ROZARIO – To The Gods We Swear

Trackliste:

01. Northern Battle Cry
02. To The Gods We Swear
03. Heavy Metal Rider
04. Nightmare In Flames
05. Born Again
06. Silent Lies
07. Headed For Hell
08. United We Stand
09. Caged
10. Rage
11. Heavens Falling Down
12. Burning Up

Spielzeit: 48:41 min – Genre: Heavy Metal – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 20.10.2023 – Page: www.facebook.com/rozarioband

 

Heute in der Rubrik „Leute, die man dringend auf ihr dummes Verhalten hinweisen muss“: diejenigen, die eine Ausführung beginnen mit „Aber Corona hatte ja auch sein Gutes“. Nein, halt’s Maul.
Dies gesagt: Man kann dieses Verhalten verzeihen, wenn das Gute ist, dass ROZARIO, die sich in der Zeit gegründet hatten, aufgrund der Beschränkungen wesentlich Zeit darein investieren konnten, das Songwriting für ihr Debutalbum „To The Gods We Swear“ und ihren Stil zu perfektionieren. Das Quintett kommt aus Norwegen, und wurde von Sänger David Rosario ins Leben gerufen, der mit seiner Entscheidung, als Sänger diese Art von Musik zu machen, wohl die beste seines Lebens getroffen hat. Vocals: Bombe.
Auch die Produktion kann sich sehen lassen, eine der etwas überholten, aber sehr knallenden, mit einer Snare, die erst explodiert und dann eine halbe Minute nachhallt, und Gitarrensounds, die man so in der Art beispielsweise von RUNNING WILD kennt. Musikalisch mag sich dem ein oder anderen schon angesichts der Tracknamen eine Idee davon eröffnen, was da wohl kommt. Aber tatsächlich: So true wird’s gar nicht. ROZARIO pendeln zwischen 80er und 90er Hard Rock und Heavy Metal hin- und her, mit großen Melodien aber ohne Kitsch.
Den kann man nämlich auch in diesen Genres vermeiden, wenn man… genau, ordentlich Zeit ins Songwriting investiert. Was ja bekanntlich geschehen ist, obwohl man das bei grober Beschreibung der Songs gar nicht annehmen würde. Alle Tracks sind irgendwo zwischen langsamerem und schnellerem Midtempo angesiedelt, fixer wird es eigentlich nur gegen Ende, wenn sich 90% der Songs intensivieren, fetter und schneller werden.
Dazu gibt es im Großteil aller Songs hervorragend aufeinander eingestimmte Vocal- und Gitarrenmelodien, ausreichend Platz zur kreativen Entfaltung für jeden Musiker, ein paar dezente Keys und angemessen Backing Vocals, und das wär’s eigentlich.
Die Melodien, die Arrangements und die Hingabe bei der Instrumentenbedienung sind das, was „To The Gods We Swear“ in die Höhen hebt, in denen es nun thront. Von vorne bis hinten ist das Ding geeignet, auf jeder Metal-Party zu laufen, weil einfach alles darauf stimmt. Selbst die beiden schwächsten Tracks („Headed For Hell“ und „United We Stand“) sind immer noch echt starke Tracks, und der Rest ist einfach nur komplettes angepowertes, melodisches Heavy-Metal-Wohlbehagen, mit einem Gespür für Melodien abseits des Standards, bei denen in jedem Wohnzimmer spontan riesige Boxentürme aus dem Boden wachsen.

Fazit:
Ich hatte erst kürzlich den Blindkauf-Tipp DERDIAN für Symphonic-Power-Metal-Fans. Heute kommt mit ROZARIO der für fetten Oldschool Stadion Heavy Metal. So rund, unzeitgemäß geil und überzeugend, wie nur möglich, und gefühlt eher ein Album, das vor drei, vier Jahrzehnten an der Spitze der Charts stand, als im Jahr 2023 als Debüt rauszukommen.

Anspieltipps:
„To The Gods We Swear“, „Silent Lies“, „Caged“ und „Nightmare In Flames“

Jannis

BOYSVOICE – Boysvoice (Klassiker der Woche)

Band: Boysvoice
Album: Boysvoice
Spielzeit: 56:32 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Yesterrock
Veröffentlichung: 10.01.2014
Homepage: www.yesterrock.com

Was waren das noch für Zeiten, in denen auf MTV noch Musikvideos liefen und die Darsteller in den Filmchen lange Haare hatten und wild mit Gitarren und anderen Dingen rumgeposed haben. „Headbanger´s Ball“ war die regelmäßige Bezugsquelle für die heißesten Newcomer und Neuigkeiten etablierter Kapellen und das Interneet war noch in weiter Ferne. Auch Bayern, speziell natürlich München samt Umland hatte eine bemerkenswerte Hardrock-Szene und nicht nur BONFIRE aus Ingolstadt feierten Erfolge. OK, zugegebenermaßen waren sie mit die bekanntesten Vertreter aus dem schönen Bayernland. Im Untergrund schlummerten allerdings unzählige Bands, die nur darauf gewartet haben, bekannt zu werden, in vielen Fällen war das Potential enorm, was viele illegale Compilations Anfang bis Mitte der 90er beweisen.

Der Münchner Vierer BOYSVOICE war so ein Beispiel. Vokalist und Gitarrist Mani Gruber, Gitarrist Peter Diezel, Bassist Jochen Mayer und Schlagzeuger Alex Hötzinger kombinierten auf ihrem selbstbetitelten Debüt melodischen Hardrock der Marke BONFIRE bzw. Den SCORPIONS und Kollegen wie TRANSIT mit ihrem eigenen Humor, der für einige außergewöhnlichen Sequenzen auf „BoysVoice“ sorgt. Der Sound aus dem „eigenen“ Sky Studio war einzigartig. Fette Drums, schreiende Gitarren und dicke Chöre waren angesagt. Mani Gruber hatte bereits 1986 den eigenen Proberaum kurzerhand zum Aufnahmestudio umfunktioniert, das Sky Studio existiert noch heute und in dieser langen Zeit haben sich viele Lokalgrößen (und nicht nur die) die Klinke in die Hand gegeben. 1989 stieg sein langjähriger Freund Bobby Altvater (AFFAIR) mit ein, der heute alleiniger Betreiber des Studios ist.

