RED ROSE – On The Cusp Of Change

Band: Red Rose
Album: On The Cusp Of Change
Spielzeit: 42:78 min
Plattenfirma: Scarlett Records
Veröffentlichung: 26.02.2013
Homepage: www.redrose.co.il

Dies ist bereits das zweite Album der RED ROSE-Musiker. Der Vorgänger wurde von einem anderen Label veröffentlicht. „On The Cusp Of Change“ ist ein wirklich multikulturelles Album, denn es wurde von einem Dänen produziert, von einem Brasilianer stammt die Artwork des Covers und die Band selbst? Es sind Israelis. Die Gründung war übrigens 2010. Die Musiker sind Leve Laiter (Gesang), Alnur Alien (Gitarre), Eli Reeve (Bass) und Deion Kristen (Keyboard). Da RED ROSE Schwierigkeiten hatten, einen Schlagzeuger zu finden, haben sie kurzerhand auf Studiomusiker zurückgegriffen, wie auch schon auf dem Vorgänger-Album. Dieses Mal sitzt Matan Shmuely hinter den Trommeln, den einige vielleicht schon von der Band Orphaned Land kennen.
Das Cover ist in der Tat ein interessantes: Ein menschlicher Kopf, dem man ins Gehirn schauen kann. Gehirn? Nein, dieses besteht  nämlich auf der einen Seite aus Blitzen und auf der anderen Seite aus einem Globus. Rundherum um den Kopf herrscht ein Chaos aus verschiedenen Landschaften, inklusive des Weltalls.

Das erste Stück, “Whan Roses Faded“ startet mit einer langen musikalischen Einlage. Ein sehr ruhiges und ausgeglichen melodiöses Stück. „Chasing Freedom“ klingt für meine Ohren stimmlich und musikalisch ansprechender. Auch ist der Beginn nicht ellenlang, sondern ein Stück, dass unterhält. Zwischendurch eine gute Schlagzeugeinlage gepaart mir Keyboard und Gesang. Wunderbare Gitarrenparts und rockiger Gesang bei „King Of The Local Crowd“ – aller guten Dinge sind drei! Bei dem Keyboardgeklimper meint man allerdings zwischendurch, man sei in der Hitparade gelandet. Klingt mit einem Gitarrenklang aus. Sehr schön. Mit viel Keyboard, das einsam und verlassen klingt, und einem sphärischen Chor von Stimmen tönt einem „Original Sin“ entgegen. Mein Eindruck, der folgt, ist, dass es etwas übertrieben powerful klingt, fast schon heroische Töne. Ein schönes Gitarrenstück wird zwischendrin gespielt. Nun wieder auch ein anschwellender Chor von Stimmen. Eine Ballade entwickelt sich bei „Alone In The Night“. Stimmlich erinnert mich Leve Laiter hier an Klaus Meine. Schönes Gitarrensolo im Song. Der Gesang ist fast schon mitreißend. Ein gutes Stück. Irische Klänge bei „Don’t Believe This Tales“. Allerdings nur zu Beginn und dann wird losgerockt, bis klarer Gesang ertönt. Der musikalische Schluss des Stücks gefällt mir gut und er ist ziemlich einprägsam. Der letzte Song ist dann auch wieder balladig und keyboardlastig. Klingt langsam und ruhig aus und das Schlagzeug simuliert noch ein paar Herzschläge.

Anspieltipps: “Chasing Freedom”, “Alone In The Night”, “Don’t Believe This Tales”

Fazit :  Nettes Scheibchen, hat ein paar Schwächen, aber welches Album hat die nicht?! Ohne Schwächen keine Höhepunkte.

WERTUNG:

Trackliste:

1.When Roses Faded 8:10
2.Chasing Freedom 4:18
3.King Of The Local Crowd 4:19
4.Original Sin 6:00
5.Alone In The Night 4:22
6.This Bitter World 5:42
7.Don’t Believe This Tales 4:23
8.Seize The Day 6:44

Sandra

BLYND – Punishment Unfolds

Band: Blynd
Album: Punishment Unfolds
Spielzeit: 43:13 min.
Plattenfirma: Pitch Black Records
Veröffentlichung: 20.11.2012
Homepage: www.blyndmetal.com

2003 hatten ein paar Jungs aus Nikosia scheinbar den Hals voll vom beschaulichen Urlaubsparadies auf Zypern und beschlossen BLYND zu gründen.
Nach zwei Demos und einem Album wurde die Band vom ebenfalls aus Zypern stammenden Label Pitch Black Records unter Vertrag genommen.
In der Folgezeit tourte die Truppe mit u.a. SEPULTURA, CHILDREN OF BODOM, ANATHEMA, ROTTING CHRIST und CRADLE OF FILTH durch die Weltgeschichte. Meines Erachtens keine schlechten Referenzen.

Jetzt schließlich erscheint das neue Album“Punishment Unfolds“ von BLYND.

