TOPAS – Topas (Klassiker der Woche)

Band: Topas
Album: Topas
Spielzeit: 35:55 min.
Veröffentlichungsjahr: 1980
Plattenfirma/Vertrieb: Polydor
Stilrichtung: AOR

Gerade einmal knapp zwei Jahre dauerte die Geschichte dieser deutschen Band an, dessen Kopf Dieter Brandt-Gudat sich 1991 aus Frust und wegen chronischer Erfolglosigkeit das Leben nahm. Zwischen 1979 und 1980 entstanden neun Songs, die auf dem ersten und einzigen, selbstbetitelten Album landeten.

Eine Platte, die sehr beeinflusst wird vom Rock der 70er und mit teilweise szeneuntypischen Instrumenten und Klängen angereichert wurde. In den ruhigeren Passagen hört man auch schon mal SIMON & GARFUNKEL durchblitzen, während aber die rockige Seite der Band deutlich stärker zum Tragen kommt. Vor allem, wenn man sich vor Augen hält, dass alle Hits („Hurricane“, „Train To An Island“ oder „From Coast To Coast“) im Rockbereich angesiedelt sind.

Außerdem waren auch einige „kuriose“ Gastmusiker mit von der Partie, was Namen wie MICHAEL CRETU (Mann und Produzent von SANDRA, Produzent ENIGMA etc.) deutlich belegen. Einige Songs sind zwar nur mit viel gutem Willen zu ertragen, aber alleine die drei oben genannten Hits sind es wert, die Scheibe mal wieder auszugraben oder sich auf die Suche danach zu begeben, falls sie der heimische CD-Schrank noch nicht beherbergt. Natürlich kann es auch sein, dass der ein oder andere Song schon auf diversen Rock- oder Raritätensammlungen enthalten ist. Aber was ist schon besser als das Original?

Trackliste:

1.Hurricane
2.From Coast To Coast
3.Days Of Summer
4.Hello And Goodbye
5.Train To An Island
6.Burning River
7.Alasca
8.Lemon Boy

Stefan

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GLENMORE – Materialized/For The Sake Of The Truth (Klassiker der Woche)

Band: Glenmore
Album: Materialized/For The Sake Of The Truth
Spielzeit: 45:59/53:42 min.
Stilrichtung: Progressive Melodic Metal
Plattenfirma: Polydor
Veröffentlichung: 1993/1994
Homepage: –

Schon seit längerem steht das Werk der deutschen Melodic-Metaller GLENMORE auf dem Zettel für den Klassiker der Woche. Jetzt hat sich sogar die wunderbarste Rock-Gazette in diesem unseren Universum (die Rede ist natürlich vom ROCKS Magazin) dazu durchgerungen, in ihrer Rubrik “” einen kleinen Beitrag über diese in Vergessenheit geratene Kapelle aus Horb am Neckar zu bringen. Und schon keimte das Verlangen wieder auf, selbst etwas über GLENMORE zu schreiben. Wo könnte das besser passen, als in unserem Klassiker der Woche.

Nur zwei Alben hat die von Jürgen Volk (vocals), Wolfgang Heuchert (guitars) und Dietrich Vogt (drums) gegründete Combo veröffentlicht. Das sollte die Auswahl des herausragenden Albums nicht sonderlich schwer machen. Weit gefehlt, denn während das 1993 erschienene Debüt „Materialized“ mit großartigen Einzeltracks punktet, stellt das ein Jahr später veröffentlichte „For The Sake Of The Truth“ die bessere Gesamtleistung dar. Und so wollen wir uns kurzentschlossen dem offiziellen Gesamtwerk widmen (das erste Demo sowie ein nicht fertig gestelltes drittes Album nicht einbezogen).

Neben den drei Gründungsmitgliedern wirkten auf „Materialized“ noch Markus Ratheiser (bass) und Olaf Adami (guitars) mit. Produziert wurde die Scheibe von Frank Bornemann, während Gerhard Wölfle als Co-Produzent fungierte. Beide Namen spielten in der deutschen Metalszene der späten Achtziger eine nicht unerhebliche Rolle. Der Sound von GLENMORE wurde also in fähige Hände gelegt, der Stil des Fünfers könnte grob zwischen QUEENSRYCHE zu ihren besten Zeiten und Bands wie LETTER X geschoben werden.

Zu einer Zeit, in der klassischer Metal oder Hardrock schon lange auf dem Sterbebett lag, erschien mit „Materialized“ dennoch ein vielversprechendes Album. Schon der Opener „Hungry“ war ein waschechter Hit. Die hohe, klare Stimme von Jürgen Volk war das Aushängeschild und die vielfach verstärkten Chöre ein Markenzeichen der Band. Auch der Sound des Albums hatte Charakter und so kamen Songs wie das verspielte „The Voice“, die beiden tollen Balladen „Miracles“ und „Take On A Shining Star“ oder die Abgeh-Nummer „Speak To Me“ sehr gut zur Geltung.