Doch zurück zum 1990 erschienenen Debüt von BOYSVOICE, das jetzt endlich via Yesterrock zu neuen Ehren kommt… und natürlich MTV: das Quartett hatte mit „Love Stealer“ und „City Of Your Dreams“ zwei Clips beim Musiksender laufen und erreichte so einen relativ großen Bekanntheitsgrad – der Durchbruch war den Jungs allerdings nie vergönnt. Dabei hatten sie mit der Adaption von IAN LLOYD einen waschechten Hit an Bord. Aber auch die eigenen Kompositionen wie der geile Opener „Different Noises“ oder das schleppende „Munich Nightlife“ hatten genau die Kragenweite, um heute als Klassiker gefeiert zu werden. Aber auch das ziemlich am Schluß zu findende „Rock You“, das gefällige „Take It Or Leave It“ sowie das schon erwähnte „City Of Your Dreams“ machen aus dieser Scheibe einen Leckerbissen für alle Hardrockfans.

Humor beweisen die Jungs bei diversen kleinen Einspielungen bzw. dem Anfang von „Bad Boys“, welches schlicht als HipHop Song beginnt um dann in gewohnter BOYSVOICE Manier gehörig zu rocken. Aber auch etwas ruhigere Nummern wie „Cold Summer Nights“ stechen heraus. Zum Abschluß gibt es mit „Happy Birthday“ endlich einen adäquaten Song für alle Hardrocker, um ihren Ehrentag gebührend zu feiern und mit „Herzerl“ ein kurzes „volkstümliches“ Intermezzo. BONFIRE inszenierten 1991 auf ihrem Album „Knock Out“ ähnlich humorvolles mit ihrem „Tonmeister“.

Der Erstling der Münchner ist ein wahrer Klassiker, der seinerzeit einige Wellen schlagen konnte, aber für den Durchbruch reichte es leider nicht. Auch das 1993 veröffentlichte Album „Dirty Talks“ konnte daran nichts mehr ändern, obgleich es ähnlich stark ausfiel. Nach langer Abstinenz fand man sich 2005 für ein drittes Album („Serenity“) noch einmal zusammen. „BoysVoice“ strahlt auch heute noch hell aus der leider viel zu kurzen Discographie heraus und mit dem Remastering von Produzent und Gitarrist Mani Gruber kommt die Scheibe noch druckvoller aus den Boxen. Ein Muss für Freunde deutschen Hardrocks.

Trackliste:

01.    Different Noises
02.    Love Stealer
03.    Munich Nightlife
04.    BoysVoice
05.    Bad Boys
06.    Searching For You
07.    Take It Or Leave It
08.    City Of Your Dreams
09.    Chain Reaction
10.    Cold Summer Nights
11.    I Love Your Sex
12.    Herzerl
13.    Rock You
14.    Happy Birthday

Stefan

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http://rock-garage-magazine.blogspot.de/p/klassiker-der-woche_22.html

SWEDISH EROTICA – Swedish Erotica (Klassiker der Woche)