Kommen wir zur Musik.
Nach einem knapp 2-minüten episch-bombastischen Intro, welches durchaus aus einem Fantasyfilm oder Rollenspiel stammen könnte, macht die Band mit dem darauf folgenden „Arrival of the Gods“ klar, wohin die Reise in den nächsten 40 Minuten geht.
Eröffnet von technischen Thrashriffs á la KREATOR gesellen sich, bei einsetzendem Gesang, schnell auch Einflüsse aus dem Melodic Death Metal dazu, sowie vereinzelt eingestreute Elemente aus dem Industrial in Form von Samples und Effekten.
Der Song ist eine Nackenkeule par excellence und nicht selten sieht man AMON AMARTH auf ihren Wikingerschiffen vorbei fahren.

Das Niveau eines solch starken Openers lässt sich natürlich nur sehr schwer auf das komplette Album transportieren. Stilistisch präsentiert uns die Band jedoch über die gesamte Laufzeit einen gelungenen Mix aus (technischem) Thrash, (melodischen) Death sowie Industrial und symphonischen Elementen, wie sie bereits im Intro benutzt werden.

Das ganze klingt erstaunlich frisch und unverbraucht und macht mächtig Laune. Handwerklich sind die Burschen richtig fit. Die Produktion ist gut, aber nicht perfekt. Hier und da fehlt ein wenig der Druck „untenrum“ und speziell die Bassdrum hätte etwas mehr Punch vertragen können. Die starken Songs revidieren diesen Aspekt allerdings.

Fazit: Fans der im Review genannten Bands können bedenkenlos zugreifen.

WERTUNG:

Trackliste:

1. Divine Gathering (2:16)
2. Arrival of the Gods (4:53)
3. As Punishment Unfolds (4:32)
4. Never for the Fallen (4:50)
5. The Chosen Few (4:36)
6. Convicted in the Devil’s Land (5:25)   
7. Sins to the Cross (4:47)
8. The Final Resistance (4:18)   
9. Divine Conspiracy (4:08)
10. Infinity Race (5:17)

Frank

VEGA – What The Hell

Band: Vega
Album: What The Hell
Plattenfirma: Universal Music
Veröffentlichung: 28.01.2013
Homepage: www.vegaofficial.com

Mit ihrem 2010er Debüt „Kiss Of Life“ hat die britische Hardrockband rund um die bekannten Songwriting Gebrüder Tom und James Martin (HOUSE OF LORDS, TED POLEY u.v.m.) einen beachtlichen Start hingelegt. Damals noch beim italienischen Hardrock Label Nr. 1 beheimatet verlassen die Martin Brüder mit Sänger Nick Workman und Drummer Daniel Chantrey die gewohnte Umgebung und haben sich bei Universal Music einen Major Deal gesichert. Typisch britisch war schon ihr Erstling nicht, aber auf der neuen Langrille „What The Hell“ schielen VEGA Richtung Skandinavien. Außerdem flechten die Jungs auf den 13 neuen Stücken den ein oder anderen modernen Touch ein.

Nach dem Intro „Carnival Of Lost Souls“ knallt die erste Single „White Knuckle Ride“ gleich richtig rein. Feinster Arena Rock tönt aus den Boxen. Nur einer von vielen noch folgenden Ohrwürmern. Ein Einstand nach Mass! Der Titeltrack ist nicht weniger geil, wenngleich er ziemlich modern daherkommt. „Not There For You“ ist ein von Piano unterstützter Midtempotrack. „Cry“ fährt eine ähnliche Schiene und mit „Raise Ya Game“ treten die Herren noch mal aufs Gaspedal. Erst „Fade Into The Flames“ nimmt das Tempo raus und lässt den Hörer etwas relaxen. Frisch gestärkt kann „You Can´t Run“ sofort seine ganze Pracht entfalten. Hochmelodisch – wie übrigens auch der ganze Rest dieses kurzweiligen Drehers – gehen VEGA auch hier zu Werke. Hier ist die ganze Routine der Songschreiber Tom und James Martin spürbar, auch wenn es um poppigere Nummern wie „Bless My Soul“ oder „She Walks Alone“ geht. Wer denkt, VEGA hätte sein Pulver verschossen, der sollte sich einfach mal „It´s Gonna Be Alright“ oder „Hand In The Air“ anhören. Selten, dass ein Album mit 14 Songs (incl. Intro) die Konzentration so lange hochhalten kann.

Natürlich perfekt produziert liefern die Briten VEGA mit „What The Hell“ ein Sahnestück des melodischen Hardrocks ab. Manchmal wirken die Songs etwas wie auf dem Reißbrett entworfen, Klasse haben sie aber allemal. Das hier ist feinste Hardrock-Kost die sich der geneigte Fan definitiv nicht entgehen lassen sollte.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Carnival Of Lost Souls (Intro)
2.White Knuckle Ride
3.What The Hell
4.Not There For You
5.Cry
6.Raise Ya Game
7.Fade Into The Flames
8.You Can´t Run
9.Bless My Soul
10.She Walks Alone
11.Turn It On
12.Saviour
13.It´s Gonna Be Alright
14.Hand In The Air

Stefan

WILDSIDE RIOT – No Second Take

Band: Wildside Riot
Album: No Second Take
Plattenfirma: Cargo Records
Veröffentlichung: 28.01.2013
Homepage: www.wildsideriot.com

Dieses Album wirft weite Schatten voraus. Denn WILDSIDE RIOT ist die neue Band von „The Godfather Of Glam“ – Mr. Rocky Shades, der mit WRATHCHILD UK Vorreiter sowohl in Sachen NWOBHM als auch Pionier des Glam und Sleazemetals der frühen 80ger Jahre. Desweiteren hat er folgende Musiker um sich geschaart: Joss Riot (guitar), Gaz Wilde (drums), Jimmy Gunn (guitar) und James Crofts (bass). Lange Zeit war es offensichtlich ruhig um den Briten obwohl er speziell in den letzten 10-12 Jahren immer wieder versucht hat, mit Tribute Bands oder einer Reinkarnation seiner Stammband Fuß zu fassen. Das sollte ihm jetzt mit WILDSIDE RIOT gelingen.

„No Second Take“ nennt sich der Longplayer, 13 Songs sind darauf zu finden. Das ist schon ganz ordentlich, allerdings birgt das auch die Gefahr, den ein oder anderen zweitklassigen Song vorzufinden. Aber mal der Reihe nach. Das auffällig gestaltete Cover, ganz in schwarz-gelb gehalten, signalisiert: hier wird scharf geschossen. Und zwar gleich von Anfang an, denn der Opener „All Hail The Wasted“ kommt nach kurzem Donnergrollen ordentlich in Fahrt. Augestattet mit einem Mords-Sound rockt sich das Quintett durch die ersten paar Minuten. Ein Einstand nach Maß! Der zweite Song „Wildside Riot“ beginnt mit dem Satz „What You´re Afraid Of? It´s Only Rock´n Roll“. Tja, da haben sie recht die Jungs. Ein weiteres Zitat „Where Have All The Good Times Gone – We Are Here To Bring You Some“ dürfte wohl für sich sprechen. Ganz nebenbei ist das Stück ein absoluter Hammer. Nach kurzen Double-Bass Salven wird „Broken Toys“ zum Refrain hin doch noch massenkompatibel und die tiefergelegten Gitarren bei „Fukk Em“ erinnern einerseits an die verhassten 90ger, auf der anderen Seite hat der Song aber gutes Potential, so dass wir das einfach mal unter den Tisch fallen lassen. Erst jetzt fällt mir so richtig auf, dass – auch bei „Candiis Gone Bad“ – die Gitarren tief fliegen, und zwar schon auf dem kompletten Album. Na klar, „No Second Take“ ist ja auch nicht 1985 erschienen sondern Anfang 2013. Bei „That´s What Sunday Mornings Are For“ nehmen die Jungs erstmals das Tempo raus, um dann einen fröhlichen Refrain zu trällern. Einfältigkeit kann man den Briten nicht attestieren – hier sind Könner am Werk. Auch das gefällige „Babe I Gotta Go“ ist eher poppig angehaucht. Bei „Angel On My Back“ zeigt man sich von der lässigen und funkigen Seite bevor „My Paradise“ fast schon schnulzig rüberkommt. „Glitter-Tramps“ ist dann so ein Song, auf den ich hätte verzichten können, nicht aber auf das Keyboard-lastige und herrlich altmodische „Wasted Lust“. Mit „My Woman“ und „There Is A Bullet For Each Of You“ (welche Freude haha) geht ein Album zu Ende, das ich mit Spannung erwartet hatte.

Abwechslung wird groß geschrieben auf „No Second Take“. Dafür sorgt das ausgefeilte Songwriting und die Kunst, verschiedene Gemütslagen perfekt in die Songs zu bringen und von den einen auf den anderen Moment damit zu punkten. Was mit den ersten Songs verdammt hart und rockig beginnt, wird zunehmend abwechslungsreicher und überrascht mit Nuancen, die wohl keiner erwartet hätte.  Und was meine Erwartungen angeht, die wurden erfüllt, denn WILDSIDE RIOT haben mit „No Second Take“ ein starkes Album im Gepäck – Gratulation!

WERTUNG:

Trackliste:

1.All Hail The Wasted
2.Wildside Riot
3.Broken Toys
4.Fukk Em
5.Candiis Gone Bad
6.That´s What Sunday Mornings Are For
7.Babe I Gotta Go
8.Angel On My Back
9.My Paradise
10.Glitter-Tramps
11.Wasted Lust
12.My Woman
13.There Is A Bullet For Each Of You

Stefan

KILLER BEE – From Hell And Back

Band: Killer Bee
Album: From Hell And Back
Plattenfirma: Z-Records
Veröffentlichung: 22.10.2012
Homepage: www.killerbee.se

Nachdem die Aktivitäten im Hause KILLER BEE 2011 wieder etwas mehr wurden, indem man die Best Of Scheibe „Almost There“ zusammengestellt hatte, gibt es jetzt ein neues Album von den Schweden. Zur aktuellen Besetzung gehören neben den Gründungsmitgliedern Brian „Bee“ Frank (vocals) und Anders „LA“ Rönnblom samt Morgan Evans (drums) der Gitarrist Jimmy DeLisi (JULLIET) und der Keyboarder Denny DeMarchi (ALIAS, CRANBERRIES). Unterschlupf fand man für das neue Album beim britischen Label Z-Records, das auch Künstler wie PAUL SABU, SHY oder VON GROOVE beherbergt. „From Hell And Back“ ist nach fast 15-jähriger Pause Studioalbum Nummer 4 und wurde von Jim Zolis gemixt. Außerdem konnte kein Geringerer als ExHELIX Gitarrst Brent Doerner als Gastmusiker gewonnen werden. Unter den Fittichen seiner Firma Red D Film And Editing entstanden auch die beiden Videoclips zu „Step Into My World“ und „All Night Long“.

