HARDLINE – Double Eclipse (Klassiker der Woche)

Band: Hardline
Album: Double Eclipse
Spielzeit: 57:01 min. (Japan-Pressung)
Veröffentlichungsjahr: 1992
Plattenfirma/Vertrieb: MCA
Stilrichtung: Melodic Rock

Der Erstling von HARDLINE ist für unsere neue Rubrik „Klassiker der Woche“ ein unbedingtes Muss, denn dieses Sahneteil ist der absolute Überflieger und für mich in den ewigen Top 10 ganz weit vorne angesiedelt und somit prädestiniert, um unsere neue Rubrik einzuweihen.

Die Band entstand aus den Überbleibseln von BRUNETTE, in der die Brüder Joey und Johnny Gioeli schon zuvor zusammen gespielt hatten. Der „Rest“ der Band bestand aus Neil Schon (JOURNEY, BAD ENGLISH) an der Sechssaitigen, Todd Jensen (auch von BAD ENGLISH kommend) am Bass und Dean Castronovo (ebenfalls Ex-JOURNEY) an den Drums. Eigentlich war es nur angedacht, dass Neil Schon das Album produzieren sollte, aber er fand soviel Gefallen daran, dass er kurzerhand in die Band einstieg und das Langeisen selbst einspielte.

Schon die Eingangshymne „Life´s A Bitch“ zeigt, aus welchem Holz dieses Mega-Werk geschnitzt ist. Schreiende Gitarren, unbändige Power und über alles erhabene Melodien prägen „Double Eclipse“ von Anfang bis Ende und jeder Song ist ein wahrer Knaller. Darauf folgen Hits wie „Dr. Love“, „Rhythm From A Red Car“, „Takin Me Down“, das nur auf der Japan-Version enthaltene „Love Leads The Way“ oder „Hot Cherie“, welches auch mal ab und zu bei MTV lief, aber die Zeit war dort schon abgelaufen für Bands wie HARDLINE und darum schaffte es das Video leider nicht in die Dauerrotation.

Das hätte HARDLINE sicher noch einige verkaufte Tonträger mehr bescheren können. Trotzdem war die Scheibe noch ein großer Erfolg, doch nach relativ kurzer Zeit mussten die Jungs erkennen, dass sich zu dieser Zeit für ihre Art von Musik keine Tür mehr öffnen ließ. Neil Schon verließ daraufhin die Band und das gab den Anstoß dazu, dass sich eine der hoffnungsvollsten Rockbands in Nichts auflöste.

Einige Jahre später nahm Frontmann Johnny Gioeli, der mittlerweile bei AXEL RUDI PELL in Lohn und Brot stand, die Fäden noch einmal in die Hand und veröffentlichte 2002 den lang ersehnten Nachfolger zu „Double Eclipse“. Das schlicht „II“ betitelte Album verkaufte sich bei den lechzenden Fans zwar relativ gut, konnte aber bei weitem nicht die Klasse des Debüts erreichen. 2003 gab es dann noch einen Live-Mitschnitt vom britischen Gods Festival  käuflich zu erwerben. Mit den beiden weiteren Alben „Leaving The End Open“ 2009 und „Danger Zone“ 2012 unternahm man noch ein paar Versuche, auch in musikalischer Hinsicht an die glorreichen Zeiten des Debüts anzuknüpfen, was bei „Danger Zone“ in kurzen Auszügen gelang. Aber „Double Eclipse“ ist ein Hammer vor dem Herrn und in seiner Kompaktheit wohl unerreichbar und somit nicht zu toppen.

Sollte ich einmal gefragt werden, welche CD ich mit auf eine einsame Insel nehmen möchte, könnte das eventuell „Double Eclipse“ von HARDLINE sein.

Stefan

 

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FAIR WARNING – The Box (Klassiker der Woche)

Band: Fair Warning
Album: The Box
Spielzeit: siehe unten
Stilrichtung: Hardrock, Melodic Rock
Plattenfirma: SPV Steamhammer
Veröffentlichung: 13.06.2014
Homepage: www.fair-warning.de

Das gabs noch nie: eine ganze Box als „Klassiker der Woche“. In Zukunft wollen wir Euch in dieser Rubrik nicht nur selbst ausgegrabene Scheiben präsentieren sondern auch aktuelle Re-Releases vorstellen.