Band: Swedish Erotica
Album: Swedish Erotica
Spielzeit: 50:36 min.
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: Virgin Scandinavia
Veröffentlichung: 1989
Eigentlich war zuerst nur die Rede von schwedischer Schönheit, dass daraus Erotik werden sollte, war 1986 in den Anfangstagen noch nicht ganz klar. Auch das Besetzungskarussell drehte sich viele Male, bis die richtige Besetzung zusammengetrommelt war, die endlich ins Studio gehen konnte um ihr Debüt aufzunehmen. Das erste nennenswerte Line-Up – noch unter dem Namen SWEDISH BEAUTY – war Magnus „Axx“ Axelson (guitars), Ken „Ulf“ Sandin (bass), Magnus Nybratt (drums), Dan Stromberg (guitars) und Dag Ingebrigtsen (vocals) von TNT. Allerdings ersetzte schon bald ein gewisser Anders Allhage alias Andy La Rocque (KING DIAMOND) Stromberg und für Nybratt kam TREAT Drummer Jamie Borger in die Band. Nach der Namensänderung in SWEDISH EROTICA war allerdings nur noch Magnus Axx mit von der Partie. Zusammen mit Morgan Jensen a.ka. Morgan Le Fay (guitars), Johnny D´Fox (bass) und Bjarne Johansson alias BC Strike (drums) machte man sich auf die Suche nach einem geeigneten Sänger, den man in Goran Edman fand. Dieses Techtel Mechtel allerdings war auch nur von kurzer Dauer. Mit Tony Niva wurde ein neuer Mann am Mikro gefunden und jetzt war die richtige Mischung gefunden (oder etwa doch nicht?) und man konnte sich getrost ins Studio begeben.
Dort hatte man sich mit dem norwegischen Produzenten Ole Evenrude verstärkt, der auch gleich zwei Hits beisteuerte. Und da es mit Tony Niva nicht so ganz klappte, sang Evenrude ein paar Songs gleich selbst ein während Mats Levén für die Backing Vocals zuständig war. Dieser wurde dann vom Produzenten höchstselbst vorgeschlagen und endlich konnten die Schweden Nägel mit Köpfen machen. Das hieß nicht nur, formidable Hits vorzuweisen, sondern auch die dazugehörigen Videos zu drehen. Diese gab es dann auch zu den Songs „Rock´n Roll City“ und „We´re Wild, Young And Free“ – pikanterweise genau den beiden Stücken aus der Feder von Evenrude. Das sollte dem Erfolg aber keinen Abbruch machen, was allerdings trotz der Rotation der beiden Hits nicht klappte, war die Distribution des Albums. Denn ihre Plattenfirma Electra war pleite und so lagen die fertigen Kopien von „Swedish Erotica“ irgendwo in großen Lagern herum anstatt in den Läden zu stehen. Zum Glück fand man in Virgin Scandinavia einen geeigneten Partner und so konnte die wilde Fahrt weitergehen. 
Neben den beiden erwähnten Hits hatte das restliche Material kaum eine Chance. Zu stark prägten die Songs das Erscheinungsbild von SWEDISH EROTICA. Landauf landab wurden diese beiden Songs gespielt, da hatten es durchaus tolle Nummern wie „Love On The Line“, „Downtown“ oder die schöne Ballade „Hollywood Dreams“ schwer. Mit „Break The Walls“ war ein weiterer Klassesong an Bord, der allerdings in der Version mit Tony Niva am Mikro beibehalten wurde. Das war sicher auch der Grund, warum er so am Ende der Platte versteckt wurde – echt schade drum.
Sicher ist „Swedish Erotica“ nicht eines jener Alben, die durchgehend von höchster Güte sind. Aber schon alleine wegen der erwähnten Stücke – und damit meine ich nicht nur die Überflieger „Rock´n Roll City“ und „We´re Wild, Young And Free“ – ist es die Scheibe durchaus mal wert, wieder mal aufgelegt zu werden. 
Leider war die Erfolgsgeschichte hier auch schon wieder zu Ende. Nach einer mäßig erfolgreichen Tournee kehrte man 1990 zurück ins Studio um am Nachfolger zu feilen, der allerdings erst 1995 erschien, einer denkbar ungünstigen Zeit für melodischen Hardrock. Dementsprechend fiel „Blindman´s Justice“ auch um Einiges moderner aus. Erst mit dem Release einer Democollection (“Too Daze Gone”) im Jahre 2005 konnte wieder formidables Liedgut vorgelegt warden, das allerdings ebenfalls nicht an dieses Debüt heranreichen konnte. So bleibt wie so oft der Erstling einer Band unerreicht aber denkwürdig gut!
Trackliste:
01. Rock´n Roll City
02. Love On The Line
03. We´re Wild, Young And Free
04. Hollywood Dreams
05. Love Hunger
06. Love Or Leave Me
07. Downtown
08. She Drives Me Crazy
09. Loaded Gun
10. Rip It Off
11. Break The Walls
12. Hollywood Dreams (Acoustic Version)
Stefan
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THE SCREAM – Let It Scream (Klassiker der Woche)

Band: The Scream
Album: Let It Scream
Spielzeit: 50:54 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Hollywood Records
Veröffentlichung: 1991
Homepage: www.johncorabimusic.com

Momentan ist John Corabi wieder im Gespräch. Sein Beitrag zum aktuellen Album von THE DEAD DAISIES (Rezi HIER) hat für einen Schub beim Bekanntheitsgrad des schon immer unterbewerteten Vokalisten gesorgt. Dabei hatte Corabi in der Vergangenheit schon einige Möglichkeiten, so richtig groß raus zu kommen. So ersetzte er 1992 den geschassten Vince Neil bei MÖTLEY CRÜE und nahm mit ihnen das selbstbetitelte Album auf, das 1994 erschien. Auch hier wurde die Leistung völlig falsch bewertet. Zwar legten die Skandalrocker ein betont modernes Werk vor, das Songwriting indes war so ausgefeilt und interessant wie nie zuvor. Das alles interessierte die Fans überhaupt nicht. Nicht nur, dass Mitte der Neunziger mit Rockmusik nicht sonderlich viel zu reißen war, Frontsirene Neil war nun mal Gründungsmitglied und Gallionsfigur der CRÜE. Anyway, nach nur diesem einen Album setzte man Corabi wieder vor die Tür und bandelte erneut mit dem blonden Showman Vince Neil an. Es lief also alles andere als gut für John Corabi. Für seinen Einstieg bei MÖTLEY CRÜE hatte er seine eigene Band THE SCREAM verlassen. Mit ihnen hat er ebenfalls nur eine Platte aufgenommen. „Let It Scream“ nennt sich das gute Stück. Das war 1991, also kurz vor seinem Weggang.

Gegründet wurden THE SCREAM 1989 unter dem Namen SAINTS OR SINNERS. John Corabi, der von ANGORA kam machte dabei gemeinsame Sache mit Ex-RACER-X Gitarrist Bruce Bouillet, Bassist Juan Alderete und Schlagzeuger Scott Travis, der schon nach kurzer Zeit zu JUDAS PRIEST wechselte. Nachfolger wurde Walt Woodward III. Für „Let It Scream“ verpflichtete man Produzent Eddie Kramer, der vorher schon für PRETTY MAIDS, ANTHRAX, FASTWAY oder KISS gearbeitet hatte. Die zwölf Songs boten eine wunderbare Mischung aus Hardrock, Blues und Country.

Als Single wurde das extrem melodiöse „I Believe In Me“ ausgekoppelt. Kein schlechter Schachzug, denn der Song ist wohl am kommerziellsten von allen. Aber auch das prägnante „Man On The Moon“, die wundervolle Ballade „Father, Mother, Son“ oder das soulige „Loves Got A Hold On Me“ haben höchsten Unterhaltungswert. Und „Outlaw“ ist eine Riffgranate, „Every Inch A Woman“ ein schlüpfriges Statement und „Never Loved Her Anyway“ eine akustische Nummer, die CINDERELLA zu „Heartbreak Station“-Zeiten gut zu Gesicht gestanden hätte.

