Band: Candlemass
Album: Nightfall
Spielzeit: 46:30 min.
Veröffentlichungsjahr: 1987
Plattenfirma: Axis Records
Stilrichtung: Doom Metal
Homepage: www.candlemass.se
Geschafft! Kurz vor dem Festivalsommer 2002 hatte ich meinen Zivildienst beendet und
mir vom Abschiedsgeld eine Karte für die Hard Union 2002 gekauft, ein Kombi-Ticket
für Bang Your Head, With Full Force und Wacken Open Air. Mir bis dato unbekannte
Bands wurden wie üblich recherchiert und siehe da – eine Band namens CANDLEMASS
spielte auf allen drei Festivals.
Anscheinend war ich auf eine Bildungslücke meinerseits gestoßen – schließlich muss die Band ja eine gewisse Bedeutung haben wenn sie gleich auf allen drei Hochzeiten tanzt.
„Epischer Doom Metal“, „Kult“, „Meilenstein“, „Doomgötter“ – diese Begriffe tauchten auf, egal welche Quelle ich zu CANDLEMASS durchstöberte. So stand ich dann im Plattenladen, fragte nach der Band und bekam deren zweites Werk „Nightfall“ in die Hand gedrückt.
Das Intro „Gothic Stone“ beginnt düster und geheimnisvoll und bildet einen fließenden Übergang zu „The well of souls“ – hypnotische Gitarren und schwere Riffs wälzen sich durch die Gehörgänge, dazu der intensive und opernhafte Gesang von Messiah Marcolin der auf „Nightfall“ seinen Einstand in der Band gibt. Der treibende Rhythmus fesselt von der ersten Sekunde.
Es folgt mit „Codex Gigas“ ein weiteres instrumentales Stück als Überleitung zu „At the Gallows end“ in welchem wir einen Todeskandidaten an seinem letzten Sonnenaufgang begleiten, kurz bevor er am Galgen endet. Die Emotionen die Messiah durch seinen Gesang vermittelt, lassen mich sprachlos zurück – in meinen Augen einer der besten Doom Metal Songs überhaupt.
Die spielerische Leichtigkeit mit der die Band zwischen langsamen und schnelleren Passagen wechselt ist schlicht und ergreifend genial.
Den Einfluss von BLACK SABBATH auf den Sound von CANDLEMASS hört man besonders bei „Samarithan „, einem schleppenden und trotzdem erhabenen Stück, welches sich mit dem biblischen Gleichnis um Nächstenliebe und Mildtätigkeit beschäftigt. Songwriting, Gesang und handwerkliche Umsetzung der Musiker sind auch hier wieder perfekt. Ein Song, der unter die Haut geht.
„Marche Funebre“ von Frédéric Chopin bekommt ein doomiges Gewand und dient erneut als einleitendes Instrumentalstück für „Dark are the veils of death“, eine sehr groovige und flotte Nummer.
Das melancholische „Mourner’s Lament“, der Groover „Bewitched“ mit seinem legendären „Doomdance“ Video und das abschließende Instrumental „Black Candles“ fügen sich nahtlos in das Gesamtbild der Platte.
Die vier instrumentalen Songs des Albums bilden gekonnt die Bindung zwischen den „echten“ Songs, welche „Nightfall“ zu einem Gesamtkunstwerk abrunden und stellen keine Lückenfüller dar, um die Spielzeit etwas nach oben zu treiben.
Hier passt einfach alles zusammen, Songwriting, Produktion, Lyrics, das geheimnisvolle und düstere Cover von Thomas Cole aus seiner Reihe „The Voyage of Life“ und natürlich die fantastische instrumentale und gesangliche Leistung der Musiker.
Fazit: Ring brother, ring for me! Ich ziehe die Höchstnote.
Lineup:
Messiah Marcolin (Vocals)
Lars „Lasse“ Johansson (Guitars)
Jan Lindh (Drums)
Leif Edling (Bass)
Mats „Mappe“ Björkman (Guitars)
Trackliste:
1. Gothic Stone 00:48 (Instrumental)
2. The Well of Souls 07:27
3. Codex Gigas 02:20 (Instrumental)
4. At the Gallows End 05:48
5. Samarithan 05:31
6. Marche Funebre 02:22 (Instrumental)
7. Dark Are the Veils of Death 07:08
8. Mourners Lament 06:10
9. Bewitched 06:38
10. Black Candles 02:18 (Instrumental)
Chris