Band: Casablanca
Album: Apocalyptic Youth
Plattenfirma: Rocket Songs Records
Veröffentlichung: 16.03.2012
Homepage: www.myspace.com/casablanca
Na, was haben wir denn da? Eine schwedische Band, die leicht glamigen Rock macht. Nichts Neues, aber schon die Besetzung macht klar, dass hier keine Anfänger an den Instrumenten stehen: das wohl bekannteste Mitglied der Truppe ist Ryan Roxie, der schon in Bands wie CANDY, ELECTRIC ANGELS, ALICE COOPER oder DAD´S PORNO MAG seine Sechssaitige geschwungen hat. Desweiteren gehören Sänger Anders Ljung (SPACE AGE BABY JANE), Schlagzeugerin Josephine Forsman (SAHARA HOTNIGHTS), Bassist Mats Rubarth (schwedischer Football Nationalspieler) und Gitarrist Erik Stenemo (MELODY CLUB) zur Band. Und wer noch eine ungefähre Marschrichtung des Fünfers braucht – bitteschön: CASABLANCA zählen neben HANOI ROCKS auch THIN LIZZY zu ihren massiven Einflüsse und auch neuere Combos wie BAD CITY könnte man auch noch als Querverweis nehmen, die gehen aber mit viel massiveren Chören zu Werke. Kommen wir aber jetzt zu den 10 Songs auf „Apocalytic Youth“:
Den Anfang macht gleich der Titelsong, ziemlich cool, aber keine Abrissbirne, somit beginnt die Scheibe recht relaxt aber mit jeder Menge Melodie und Potenzial zum mitwippen. Ganz anders kommt „Deliberately Wasted“ daher – wild und fast schon aggressiv präsentieren sich die Schweden hier. Und immer ziehe ich Parallelen zu den Amis BAD CITY, die einen ganz ähnlichen Sound auf „Welcome To The Wasteland“ gezaubert haben. Auch die erste Single „Downtown“ könnte auf deren Album stehen. Aber sind CASABLANCA eine reine Kopie? Nein, denn die Schweden gehen nicht mit so viel Druck in der Produktion zu Gange, die Songstrukturen sind noch tiefer in den 70gern verwurzelt. Und ein Song wie „The Juggler“ zeigt, dass auch die ROLLING STONES einen wohl großen Einfluss auf die Jungs hatten. Da haben sie fast schon geklaut („Anybody Seen My Baby“). „Rich Girl“ und „Love And Desperation“ kommen wieder schön luftig daher und bestechen abermals durch ihre lässige Gitarrenarbeit. „Secret Agents Of Lust“ ist etwas punkig angehaucht und rockt, wie das folgende „Beast Of Summer“, voll nach vorne. „Last Of The Rockstars“ gehört wieder in die Gattung „so cool, die pinkeln Eiswürfel“ – geiler Song. „Apocalytic Youth“ verabschiedet uns mit „A Lifetime On The Run“, einem der schwächeren Stücke des Albums. Aber wenn ich so nachdenke, gibt es eigentlich kein Stück, das ich noch in diese Kategorie einordnen würde.
Zusammenfassend könnte man also behaupten, dass CASABLANCA mit ihrem Debüt eine Platte praktisch ohne Ausfälle aufgenommen haben (das übrigens unter der Leitung von Chris Laney geschah). Damit haben Fans der etwas leichteren Rock´n Roll Unterhaltung aber definitiv ein schöne Scheibe. Rotz und Straßenimage müssen bei CASABLANCA draußen bleiben, dafür punkten sie mit der Coolness und Leichtigkeit der 70ger. Ist was für lauhe Sommernächte…
WERTUNG:
Trackliste:
1.Apocalyptic Youth
2.Deliberately Wasted
3.Downtown
4.The Juggler
5.Rich Girl
6.Love And Desperation
7.Secret Agents Of Lust
8.Beast Of Summer
9.Last Of The Rockstars
10.A Lifetime On The Run
Stefan