THE SCREAM waren auf dem besten Wege, ihr Stück vom Kuchen abzubekommen. „Young & Dumb“, ein Song, den sie zum Soundtrack zu „Encino Man“ (dt. „Steinzeit Junior“) beisteuerten, war ein weiteres Standbein. Pikanterweise war für den Hauptsong ein gewisser Vince Neil zuständig. Er brachte seinen wohl größten Solo-Hit „You´re Invited, But Your Friend Can´t Come“ ebenfalls auf dieser Filmmusik unter. Aber es half alles nichts, Corabi war zu MÖTLEY CRÜE abgewandert und ein Versuch, mit dem neuen Sänger Billy Fogarty weiter zu machen, scheiterte. Zwar nahm man mit „Takin´ It To The Next Level“ ein zweites Album mit Fogarty am Mikrofon auf, veröffentlicht wurde es aber nie. Die Band trennte sich daraufhin. John Corabi wanderte danach von Band zu Band. Unter anderem sang er bei UNION, einem Projekt von KISS Gitarrist Bruce Kulick. Er war Teil der BRIDES OF DESTRUCTION mit MÖTLEY CRÜE Bassist Nikki Sixx und verdingte sich als Ersatzmann für Stephen Pearcy bei RATT. So richtig in Fahrt scheint seine Karriere aber erst jetzt mit dem neuen Silberling des Rock´n Roll Kollektivs THE DEAD DAISIES aufzunehmen. Ich wünsche John Corabi von ganzem Herzen, dass er endlich die Anerkennung bekommt, die er schon lange verdient hat. „Let It Scream“ ist ein kongeniales Werk, das sich nicht einmal vor „Mötley Crüe“ oder „Revolucion“ verstecken muss.

Trackliste:

1. Outlaw
2. I Believe In Me
3. Man On The Moon
4. Father, Mother, Son
5. Give It Up
6. Never Loved Her Anyway
7. Tell Me Why
8. Love´s Got A Hold On Me
9. I Don´t Care
10. Every Inch A Woman
11. You Are All I Need
12. Catch Me If You Can

Stefan

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BLUE TEARS – Blue Tears (Klassiker der Woche)

Band: Blue Tears
Album: Blue Tears
Spielzeit: 43:50 min.
Stilrichtung: AOR/Hardrock
Plattenfirma: MCA
Veröffentlichung: 07.07.1990

BLUE TEARS waren wohl die skandinavischsten Hardrocker aus den USA, die es je gegeben hat. Ihr gleichnamiges Debüt war ein Vorzeigealbum in Sachen AOR und melodischem Hardrock. Irgendwo zwischen DEF LEPPARD, BON JOVI zu „Slippery When Wet“-Zeiten und Scandi Rock hat die Band aus Tennessee ein Monument des Genres erschaffen.

Gegründet bereits 1983 von Frontmann Gregg Fulkerson mit erst 17 Jahren waren die ersten Stationen wie üblich Coverversionen und Gigs in rund um die Heimatstadt Henderson, Tennessee. Nachdem sie von MCA Records gesignt wurden, nahm man die Arbeiten zu diesem 10-Tracker in Angriff. Doch trotz guter Promotion wurde die Band als weitere Glammetalband verheizt, was dem Standard des  Vierers natürlich überhaupt nicht gerecht wurde. Neben Fulkerson (vocals, guitars) gehörten noch Bryan Hall (guitars), Michael Spears (bass) und Charlie Lauderdale (drums) zur Band.

Im Sommer 1990 war die Hardrock-Welt scheinbar noch in Ordnung und mit einem solchen Album im Gepäck hätte eigentlich nichts schief gehen können. Die Produktion von „Blue Tears“ ist zwar etwas schwach auf der Brust, andererseits aber auch mit einem einzigartigen Sound ausgestattet, der große Chöre, noch größere Melodien mit Gregg´s tollen Gesang perfekt verbunden hat.

Hymnen wie „Rockin´ With The Radio“, „Crush“, „Innocent Kiss“ oder „Racing With The Moon“ sucht man in dieser Dichte meist vergebens. Hier reiht sich ein Hit an den anderen und wird mit der Überballade „Blue Tears“ sowie weiteren Vertretern für die persönliche Kuschelrock-CD („Halfway To Heaven“ und „True Romance“) angereichert. Das mit Bläsereinsätzen veredelte „Kiss Me Goodbye“ ist ein Gute-Laune-Hit erster Güte und das rockige „Thunder In The Night“ rundet ein selten starkes Juwel ab.

Leider blieb es bei diesem einen Longplayer, denn der Kurt mit seinen Depressionen und den Karohemden schielte schon um die Ecke. Der Rest ist Geschichte. Mitte der 2000er wurden noch zwei CD´s mit Demoversionen nachgereicht sowie mit „The Innocent Ones“ ein weiteres neues Album über AOR Heaven veröffentlicht. Unter den Demos finden sich mit „Long Way Home“ „Summer Girl“ oder „Rock You To Heaven“ einige verborgenen Schätze, während das 2006er Comeback Album weitgehend hinter den Erwartungen zurück blieb und höchstens als gutklassig bezeichnet werden kann. Keine dieser CD´s kann auch nur annähernd gegen dieses geniale Debüt anstinken.

„Blue Tears“ gehört schon lange in meine ewige Bestenliste und es wurde höchste Zeit, dieses Ausnahmealbum mal wieder zu hören und Euch gleich einmal näher bringen zu können. Ein Must Have!