Und da FAIR WARNING zu den besten deutschen Melodic Rock Bands gehören, möchten wir ihnen damit huldigen. Wenn auch die äußerst starken Alben wie das selbstbetitelte Debüt sowie „Rainmaker“ nicht in dieser Box enthalten sind (was sehr schade ist). Aber ab dem dritten Album „Go“ bis hin zum letzten Streich „Aura“ sind bis auf den aktuellen Longplayer „Sundancer“ (Rezi HIER) alle vier regulären Alben zwischen 1997 und 2006 vorhanden. Außerdem gibt es noch die 2000 erschienene Livescheibe „Live And More“, die als Bonus-CD noch ein Sammelsurium an Different Versions sowie 3 bis dato neuen Tracks enthielt.

So viel also zur trockenen Theorie. Zwar wurde an der Aufmachung etwas gespart, aber hier wird die Musik für sich sprechen. Alle fünf CD´s kommen in einer einfachen Papphülle und auch sonst gibt es keinerlei Extras wie Bonustracks. Schade…doch kommen wir erstmal zur Geschichte der Band:

FAIR WARNING entstanden aus der Asche von ZENO (mit Gitarrist und Namensgeber Zeno Roth), wo Ule W. Ritgen den Bass zupfte und den Überresten von V2, jener Band, in der Sänger Tommy Heart seine ersten professionellen Sporen verdiente. Zuvor war er ja bekanntermaßen zusammen mit Chris Lyne (SOUL DOCTOR, MOTHER ROAD) in einer Band namens HEARTLYNE (Rezi HIER). Das Line-Up wurde komplettiert von Helge Engelke (guitars), CC Behrens (drums) und Andy Malecek (guitars).

„The Box“ bietet einige Stunden tollsten Melodic Rock. Angefangen vom 1997er „Go!“, das die Band in Japan zu noch größeren Stars machte als die beiden vorangegangenen Meisterwerke. Kein Wunder, denn mit „Angels Of Heaven“, „Save Me“ oder „Follow Your Heart“ waren wohl mit die stärksten Songs ihrer Karriere vertreten. Und überhaupt konnte man in Sachen Sound ordentlich einen draufsetzen. War dieser auf dem Erstling noch etwas verwaschen und auf „Rainmaker“ ein bisschen drucklos, konnten die Hannoveraner dieses Mal eine Punktlandung verbuchen.

Nach einer weiteren umjubelten Tournee durch das Land der aufgehenden Sonne wurde „Live And More“ veröffentlicht. 1998 in Japan als reines Livealbum auf den Markt geworden, sah man auch in Europa, dass die Jungs um Ausnahmesänger Tommy Heart eine Veröffentlichung wert war. Hier packten die Labelverantwortlichen noch eine zweite CD mit drei neuen Songs sowie einigen „Different Versions“ dazu. Leider kam nicht ein einziger Song des Debüts zum Zuge – Nummern wie „Longing For Love“, „One Step Closer“ oder „Long Gone“ hätten es verdient gehabt. Der Grund dafür war, dass in Japan bereits schon zwei Live-Alben von FAIR WARNING erschienen sind. Und so bleibt „Live And More“ ein gut anzuhörendes Dokument, das allerdings nicht einmal die damals noch sehr übersichtliche Diskographie abdeckt.

Das 2000 veröffentlichte „Four“ glänzte abermals mit erstklassigen Songs wie „Heart On The Run“ oder „Time Will Tell“ und orientierte sich etwas mehr am Debüt.

Danach wurde es etwas ruhiger um die Band, erst 2006 erschien mit „Brother´s Keeper“ ein neuer Longplayer – und was für einer. Alleine „Generation Jedi“ war ein Hammer vor dem Herrn und zeigte den Mut der Band, auch neue, moderne Elemente in ihren Sound einzuflechten. Aber auch „Don´t Keep Me Waiting“ oder „Tell Me Lies“ hatten die Klasse, die man von FAIR WARNING gewohnt war und auch erwartete. Leider verlor man weiter hinten erstmals den Faden und packte nur mittelmäßiges Material auf die Platte.

Die letzte Silberscheibe in dieser Box ist das ursprünglich 2009 erschienene „Aura“. HIER könnt Ihr Euch ein etwas ausführlicheres Bild davon machen, wir haben das Album bereits zum VÖ besprochen.

Fassen wir doch einmal zusammen: wer die einzelnen Alben der Hannoveraner noch nicht im Schrank stehen hat, sollte dies schleunigst nachholen, zumal nicht nur die Musik herausragend ist, sondern es diese zugegebenermaßen sehr einfach gehaltene Box für einen unschlagbar günstigen Kurs von nicht mal 20 Euronen gibt. Und wer FAIR WARNING kennt, dem dürfte klar sein, dass es hier neben der Masse von fünf Alben auch die Klasse gibt, wie es sie wohl nur selten bei einer deutschen Band gegeben hat. Die Japaner haben das schon sehr schnell kapiert, in der Heimat lässt diese Erkenntnis leider immer noch auf sich warten. KAUFEN!

