BLESSED BY A BROKEN HEART – Feel The Power

Band: BLESSED BY A BROKEN HEART
Album: Feel The Power
Plattenfirma: Rude Records
Veröffentlichung: 27.01.2012
Homepage: www.blessed.mu

Oh Mann, was gehen mir Bandnamen mit mehr als 2 Wörtern auf die Eier. Ist aber halt Mode, einen ganzen Roman als Namen zu haben, kann man nix machen. OK, praktisch alle Combos mit diesem Phenomän bewegen sich wohl in der Metalcore-Ecke, das is eh nix für den guten Sleazejünkee. Eine Ausnahme machen aber BLESSED BY A BROKEN HEART, die mit ihrer neuen Scheiblette „Feel The Power“ einige Zutaten ihres äußerst wilden Stilmixes, der noch auf dem Vorgänger „Pedal To The Metal“ vorherrschte, über Bord geworfen haben. Zumindest sind Billig-Beats fast komplett verschwunden und die Screams sind in erträglicher Anzahl vorhanden. Eigentlich bin ich als erstes wegen des Covers auf die Platte aufmerksam geworden, denn das Artwork im Stil des Endzeitstreifens MAD MAX fälllt auf. Anfangs hatte ich die „Pedal To The Metal“-Scheibe der Band gar nicht mehr zugeordnet, so sehr habe ich das Teil verdrängt. Aber nach und nach hat es wieder gedämmert.

Die Band aus Montreal beginnt ihren neuen Rundling mit dem vielversprechenden Titel „Deathwish“. Hier agieren die Jungs ziemlich Old School und metallisch. Ein pfeilschnelles Riff und ein cooler Refrain lassen den Hörer gleich die Rübe schwingen. Die erste Single „Shut Up And Rock“ verbindet einige Metalcore-Elemente mit dem Arena-Rock der 80ger. In den Strophen hart und hin zum Refrain absolut Massenkompatibel mit Energie und Melodie. „Love Nightmare“ ist da ganz anders gestrickt: beginnt der Song mit luftigen Pianos, fliegt nach einer halben Minute die Kuh, denn hier regieren die Growls und Shouts der Vergangenheit, nur um später wieder einem punkigen Chorus zu weichen. „Forever“, zu dem es auch ein Video gibt, ist ein gutes Beispiel dafür, wie BBABH am Besten klingen: eine Mischung aus STEEL PANTHER und BON JOVI. „Thunder Dome“ ist ein kurzes Intro zum schnellen „Holdin Back For Nothin“, das an den Opener anknüpft. Die Ballade „I´ve Got You“ kommt schon fast zu schmalzig daher, ganz ehrlich, das nehme ich den Jungs nicht so ganz ab. Viel besser, wenngleich auch ziemlich überraschend kommt da die Hairmetal-Hymne „Rockin All Night“ in bester 80ger Manier, auch wenn der Anfang von MÖTLEY CRÜE´s „Girls Girls Girls“ geklaut ist. Das ist Sunset Strip Feeling pur! Komplettes Kontrastprogramm dazu bietet „Scream It Lke You Mean It“, ein Song, der auch auf dem Vorgänger hätte stehen können. Für mich verzichtbar. Absolut nicht verzichtbar dagegen ist die Boarder-Hymne „Skate Or Die“ – voll auf die 12 und megageil. Die letzten beiden Stücke „Innocent Blood“ und „Sleepless Night“ bedienen noch einmal die härtere Fraktion und zeigen, dass BBABH doch nicht zu 100% in den Hair Metal abdriften wollen.

Trotzdem ist „Feel The Power“ eine riesengroße Überraschung geworden, und das sicher nicht nur für mich. Für alle, die gerne modernen Metal hören und neben STEEL PANTHER oder HARDCORE SUPERSTAR auch noch ein paar Screams und Stakkatto-Riffs vertragen können halten die Kanadier ein tolles Hair-Core-Album bereit.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Deathwish
2.Shut up And Rock
3.Love Nightmare
4.Forever
5.Thunder Dome
6.Holdin Back For Nothin
7.I´ve Got You
8.Rockin All Night
9.Scream It Like You Mean It
10.Skate Or Die
11.Innocent Blood
12.Sleepless Nights

Stefan

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