Trackliste:

1.Rockin´ With The Radio
2.Crush
3.Blue Tears
4.Take This Heart
5.Halfway To Heaven
6.Innocent Kiss
7.Racing With The Moon
8.Kiss Me Goodbye
9.True Romance
10.Thunder In The Night

Stefan

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MUD SLICK – Keep Crawlin In The Mud (Klassiker der Woche)

Band: Mud Slick
Album: Keep Crawlin In The Mud
Spielzeit: 45:12 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Blue Martin Records
Veröffentlichung: 1993

Für powervollen Heavyrock scheinen unsere Nachbarn in der Schweiz einen besonderen Schlüssel zu haben, denn es gibt wohl kaum Bands, die einen ähnlichen Stil spielen, jedoch nicht aus der Schweiz kommen. Leider gibt es nicht nur Big Player wie SHAKRA oder die frühen GOTTHARD sondern auch viele Beispiele, die leider in Vergessenheit geraten sind. Eine solche Band sind MUD SLICK, die 1993 mit ihrem Debüt „Keep Crawlin In The Mud“ ein unbändig geiles Album auf die Beine gestellt haben.

Und für klassischen Hardrock mit Metalanstrich war wohl der denkbar schlechteste Zeitpunkt, sogar die großen Bands überall auf der Welt mussten die Segel streichen, die Musiklandschaft hatte sich komplett geändert – zumindest was den Rockbereich anging. Für Bands wie GOTTHARD hat sich das Durchhalten gelohnt, sie begannen nur ein Jahr zuvor mit ihrem selbstbetitelten Debüt und legten ein Jahr später mit „Dial Hard“ eine ähnliche Granate vor. In ähnlichem Fahrwasser bewegen sich auch ihre Landsmänner MUD SLICK, ohne die bluesige Gitarrenarbeit von Leo Leoni zu kopieren. Hier gehen die Riffs eher in die Metal-Ecke. Der Drums klingen, als wären sie in einem Flugzeughangar aufgenommen worden. Unglaublich wuchtig ist aber auch der Gitarrensound und die Basslines auf „Keep Crawlin In The Mud“. Unterstrichen wird alles von einem äußerst dreckigen Gesang von Ronnie Fontana, der manchmal an Sammy Hagar erinnert, während Serge Christen (guitars), Dan Lee (bass) und Buddy Knox (drums) die Band komplettieren.

Aufgenommen wurde das Album in Los Angeles, wo Gitarrist Serge vorher 2 Jahre Gitarre studierte und für GOTTHARD einige Gitarrenspuren des Debüts einspielte. Eine Dreiviertel Stunde lang rocken uns die Jungs in die Hölle und wieder zurück, das alles verteilt auf 10 Songs.

Schon das eröffnende „Licence To Touch“ macht keine Gefangenen. Streng nach vorne marschierend groovt sich der Song ganz tief nicht nur in die Gehörgänge. „Girls Are On Fire“ ist ähnlich gestrickt und nicht weniger geil. Mit dem bedrohlich schleppenden „Manhunt“ folgt gleich noch einmal ein dickes Highlight. Und wer denkt, „Slow Down“ wäre eine Verschnaufpause, der irrt gewaltig. Hier ist abermals Power Hardrock vom Feinsten angesagt. Das Intro zu „Little Girl Don´t Talk Too Much“ hat wohl jeder schon mal von seiner Liebsten zu hören bekommen, wenn der Ausgang mal wieder zu lange gedauert hat und das Bier zu gut geschmeckt hat. Der Song ist erneut erste Sahne. „Inside Pressure“ nimmt das erste Mal Tempo aus der Achterbahnfahrt heraus. Die Schweizer können auch Balladen. „Money“ rüstet aber gleich wieder auf in Sachen Härte und wird flankiert von dem Doublebass Monster „Back On Track“ – HELLOWEEN lassen grüßen. Bei „Blood Justice“ ist man aber wieder in gewohnten Gewässern unterwegs. Kick Ass Rock´n Roll at its best, genau wie der letzte Song der Platte. Bei „Rain“ wird es etwas rock´n rolliger – ein schöner Abschluß!

Leider sind die Jungs dann dem grassierenden Wandel verfallen, denn ihre 1995 erschienene EP „Mud Slick“ ist geprägt von zeitgenössischem Rock – eine herbe Enttäuschung für alle Fans der ersten Stunde, die am besten mit dem Opener „It´s Scarin Me“ umschrieben werden kann. Die Gitarren sind zwar noch ähnlich heavy wie auf dem Debüt, aber insgesamt sind die Songs ziemlich modern angehaucht. Einzig die Powerballade „I Don´t Wanna Be Your Fool“ hatte die Klasse des alten Liedguts. Nach dem 1998er Album, das treffenderweise „Into The Nowhere“ getauft wurde, trennten sich die Wege der Band.

Wer auf die ersten beiden Scheiben von GOTTHARD steht, frühen SHAKRA nicht abgeneigt ist und eine Prise SINNER verträgt, für den ist „Keep Crawlin In The Mud“ ein Festmahl – und zwar von vorne bis hinten. 10 Powersongs lang geben MUD SLICK alles.

Trackliste:

1. Licence To Touch
2. Girls Are On Fire
3. Manhunt
4. Slow Down
5. Little Girl Don´t Talk Too Much
6. Insde Pressure
7. Money
8. Back On Track
9. Blood Justice
10. Rain

Stefan

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ANGRY ANDERSON – Blood From Stone (Klassiker der Woche)

Band: Angry Anderson
Album: Blood From Stone
Spielzeit: 48:46 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Mushroom
Veröffentlichung: 1990

Nachdem 1987 das endgültige – wenn auch vorübergehende – Aus für seine Band ROSE TATTOO nicht mehr aufzuhalten war, stürzte sich der nur 1,56 m große dafür aber schwerst tätowierte Sänger ANGRY ANDERSON in das Abenteuer Solokarriere. Bereits 1986, als er bereits vor den Scherben seiner einst so erfolgreichen Combo stand, stellte er seinen ersten Alleingang „Beats From A Single Drum“ fertig. Die darauf befindliche Single „Suddenly“ wurde in der Fernsehserie „Neighbours“ verwendet und auch so fuhr der einst so rebellische Rocker eine eindeutig softere Schiene, die fast schon als poppig zu bezeichnen wäre. Einzig die Coverversion von STEPPENWOLF´s „Born To Be Wild“ rockte amtlich.

