BATTLE BEAST – No More Hollywood Endings

Band: Battle Beast
Album: No More Hollywood Endings
Spielzeit: 45:42 min
Stilrichtung: Power Metal/Hard Rock
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 22.03.2019
Homepage: www.battlebeast.fi

Man mag BATTLE BEAST eine gewisse Nähe zum BummZapp-Synthwand-Metal der Kollegen POWERWOLF und SABATON nicht absprechen. Dabei muss man jedoch anerkennend würdigen, dass die Truppe um Ausnahme-Sängerin Noora Louhimo seit ihrem Debut ihren Stil konsequent verfolgt, ohne in stumpfe Selbstkopiererei abzudriften. Stattdessen wagt man von Album zu Album Neues und mutet den Fans dabei durchaus einiges zu, testet ihre Toleranzgrenzen und schiebt sie durch die Geilheit des Materials schleichend immer weiter nach oben. Daher erstmal: Was kennt man so schon? Also, die Produktion ist wie gewohnt kompakt, auf den Punkt und dabei deftigst fett. So wie es sein muss. Die dicken Fanfaren-Synths dürfen natürlich auch nicht fehlen, ebenso wie die ultra-eingängigen Melodien, das gewohnte Niveau der Band und die übertriebenen Vocals.
Das sind so die Qualitäten, die der bestens gelungene Uptempo-BATTLE-BEAST-Prototyp “The Golden Horde” und der Midtempo-Track “The Hero” mit seinem “Maniac”-Gedenkriff und dem elektronischen Intro mit seinen knallenden E-Drum-Parts am reinsten beinhalten. Leichte Neuerungen finden sich allerdings schon bei “Unbroken”, dem Opener. Mit erstmals echten Streichern und einem Drummer, der beweist, dass er neben Base-Snare-Base noch mehr drauf hat, gestaltet sich das Ding als würdiger Einstieg, der Experimentierfreude in Strophe und Prechorus beweist und im Chorus die komplette Fanbedienung auffährt. Stimmung geht steil. “No More Hollywood Endings” ist das “King For A Day” vom aktuellen Album, abermals mit starkem Refrain, 50er-Jahre-Film-Noir-Streichern und -Vocals und auch melodisch in diese Richtung gehend nicht unbedingt der Standard-BATTLE-BEAST-Song. Der kommt danach mit “Eden”: bisschen nichtssagend, bisschen 08/15, bisschen mehr gängiger Symphonic Metal, aber auch sehr nett soweit.
Gibt es AOR-Fans, die an dieser Stelle noch mitlesen? Dann sei hier “Endless Summer” für Euch, der Sommer-Feelgood-Song des Albums, der klischeehafter nicht sein könnte, allerdings auch kaum gelungener. Dafür wird es bei “Piece Of Me” ungleich dreckiger in den Drum-orientierten Strophen, verstärkt nochmal durch die wohl asozialsten Keyboards der Geschichte von BATTLE BEAST.
Anschließend kommt mit “I Wish” eine Ballade, die weniger in die Elektropop-Kerbe der Balladen auf “Unholy Savior” schlägt, sondern eher Richtung Titeltrack in Balladenform geht. Übersteigt meine Toleranzgrenze, ist aber ein Fortschritt und top arrangiert. Und das bereits erwähnte “The Golden Horde” lässt dank seiner Refrain-Harmonien den Verdacht aufkommen, man wolle Anton mal zeigen, wie “Blind And Frozen” von BEAST IN BLACK mit Eiern klingen würde. Von dessen Kompositionsstrukturen hat man sich inzwischen souverän ein wenig distanziert. Gut so, denn würde man lediglich weiter auf dieser Erfolgsschiene fahren, wäre bei “No More Hollywood Endings” wohl das passiert, was unter anderem POWERWOLF vor einigen Jahren zugestoßen ist: musikalischer Stillstand auf hohem Niveau. Und das ist bei der neuen BATTLE BEAST in keinster Weise der Fall.

Anspieltipps: “Piece Of Me”, “The Golden Horde”, “Endless Summer” und “Unbroken”

Fazit:
Angst vor der Stagnation der Band ist absolut unbegründet. Die Melodien gehen noch ins Ohr, die Synths knallen, die Produktion ebenso, Nooras Stimme wird immer noch besser – und zu alldem versucht sie die Truppe aus Finnland immer wieder an Neuem. Absolut erfolgreich. Kaufempfehlung der nachdrücklichsten Art.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Unbroken
02. No More Hollywood Endings
03. Eden
04. Unfairy Tales
05. Endless Summer
06. The Hero
07. Piece Of Me
08. I Wish
09. Raise Your Fists
10. The Golden Horde
11. World On Fire

Jannis

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