Der neue Rundling startet mit Volldampf, denn der Titeltrack ist eine kraftvoll vor sich hinschnaubende Dampflok die alles umbügelt, was sich ihr in den Weg stellt. Dabei kommen die Melodien aber nicht zu kurz. Das Tempo etwas angepasst aber mit nicht weniger Power startet „Drive Me Crazy“ den zweiten Höreindruck. Hier rückt Keyboarder Denny DeMarchi etwas mehr in den Vordergrund, der die passenden Pianos beisteuert. „Step Into My World“ ist eine Ballade, wie aus dem Bilderbuch. Dabei geht es hier nicht um Herzschmerz sondern um eher ernste Themen wie Obdachlosigkeit, Gewalt, Hungersnot und alles, was in dieser Welt so falsch läuft. Das schleppende „All Night Long“ erinnert anfangs ein bisschen an alte KROKUS, abermals untermalt von DeMarchi´s Klängen (dieses Mal ist es die Hammondorgel), der Refrain ist allerdings etwas hymnischer. „Rock Another Day“ ist ein strammer Midtempo Rocker und auch das etwas flottere „Leave Me Alone“ gehört zu meinen Highlights. Und natürlich gibt es mit „Footprints In The Sand“ und „I Believe“ noch weitere Balladen.

In KILLER BEE lodert das Feuer wieder, so viel steht fest. Mit „From Hell And Back“ legen sie ein ordentliches Comeback hin, das Ihr mal antesten solltet. Der Schweden-Fünfer rockt weitab von platten und glattgebügelten Sounds mit Hochglanzproduktion. Der Sound ist druckvoll genug, um Eure Birne zum Schütteln zu bekommen, die Songs machen es ohnehin. Ich hoffe, dass dies hier nicht wieder ein Album wird, das nach vielen Jahren im Nachhinein als unterbewertet gilt aber nur in geringen Mengen verkauft wurde. Also nutzt Eure Chance und kauft es – jetzt!

WERTUNG:

Trackliste:

1.From Hell And Back
2.Drive Me Crazy
3.Step Into My World
4.Love It Or Leave It
5.All Night Long
6.Footprints In The Sand
7.Rock Another Day
8.Heat Of The Night
9.Leave Me Alone
10.On And On
11.I Believe

Stefan

PINK CREAM 69 – Ceremonial

Band: Pink Cream 69
Album: Ceremonial
Spielzeit: 50:54 min.
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 25.01.2013
Homepage: www.pinkcream69.com

Pressefritzen sind schon komische Leute. Sie meckern rum, wenn sich eine Band auf der Stelle bewegt, wenn es aber mal Ausreißer gibt, ist es auch nicht recht. Dazu später mehr…

6 lange Jahre mussten die Fans auf ein neues Album der Karlsruher Hardrocker PINK CREAM 69 warten. Zuvor markierten Alben wie „Thunderdome“ oder „In10sity“ echte Highlights in der Discographie von PC69. Dementsprechend hoch war und ist die Erwartungshaltung an das mittlerweile 11. Album seit 1989. Was mit Sänger Andi Deris (seit 1994 bei HELLOWEEN) mit Longplayern wie dem selbstbetitelten Debüt, „One Size Fits All“ oder „Games People Play“ hochkarätig begann, machte seine Zwischenstation mit der Verpflichtung von David Readman als neuen Frontmann und einer experimentellen Scheibe namens „Change“ im Gepäck ziemlich orientierungslos. Kein Wunder, denn 1995 war wohl nicht die beste Zeit, um ein klassisches Hardrock Album herauszubringen. Readman jedoch hat sich als Glücksgriff herausgestellt und die Lebenslinie wurde spätestens mit klasse Platten wie „Electrified“ 1998 oder „Sonic Dynamite“ 2000 wieder geradegerückt. Seitdem ist man auf dem richtigen Kurs und musiziert äußerst solide, auch wenn z.B. Alfred Koffler´s Musikerkrankheit Fokal Dystonia an der linken Hand, welche es ihm fast unmöglich machte, weiterhin Gitarre zu spielen, ein weiteres Problem darstellte. Seit 2003 ist Uwe Reitenauer als zweiter fester Gitarrist mit an Bord und neuerdings sitzt hinter der Schießbude nicht mehr Kosta Zafiriou sondern Chris Schmidt, der vorher Drum Techniker bei den Pinkies war.

Lange Rede – kurzer Sinn, PINK CREAM 69 sind zurück mit ihrem neuen Album „Ceremonial“, das ein Dutzend neuer Songs beinhaltet. Und mit „Land Of Confusion“ starten die Karlsruher standesgemäß. Doch was ist das? Der folgende Song „Wasted Years“ klingt so gar nicht nach PC69, eher nach JIMI JAMISON und Konsorten. Die Jungs werden doch nicht….? Neeee. Aber da – schon wieder: auch Titel Nummer 3 („Special“) hört sich eher nach der einer Komposition der Frontiers Haus- und Hoflieferanten James und Tom Martin an als nach PC69. „Find Your Soul“ tönt da schon eher nach einer Eigenkreation. Im weiteren Verlauf des Albums überkommen mich noch desöfteren diese Gedanken („The Tide“ oder „Superman“). Schlecht sind die Songs nicht, aber irgendwie passen sie nicht so recht in das übrige Repertoire, wobei ich generell sagen muss, dass diese Platte ziemlich weit davon entfernt ist, was man bisher aus dem Hause PC69 kannte, was nicht generell auf die Qualität der Stücke bezogen ist.

Ansonsten bleibt alles beim alten: der Sound ist gut und typisch für PC69 bzw. Dennis Ward. Überraschungen gibt es genug auf „Ceremonial“, aber für meinen Geschmack sind sie nicht immer positiv. Trotz alledem ist das neue Album weit davon entfernt, eine Enttäuschung oder gar schlecht zu sein, so frisch und frei von der Leber weg wie bei „Sonic Dynamite“ oder „Thunderdome“ rocken die Jungs hier aber nicht. Hier klingt alles ziemlich konstruiert – ein fader Beigeschmack bleibt also. Und was zum Geier macht dieses Pärchen auf dem Cover mit der Mistgabel und zu Fuß im Drive In Theatre?

Ich sag ja, Pressefritzen sind komisch – lasst Euch nicht zu sehr von meinen Ausführungen ablenken. Etwas Neues wagen die Herrschaften auf ihrem 11. Album definitiv – ob es ins Bild der Band passt, muss wohl jeder für sich entscheiden.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Land Of Confusion
2.Wasted Years
3.Special
4.Find Your Soul
5.The Tide
6.Big Machine
7.Let The Thunder Roll
8.Right From Wrong
9.Passage Of Time
10.I Came To Rock
11.King For One Day
12.Superman

Stefan

ENVINYA – Inner Silence

Band: Envinya
Album: Inner Silence
Spielzeit: 46:13 min
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 25.01.2013
Homepage: www.envinya.de

Heute präsentieren wir euch einen weiteren Kandidaten aus der Rubrik deutscher Nachwuchs Geheimtipp. Die Heavy Metaller ENVINYA die von der charismatischen Sängerin Natalie Pereira dos Santos angeführt werden, kommen mit ihrem Debütalbum „Inner Silence“ um die Ecke. Die Truppe gründete sich 2006 und konnte mit ihrer 2010 veröffentlichten EP „Beyond the Dark“ einiges an Staub in der Metalszene aufwirbeln. Manch ein Schreiberling sprach sogar von dem besten Demo des Jahres. Mit dieser EP war es der Band möglich einen Plattendeal mit dem renommierten deutschen Label Massacre Records zu ergattern.
Es läuft also alles rund im Hause ENVINYA, bis naja bis vor ein paar Wochen die Nachricht durch das World Wide Web geisterte, das Frontfrau Natalie die Band verlassen hätte, ein herber Schlag. Ich bin gespannt wie die Band weitermacht und Natalie ersetzt. Aber das ist Zukunftsmusik, konzentrieren wir uns auf das hier und jetzt.
Der Stil der Truppe kann mit traditionellen Heavy Metal gewürzt mit neueren Einflüssen grob umschrieben werden. So richtig lassen sich ENVINYA aber nicht in eine Schublade stecken.
Außer der Frontfrau Natalie, besteht die Band aktuell noch aus Thomas Knauer (Gitarre), Moni Strobl (Keyboard), Lorenz Henger (Bass), Enrico Jung (Schlagzeug) sowie Markus Herz (Gitarre).
Genug geschwätzt, werfen wir jetzt schnell mal einen Blick auf das vielversprechende Debütalbum und den Opener „Faceless“. Dieser startet mit einem kleinen instrumentalen Teil mit ordentlich Keyboardgeklimper bevor dann die brachialen Riffs der Gitarrenfraktion einsetzen. Das Keyboard bleibt uns auch die ganze Zeit ziemlich präsent erhalten, was aber auch präsent ist, ist die Stimme von Frontfrau Natalie, die so ziemlich alle Facetten der Sangeskunst drauf hat. Da der Chorus auch gut zündet, können wir hier von einem absolut gelungenen Opener sprechen.
Das „treibende“ Forlorn“ kennt man vermutlich schon als Videotrack aus dem Internet. Der extreme Gesang, mit Growls, von Natalie steht im krassen Gegensatz zum klasse Chorus, der mit zu dem Besten gehört was man hier auf der Platte hören wird. Klasse Track!
Der Titeltrack „Inner Silence“ kommt als Nächstes. Eine verschachtelte Angelegenheit, die uns viel bietet und unsere ganze Aufmerksamkeit verlangt. Zündet nicht unbedingt gleich beim ersten Mal, kommt aber immer mehr in Fahrt, umso mehr Durchläufe man der Nummer gönnt, das liegt vor allem wieder am klasse Chorus.
Das flotte „In my Hands“ schlägt dann gekonnt die Brücke zum Mittelteil, der uns auch mit dem verspielten „Swallow“ und dem kraftvollen „Satin and Silk“ sehr gut unterhalten kann. Bei beiden Songs sind die Keyboards immer ziemlich präsent, was dem ein oder anderen sauer aufstoßen könnte, ich finde es gut das dieses Instrument eigentlich ziemlich gleichberechtigt daher kommt.
Das bedächtige „Mirror Soul“ lässt sich ebenfalls super hören und macht den Weg direkt frei für den letzten Abschnitt einer, bis hier hin, sehr gelungenen Debüt Platte.
Und das bleibt auch im letzten Teil so, hat man doch mit „Too late“ und dem Abschlusstrack „Demoralized“ noch richtig starke Tracks in der Hinterhand, welche die Platte super abrunden und es zu einer sehr starken, kompakten Gesamtvorstellung machen.

Anspieltipps:

Das Album als Gesamtes lässt sich super hören, von daher kann ich keine Songs richtig hervorheben. Müsst ihr euch schon komplett zu Gemüte führen!

Fazit :

Ein hervorragendes Debütalbum präsentieren uns ENVINYA hier. Die Band hat das gehalten was ihre Debüt EP versprochen hat. Insgesamt kann man der Band eine unglaubliche Professionalität bescheinigen, was sich nicht nur auf dem Album sondern auch abseits der Veröffentlichung zeigt. Denn auch die Bandhomepage ist super aufgemacht und bietet dem Interessenten alles was das Herz begehrt!
Die mir hier vorliegenden Songs sind sehr abwechslungsreich gehalten und jeder steht für sich als kleines Meisterwerk.
Eine ganz klare Kaufempfehlung gibt es hier von meiner Seite, ich bin gespannt wie die Band nun weitermacht und bin mir sicher das sie sich beim nächsten Album noch weiter steigern wird!

WERTUNG:



Trackliste:

01. Faceless
02. Forlorn
03. Inner Silence
04. In my Hands
05. Swallow
06. Satin and Silk
07. Mirror Soul
08. Too late
09. Beyond the Dark
10. Demoralized


Julian

TAINTED NATION – F.E.A.R

Band: Tainted Nation
Album: F.E.A.R
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 25.01.2013

Viel wurde schon über die neue Rock Supergroup aus England/Schweden berichtet. Nun liegt mir mit F.E.A.R das Debütalbum rund um den EDEN’S CURSE Schlagwerker Pete Newdeck, der hier aber hinter dem Mirko! Steht. Dabei sind noch Ex FIREWIND Schlagzeuger Mark Cross,THE PODDLES Bassist Pontus Egberg sowie Gitarrist Ian Nash der bei LIONSHEART die Brötchen verdient.
Ich denke der Begriff Supergroup wird häufig überstrapaziert, aber hier passt er denke ich mal recht gut!
Der Stil der Truppe kann als Rock mit Metalanteilen des 20. Jahrhunderts bezeichnet werden. Und so sehen sich die Jungs auch selbst.
Ich war sehr überrascht den guten Pete hier hinter dem Mirko zu finden und war noch mehr überrascht als ich das gute Ergebnis dieser Umstellung hörte, genau so erging es auch Schlagzeugkollege Mark Cross, der somit kein Problem hatte bei der neuen Truppe einzusteigen.
Das Album wurde von Pete selbst produziert und Dennis Ward (PINK CREAM 69) zeichnete sich für den Mix verantwortlich. Na das sind ja alles perfekte Voraussetzungen, werfen wir jetzt also mal geschwind einen Blick auf den ersten Track „Dare you“, welcher auch schon als Songprobe vorab im Internet zu finden war. Sehr kraftvoll steigen die Jungs in die Nummer ein und der klasse Groove bleibt uns auch über die gesamte Spielzeit erhalten. Aber nicht nur der Groove ist hier stark, auch die Tempowechsel und der Chorus tun ihr übriges, damit die Nummer gut ins Ohr geht.
Geiler Opener!
Auch das anschließende „Loser“ geht gleich gut nach vorne und führt eigentlich den eingeschlagenen Weg des Openers gekonnt fort. Hier kann man also auch kein schlechtes Haar dran lassen, alles wirkt wie aus einem Guss.
Apropos aus einem Guss, auch die nächsten Tracks „You sill hang around“, „Nothing like you seem“, „Who’s watching you“ und „Your only friend“ treffen den Nerv der Zeit und fräsen sich mal mehr, mal weniger direkt in unsere Gehörgänge. Eine starke Vorstellung die die Jungs von TAINTED NATION hier abliefert, auch wenn vieles nach dem gleichen Strickmuster gemacht ist.
Extrem eingängig kommt auch „Hell is a lie“ um die Ecke, hier spielen die Jungs all ihre Stärken gekonnt aus und so wird der Song zu einem der stärksten Hits auf dem gesamten Album.
Hmm richtig schwache Momente konnte ich bislang auf dem Album nicht ausmachen und, ich nehm es mal vorweg, das bleibt auch so.
Denn auch im letzten Teil lässt man keine Spur nach, sondern präsentiert uns mit „Don’t forget where you came from“, „Never promised you anything“ oder „Haunted“ richtig starke Songs die ordentlich Schmackes haben und die gesamte Scheibe zu einem sehr gelungenen Rock Debüt machen.

Anspieltipps:

Der Opener „Dare you“, „Loser“, „Nothing like you seem“, „Hell is a lie“ und „Never promised you anything“ müssen hier auf jeden Fall genannt werden.

Fazit :

Hach ist das schön, mal wieder eine richtige Rock Platte in der Hand zu halten, die von vorne bis hinten gut nach vorne geht und ordentlich knallt! Das ist auch der größte Pluspunkt der Platte. Alle Songs wirken wie aus einem Guss und richtige Füller sucht man hier vergeblich. Ein weitere Pluspunkt ist der, überraschend, starke Gesang von Fronter Pete.
Das Einzige was man den Jungs von TAINTED NATION ankreiden muss ist, das viele Songs ähnlich aufgebaut sind und gleich klingen. Ein bisschen mehr Abwechslung hätte der Scheibe da gut getan.
Trotzdem haben wir es hier, wie gesagt, mit einem bärenstarken Rock Debütalbum zu tun, für das ich auf jeden Fall eine glasklare Kaufempfehlung aussprechen kann!

WERTUNG:



Trackliste:

01. Dare you
02. Loser
03. You still hang around
04. Nothing like you seem
05. Who’s watching you
06. Your only friend
07. Hell is a lie
08. Don’t forget where you came from
09. Never promised you anything (feat. Ted Poley)
10. Haunted
11. Don’t tell me
12. What are you waiting for


Julian

STEELRAISER – Regeneration

Band: Steelraiser
Album: Regeneration
Spielzeit: 43:08 min
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 25.01.2013

Aus dem schönen Italien kommen nicht nur unzähligen Symphonic Metalbands, nein auch die ein oder andere starke Power Metal Kapelle verirrt sich aus dem Stiefelland in das Metalland. So eine Band sind STEELRAISER die 2008 mit ihrem Debütalbum „Race of Steel“ ordentlich Staub aufgewirbelt haben in der Szene und die dann zu Recht das damalige Swordbrothers Festival eröffnet haben.
Nun erscheint, nach 3 jähriger Funkstille, das zweite Album „Regeneration“ auf dem die Truppe nochmal eine ordentliche Schippe drauflegen will und uns erneut ihre 80iger Riffs gepaart mit dem hohen Gesang von Fronter Alfonso Giordano um die Ohren hauen wollen.
Sollen sie ruhig, denn ein prägnanter Riff, eine höllisch tight groovende Rhythmusfraktion und simpel durch strukturiertes, aber dafür umso effektiveres Songwriting. Was braucht man mehr? Eben nicht viel, also widmen wir uns jetzt schnell mal dem neuen Diskus der Truppe der eine gekonnte Mischung aus traditionellen Heavy Metal gepaart mit Power Metaleinschüben darstellen soll.
Eröffnet wird die Scheibe durch den Opener „Cyberlazer“, der ohne viel Umschweife direkt zur Sache kommt. Als erstes fallen die satten Gitarrenriffs auf, bevor das zweite charakteristische auffällt, die Stimme von Alfonso! Der Junge hat wirklich ein außergewöhnliches Organ, da hat die Promobeschreibung nicht gelogen!
Ansonsten ist die Nummer eine typische Power Metalnummer, die mit einem knappen, eingängigen Chorus schön abgerundet wird. Als Appetizer perfekt.
Flott und treibend kommt auch die nächste Nummer „Finalizer“ aus den Boxen, hier spinnt man eigentlich den Faden vom Vorgänger gekonnt weiter und ist auf einem ähnlichen hohen Nivau wie zuvor.
Der Titeltack „Regeneration“ ist ein Midtempotrack, bei dem es ziemlich gediegen zugeht. Der perfekte Livestampfer würde ich sagen! Hier merkt man auch wieder, wie wichtig die Stimme vom Sänger sein kann. Fronter Alfonso schafft es hier spielend einen eher mittelmäßigen Track in einen gelungenen Titeltrack zu verwandeln, beim dem auch der Chorus gut reinläuft und glänzen kann.
In der Folge können uns das flotte „Magic Circle“, das ausdrucksstarke „Wings of the Abyss“ und das traditionelle „Metal Maniac“ gut bei der Stange halten.
Bei den letzten Songs geht es ein bisschen auf und ab bei der Songqualität, so das hier nur noch „The Excutioner“ so richtig überzeugen kann.

Anspieltipps:

Der Opener “Cyperlazer”, “Finalizer”, “Regeneration”, “Wings of the Abyss” und “The Excutioner” gehören hier sicherlich zu den stärksten Tracks.

Fazit :

Das neue Werk von STEELRAISER ist ein gelungenes Power Metalalbum geworden. Nicht mehr und auch nicht weniger! Die Jungs zocken sich gekonnt durch die Scheibe und haben mit Fronter Alfonso einen absoluten Könner hinterm Mikro. Es haben sich zwar auch ein, zwei etwas schwächere Nummern auf die Platte verirrt, aber in der Summe retten sich die Jungs noch in den guten Notenbereich.
Mir fehlt ein kleines bisschen das Profil der Band, irgendwie klingt mir das alles ein bisschen zu gewöhnlich und ohne große Besonderheiten, so wie halt viele Power Metalkapellen auch.
Wer darüber aber hinweg sehen kann, wird hier gut unterhalten und man sollte die Italiener von STEELRAISER mit ihrem neuen Album definitiv nicht vergessen, wenn man wieder im Plattenladen seines Vertrauens steht!

WERTUNG:



Trackliste:

01. Cyberlazer
02. Finalizer
03. Regeneration
04. Magic Circle
05. Wings of the Abyss
06. Metal Maniac
07. Love is Unfair
08. The Excutioner
09. Chains of Hate

Julian

HATEBREED – The Divinity of Purpose

Band: Hatebreed
Album: The Divinity of Purpose
Spielzeit: 34:00 min.
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 25.01.2013

Jamey Jasta, seines Zeichens Sänger der, aus New Haven, Conneticut stammenden HATEBREED, ist sicherlich einer der umtriebigsten und gefragtesten Musiker in der gesamten Hartwurstszene.

Nach diversen Veröffentlichungen über Roadrunner Records erscheint nun die neue Langrille „The Divinity of Purpose“ über Nuclear Blast Records. Obschon die Band in Teilen der Old-School-Hardcoreszene ein ähnliches Ansehen hat wie METALLICA in der Heavy-Metal-Gemeinde, wird kaum einem anderem Hardcore-Metal-Album so sehr entgegen gefiebert wie dem neuen Output von HATEBREED.

Ganze 3 Jahre hat es gedauert, bis die Jungs um Jasta den Nachfolger des, sehr erfolgreichen Albums „Hatebreed“ fertig hatten, was wohl auch an der Tatsache liegen dürfte, das Jasta mit seinem Nebenprojekt Kingdom of Sorrow, zu dem auch CROWBAR/DOWN Mastermind Kirk Windstein gehört, eine neue Platte aufgenommen hat und auf Tour war.

„The Divinity of Purpose“ entschädigt dann schon mit den ersten Takten für das lange warten. Der Opener „Put it to the Torch“ startet noch relativ verhalten mit einem Midtempobeat, bevor er explosionsartig in einen 2-minütigen Nackenbrecher mit brutalen Moshparts mutiert, die bekannten Breakdowns findet man hier erstaunlicherweise so gut wie gar nicht. 2 Minuten Attacke Galore. Großartig!!
Der Eröffnungssong ist dann auch Programm für die restlichen knapp 30 Minuten. Wohl kaum eine andere Band aus diesem Genre ist in der Lage Songs zu schreiben, die innerhalb von kürzester Zeit ins Ohr gehen. Die Mischung aus reinrassigen Hardcoreparts mit klassischen Thrash Metal-Riffs beherrscht wahrscheinlich keine andere Band in dieser Perfektion.
Genretypische Stilelemente wie Breakdowns, Gangshouts usw. gibt es natürlich auch auf „The Divinity of Purpose“ zuhauf, aber wer will es der Band verübeln. Es gibt einfach Bands von denen man keinerlei Experimente erwartet und zu diesen zählen neben AC/DC und MOTÖRHEAD nun mal auch HATEBREED. Und das ist auch gut so. Hatebreed machen genau das, was sie am besten können: schnörkellose maximal 4-minütige Hardcoremetal-Abrissbirnen mit hohem Wiedererkennungswert.

Die Produktion tut ihr übriges, um den 34 Minuten langen Hassbrocken in ein entsprechendes Gewand zu packen.

Anspieltipps: Der grandiose Opener „Put it to the Torch“, sowie der Midtempobanger „The Divinity of Purpose“

Fazit: HATEBREED sind HATEBREED und wer mit stark Thrash Metal-beeinflusstem Hardcore nichts anfangen kann, wird auch mit der neuen Scheibe kaum warm werden. Wer allerdings mal wissen möchte, wo 98% aller aktuellen Metalcore-Kasper-Kapellen abgucken, sollte sich diese Scheibe mal zu Gemüte führen. Openminded-Metalheads sowieso. An HATEBREED ist mehr Metal, als an manch alteingesessener Thrashband, ohne jetzt Namen zu nennen.

WERTUNG:



Trackliste:

01. Put It To The Torch
02. Honor Never Dies
03. Own Your World
04. The Language
05. Before The Fight Ends You
06. Indivisible
07. Dead Man Breathing
08. The Divinity Of Purpose
09. Nothing Scars Me
10. Bitter Truth
11. Time To Murder It

Frank