Nur ein Jahr später präsentierten sich GLENMORE insgesamt sogar noch einen Tick stärker und rückten noch mehr in Richtung QUEENSRYCHE. Dieses Mal hatten neben Frank Bornemann auch Charlie Bauernfeind und Sascha Paeth ihre Finger im Entstehungsprozess, was abermals ein starkes Soundgerüst garantierte. Aber auch die Songs waren durchgängig noch besser, wenngleich auch ein Überhit der Marke „Hungry“ fehlte. Doch schon das Eingangsquartett sprach eine klare Sprache. Mit jeder Menge Wut im Bauch rotzten die verbliebenen vier Bandmitglieder Jürgen Volk, Wolfgang Heuchert, Olaf Adami und Markus Ratheiser zusammen mit ihrem neuen Drummer Jörg Michael textlich sozialkritische Songs wie „Political Games“, „TV War“ oder den Titeltrack raus. Dazwischen rangierten mit „Lost In A Daydream“ oder „Take A Look (Inside Your Heart)“ durchaus Stücke, auf die auch QUEENSRYCHE stolz gewesen wären. Wenngleich auch einige vertracktere Songs auf dem Album standen (z.B. „Soldier Of Fortune“), war „For The Sake Of The Truth“ das insgesamt stärkere der beiden Liedersammlungen.

Mitte der Neunziger war allerdings kein Blumentopf mit dieser Art von Musik zu gewinnen und so löste sich die Band 1999 auf, obwohl sie bereits zwei Jahre zuvor mit den Arbeiten an einem dritten Langspieler begonnen hatte und sogar fertige Demos in der Schublade lagen. Volk gründete zusammen mit Daniel Löble und Rüdiger Fleck, die beide 1997 zur Band stießen, die leidlich erfolgreichen RAWHEAD REXX. Löble ging später bekanntermaßen zu HELLOWEEN, Thilo Hermann, ebenfalls 1996 als Ersatzgitarrist gekommen, landete erneut bei RUNNING WILD.

Als GLENMORE bleiben den Protagonisten zwei tolle Alben, die den deutschen Heavy Metal bereichert wenn auch nicht revolutioniert haben. Der Ruhm blieb wie so oft aus, die Zeit war abgelaufen und die Musiker frustriert. „Hungry“ bleibt ein Song in meiner ewigen Playliste (danke Eddy) und diese beiden Longplayer drehen sich immer wieder im heimischen Player.

Trackliste:

“Materialized”
01. Hungry
02. Speak To Me
03. Riding On The Winds Of Change
04. The Voice
05. Take On A Shining Star
06. I Feel The Fire
07. Tell Me
08. Miracles
09. Don´t Live The Life Of A Stranger
10. The End Of The Line

„For The Sake Of The Truth“
01. Political Games
02. For The Sake Of The Truth
03. Lost In A Daydream
04. TV War
05. King Of Almighty
06. Crime Of This Time
07. Broken Eyes
08. Soldier Of Fortune
09. Not Enough Song
10. My Way
11. Take A Look (Inside Your Heart)
12. Neverending

Stefan

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FIFTH ANGEL – Time Will Tell (Klassiker der Woche)

Band: Fifth Angel
Album: Time Will Tell
Spielzeit: 48:46 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: CBS Records
Veröffentlichung: 1989
Homepage: www.fifthangel.com

It´s all about the business. Das ist schon immer so und wird vermutlich auch immer so bleiben. Zumindest in den Achtziger Jahren waren die großen Majorlabels diejenigen, die darüber bestimmten, was in war und was nicht. Und was sich nicht verkaufte, flog ohne lange Vorwarnung raus. So erging es auch den US-amerikanischen Hardrockern FIFTH ANGEL, die nach nur einem richtigen Album für CBS Records wieder aus dem Vertrag entlassen wurden. Dabei sah die Welt bei der Gründung 1983 noch etwas aus. Und als das bekannte Underground Label Shrapnel Records die Band 1985 unter ihre Fittiche nahm, erschien nicht nur das selbstbetitelte Longplay-Debüt, auch die Band schien ordentlich Fahrt aufzunehmen. Auch CBS wurde auf die Jungs aufmerksam und nahm sie unter Vertrag. 1986 wurde der Erstling kurzerhand remastered und erneut auf die Öffentlichkeit losgelassen. Aber natürlich war auch neues Material gefragt, und so entstand das zweite Album „Time Will Tell“, das 1989 das Licht der Welt erblickte.

Zu diesem Zeitpunkt bestand die Band aus den Gründungsmitgliedern Ted Pilot (vocals), Ed Archer (guitars) und dem erfolgreichen Session Drummer Ken Mary. Außerdem waren noch Kendall Bechtel (guitars) und John Macko (bass) mit an Bord. Der typische Sound der Mid-Achtziger, der das Debüt beherrschte, wurde durch eine glasklare Produktion von Terry Brown ersetzt und auch die Songs waren massentauglicher, weil melodiöser. Aber auch die Riffs des Duos Bechtel/Archer waren himmlisch.

Das bestätigen großartige Nummern wie der Opener „Cathedral“, das göttliche „Midnight Love“ (das jahrelang die Titelmusik zu Howard Stern´s Show war) oder am eindrucksvollsten der Anfang von „Seven Hours“, der majestätisch und gleichzeitig kein bisschen überzeichnet daherkommt. Aber auch die Ballade „Broken Dreams“ sowie der Titelsong zeugen von einer Band auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Dass die zweite Hälfte des Albums ähnlich die Muskeln spielen lässt und nicht wirklich abfällt, zeugt ebenfalls von Klassikeralarm.

Dass die Amis schon bald nach der Veröffentlichung fallen gelassen wurden wie eine heiße Kartoffel, ist mal wieder typisch für die Plattenindustrie. „Time Will Tell“ ist ein erstklassiges Hardrock Album voll mit wertigen, hochglänzenden Songs. Ein würdiger Klassiker der Woche wie wir finden!

