Duett zwischen Tobi Sammet und Sharon Den Adel daher kommt. Gut gemacht auf jeden Fall, gehört für mich aber nicht zu den stärksten Nummern der Platte.
Das pfeilschnelle „Babylon Vampyres“ mit Robert Mason als Gastsänger gefällt da schon wieder wesentlich besser und diese Nummer bleibt auch direkt wieder haften!
Bei „Lucifer“ gibt Jorn Lande nochmal sein Stelldichein, der Track kommt aber leider zu spät in Fahrt um richtig überzeugen zu können. Dieser kleine Durchhänger wird aber direkt wieder mit dem anschließenden „Unchain the Light“ mehr als ausgeglichen, Kiske as its best würde ich hier sagen! Der Mann ist einfach ein unglaublicher geiler Sänger, Punkt! Dazu kommt noch Ronnie Atkins sowie Sammet himself und fertig ist der vielleicht dynamischstes Song der Platte wo das Zusammenspiel perfekt passt.

Als Abschluss hat Bob Catley mit „A Restless Heart and Obsidian Skies“ seinen epischen Auftritt. Als Auskehrer ist die Nummer perfekt gewählt, kann aber den Vergleich mit einigen der Hochkarätern zuvor nicht ganz stand halten.

Anspieltipps:

Die Qualität ist wie immer sehr hoch, am Besten kommen aber immer noch “Let the Storm Descend Upon You”, “Ghostlights”, “Draconia Love”, “Master of Pedulum” und “Babylon Vampyres” aus den Boxen!

Fazit :

So, der letzte Ton der neuen AVANTASIA Platte ist verklungen und was bleibt nun? Auf jeden Fall wieder ein tolle Platte von Tobi Sammet und Co die zeigt was geile Ideen und Songwriting alles bewirken können! Tolle Songideen, ungewöhnliche Umsetzungen, zwei, drei schwächere Songs und mal wieder perfekt passende Sänger. Das sind glaube ich die Schlagwörter die mir als erstes hier einfallen.

Ganz hoch greife ich dieses Mal nicht ins Punkteregal, dafür sind mir wie gesagt der ein oder andere schwächere Song zu viel hier an Bord. Für eine starke 9 langt es aber drei Mal und AVANTASIA Jünger können hier eh wieder blind zuschlagen!

Ich freue mich auf jeden Fall auf den Auftritt beim ESC, Millionen bekommen einen Einblick in unseren schönen Metalkosmos, was will man mehr??

WERTUNG:

Trackliste:

01. Mystery of a Blood Red Rose
02. Let the Storm Descend Upon You
03. The Haunting
04. Seduction of Decay
05. Ghostlights
06. Draconia Love
07. Master of the Pendulum
08. Isle of Evermore
09. Babylon Vampyres
10. Lucifer
11. Unchain the Light
12. A Restless Heart and Obsidian Skies

Julian

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