Trackliste:

„Go!“ (Spielzeit: 58:13 min.)

01. Angels of heaven
02. Save me
03. All on your own
04. I’ll be there
05. Man on the moon
06. Without you
07. Follow my heart
08. Rivers of love
09. Somewhere
10. Eyes of a stranger
11. Sailing home
12. The way you want it
13. The Love song

OHNE WERTUNG: „Live And More“ (Spielzeit: 100:37 min.)

01. Angels of heaven
02. I’ll be there
03. Man on the moon
04. Don’t give up
05. Desert song
06. We used to be friends
07. Follow my heart
08. Intro Bach for more/Come on
09. Keyboard Solo/Save me
10. Guitar Solo/ Burning heart
11. Get a little closer
12. Stars and the moon
13. Like a rock
14. Meant to be
15. Out of the night

„Four“ (Spielzeit: 59:07 min.)

01. Heart on the run
02. Through the fire
03. Break free
04. Forever
05. Tell me I‘ m wrong
06. Dream
07. I fight
08. Time will tell
09. Eyes of love
10. Find my way
11. Night falls
12. Wait
13. For the young

„Brother`s Keeper“ (Spielzeit: 70:49 min.)

01. Don’t keep me waiting
02. Generation Jedi
03. All of my love
04. Rainbow eyes
05. Push me on
06. Wasted time
07. The cry
08. The way
09. Once bitten, twice shy
10. Tell me lies
11. In the dark
12. All I wanna do

„Aura“ (Spielzeit: 48:18 min.)

01. Fighting for your love
02. Here comes the heartache
03. Hey girl
04. Don’t count on me
05. Falling
06. Walking on smiles
07. Walking on smiles
08. Someday
09. It takes more
10. As snow white found out
11. Station to station

Stefan

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SLEEZE BEEZ – Powertool (Klassiker der Woche)

Band: Sleeze Beez
Album: Powertool
Spielzeit: 43:48 min.
Veröffentlichungsjahr: 1992
Plattenfirma/Vertrieb: Atlantic Records/Warner
Stilrichtung: Hardrock, Sleaze

Denkt man an qualitativ hochwertigen Hardrock von unseren Nachbarn aus Holland, fällt spontan der Name VENGEANCE. Aber was war da noch? Recht viel mehr gab es nicht, oder doch? Ja klar, da gab es doch noch die SLEEZE BEEZ, die zu Hochzeiten des melodischen Hardrocks, also zwischen 1988 und 1991 (bzw. teilweise 1992) ja auch mit zwei Hochkarätern vertreten waren.

Das 1989 international erschienene „Screwed, Blued And Tattooed“ (das Album war ja eigentlich schon ´88 veröffentlicht worden) war ein Knaller vor dem Herrn. Jedoch möchte ich heute dem dritten Album der Band, also dem 1992er Nachfolger „Powertool“ huldigen. Nach langen Verzögerungen und endlosen Querelen zwischen Band und Plattenfirma erschien nach satten drei Jahren endlich das lang ersehnte Werk.

Und das poltert auch gleich richtig schön los, nach dem Intro „Appetizer“ folgt mit „Raise A Little Hell“ gleich einer der Hits dieser Langrille. Derer gibt es auf „Powertool“ aber noch mehr: „Watch That Video“ (mein Lieblingssong der Beez), „Bring Out The Rebel“ oder „Pray For A Mircacle“ bringen ordentlichen Schwung in die Bude und zeugen vom Gespür der Band für kraftvolle Songs mit wunderschönen Melodien.

Der Stil der Beez auf diesem Album könnte sehr gut als Mischung aus RATT und DEF LEPPARD umschrieben werden. Leider war damals für diese Art von Musik der Zug schon lange abgefahren, worauf sich die Wege von Band und Label trennten, da auch keinerlei Unterstützung seitens der Plattenfirma mehr kam.

So landete dieses tolle Scheibchen irgendwo im Nirvana (cooles Wortspiel, gelle?) und nicht da, wo es eigentlich hingehört, nämlich in die Hall Of Fame gleich neben die Vorgängerscheibe „Screwed, Blued & Tattooed“. Die anderen beiden Veröffentlichungen „Look Like Hell“ (Debüt) und „Insanity Beach“ kann man in dieser Hinsicht gerne vernachlässigen.