Trackliste:

01. Cathedral
02. Midnight Love
03. Seven Hours
04. Broken Dreams
05. Time Will Tell
06. Lights Out
07. Wait For Me
08. Angel Of Mercy
09. We Rule
10. So Long
11. Feel The Heat

Stefan

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LOUDNESS – Soldier Of Fortune (Klassiker der Woche)

Band: Loudness
Album: Soldier Of Fortune
Spielzeit: 45:35 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Atco Records
Veröffentlichung: 1989
Homepage: www.loudnessjp.com

Japanische Bands hatten es seit jeher extrem schwer, sich im Rest der Welt durchzusetzen. Speziell war das Augenmerk natürlich auf eine erfolgreiche Karriere in den USA gerichtet. Dennoch gibt es eine handvoll Hardrockbands, die sich wenigstens ein kleines Stück vom Kuchen einverleiben konnten. LOUDNESS sind wohl eines der bekanntesten Beispiele. Die Band ist bis heute aktiv und hat mittlerweile beachtliche 29 Studioalben herausgebracht. Darunter befinden sich allerdings zahlreiche Werke, die sowohl in englischer als auch in japanischer Sprache, aber unterschiedlichen Titeln aufgeführt sind. Dennoch ist die 1981 von Gitarrist Akira Takasaki, Bassist Masayoshi Yamashita und Sänger Minoru Niihara gegründete Band wohl eine der produktivsten Vertreter ihrer Zunft.

Leider leidet oft die Qualität unter diesem Umstand. Und so war es nicht leicht, diese zugegebenermassen wichtige Band aus dem Land der aufgehenden Sonne auf ein Album zu reduzieren, das herausragend wäre. Nach einer längeren Anfangsphase, in der die Band in ihrer Heimat sehr erfolgreich musizierte, wollte man auch den internationalen Durchbruch erreichen. Das gestaltete sich allerdings schwieriger als erwartet und so gipfelten diese Versuche darin, dass man Ende der Achtziger sogar den Frontmann rauswarf, um mit einem Muttersprachler den US-Markt knacken zu können. Die Wahl fiel auf den OBSESSION-Vokalist Michael Vescera, der mit einer ähnlichen Stimme wie sein Vorgänger punkten konnte.

Mit ihm entstanden nur zwei Alben zwischen 1989 und 1991, mit „Soldier Of Fortune“ feierte er seinen Einstand. Und genau dieses wird heute im Mittelpunkt stehen. Zwar bieten sich auch recht erfolgreiche Longplayer wie „Thunder In The East“ von 1985 mit seinem bis heute größten Hit „Crazy Nights“ oder „Hurricane Eyes“ von 1987 an, aber „Soldier Of Fortune“ enthielt trotz seiner kommerziellen Ausrichtung einige der stärksten Songs der Japaner.

Und so stellt gleich der eröffnende Titeltrack ein Ebenbild des damals angesagten Heavy Metals dar. Nicht ohne die etwas hektische Gitarrenarbeit eines Akira Takasaki, was wohl das wichtigste Markenzeichen von LOUDNESS sowie der japanischen Rockbands überhaupt ist. Mit „You Shook Me“ folgt auch gleich ein Mörderriff und der dazugehörige Hit. Zwar floppte die Platte auf der ganzen Linie, „You Shook Me“ ist und bleibt aber einer der besten Songs von LOUDNESS. Der Midtempo Stampfer „Danger Of Love“ rundet das Gesamtbild ab. Alleine diese drei Songs sollten einen Durchbruch in den USA garantieren. Dass dem nicht so war, steht bereits in den Geschichtsbüchern.

Leider lässt ab hier das restliche Liedgut auch enorm nach. Zwar befinden sich mit „Red Light Shooter“ oder dem abschließenden Rocker „Demon Disease“ schon ein paar Songs auf dem Album, die durchaus gekonnt aus den Boxen knallen, aber man hat mit dem sehr soften, ja poppigen „Twenty Five Days“ auch Material aufgenommen, das völlig deplatziert wirkt. Auch kann der große Rest der Songs nicht an die andere, herausragende Hälfte des Albums anknüpfen.

Nach einem dicken Krach während der Tour zum 1991er Album „On The Prowl“ verließ Vescera die Band Hals über Kopf. Die Mission USA war spätestens hier kläglich gescheitert. Seit dem Jahr 2000 machen LOUDNESS wieder mit ihrem ursprünglichen Sänger Minoru Niihara gemeinsame Sache.

„Soldier Of Fortune“ sollte der endgültige weltweite Durchbruch der Japaner sein. Stattdessen floppte die Platte auf ganzer Linie. Mittlerweile hat die Band wohl gelernt, kleinere Brötchen zu backen und sich weiterhin auf den heimischen Markt zu konzentrieren, wo sie nach wie vor gefragt sind.

Trackliste:

01. Soldier Of Fortune
02. You Shook Me
03. Danger Of Love
04. Twenty-Five Days
05. Red Light Shooter
06. Running For Cover
07. Lost Without Your Love
08. Faces In The Fire
09. Long After Midnight
10. Demon Disease

Stefan

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SKULL – No Bones About It (Klassiker der Woche)

Band: Skull
Album: No Bones About It
Spielzeit: 43:07 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Music For Nations
Veröffentlichung: 01.06.1991
Homepage: –

Bob Kulick ist der ältere Bruder von Bruce, seines Zeichens Gitarrist bei KISS. Während Bruce mit einer der bekanntesten Kapellen um die Welt reiste und und zwischen 1984 und 1996 ununterbrochen im Rampenlicht stand, musste Bob weitaus kleinere Brötchen backen.  Dennoch erlangte er mit seiner Combo BALANCE speziell mit deren zweitem Album „In For The Count“ einige Anerkennung. Zuvor spielte er immer wieder Songs für KISS ein, ohne dafür allerdings erwähnt zu werden. Außerdem ging er mit Frontmann Paul Stanley 1979 und 1989 auf dessen Solo-Tour. Nach weiteren Live- und Studioaktivitäten mit MEAT LOAF oder MICHAEL BOLTON gründete er Anfang der Neunziger die Band SKULL. Deren einziges Album erschien 1991 und wurde auf den Namen „No Bones About It“ getauft.

Mit von der Partie waren einigen nicht minder bekannte Musiker. Neben Drummer Bobby Rock (VINNIE VINCENT INVASION, NITRO, KUNI etc.) übernahm der ehemalige BALANCE-Bassist Dennis Feldmann unter dem Künstlernamen Dennis St. James bei SKULL das Mikrofon. Als Bassist wurde der spätere POKER FACE Tieftöner Kjell Benner verpflichtet. Mit seinem Comic-artigen Cover fällt die Scheibe nicht sofort ins Auge. Zum Glück ist die Musik auf „No Bones About It“ weitaus besser.

Die Party-Hymne „I Like My Music Loud!“ muss zwar mit einem äußerst poppigen Sound leben, das schmälert die Euphorie aber nur minimal. Überhaupt klingt die Platte nicht wie aus einem Guss – kein Wunder, immerhin hatten hier einige Produzenten und Knöpfchendreher ihre Finger im Spiel. Angefangen von Bob Kulick und Dennis St. James selbst bis hin zu Eddie Kramer, Mikey Davis und Jeff Hendrickson verdingten sich fast so viele Produzenten wie es Songs auf dem Album gab.

Dennoch findet man mit dem klasse Opener „Eyes Of A Stranger“, dem rhytmischen „Little Black Book“, dem AOR-Song „Loser´s Game“ und dem Stampfer „Living On The Edge“ noch genügend weitere Highlights. Das furiose „Guitar Commandos“ oder „Head Over Heals“ müssen natürlich ebenfalls erwähnt werden.

Klanglich eher flach und an die Achtziger-Ergüsse von Bands wie LOUDNESS erinnernd, machen die Kompositionen schon einiges her. Klassischer End-Achtziger-Hardrock mit großen Melodien und der kraftvollen Stimme von St. James, der erstklassigen Gitarrenarbeit Kulick´s und der tighten Rhytmussektion machen aus „No Bones About It“ ein lange vergessenes Juwel – ein übersehener Klassiker eben, der eine Ausgrabung und eine Erwähnung in dieser Rubrik verdient hat.

Trackliste:

1. Eyes Of A Stranger
2. Breaking The Chains
3. I Like My Music Loud!
4. Little Black Book
5. Loser´s Game
6. Living On The Edge
7. Head Over Heels
8. Guitar Commandos
9. This Side Of Paradise
10. King Of The Night

Stefan

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HELLOWEEN – Keeper Of The Seven Keys Part I + II (Klassiker der Woche)

Band: Helloween
Album: Keeper Of The Seven Keys Part I + II
Spielzeit: 37:09 min. + 54:58 min.
Stilrichtung: Heavy Metal, Speed Metal
Plattenfirma: Noise International
Veröffentlichung: 1987 und 1988
Homepage: www.helloween.org

Was reitet mich eigentlich, über zwei der bekanntesten und wahrscheinlich besten Metalscheiben aller Zeiten eine Rezension zu schreiben? Ganz klar, wir wollen unserer Rubrik „Klassiker der Woche“ erstens mal ein weiteres Genre hinzufügen und vielleicht geht es Euch ja so wie mir, dass Ihr diese beiden Prachtstücke schon zu lange nicht mehr in Euren Player gelegt habt.

Dazu liegen in diesen beiden Scheiben so viele Erinnerungen an die Jugend wie sonst fast nirgends. Von HELLOWEEN kaufte ich das erste Bandshirt überhaupt, und noch einige andere Merchandisingartikel. Das war Mitte der 80er gar nicht so einfach, man füllte einfach eines dieser Blätter aus, die den LP´s beigelegt waren, dabei konnte man sich über schlecht kopierte schwarz/weiß Bildchen einen vagen Eindruck über das Aussehen der Produkte machen, dann Adresse drauf und ab damit zur Deutschen Bundespost. Die Qualität war teilweise ähem erschreckend und die Drucke waren nach 30 mal waschen so ausgebleicht, dass fast keiner mehr erkennen konnte, was auf dem Shirt so draufstand. Dafür rannte man mit nix anderem mehr rum und es glich einer Katastrophe, wenn die spärliche Auswahl an heimischen Bandshirts komplett in der Wäsche war.

Die Mini-LP „Helloween“, die „Judas“ EP und der erste Longplayer „Walls Of Jericho“ waren die ersten Metalplatten, die ich überhaupt gehört habe, vorher hat sich der kleine Stefan nur mit Bands wie den SCORPIONS oder STRYPER auseinandergesetzt. Und das war schon ziemlich hart. Aber diese drei Vinyls mit ihrem rohen Sound und den schnellen Songs hatten eine besondere Faszination. Der räudige Gesang von Kai Hansen passte dazu wie die Faust auf´s Auge und Songs wie „Ride The Sky“, „Starlight“, „Victim Of Fate“, „How Many Tears“, „Judas“ oder „Heavy Metal Is The Law“ waren unsere Religion.

Natürlich war man entsprechend gespannt, als Anfang 1987 mit „Keeper Of The Seven Keys Part I“ eine neue HELLOWEEN Scheibe in den Läden stand. Bei uns auf dem Land war es sehr schwierig, an Informationen zu kommen und so war man schon froh, überhaupt mitzukriegen, dass es eine neue Platte der Nordlichter gab. Dass mit Michael Kiske ein neuer Mann am Mikro stand, merkte man erst beim ersten Hören bei einem Freund. Ja, so war das damals, man traf sich, um gemeinsam die neuesten Errungenschaften gemeinsam zu hören, und wenn das magere Taschengeld gerade nichts hergab, musste man sich längere Zeit damit begnügen, eine schlecht überspielte Kopie auf Kassette rauf und runter zu hören. Ganz zu schweigen von der Beschaffung der Vinylscheibe, wenn man wieder flüssig war.

Aber ich will Euch nicht länger mit meinen Geschichten aus der Jugend nerven, sondern endlich zum eigentlichen Hauptgrund dieser Rezension kommen: der Musik.

Am 23.02.1987 erschien der erste Teil des Keeper-Doppelschlags. Ursprünglich als Doppelalbum geplant, machte allerdings die damalige Plattenfirma den Jungs einen Strich durch die Rechnung. Das gefiel Neuzugang Michael Kiske (vocals), Kai Hansen (guitars), Michael Weikath (guitars), Markus Großkopf (bass) und Ingo Schwichtenberg (drums) allerdings überhaupt nicht. Doch das Label bestimmte die Marschrichtung und so wurde die Veröffentlichung zweigeteilt.

Mit einer relativ kurzen Spielzeit von gut einer halben Stunde und gerade mal 6 vollwertigen Songs ist das Album dennoch ein Überhammer. Zu einer Zeit als Musikstile noch erfunden wurden setzten die Hamburger Jungs Maßstäbe. Der Erfolg des Albums als auch der einzelnen Stücke wie der Single „Future World“, dem göttlichen „Twilight Of The Gods“ und allem voran dem fast viertelstündigen Ohrgasmus „Halloween“ gab der Band recht. Hier wurden Speed-Salven gekonnt mit progressiven Elementen und unzähligen Riffs zu einem kompakten Ganzen zusammengefügt. Die Melodien durften dabei nie zu kurz kommen aber der Sound von HELLOWEEN war stets hart und kompromisslos. Allerdings gab der melodiösere Gesang Kiske´s dem Unternehmen einen ganz neuen Anstrich und hievte die Band auf eine neue Stufe. Mit „A Tale That Wasn´t Right“ hatte man sogar eine Ballade im Programm, was einigen gar nicht gefiel.

Mitte des Jahres 1988 verbarrikadierten sich die Kürbisköpfe wieder im Horus Sound Studio in Hannover, wo zusammen mit Tommy Newton der zweite Teil der Keeper-Saga entstand, das am 29. August 1988 veröffentlicht wurde. Dieses Mal hatte man beträchtlich mehr Material im Gepäck. Mit „I Want Out“ und speziell „Dr. Stein“ hatte man zwei enorm erfolgreiche Singles aufgenommen. Letzteres kam sogar in die Top 10 und daraus resultierte sogar ein Auftritt in der „ZDF Hitparade“. Aber auch die deutsche Hitparadensendung „Formel Eins“ und natürlich MTV´s „Headbangers Ball“ ließen die Auskopplungen auf Heavy Rotation laufen.

Für alle Speedfans gab es Songs wie „March Of Time“ oder „Eagle Fly Free“, aber auch durchdachtere Nummern wie „We Got The Right“ zeugten von einem erneuten Fortschritt. Allerdings hatte man mit „You Always Walk Alone“ auch einen Song an Bord, der keine Hitqualitäten hatte, ganz im Gegenteil zum erneut überlangen Titeltrack. Der stammte dieses Mal aus der Feder von Michael Weikath, während für „Halloween“ auf Teil 1 Kai Hansen verantwortlich war. Der Sound hatte weniger Ecken und wurde auf Hochglanz poliert.

Während Teil 1 bis auf Platz 15 der deutschen Albumcharts kam, schaffte es Keepers 2 bis auf Platz 5. Dass die Jungs aber weit von einem Durchbruch in den USA entfernt waren, zeigten die Platzierungen 104 und 108 in den Billboard Charts. Aber in anderen Teilen der Welt lief es durchaus besser. Im Vorprogramm von IRON MAIDEN bestritt man den ersten Teil der geplanten Tour, nach der Gitarrist und Gründungsmitglied Kai Hansen allerdings ausstieg, weil er mit den musikalischen Entwicklungen nicht mehr zufrieden war. Er gründete daraufhin seine Band GAMMA RAY, die wieder deutlich mehr Geschwindigkeit in die Songs pumpte.

Mit Roland Grapow war schnell ein Ersatz gefunden und so begab man sich erneut auf Tour. Danach erscheinen gleich drei Live-Alben. „Live In The UK“ in Europa, „I Want Out Live“ in den USA und „Keepers Live“ in Japan.

Die unbeschwerten Tage sind damit gezählt, denn neben dem Ausstieg von Hansen kommen weitere Probleme auf die Band zu. Querelen mit dem Label zwingen HELLOWEEN in eine jahrelange Sendepause, aus der das mit gemischen Gefühlen aufgenommene „Pink Bubbles Go Ape“ entsteht. Der Rest ist Geschichte…2004 versucht man mit einem posthum nachgeschobenen dritten Teil der Keeper-Sage an alte Erfolge anzuknüpfen, aber die Zeiten haben sich geändert. Das Album mag gut sein, die beiden ursprünglichen Teile werden nicht einmal HELLOWEEN selbst toppen können.

“Keeper Of The Seven Keys Part I + II“ zeigt eine Band auf dem ersten Höhepunkt ihres Schaffens zu einer Zeit, wo die Musiklandschaft noch offen ist für Neues und viel Ungehörtes von immer neuen Bands zu Tage gefördert wird. Das soll schon bald ein Ende haben, zumindest was den klassischen Metalsektor angeht. Diese beiden Longplayer haben ein Genre geprägt und ausgebaut. HELLOWEEN war seinerzeit eine Band, die mit ihren Ideen eine ganze Generation beeinflusst und Hunderttausende Kids in ihren Bann gezogen hat. Long Live The 80´s!

Übrigens, diese Rezension wurde an Halloween geschrieben, und was stand seinerzeit so schön in den Liner-Notes? „WARNING: Everybody who will be spelling the song „Halloween“ from „Helloween“ with an „E“ and the group with an „A“ will immediatly be turned into a big ugly half-price-selling pumpkin!“ – in diesem Sinne..

Trackliste:

Keeper Of The Seven Keys Part I

01.    Initiation
02.    I´m Alive
03.    A Little Time
04.    Twilight Of The Gods
05.    A Tale That Wasn´t Right
06.    Future World
07.    Halloween
08.    Follow The Sign

Keeper Of The Seven Keys Part II

01.    Invitation
02.    Eagle Fly Free
03.    You Always Walk Alone
04.    Rise And Fall
05.    Dr. Stein
06.    We Got The Right
07.    March Of Time
08.    I Want Out
09.    Keeper Of The Seven Keys
10.    Save Us

Stefan

TRANSIT – Dirty Pleasures (Klassiker der Woche)

Band: Transit
Album: Dirty Pleasures
Spielzeit: 45:28 min.
Veröffentlichungsjahr: 1989
Plattenfirma/Vertrieb: K-TEL
Stilrichtung: Hardrock

Die Schweiz ist ja schon seit jeher ein fruchtbarer Boden für gute Hardrock-Bands. Was in den 80ern KROKUS oder CHINA waren, sind heute GOTTHARD oder SHAKRA. Bands, die die Fahne der Eidgenossen in den Rock´n Roll-Boden rammen. Und immer noch wird der Musikmarkt von unbekannteren aber trotzdem guten Combos bereichert, als Beispiel möchte ich mal SKANSIS, UNCHAIN (MINES) oder CHARING CROSS nennen. Eine der definitiv unterbewerteten Schweizer Bands vergangener Tage stellen wir Euch heute einmal anhand ihres zweiten Albums vor.

TRANSIT formiert sich 1982 aus der Schülerband HUSH. 1985 erblickt dann ihr Debüt „Break Away“ das Licht der Welt. Dieses Album entsteht noch als Eigenproduktion, ebnet allerdings den Weg für einen Plattenvertrag mit der Schweizer Plattenfirma K-TEL, worauf man sich 1988 daran macht, den Nachfolger einzuspielen. Produziert wird das Werk von Kalle Trapp, auf dem Plan stehen eingängige, melodiöse Mitsing-Nummern. Und die gibt es auf „Dirty Pleasures“ zuhauf. „Running Out Of Bad Times“, „Alright”, “You Can´t Stop The Fire”, “Rock It”, “Heartbreaker” oder die erfolgreiche Single “Take Your Love” (Platz 8 der schweizerischen Singlecharts), ein Hit reiht sich an den nächsten. Verantwortlich dafür war das Gespann aus Sänger Oliver Fehr und Gitarrist René Baiker, die für sämtliche Kompositionen zuständig waren sowohl als auch Manager und „Mädchen für alles“ Matthew Knézy, der fast alle Texte beisteuerte.

„Dirty Pleasures“ ist ein rundum geiles Hardrock-Album, das keine Wünsche offen lässt: die Vollbedienung in Sachen gute Laune, Rock´n Roll und Erinnerungen an die glorreichen Zeiten, in denen alles noch ein wenig größer, lauter, schneller und vielleicht auch ein klitzekleines bisschen besser war. Nach diesem Volltreffer veröffentlichten die Drei lustigen Vier (+ Keyboarder Freddy Koller, der 1989 zur Band stößt) noch zwei weitere Langrillen, nämlich „Heartcore“ 1991 und „Catchfire“ 1994. Die Folgescheibe „Heartcore“ beinhaltet noch einmal den Spirit von TRANSIT während das finale Werk „Catchfire“ nicht so ganz an die Glanzzeiten anknüpfen kann.

Insgesamt bringen es TRANSIT also in gut 12 Jahren auf vier Alben, vier Singles und elf Videoclips, die es auch auf der 2002 erschienenen DVD „Greatest Hits“ zu bestaunen gibt. Unterm Strich ist und bleibt aber „Dirty Pleasures“ der Geniestreich einer Band, die leider nach wie vor zu wenig Aufmerksamkeit erhält.

Trackliste:

1.Let´s Go To The Party
2.Running Out Of Bad Times
3.Alright
4.You Can´t Stop The Fire
5.Daughter Of The Moon
6.Bad Boy
7.Heartbreaker
8.Rock It
9.Take Your Love
10.Cry For Attention
11.Wild Love
12.Good Emotions

Stefan

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DOKKEN – Back For The Attack (Klassiker der Woche)

Band: Dokken
Album: Back For The Attack (Re-Release)
Spielzeit: 63:33 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: Rock Candy Records
Veröffentlichung: /
Homepage: www.dokkencentral.com

Als vor gut einem Jahr die ersten 3 Scheiben der US Melodic Rocker DOKKEN über Rock Candy Records neu aufgelegt wurden (Rezi HIER) monierte ich noch das Fehlen der stärksten, 4. Platte der Band. Das Warten hat sich gelohnt: nun liegt auch dieser Band- und Genre-Klassiker endlich in einer ordentlich aufgemotzten Version, nebst Remastering und fettem Booklet, vor.

Dass sich Sänger Don Dokken und Wundergitarrist George Lynch nicht grün waren, dürfte hinlänglich bekannt und auch vielerorts dokumentiert sein – wie sehr diese Animositäten aber während der Entstehung des Magnum Opus „Back For The Attack“ aus dem Ruder liefen ist selbst heute noch schwer vorstellbar: die beiden waren im Laufe der Aufnahmen tatsächlich kein einziges Mal zusammen im Studio und nahmen Ihre jeweiligen Parts immer räumlich und zeitlich getrennt voneinander auf – Wahnsinn! Der Segen hing im Hause DOKKEN also ganz schön schief, ausufernde Drogenprobleme machten die Kommunikation nicht leichter und es ist wohl dem geduldigen Produzent Neil Kernon zu verdanken, dass „Back For The Attack“ ein solch starkes Album geworden ist: Hits wie „Kiss Of Death“, „Night By Night“ oder „So Many Tears“ funktionieren auch heute noch tadellos und leben von den Spannungen zwischen den beiden Fixpunkten Don Dokken, der hier zu Hochform aufläuft und Geoge Lynch, der mit einem sauguten Gitarrensound flirrende Soli in den Orbit schießt und staubtrockene Riffs intoniert. Den ein oder anderen kleineren Schönheitsfehler hat die Platte durchaus: mit 13 Songs und einer Spielzeit von über einer Stunde ist das Ganze, gerade für eine Melodic Rock Platte, unnötig lang ausgefallen und auf Songs wie die unausgereifte Ballade „Heaven Sent“ hätte man durchaus zu gunsten der Dramaturgie verzichten können. Allerdings, und das ist das grosse Plus der Band, klingen DOKKEN immer einzigartig. Ein Umstand, der auf keiner Platte so deutlich wird wie auf „Back For The Attack“. Die einzigartige Stimme Dokkens und das extravagante Spiel von Lynch, der sich bei dem passend betitelten Instrumental „Mr. Scary“ in die Herzen der Gitarren-Fetischisten gniedelte, waren Alleinstellungsmerkmale, die die Band von einem Grossteil der Konkurrenz absetzten.

„Back For The Attack“ ist das in sich konsequenteste der DOKKEN Alben und konsequenterweise auch das erfolgreichste. Den wiedrigen Umständen zum Trotz gelang es der Band, sowie dem Produktionsteam (nicht zu vergessen das Team Thompson/Barbiero (u.a. Guns N‘ Roses und Tesla), das der Platte einen schön rauen, ruppigen Sound mixte), einen Meilenstein des Hardrock abzuliefern. Folgerichtig blieb den Jungs nach dieser Überscheibe nichts anderes übrig, als das Unternehmen DOKKEN so richtig mit Schmackes gegen die Wand zu fahren. Zwar führt Don Dokken die Band auch heute noch an und hat über die Jahre mit wechselnden Besetzungen ordentliche Alben herausgebracht. So stark wie zuletzt auf „Back For The Attack“ war die Band aber nie wieder.

Trackliste:

01. Kiss Of Death
02. Prisoner
03. Night By Night
04. Standing In The Shadows
05. Heaven Sent
06. Mr. Scary
07. So Many Tears
08. Burning Like A Flame
09. Lost Behind The Wall
10. Stop Fighting Love
11. Cry Of The Gypsy
12.  Sleepless Nights
13.  Dream Warriors

Mario

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BANGALORE CHOIR – On Target (Klassiker der Woche)

Band: Bangalore Choir
Album: On Target
Spielzeit: 38:41 min.
Veröffentlichungsjahr: 1992/2010
Plattenfirma/Vertrieb: Giant Records/AOR Heaven
Stilrichtung: Hardrock

Als David Reece 1990 frustriert ACCEPT verlassen hatte, formte er zusammen mit Drummer Rusty Miller (der vor den Aufnahmen aber zu RAZORMAID ging) die Formation BANGALORE CHOIR. Komplettiert wurde das Line Up durch John Kirk (g), Curt Mitchell (g) und Danny Greenberg (b). Leider blieb es aufgrund der Grunge-Welle bei dieser einen Veröffentlichung, denn „On Target“ hatte alles, was eine vielversprechende Debüt-Scheibe haben musste: großartige Songs, tolle Musiker und einen krachenden Sound.

Dass das aber mit modernen Mitteln noch besser geht, hat Martin Kronlund jetzt mit seiner remasterten Version bewiesen. Einzelheiten kommen noch besser zur Geltung und die Songs ballern noch kraftvoller aus den Boxen. Leider enthält diese neue Version außer einem Videoclip zu „Loaded Gun“ keinerlei Bonusmaterial. Lediglich das Artwork wurde etwas überarbeitet. Trotzdem bleiben 10 geile Songs, allen voran „Angel In Black“, „Loaded Gun“, „If The Good Die Young“ und „Just One Night“. Reece blieb lange in der Versenkung verschwunden, konnte aber erstmals nach vielen Jahren mit seinem Beitrag zum VOICES OF ROCK Projekt und seinem Solo-Album „Universal Language“ Akzente setzen.

Dabei hat er derart Blut geleckt, dass auch sein Baby BANGALORE CHOIR wieder zum Leben erweckt wurde. Einen Punkt stellt dieser Re-Release dar, aber mittlerweile sind ja schon 2 weitere Studioplatten unter diesem Banner erschienen. Doch zurück zum Erstling „On Target“: Viele tolle Scheiben in dieser Richtung erblickten speziell in den Jahren 1989-1992 das Licht der Welt, dabei ist dieses Stück Plastik aber definitiv ein Vertreter, der es verdient hätte, sich des öfteren in Euren CD-Playern zu drehen und BANGALORE CHOIR ist eine dieser fast unzähligen Bands, die es damals nicht geschafft haben, trotz geiler Mucke den verdienten Erfolg einzufahren. Das lässt sich nicht mehr rückgängig machen, aber Ihr könnt Eure Faves heute unterstützen, indem Ihr z.B. die beiden BANGALORE CHOIR Scheiben käuflich erwerbt und zu den Konzerten geht. Denn auch im Jahr 2010 ist Rock´n Roll nicht tot – Rock´n Roll will live forever!

Trackliste:

1.Angel In Black
2.Loaded Gun
3.If The Good Die Young
4.Doin´ The Dance
5.Hold On To You
6.All Or Nothin´
7.Slippin´ Away
8.She Can´t Stop
9.Freight Train Rollin´
10.Just One Night

Stefan

Hier gibt es weitere:

HELIX – No Rest For The Wicked (Klassiker der Woche)

Band: Helix
Album: No Rest For The Wicked
Spielzeit: 33:14 min.
Veröffentlichungsjahr: 1983
Plattenfirma/Vertrieb: Capitol/EMI
Stilrichtung: Hardrock

Höchste Zeit, dass wir uns ein wenig mit der ersten Hälfte der 80er Jahre befassen. Da ist natürlich eine Gruppe wie HELIX nicht wegzudenken. Im Land des Ahorns gab es eine Vielzahl an Bands, die zwar einige Achtungserfolge erzielen konnten, die große Karriere blieb aber leider aus. HELIX sind eine der relativ wenigen kanadischen Bands, die den Durchbruch schaffen konnten.

Sänger Brian Vollmer ist das einzige Mitglied, das seit der Gründung 1974 die Rock-Institution am Leben hält. Die 1983 erschienene Langrille „No Rest For The Wicked“ entstand im wohl besten Line-Up mit eben diesem Brian Vollmer (v.), Brent Doerner (g.), Paul Hackmann (g.), Mike Uzelac (b) und Greg „Fritz“ Hinz (d.). In den bisher 39 (!!!) Jahren des Bestehens verschlang HELIX sage und schreibe 32 Bandmitglieder, angefangen z.B. mit Original-Drummer Brian Doerner bis hin zu Ex-BRIGHTON ROCK Gitarrero Greg Fraser. Insgesamt haben HELIX 12 Longplayer, einige EP´s sowie 3 Livealben veröffentlicht, heute werden wir uns aber mit „No Rest For The Wicked“ beschäftigen, einem der wichtigsten und auch einem der besten Alben der Bandgeschichte.

Trotz seiner kurzen Laufzeit von gut einer halben Stunde birgt NRFTW einige Hochkaräter, die gut und gerne zu den Klassikern der Kanadier gezählt werden können. „Does A Fool Ever Learn“, „Let´s All Do It Tonight“, „Heavy Metal Love“, Don´t Get Mad Get Even” oder die Ballade “Never Want To Loose You” zeugen allesamt vom Gespür für kräftige Melodien geschickt verpackt in eine gute Dosis harten Rock.

Aufgenommen wurde in den Phase One Studios zu Toronto, gemixt hat die Platte ein gewisser Tony Bongiovi in seiner Power Station, na hat´s geklingelt? Ebenfalls ein Highlight ist das coole Cover: Hier sitzt der Teufel himself, total gelangweilt und fix und fertig in seinem Pyjama rum. Und wenn man sich die Rückseite der Hülle so betrachtet bemerkt man ziemlich schnell, dass auch der Teufel nur ein Mensch ist. Da schwimmen die Dritten sauber in Corega-Tabs und die Sehhilfe liegt auch immer griffbereit neben dem vollgemüllten Aschenbecher.

Wer also mit dem Gedanken spielt, sich eine HELIX-Scheibe zuzulegen und die Band bisher nicht kannte (solche Leute soll es geben), kann selbstverständlich mit einer der zahlreichen Best-Of-Compilations beginnen, danach kommt aber gleich „No Rest For The Wicked“. Als letzten Hinweis möchte ich noch anfügen, dass es fast alle Scheiben, auch die hier vorgestellte, noch auf der offiziellen Homepage www.planethelix.com käuflich zu erwerben gibt.

Trackliste:

01. Does a Fool Ever Learn
02. Let’s All Do It Tonight
03. Heavy Metal Love
04. Check Out the Love
05. No Rest for the Wicked
06. Don’t Get Mad, Get Even
07. Ain’t No High Like Rock n‘ Roll
08. Dirty Dog
09. Never Want to Lose You
10. White Lace and Black Leather

Stefan

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