Als er sich mit Mike Slamer (STREETS, CITY BOY etc.) zusammengetan hat, um weiter an seiner Solokarriere zu arbeiten, konzentrierte man sich zwar immer noch auf eine gewisse Politur im Sound, die Songs waren aber um einiges härter und vor allem besser. Das dürfte zum großen Teil Mike Slamer zuzuschreiben sein, der sich für weite Teile des Liedguts verantwortlich zeigt. Dennoch war es auch ANGRY´s Stimme, die aus diesem 10-Tracker ein ganz besonderes Album gemacht hat. Immer noch kommerzieller ausgerichtet als noch zu ROSE TATTOO Zeiten, aber nicht weniger fesselnd zeigt er eindrucksvoll, dass in ihm weit mehr steckt als bisher angenommen.

Der Opener „Bound For Glory“ ging derart durch die Decke, dass er in den australischen Single-Charts gar bis auf Platz 11 marschierte, aber auch der Rest des Albums war hochklassig. Nachdem diese Hymne alle Hörer positiv aufgeschreckt hat, legt der gute ANGRY mit „Wild Boys“ dementsprechend nach. Treibende Riffs, glattpolierter Sound und große Hooks sind hier an der Tagesordnung. „Heaven“ und „Stone Cold“ schlagen in die gleiche Kerbe, jeder Song ein Treffer. Eine kurze Verschnaufpause gönnt die schöne Semi-Ballade „Fire & Water“ – zumindest am Anfang. Aber auch „Born Survivor“, „Motorbike Song“ oder „Love From Ashes“ sind Stücke, bei denen sich jeder Hardrocker die Finger abschlecken würde, könnte er solch geile Nummern auf seinem eigenen Album unterbringen. Als nächstes folgt die zweite Version von STEPPENWOLF´s „Born To Be Wild“, welches ja auch schon auf dem Vorgänger „Beats From A Single Drum“ Verwendung fand. Hier ist allerdings die bessere Version vertreten, weil noch rotziger, noch frecher, noch großartiger in bester ANGRY ANDERSON Manier dargeboten. Ein echtes Highlight, auch wenn das Thema Coverversionen ein umstrittenes Thema ist. Das abschließende „Bad Days“ ist ein langsamer und dennoch rockiger Track, der schon fast in die AOR Richtung tendiert und einen perfekten Schlußpunkt setzt.

„Blood From Stone“ ist eine rundum gelungene Arbeit eines Mannes, der so viel mehr drauf hat, als um sich zu plärren. Neben seiner Karriere als Rocksänger, war er in Musicals vertreten, hat sich als Schauspieler versucht und ist nicht zuletzt für seine Wohltätigkeitsarbeit bekannt. Allerdings muss nochmals betont werden, dass auch ein großer Teil der Ehre Mr. Mike Slamer gebührt, der einen nicht unerheblichen Teil dazu beigetragen hat, das Unternehmen „Blood From Stone“ so erstklassig umzusetzen. Ganz großes Kino!

Trackliste:

1. Bound For Glory
2. Wild Boys
3. Heaven
4. Stone Cold
5. Fire & Water
6. Born Survivor
7. Motorbike Song
8. Love From Ashes
9. Born To Be Wild
10. Bad Days

Stefan

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FAIR WARNING – The Box (Klassiker der Woche)

Band: Fair Warning
Album: The Box
Spielzeit: siehe unten
Stilrichtung: Hardrock, Melodic Rock
Plattenfirma: SPV Steamhammer
Veröffentlichung: 13.06.2014
Homepage: www.fair-warning.de

Das gabs noch nie: eine ganze Box als „Klassiker der Woche“. In Zukunft wollen wir Euch in dieser Rubrik nicht nur selbst ausgegrabene Scheiben präsentieren sondern auch aktuelle Re-Releases vorstellen.

Und da FAIR WARNING zu den besten deutschen Melodic Rock Bands gehören, möchten wir ihnen damit huldigen. Wenn auch die äußerst starken Alben wie das selbstbetitelte Debüt sowie „Rainmaker“ nicht in dieser Box enthalten sind (was sehr schade ist). Aber ab dem dritten Album „Go“ bis hin zum letzten Streich „Aura“ sind bis auf den aktuellen Longplayer „Sundancer“ (Rezi HIER) alle vier regulären Alben zwischen 1997 und 2006 vorhanden. Außerdem gibt es noch die 2000 erschienene Livescheibe „Live And More“, die als Bonus-CD noch ein Sammelsurium an Different Versions sowie 3 bis dato neuen Tracks enthielt.

So viel also zur trockenen Theorie. Zwar wurde an der Aufmachung etwas gespart, aber hier wird die Musik für sich sprechen. Alle fünf CD´s kommen in einer einfachen Papphülle und auch sonst gibt es keinerlei Extras wie Bonustracks. Schade…doch kommen wir erstmal zur Geschichte der Band:

FAIR WARNING entstanden aus der Asche von ZENO (mit Gitarrist und Namensgeber Zeno Roth), wo Ule W. Ritgen den Bass zupfte und den Überresten von V2, jener Band, in der Sänger Tommy Heart seine ersten professionellen Sporen verdiente. Zuvor war er ja bekanntermaßen zusammen mit Chris Lyne (SOUL DOCTOR, MOTHER ROAD) in einer Band namens HEARTLYNE (Rezi HIER). Das Line-Up wurde komplettiert von Helge Engelke (guitars), CC Behrens (drums) und Andy Malecek (guitars).

„The Box“ bietet einige Stunden tollsten Melodic Rock. Angefangen vom 1997er „Go!“, das die Band in Japan zu noch größeren Stars machte als die beiden vorangegangenen Meisterwerke. Kein Wunder, denn mit „Angels Of Heaven“, „Save Me“ oder „Follow Your Heart“ waren wohl mit die stärksten Songs ihrer Karriere vertreten. Und überhaupt konnte man in Sachen Sound ordentlich einen draufsetzen. War dieser auf dem Erstling noch etwas verwaschen und auf „Rainmaker“ ein bisschen drucklos, konnten die Hannoveraner dieses Mal eine Punktlandung verbuchen.

Nach einer weiteren umjubelten Tournee durch das Land der aufgehenden Sonne wurde „Live And More“ veröffentlicht. 1998 in Japan als reines Livealbum auf den Markt geworden, sah man auch in Europa, dass die Jungs um Ausnahmesänger Tommy Heart eine Veröffentlichung wert war. Hier packten die Labelverantwortlichen noch eine zweite CD mit drei neuen Songs sowie einigen „Different Versions“ dazu. Leider kam nicht ein einziger Song des Debüts zum Zuge – Nummern wie „Longing For Love“, „One Step Closer“ oder „Long Gone“ hätten es verdient gehabt. Der Grund dafür war, dass in Japan bereits schon zwei Live-Alben von FAIR WARNING erschienen sind. Und so bleibt „Live And More“ ein gut anzuhörendes Dokument, das allerdings nicht einmal die damals noch sehr übersichtliche Diskographie abdeckt.

Das 2000 veröffentlichte „Four“ glänzte abermals mit erstklassigen Songs wie „Heart On The Run“ oder „Time Will Tell“ und orientierte sich etwas mehr am Debüt.

Danach wurde es etwas ruhiger um die Band, erst 2006 erschien mit „Brother´s Keeper“ ein neuer Longplayer – und was für einer. Alleine „Generation Jedi“ war ein Hammer vor dem Herrn und zeigte den Mut der Band, auch neue, moderne Elemente in ihren Sound einzuflechten. Aber auch „Don´t Keep Me Waiting“ oder „Tell Me Lies“ hatten die Klasse, die man von FAIR WARNING gewohnt war und auch erwartete. Leider verlor man weiter hinten erstmals den Faden und packte nur mittelmäßiges Material auf die Platte.

Die letzte Silberscheibe in dieser Box ist das ursprünglich 2009 erschienene „Aura“. HIER könnt Ihr Euch ein etwas ausführlicheres Bild davon machen, wir haben das Album bereits zum VÖ besprochen.

Fassen wir doch einmal zusammen: wer die einzelnen Alben der Hannoveraner noch nicht im Schrank stehen hat, sollte dies schleunigst nachholen, zumal nicht nur die Musik herausragend ist, sondern es diese zugegebenermaßen sehr einfach gehaltene Box für einen unschlagbar günstigen Kurs von nicht mal 20 Euronen gibt. Und wer FAIR WARNING kennt, dem dürfte klar sein, dass es hier neben der Masse von fünf Alben auch die Klasse gibt, wie es sie wohl nur selten bei einer deutschen Band gegeben hat. Die Japaner haben das schon sehr schnell kapiert, in der Heimat lässt diese Erkenntnis leider immer noch auf sich warten. KAUFEN!

Trackliste:

„Go!“ (Spielzeit: 58:13 min.)

01. Angels of heaven
02. Save me
03. All on your own
04. I’ll be there
05. Man on the moon
06. Without you
07. Follow my heart
08. Rivers of love
09. Somewhere
10. Eyes of a stranger
11. Sailing home
12. The way you want it
13. The Love song

OHNE WERTUNG: „Live And More“ (Spielzeit: 100:37 min.)

01. Angels of heaven
02. I’ll be there
03. Man on the moon
04. Don’t give up
05. Desert song
06. We used to be friends
07. Follow my heart
08. Intro Bach for more/Come on
09. Keyboard Solo/Save me
10. Guitar Solo/ Burning heart
11. Get a little closer
12. Stars and the moon
13. Like a rock
14. Meant to be
15. Out of the night

„Four“ (Spielzeit: 59:07 min.)

01. Heart on the run
02. Through the fire
03. Break free
04. Forever
05. Tell me I‘ m wrong
06. Dream
07. I fight
08. Time will tell
09. Eyes of love
10. Find my way
11. Night falls
12. Wait
13. For the young

„Brother`s Keeper“ (Spielzeit: 70:49 min.)

01. Don’t keep me waiting
02. Generation Jedi
03. All of my love
04. Rainbow eyes
05. Push me on
06. Wasted time
07. The cry
08. The way
09. Once bitten, twice shy
10. Tell me lies
11. In the dark
12. All I wanna do

„Aura“ (Spielzeit: 48:18 min.)

01. Fighting for your love
02. Here comes the heartache
03. Hey girl
04. Don’t count on me
05. Falling
06. Walking on smiles
07. Walking on smiles
08. Someday
09. It takes more
10. As snow white found out
11. Station to station

Stefan

Hier findet Ihr weitere:

IDLE TEARS – Idle Tears (Klassiker der Woche)

Band: Idle Tears
Album: Idle Tears (Re-Release)
Spielzeit: 41:01 min.
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: Yesterrock
Veröffentlichung: 12.09.2014
Homepage: www.yesterrock.com

Vergessene Juwelen gibt es wie Sand am Meer. Zumindest wenn man auf AOR und Melodic Rock aus den Achtzigern steht. Jedoch wurde auch vieles unnötig in den Himmel gelobt und mit horrenden Preisen aufgerufen. Sei es in Second Hand Shops, bei verschiedenen Mailordern oder einfach bei Ebay, oft führte nur der Umstand zu diesen Preisen, weil die Aufnahmen schlicht und ergreifend nicht mehr zu haben waren. So mancher Sammler wird ein Lied davon singen können. Mit dem gleichnamigen Album von IDLE TEARS dürfte das wenigstens im Falle dieser 1986 erschienenen Platte der Vergangenheit angehören. Das einzige Lebenszeichen von Liz Constantine (vocals), Dan Pritzker (guitars), David Resnik (guitars), Erik Scott (bass), Gregg Rich (keyboards) und Tom Crowley (Percussion) unter obigem Banner gibt es nämlich jetzt wieder ganz regulär zu erstehen.