Stefan

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PAUL LAINE – Stick It In Your Ear (Klassiker der Woche)

Band: Paul Laine
Album: Stick It In Your Ears
Spielzeit: 65:11 min.
Veröffentlichungsjahr: 1990
Plattenfirma/Vertrieb: Long Island Records
Stilrichtung: Hardrock

Die Karriere des Kanadiers PAUL LAINE begann eigentlich damit, dass er im zarten Alter von 17 Jahren mit zwei Freunden eine Management-Firma gründete, um genug Geld zusammenzukratzen, eine CD aufnehmen zu können. Sein Demo gelangte über einige Ecken auch in die Hände des berühmten kanadischen Video-Jockeys Terry David Mulligan, woraufhin er einen Management-Deal mit Bruce Allen´s Talentschmiede (u.a. LOVERBOY, BRYAN ADAMS) ergatterte. Dieser schickte Paul kurzerhand ins Little Mountain Studio, wo er mit Starproduzent Bruce Fairbairn (BON JOVI, AEROSMITH, POISON u.v.a.) sein Debüt „Stick In Your Ears“ aufnahm.

Und das hat es faustdick hinter den Ohren. Mörderriffs paaren sich mit Hammermelodien, die sich sofort in den Schädel fräsen, dazu Paul´s einzigartige Stimme – das ist der Stoff, aus denen die Träume sind, wenn man auf melodischen, zutiefst amerikanischen Hardrock steht. Schließt die Augen, hört Euch dieses Meisterwerk an und Ihr seid mittendrin im sonnigen Kalifornien der 80er Jahre.

Megageniale Hits wie „We Are The Young“, „Dorianna“, „Is It Love“, „Break Down The Barricades“ oder „Heart Of America“, wie so oft in dieser Rubrik gilt: die ganze Scheibe strotzt nur so vor Hits. Schade nur, dass der große Erfolg ausblieb, PAUL LAINE hätte der nächste BON JOVI sein können. Auch die Hairspray-Ikonen von DANGER DANGER waren so von Paul´s Organ fasziniert, dass sie ihm 1993 anboten, in die Band einzusteigen. Natürlich hatte er es als Nachfolger von TED POLEY nicht gerade leicht, und von vielen Fans wurde er nicht ganz akzeptiert, aber trotzdem gab er auch dort eine gute Figur ab. Als Beispiel hält z.B. die CD „Cockroach“ ganz gut her, ein Projekt, bei dem beide Sänger, POLEY und LAINE, fast die identischen Songs einsangen, um allen Fans das zu geben, was SIE wollen. Nach insgesamt fünf Longplayer mit DANGER DANGER war die Konsequenz, dass man sich 2005 wieder von ihm trennte.

Zwischendurch veröffentlichte PAUL LAINE 1996 noch seinen zweiten Solostreich „Can´t Get Enough“, der auch gute Songs an Bord hatte, insgesamt aber etwas zu glattgebügelt und brav um die Ecke bog. „Stick It In Your Ears“ war einfach die Quintessenz aus allem, was den Charme dieser Zeit ausmachte.

Die hier vorliegende Wiederveröffentlichung von Long Island Records (R.I.P.) hat noch vier Bonustracks zu bieten, die sich gut in das Gefüge der CD einbringen.

Trackliste:

1.One Step Over The Line
2.We Are The Young
3.Dorianna
4.Is It Love
5.Heart Of America
6.Main Attraction
7.Doin´ Time
8.I´ll Be There
9.Break Down The Barricades
10.My Hometown
11.Only Your Heart
12.Keep On Running
13.After The Rain

Stefan

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WARRANT – Dog Eat Dog (Klassiker der Woche)

Band: Warrant
Album: Dog Eat Dog
Spielzeit: 47:00 min   
Plattenfirma: Columbia
Veröffentlichung: 25.08.1992
Homepage: www.warrantrocks.com

WARRANT – für viele DIE Verkörperung der typischen 80er Jahre Hair Metal Band. Mit ihren ersten beiden, mehrfach platin-ausgezeichneten Alben „Dirty Rotten Filthy Stinking Rich“ und „Cherry Pie“ avancierten sie in den Achtzigern zu Glam Metal Superstars und nebenbei noch – neben Winger – zu einer der meistgehassten Bands des Genres. Wie kann man es auch wagen mit Spaß in den Backen über „Kirschkuchen“ zu singen, wenn man doch auch über den kleinen Jeremy singen könnte, der wie Teen Spirit müffelt und sich im Geräuschgarten von Alice gerne in Ketten legen lässt?

