BASHDOWN – Pushing The Envelope

Band: Bashdown
Album: Pushing The Envelope
Spielzeit: 41:15 min
Stilrichtung: Hardcore, Modern Metal
Plattenfirma: Nurecords
Veröffentlichung: 22.01.2021
Homepage: www.bashdown.de

 

Erstes Review im neuen Jahr und dafür habe ich mich für BASHDOWN entschieden. Und das aus gutem Grund. Schließlich geht es um Album #2 und hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Während nach der gängigen Meinung Album #3 über die weitere Zukunft einer Band entscheidet (aufhören oder weitermachen), zeigt ein zweites Album, wie gut es um die Musik einer Band bestimmt ist oder ob das Debüt doch nur ein kleines Strohfeuer war. Immerhin hat der Vorgänger „A New Set Of Problems“ (kurz A.N.S.O.P.) gute 7,5 Sterne bekommen (zum Nachlesen: www.rock-garage.com/bashdown-a-new-set-of-problems/) und das ist für ein Debüt in einem doch sehr gesättigten Genre schon eine Glanzleistung.
Die große Frage ist nun natürlich, konnten BASHDOWN ihr Niveau halten oder verschwinden sie jetzt doch in der Belanglosigkeit? Soviel sei schon verraten, der Name bleibt Programm.
BASHDOWN sind eine noch relativ junge Band, die sich erst 2018 in Hannover gegründet haben. Bereits im September 2019 wurde A.N.S.O.P veröffentlicht und von der geneigten Hörerschaft überwiegend positiv aufgenommen. Nachdem coronabedingt im letzten Jahr so ziemlich jedes Konzert ausgefallen ist, haben die Jungens die Chance und die ungeplant freie Zeit genutzt und so erscheint bereits am 22. Januar nun der A.N.S.O.P. Nachfolger „Pushing The Envelope“. In leicht verändertet Besetzung stehen Frontbrüller Helge Haß noch Neuzugang Martin Blankenburg am Sechssaiter, Tieftöner Florian Krause und Janis Haag an den Drums zur Seite. Das Martin Blankenburg stilistisch mehr aus dem Metal kommt, hört man dem Album deutlich an. Die Songs haben im Vergleich zum Vorgänger einen deutlich metallischeren Einschlag bekommen.
Und schon der Opener „Checkmate“ geht ordentlich nach vorne und legt die Messlatte für das Album sehr weit nach oben. Noch steiler nach oben geht es dann schon direkt mit Track #2, dem leicht nach Slipknot klingenden „Create A God“. Aber auch stilistische Ausreißer fehlen hier nicht und sorgen für angenehme Abwechslung, als Beispiel seien hier „U“ oder auch „Duplicity“ genannt. Auch textlich ist das Quartett gereifter als auf dem Vorgänger. Die ganz große Poesie ist es allerdings im Moment noch nicht, die Message aber kommt unmissverständlich an. „Jeder sollte sich Gedanken machen, ob wir mit der Natur, unserer Umwelt und dem sozialen Miteinander weiter so wie bisher verfahren dürfen“. Passend dazu wurde auch das Coverartwork gestaltet, das sich wunderbar in das Album einfügt. Das Bild einer komplett überbevölkerten Weltkugel, passender hätte Kai Seeliger es nicht gestalten können. „Unser Planet ist total überbevölkert, eine Folge davon, dass sich der Mensch zu wichtig nimmt. Es ist wirklich tragisch, wie sich die Menschheit rücksichtslos über die Gesetze der Natur hinwegsetzt.“ Diese Aussage von Helge Haß kann nicht treffender sein.

Fazit: BASHDOWN legen mit „Pushing The Envelope” einen würdigen Nachfolger ihres sehr guten Debüts „A New Set Of Problems“ nach. Es hakt zwar noch an ein paar wenigen Ecken, für mich könnte die Gitarre noch etwas dominanter sein und sich die Songs noch etwas mehr Originalität zutrauen. Die Messlatte einer Band wie HATEBREED ist noch nicht erreicht, aber das ist bei den Genregöttern auch schwierig zu schaffen. Trotz aller Kritik funktioniert „Pushing The Envelope“ mit seinem „dicke Hose Hardcore“ und kann sich deutlich von der Masse an 08/15 Bands hervorheben. Es sind nur ein paar kleinere Stellschrauben, an denen zu drehen wäre und das wird mit den nächsten Alben mit Sicherheit passieren. Potenzial ist auf alle Fälle vorhanden und ich bin jetzt schon sehr begeistert von dem Schritt, den BASHDOWN nach vorne gemacht haben. Absolut empfehlenswert!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Checkmate
02. Create A God
03. The Chosen One
04. U
05. Demonize
06 Hell-Bent
07. If I Were You
08. Right Off The Bat
09. Duplicity
10. Get A Grip
11. Truth Is
11. Cleaning House
12. Too Big (For My Britches)

Tänski

Unbedingt reinhören:

 

 

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