Bonussongs gibt es wie üblich leider keine, dafür wurde die Scheibe natürlich remastered. Vielleicht erinnert sich noch jemand an Highlights wie „Oh No“ oder „Love In The Dark“?! Nicht? Dann mal der Reihe nach: mit „Fingers On The Pulse“ starten die Amis recht schräg. Ihre Nationalhymne „Star Spangled Banner“ mal anders muss quasi als Intro herhalten, bevor der eigentliche Song in typischer Manier a´la HEART oder PAT BENATAR los legt. Herrlich altmodischer AOR mit weiblichem Gesang.

Nach dem gutklassigen „Take Me Home“ gibt es mit „Oh No“ einen waschechten Diskothekenhit. Megastark! Das abgedrehte und kurze Instrumental „Hysterical Broads In Space“ stört ziemlich, denn „Paradise“ ist ein wunderbar relaxter und sonniger Song mit lockeren Percussions, da will dieses Instrumental so gar nicht passen. Die Halbballade „Love In The Dark“ ist ein weiteres Schmankerl, bevor es mit „F.B.I.“ ziemlich bieder wird. Das abschließende „Heroes Never Cry“ sollte aber versöhnlich wirken. Eine tolle Ballade.

Warum „Idle Tears“ eine einmalige Sache blieb, weiß nur der Wind. Mitte der Achtziger wuselten unzählige ähnlich gelagerte Bands durch die Szene, aufgrund seiner handvoll herausragender Nummern bleibt dieser Tonträger aber ein echter Klassiker, wenngleich man auch nicht über die komplette, ohnehin schon kurze, Spielzeit überzeugen konnte. Für Genrefans dennoch ein Muss.

Trackliste:

01. Fingers On The Pulse
02. Take Me Home
03. Oh No
04. Hysterical Broads In Space
05. Paradise
06. Until You´re Down
07. Love In The Dark
08. F.B.I.
09. Heroes Never Cry

Stefan

Hier findet Ihr weitere:

CHRISSY STEELE – Magnet To Steele (Klassiker der Woche)

Band: Chrissy Steele
Album: Magnet To Steele
Spielzeit: 52:41 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Chrysalis
Veröffentlichung: 1991
Homepage: –

Das Leben schreibt nicht immer nur schöne Geschichten. Und so ist die des 1991 veröffentlichten Debüts der kanadischen Rockröhre CHRISSY STEELE eine eher tragische. Als sie 1989 bei den HEADPINS einsteigt und Sängerin Darby Mills ersetzt, ist eine eigene Solokarriere noch in weiter Ferne. Als HEADPINS-Gründer und Bandkopf Brian MacLeod allerdings Anfang der Neunziger seine Krebsdiagnose bekommt, ist an eine Weiterführung der HEADPINS nicht mehr zu denken. Ein bereits angefangenes, neues HEADPINS Album wird kurzerhand zum Soloprojekt von CHRISSY STEELE umfunktioniert, als klar ist, dass MacLeod nicht weitermachen kann und die HEADPINS auf Eis liegen.

Für „Magnet To Steele“ spielt MacLeod allerdings noch alle Gitarren- und Bassspuren ein. Auch für die Produktion und als Engineer zeichnet sich der Kanadier verantwortlich. Für die Keyboards ist Tim Feehan zuständig und am Drumhocker sitzt Pat Stewart. Und ein gewisser Mark Slaughter hat einige Background Vocals eingesungen. Die Songs stammen aus der Feder von Brian MacLeod, Tim Feehan, Jeff Paris, Mike Reno und Mutt Lange. Wenn das kein strammes Line-Up hinter den Kulissen ist, dann weiß ich auch nicht mehr. Dementsprechend fällt auch das Songmaterial aus.

Egal, ob das AOR-lastige „Cry Myself To Sleep“, die Ballade „Love Don´t Last Forever” oder Dampframmen a ´la “Murder In The First Degree” oder “Love You Til It Hurts” – die Platte bietet wirklich feinsten Hardrock der Marke HEADPINS (klar oder?), LEE AARON oder harte HEART (Achtung: Wortspiel). Dazwischen lockern Nummern wie „Armed And Dangerous“ oder „Two Lips (Don´t Make A Kiss)“ enorm auf und zeigen, wie vielfältig ein Album sein kann, das dennoch wie aus einem Guss klingt.

Zwar geht CHRISSY STEELE mit Joe Wowk (guitars), Rick Fedyk (drums), Tony Vogt (bass) und Tim Webster (keyboards) zusammen mit JETHRO TULL auf Tournee, der Rückhalt seitens des Labels könnte dennoch größer sein. Nach einer weiteren Tour 1992 schließt sich das Kapitel CHRISSY STEELE schön langsam. Sämtliche weiteren Aktivitäten verlaufen im Sand, ein zweites Album gibt es nicht und so bleibt „Magnet To Steele“ nicht nur ein großartiges Vermächtnis sondern auch ein Gedenken an Brian MacLeod und seine Band HEADPINS.

Trackliste:

1. Love You Til It Hurts
2. Armed And Dangerous
3. Move Over
4. Love Don´t Last Forever
5. Try me
6. Two Bodies
7. Murder In The First Degree
8. Kin Of Hearts
9. Magnet To Steel
10. Two Lips (Don´t Make A Kiss)
11. Cry Myself To Sleep

Stefan

Hier findet Ihr weitere: