Band: Battleaxe
Album: Power From The Universe (Re-Release)
Spielzeit: 52:35 min
Stilrichtung: Heavy Metal / NWOBHM
Plattenfirma: Steamhammer / SPV
Veröffentlichung: 28.11.2014
Homepage: www.battleaxemetal.com
Die UK Urgesteine BATTLEAXE galten als eine der hoffnungsvollsten Kandidaten der ursprünglichen NWOBHM Szene. Leider konnte die Band die in sie gesetzten Erwartungen nie in einen greifbaren Erfolg ummünzen und verschwand bereits nach dem zweiten Album „Power From The Universe“ (1984) in der Bedeutungslosigkeit. Immerhin erschienen das Debüt „Burn This Tiwn“ (1983) über Roadrunner Records und der Nachfolger über das angesehene Label Music For Nations – das enorme Potential hatten die Labelbosse damals schon richtig erkannt. Das Comeback Anfang diesen Jahres („Heavy Metal Sanctuary“, http://rock-garage-magazine.blogspot.de/2014/02/battleaxe-heavy-metal-sanctury.html) hat beim Chris einen guten Eindruck hinterlassen. Sehen wir uns also anlässlich des Re-Releases der zweiten Scheibe der Band mal an, was die Jungs den Kollegen zu Zeiten von „Powerslave“ und „Defenders of the Faith“ so entgegen zu setzen hatten …
Gleich zu Beginn der fett und erstaunlich erwachsen produzierten Scheibe gibt es bereits das unbestreitbare Highlight der Scheibe zu vermelden: der schnelle Headbanger „Chopper Attack“ macht sofort beste Laune und funktioniert auch heute noch formidabel. Hier ist auch gleich die von Chris angesprochene Accept-Ähnlichkeit wieder auszumachen, die sich auch in weiteren Tracks niederschlägt. Gleichzeitig schürt „Chopper Attack“ allerdings Erwartungen, die das restliche Material nicht ganz einlösen kann. Die Songs verlieren mit fortschreitender Spielzeit immer mehr die aggressive Metal Kante und pendeln sich irgendwo im klassischen Riff-Rock der Marke Krokus („Licence To Rock“) ein. Mit „Make It In America” legten BATTLEAXE gar einen lupenreinen US-Stadionrock Song hin, komplett mit Journey-Gedächtnis Backing Vocals und einem dicke Hose Text, der aus heutiger Sicht schon ein wenig ulkig wirkt. Der Unterschied zu den großen des Genres, die es tatsächlich geschafft haben eine lebenslange Karriere aus dem Radau zu machen, liegt wohl unter anderem im Gesang und der Melodieführung von Sänger Dave King der zwar seinen Charme hat, aber weder die unsterblichen, massenkompatiblen Hymnen schreiben kann, noch eine unverwechselbare Stimme aufweisen kann. Dennoch sind Banger wie „Metal Rock” oder der Titeltrack auch heute noch feinster NWOBHM Stoff, den Fans des Genres, nicht zuletzt dank der starken Gitarrenarbeit von Steve Hardy, definitiv im Regal stehen haben sollten.
Da der Chris für „Heavy Metal Sanctuary“ eine 8 gezückt hatte, kann man wohl festhalten, dass BATTLEAXE Ihre Qualität auch 30 Jahre nach der Auflösung haben halten können. „Power From The Universe” ist jedenfalls ein starkes Stück NWOBHM, mit dem ein oder anderen kleineren Makel aber einer Menge überzeugender Argumente. Der aktuelle Re-Release kann zudem noch mit 4 guten Bonustracks aufwarten, was die Entscheidung ebenfalls vereinfachen dürfte. Ein kleiner Klassiker, der es wert ist wiederentdeckt zu werden.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Chopper Attack
02. Metal Rock
03. Licence To Rock
04. Fortune Lady
05. Shout It Out
06. Over The Top
07. Power From The Universe
08. Make It In America
09. Killer Woman (Bonus Track)
10. Radio Thunder (Bonus Track)
11. My Love’s On Fire (Bonus Track)
12. Love Sick Man (Bonus Track)
Mario