Drauf geschissen, wer damals auf Warrant nicht klar kam war:
a) entweder eh kein Freund des Genres
b) ein zukünftiger Schrotkurti – Jünger …oder
c) true meddl as fuck.

Vom musikalischen Standpunkt aus waren WARRANT meiner Meinung nach eh schon immer besser als ihr Ruf. Es gab und gibt im Genre Bands die für Knallersongs wie „Uncle’s Tom Cabin“ oder „Mr. Rainmaker“ töten würden. Stichwort „Knallersongs“ – von eben jenen hat ihr 92er Output „Dog Eat Dog“ ebenfalls mehr als genug zu bieten.

Von der Gesamtstimmung her sehr viel düsterer als seine beiden Vorgänger – kein Wunder, es war 1992, Seattle was calling – geht man gleich beim ersten, für WARRANT – Verhältnisse sehr heavy gehaltenen „Machine Gun“ richtig schön in die Vollen und legt damit die komplette Marschrichtung für das Album fest.

Treibend-hymnische Heavy Rocker wie „Hole in my Wall“, „Bonfire“ oder „Quicksand“ schlagen in die gleiche Kerbe wie „Machine Gun“ . Mit „Andy Warhole was Right“ und „Bitter Pill“ haut man mal eben schnell quasi im Vorbeigehen die zwei besten Songs der Bandgeschichte raus und „Hollywood (So Far, So Good)“ und „All My Bridges Are Burning“ bedienen vor allem die Fans der ersten Stunde.

Ich weiss nicht wie oft ich dieses Album in den letzten 21 Jahren inzwischen schon gehört habe, aber ich weiss das diese Band verdammt nochmal 1000 mal besser als ihr Ruf ist/war.

Lineup:

Jani Lane : Vocals
Joey Allen : Gitarre
Eric Turner: Gitarre
Jerry Dixon : Bass
Stephen Sweet : Drums

Trackliste:

 1. Machine Gun
 2. The Hole In My Wall
 3. April 2031
 4. Andy Warhol Was Right
 5. Bonfire
 6. The Bitter Pill
 7. Hollywood (So Far, So Good)
 8. All My Bridges Are Burning
 9. Quicksand
 10. Let It Rain
 11. Inside Out
 12. Sad Theresa

Marco

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WHITE LION – Mane Attraction (Klassiker der Woche)

Band: White Lion
Album: Mane Attraction
Spielzeit: 63:00 min
Plattenfirma: Atlantic
Veröffentlichung: 02.04.1991
Homepage: miketramp.dk

Wenn man mich heutzutage fragt,  durch welche Alben ich zum Metal bzw.Hardrock gekommen bin, bekommt man von mir in der Regel drei Namen aufgetischt. Da wären einmal AC/DC’s „Razors Edge”, Bonfire’s „Fireworks” und eben „Mane Attraction” von WHITE LION.

Mein bester Kumpel, mit dem ich Ende der 80iger/Anfang der 90iger fast täglich Zockersessions auf dem Amiga 500 abhielt, bekam von seinem Bruder regelmässig aufgenommene Kassetten mit allerlei Mucke, die wir uns meistens simultan während des Amiga-Daddeln anhörten.

Vielleicht erinnern sich einige alte Amigazocker unter euch noch an das Metzeln-mit-Rittern-Spiel „Moonstone“ und ebenso auch noch an dessen geiles Intro. Eines Tages trafen also der erste Mane Attraction Song „Lights and Thunder“ und das atmosphärisch-geile Moonstone Intro aufeinander – und scheisse wie geil war das denn?

Das hat wirklich gepasst wie Arsch auf Eimer und man hätte tatsächlich denken können das der Song direkt nur für dieses Intro geschrieben wurde.. Und als dann direkt darauf noch DER White Lion Übersong „Broken Heart“ folgte, wars eh zu spät

Ich hab keine Ahnung wieviele unzählige Male ich „Mane Attraction“ seitdem gehört habe, ich weiss nur das die Anzahl locker im 3-Stelligen Bereich liegen dürfte und ich die Band und vor allem diese Scheibe immer noch so liebe wie am ersten Tag.

Reinhören! (Am besten gleich in die gesamte White Lion Discographie). Amen!

Anspieltipps: „Lights And Thunder“ „Broken Heart“,„Warsong”, „Blue Monday”

Lineup:

Mike Tramp : Vocals
Vito Bratta : Gitarre
James Lomenzo : Bass
Greg D’Angelo : Drums

Trackliste:

1. Lights And Thunder
2. Broken Heart
3. Leave Me Alone
4. Love Don’t Come Easy
5. You’re All I Need
6. It’s Over
7. Warsong
8. She’s Got Everything
9. Till Death Do Us Part
10. Out With the Boys
11. Blue Monday
12. Farewell To You

Marco

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CANDLEMASS – Nightfall (Klassiker der Woche)

Band: Candlemass
Album: Nightfall
Spielzeit: 46:30 min.
Veröffentlichungsjahr: 1987
Plattenfirma: Axis Records
Stilrichtung: Doom Metal
Homepage: www.candlemass.se

Geschafft! Kurz vor dem Festivalsommer 2002 hatte ich meinen Zivildienst beendet und
mir vom Abschiedsgeld eine Karte für die Hard Union 2002 gekauft, ein Kombi-Ticket
für Bang Your Head, With Full Force und Wacken Open Air. Mir bis dato unbekannte
Bands wurden wie üblich recherchiert und siehe da – eine Band namens CANDLEMASS
spielte auf allen drei Festivals.

Anscheinend war ich auf eine Bildungslücke meinerseits gestoßen – schließlich muss die Band ja eine gewisse Bedeutung haben wenn sie gleich auf allen drei Hochzeiten tanzt.

„Epischer Doom Metal“, „Kult“, „Meilenstein“, „Doomgötter“ – diese Begriffe tauchten auf, egal welche Quelle ich zu CANDLEMASS durchstöberte. So stand ich dann im Plattenladen, fragte nach der Band und bekam deren zweites Werk „Nightfall“ in die Hand gedrückt.

Das Intro „Gothic Stone“ beginnt düster und geheimnisvoll und bildet einen fließenden Übergang zu „The well of souls“ – hypnotische Gitarren und schwere Riffs wälzen sich durch die Gehörgänge, dazu der intensive und opernhafte Gesang von Messiah Marcolin der auf „Nightfall“ seinen Einstand in der Band gibt. Der treibende Rhythmus fesselt von der ersten Sekunde.

Es folgt mit „Codex Gigas“ ein weiteres instrumentales Stück als Überleitung zu „At the Gallows end“ in welchem wir einen Todeskandidaten an seinem letzten Sonnenaufgang begleiten, kurz bevor er am Galgen endet. Die Emotionen die Messiah durch seinen Gesang vermittelt, lassen mich sprachlos zurück – in meinen Augen einer der besten Doom Metal Songs überhaupt.
Die spielerische Leichtigkeit mit der die Band zwischen langsamen und schnelleren Passagen wechselt ist schlicht und ergreifend genial.

Den Einfluss von BLACK SABBATH auf den Sound von CANDLEMASS hört man besonders bei „Samarithan „, einem schleppenden und trotzdem erhabenen Stück, welches sich mit dem biblischen Gleichnis um Nächstenliebe und Mildtätigkeit beschäftigt. Songwriting, Gesang und handwerkliche Umsetzung der Musiker sind auch hier wieder perfekt. Ein Song, der unter die Haut geht.

„Marche Funebre“ von Frédéric Chopin bekommt ein doomiges Gewand und dient erneut als einleitendes Instrumentalstück für „Dark are the veils of death“, eine sehr groovige und flotte  Nummer.

Das melancholische „Mourner’s Lament“, der Groover „Bewitched“ mit seinem legendären „Doomdance“ Video und das abschließende Instrumental „Black Candles“ fügen sich nahtlos in das Gesamtbild der Platte.

Die vier instrumentalen Songs des Albums bilden gekonnt die Bindung zwischen den „echten“ Songs, welche „Nightfall“ zu einem Gesamtkunstwerk abrunden und stellen keine Lückenfüller dar, um die Spielzeit etwas nach oben zu treiben.

Hier passt einfach alles zusammen, Songwriting, Produktion, Lyrics, das geheimnisvolle und düstere Cover von Thomas Cole aus seiner Reihe „The Voyage of Life“ und natürlich die fantastische instrumentale und gesangliche Leistung der Musiker.

Fazit: Ring brother, ring for me! Ich ziehe die Höchstnote.

Lineup:

Messiah Marcolin (Vocals)
Lars „Lasse“ Johansson (Guitars)
Jan Lindh (Drums)
Leif Edling (Bass)
Mats „Mappe“ Björkman (Guitars)

Trackliste:

1. Gothic Stone 00:48 (Instrumental)
2. The Well of Souls 07:27
3. Codex Gigas 02:20 (Instrumental)
4. At the Gallows End 05:48
5. Samarithan 05:31
6. Marche Funebre 02:22 (Instrumental)
7. Dark Are the Veils of Death 07:08
8. Mourners Lament 06:10
9. Bewitched 06:38
10. Black Candles 02:18 (Instrumental)

Chris

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BB STEAL – On The Edge (Klassiker der Woche)

Band: BB Steal
Album: On The Edge
Spielzeit: 47:35 min.
Veröffentlichungsjahr: 1991
Plattenfirma/Vertrieb: Phonogram/Warner
Stilrichtung: Melodic Rock

Die Geschichte der australischen Rockband BB STEAL geht zurück bis an den Anfang der Achtziger Jahre, als ein paar Jungs aus der Nähe von Sydney sich zusammentaten und die Gruppe BOSS gründeten. Ihr Debüt „Step On It“ wurde von RCA veröffentlicht. Aufgrund diverser Querelen wegen des Bandnamens (unter anderem auch mit DEM Boss, BRUCE SPRINGSTEEN) entschieden sich die Jungs, die Combo in BB STEAL umzutaufen, was soviel heißt wie BEG BORROW STEAL.

Ausgerüstet mit neuer Identität wurde sofort wieder gerockt. Die erste Single „I Believe“ hatte leider nur moderaten Erfolg. DEF LEPPARD´s Phil Collen produzierte daraufhin ihre nächste Single „Heartbeat Away“. Ein Song, der neben neun weiteren auch auf dem Debüt „On The Edge“ zu finden war. BB STEAL sind eine Mischung aus BON JOVI und DEF LEPPARD, wobei der Anteil LEPPARD schon ziemlich hoch war (kein Wunder bei dem Co-Produzenten). Auch Sänger Craig Csongrady trägt seinen Teil dazu bei, denn sein Organ ist dem von Joe Elliot in weiten Teilen ziemlich ähnlich. Was aber ganz der Verdienst der Band ist und nicht von außen beeinflusst wurde, sind Knallersongs wie „Big Love“, „Suffer In Silence“ oder „Live It Up“.

Leider klingt der Rundling nicht wie aus einem Guss, was daran liegt, dass fünf der Songs von Rob Jacobs gemischt wurden und die restlichen fünf von Pete Woodroffe. Trotzdem ist „On The Edge“ ein echter Klassiker mit jeder Menge Hits, egal von wem sie gemischt wurden. Diese CD gehört zu 100 Prozent in jedes gute Hardrock-Sortiment. Geiles Teil!

Mit „Resurrection“ ist nach über 20 Jahren wieder ein neues Album am Start, was es damit auf sich hat, werden wir bei Gelegenheit einmal für Euch untersuchen.

Stefan

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PUSH – Shaken, Not Stirred (Klassiker der Woche)

 Band: Push
Album: Shaken, Not Stirred
Spielzeit: 46:04 min.
Veröffentlichungsjahr: 1998
Plattenfirma/Vertrieb: Z Records
Stilrichtung: Hardrock

Heute haben wir schon wieder einen Vertreter der jüngeren Generation in unserer Rubrik „Klassiker der Woche“. Natürlich ist das Ermessenssache, ein Album schon nach 15 Jahren als Klassiker zu bezeichnen aber mit diesem superben Rundling möchten wir einfach mal zeigen, dass in den 90ern nicht alles Mist war, was sich da so auf dem Markt getummelt hat. Klassischer Hardrock bzw. Heavy Metal war ja praktisch tot, aber die ein oder andere Platte gab es doch, die es auch heute noch wert ist, entdeckt zu werden.

PUSH leben in erster Linie von Martie Peters´ charismatischer Stimme, die sich am Besten mit der von Mike Tramp (WHITE LION) vergleichen lässt. Rauchig, melancholisch und trotzdem äußerst kraftvoll, so dass jede Ballade zum Herzzerreißen schön und jeder Rocker absolut kickin rüberkommt.

Die Songs auf „Shaken, Not Stirred“ sind zwar ziemlich einfach gestrickt, aber wen stört das schon auf einer straighten Rock´n Roll-Scheibe? Songs wie „Never Again“, „Ship Comes In“ oder „“Heart Attack“ sind jedenfalls bis heute ein absolutes Highlight und der Grund, warum dieses Album hier seinen Platz findet. Auch die Balladen „Those Were The Days“, „Need You Here“ und „Alone“ sind absolute Spitzenklasse und stehen dem „Weißen Löwen“ in nichts nach.

