Band: Body Count
Album: Carnivore
Spielzeit: 47:56 min
Stilrichtung: Crossover / Rap Metal
Plattenfirma: Century Media
Veröffentlichung: 06.03.2020
Homepage: www.bodycountband.com
BODY COUNT melden sich nach 3-jähriger Pause lautstark zurück und zeigen mit „Carnivore“, dass ihr Appetit auch nach 30 Jahren immer noch ungezügelt ist. Mit ihren Texten treffen die Jungs aus L.A. immer noch genau auf den Punkt und legen den Finger in Wunden, die sich nie schließen werden. Und genauso soll es auch sein.
Nicht erst seit ihrer überaus erfolgreichen Reunion im Jahr 2014 und den gefeierten Alben „Manslaughter“ (2014) und „Bloodlust“ (2017) stehen BODY COUNT für wütende, gesellschaftskritische Musik gepaart mit kraftvollen Gitarren und der genialen Verknüpfung von Rap und Metal. Bereits seit 1990 brüllen BODY COUNT ihre sozialkritischen Texte in die Welt und sind dabei kein bisschen leiser geworden.
Auch „Carnivore“ ist wieder laut und lauter geworden, BODY COUNT bleiben hier ihrem heftigeren neuen Stil treu, herrlich politisch unkorrekt und stets mit derbem Humor ausgestattet.
Schon der Titeltrack und auch die erste Singleauskopplung „Carnivore“ zeigt, wo der Frosch die Locken hat. Dicke Riffs, fette Breaks und der dominante Sprechgesang eines immer noch wütenden Ice-T. Ein klasse Einstieg, der auch die zweite Singleauskopplung „Bum Rush“ in nichts nachsteht. Das Hardcore-Fundament wird noch etwas deutlicher untermauert und auch inhaltlich zeigen BODY COUNT hier ganz klare Kante. Und natürlich dürfen auf „Carnivore“ weder die hochkarätigen Gastsänger noch das den Vorbildern huldigende Cover fehlen. Als Gaststars setzen Riley Gale (POWER TRIP) und HATEBREEDs Jamey Jasta ihre Duftmarken. Während Riley Gale sich im thrahslastigen Polizeiklopper „„Point the Finger“ austoben darf, haucht Jamey Jasta im deultich melodischeren „Another Level“ Leben ein. Im ruhigsten Song des Albums „When I’m gone“, der den Tod des Rappers Nipsey Hustle betrauert, darf die unsägliche Amy Lee (EVANENSCECE) mitheulen. Obwohl Amy alles gibt, verkommt der Song trotz der bekannten Heulboje nicht zum Kitsch-Schluchz-Heulsong, sondern besticht durch seine traurig-melancholische Grundstimmung.
Eines der vielen Highlights auf „Carnivore“ ist auch das MOTÖRHEAD-Cover „Ace of Spades“, mit dem BODY COUNT sich tief vor ihren Helden verneigen. Abgerundet wird das 7. Studioalbum durch das bisher unveröffentlichte Demo „6 in tha morning“ und Liveversionen der Kracher „No lives Matter“ und „Black Hoodie“ vom 2017er Album „Bloodlust“.
Fazit: Alles in allem bleiben sich BODY COUNT auch auf „Carnivore“ treu. Das Album vereint alle Stärken der Band und zeigt dabei trotzdem eine größere Bandbreite. Der metallische Einschlag kommt noch deutlicher hervor, jedoch ohne den unverkennbaren BODY COUNT Stil zu überdecken. Auch im 30. Jubiläumsjahr haben die Kalifornier viel zu sagen und das tun sie auch auf „Carnivore“ mehr als laut und deutlich und auf beeindruckende Art und Weise. Die fette Produktion unterstreicht dabei den frischen Modern-Metal Einschlag, ohne dass der so typische BODY COUNT Charakter verloren geht.
BODY COUNT sind und bleiben weiterhin die Messlatte im Rap-Metal, und das ist auch gut so.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Carnivore
02. Point the Finger feat. Riley Gale
03. Bum-Rush
04. Ace of Spades
05. Another Level (feat. Jamey Jasta)
06. Colors
07. No Remorse
08. When I’m Gone (feat. Amy Lee)
09. Thee Critical Beatdown
10. The Hate Is Real
11. 6 In tha Morning (Unreleased Demo)
12. No Lives Matter (Live in Australia 2017)
13. Black Hoodie (Live in Australia 2017)
Tänski
Wer noch nicht genug hat, hier gehts zur Singleauskopplung „Bum-Rush“: