BLACK & DAMNED – Servants Of The Devil

Trackliste:

01. Hyena’s Call
02. Rise To Rise
03. Dreamhunter
04. The Quantum You
05. Golden Wings
06. Inside
07. Black And Damned
08. King And Allies
09. Hail To The Gods
10. Welcome To Madness
11. Servants Of The Devil

Spielzeit: 50:33 min – Genre: Heavy/Power Metal – Label: Rock Of Angels Records – VÖ: 28.04.2023 – Page: www.facebook.com/blackanddamned

 

Wir schreiben das Jahr 2020. Alle Metalbands, die sich neu gründen, fragen sich, wie sie möglichst freshe elektronische Elemente, sickere Breakdowns und crispy Shouts in ihrer Musik unterbringen und gleichzeitig harten und zu 0% rohen Sound hinkriegen. Alle Metalbands? Nein, da gibt es noch BLACK & DAMNED, denen Zeitgeist gepflegt am Rektum vorbei geht und die ihre Einflüsse hörbar in Legenden wie GRAVE DIGGER liegen, deren Stil zu Unrecht und aus purer Ignoranz heutzutage viel zu selten als Vorbild dient.
Aber was soll’s, dafür gibt es ja eben BACK & DAMNED. Die Stuttgarter haben nach ihrem starken Debüt „Heavenly Creatures“ nun „Servants Of The Devil“ parat und leisten ihren wertvollen Beitrag zu dem ehrwürdigen Teil der deutschen Metalszene, den ein natürlich verurteilenswerter, im letzten Jahrtausend hängengebliebener Redakteur als „den Teil mit den Eiern“ beschreiben würde.
GRAVE DIGGER hört man aus „Servants Of The Devil“ wohl als klarsten Einfluss heraus (auf die positive „Für Fans von“-Weise), doch kommt da noch einiges an düsteren Power-Metal-Elementen hinzu, mit fetten Vocals, Orchester, ein paar Keyboards und melodielastigeren Tracks sowie einer überdurchschnittlichen Menge an verstärkt balladigen Songs, die aber immer noch gut auf’s Maul geben. Der Sound ist Bombe, Vocals und Bandleistung ebenso und der Power-Metal-Anteil in aller Regel düster oder melancholisch gehalten, vom „FLYYYYY AWAY ON GOOOOLDEN WINGS OF FREEEEDOM“-Chorus von „Golden Wings“ mal abgesehen.
Und die Mischung ist bestens gelungen. BLACK& DAMNED trauen sich stumpf-brachiale Banger aus 100% Metal, ausgeprägtere Melodiearbeit, wo angemessen; sie verwechseln Emotionalität nicht mit Kitsch, bringen Klavier, Orchester und Synths da ein, wo sie Sinn ergeben, wissen um die Vorzüge von guter Groove-Arbeit, rauen Vocals und massiv Druck in Komposition und Produktion.
Die Kritikpunkte beschränken sich auf das klassische „Aber zwei, drei Songs sind was schwächer und Part XY ist nicht so geil“, einen deutschsprachig gesprochenen Part im Mittelteil von „King And Allies“, der mir leichtes körperliches Unwohlsein beschert, und… joah, Ende.

Fazit:
Und damit ist „Servants Of The Devil“ und BLACK & DAMNED insgesamt ein absoluter Lichtblick in einer Szene, die frisches Blut so langsam doch echt nötig hat. Wenn die Platte die Bewerbung war, dann sollte ihnen der Job als Junior-Vertreter der „Old German Wave of True Teutonic Power Metal“ sicher sein.

Anspieltipps:
„Dreamhunter“, „Golden Wings“, „Hail To The Gods“ und „Welcome To Madness“

Jannis

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