Leider war das Artwork und die Aufmachung des Booklets sehr lieblos und einfach, aber das ist ja fast schon normal im Hause Z Records. „Shaken, Not Stirred“ war bereits der zweite Release des Vierers, die nach dem Erstling „Maximum Entertainment“ (1996) noch die fast genauso geile Scheibe „On The Run“ (2000) nachgeschoben haben. Danach trennten sich die Wege der Dänen und die vierte CD „4 The Love Of The Game“ (2002) stellte Frontmann Martie Peters dann in Eigenregie in die Regale. Leider waren darauf aber höchstens 3 gute Songs vertreten und somit hat sich die Sache dann in Wohlgefallen aufgelöst. Martie Peters gründete ein paar Jahre später seine MPG (Martie Peters Group) und hat bis dato 2 Alben veröffentlicht, wobei das erste sehr an die glorreichen Zeiten von PUSH erinnert hat.

Stefan

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BRITNY FOX – Boys In Heat (Klassiker der Woche)

Band: Britny Fox
Album: Boys In Heat
Spielzeit: 51:19 min.
Veröffentlichungsjahr: 1989
Plattenfirma/Vertrieb: Columbia/CBS
Stilrichtung: Hardrock/Sleaze

So schwer ist mir die Auswahl eines Albums für diese Rubrik noch nie gefallen. War BLACK´N BLUE schon eine schwere Geburt, schwankte ich bei BRINTY FOX wochenlang zwischen dem Debüt und dem zweiten Album „Boys In Heat“. Nun hat es tatsächlich die 1989 erschienene Langrille „Boys In Heat“ geschafft, nicht zuletzt wegen ihres Überhits „Stevie“ und der Tatsache, dass diese Nummer früher zum Standard unserer Rockdisco gehörte. Aber mal der Reihe nach, denn zuerst wollen wir ein wenig auf die Anfangstage dieser Band aus Philadelphia eingehen.

Im Sommer 1985 fiel der Startschuß für die Jungs, indem Sänger Dean Davidson Mitglieder für eine neue Band sucht und dabei auf die ehemaligen CINDERELLA-Mucker Michael Kelly Smith (g.) und Tony Destra (d.) trifft und zusammen mit Bassist Billy Childs die Runde komplett macht. Nach einem vielversprechenden Demo „In America“ krallt sich CBS Ableger Columbia die Combo und bringt 1988 die selbstbetitelte Premiere auf den Markt. Leider nicht mehr mit Tony Destra an den Drums, denn dieser hatte im Februar 1987 einen tödlichen Autounfall. Für ihn wurde Johnny Dee von WAYSTED verpflichtet.

Nach Heavy Rotation von „Girlschool“ und „Long Way To Love“ auf MTV verkaufte sich die Platte ca. eine Million Mal und war damit auch die kommerziell erfolgreichste von BRITNY FOX. Dass der im Jahr darauf folgende zweite Streich „Boys In Heat“ mit ungefähr der Hälfte verkaufter Einheiten zumindest in der Rubrik Absatzzahlen eine herbe Enttäuschung war, täuscht aber nicht darüber hinweg, dass der Sound der Jungs sichtlich gereifter und ausgefeilter aus den Boxen quoll und in Sachen Qualität durchaus gegen den Erstling anstinken kann. Allen voran natürlich das göttliche „Stevie“, aber auch der flotte Opener „In Motion“, das supermelodiöse „Long Way From Home“, das straighte „Standing In The Shadows“ oder die sehr gelungene NAZARETH Adaption „Hair Of The Dog“ zeichnen das Bild eines aufsteigendes Sterns.

Auch die Produktion von Neil Kernon ist allererste Sahne und up to date. Anschließend geht es mit ALICE COOPER und GREAT WHITE auf große Europatour, aber es kommt, wie es kommen muss. Nach einem Bandmeeting gibt es eine handgreifliche Auseinandersetzung zwischen Shouter Dean Davidson und Gitarrist Michael Kelly Smith, die darin gipfelt, dass Davidson seine 7 Sachen zusammenkramt und die Band verlässt. Neuer Sänger wird Tommy Paris, mit dem noch die echt gute Platte „Bite Down Hard“ eingezimmert wird, aber danach verstreuen sich die Bandmitglieder in sämtliche Winde.

Damit hätte das Kapitel BRITNY FOX auch besser geschlossen werden sollen, denn alles, was danach kam, war nur noch irgendein aufgewärmtes Gebräu, das mit dem Spirit der Zeit zwischen 1987 und 1991 rein gar nichts mehr zu tun hatte. „Boys In Heat“ ist neben dem Debüt eine der geilsten Platten dieser Ära und spricht für eine Band, die alles hatte, um so groß wie MÖTLEY CRÜE oder POISON zu werden.

Stefan

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