Band: Cathedral
Album: The Last Spire
Spielzeit: 57 min.
Plattenfirma: Rise Above Records
Veröffentlichung: 29.04.2013
Homepage: www.cathedralcoven.com
„Was soll man schreiben, wenn sich eine Band viel zu früh und sogar freiwillig den Gnadenschuss verpasst?“
Nach 23 Jahren verabschieden sich CATHEDRAL mit einem Doom-Geschoss erster Güte. Der geneigte Leser meines Blogs weiss, dass ich definitiv kein Fan dieser Metalrichtung bin. Aber ich weiss durchaus ein Stück gut und kreativ gemachter Musik schätzen, auch wenn ich sie meiner Anlage nicht allzu oft zumuten werde.
„The Last Spire“ ist eine saubere Abschlussarbeit einer Band, welche nach 23 Jahren die Bühne verlässt, wohl nicht endgültig, sondern nur in der gewohnten Zusammensetzung. Wer so lange im Geschäft ist, darf schon einmal die Stelle wechseln. Dass sich eine Band nicht einfach auflöst, sondern den Fans noch ein Abschiedsgeschenk macht – das hat Klasse.
Und das kann ich vom Album auch sagen. Das ist keine jener tumben Scheiben, bei denen man nach der zweiten Nummer nicht mehr weiss, ob man jetzt einen oder alle Tracks schon einmal gehört hat.
Was man mit Geduld hinter sich bringen muss, ist der erste Song „Entrance To Hell“. Der ist ziemlich crazy und nervig.
Ansonsten ist das Album aber abwechslungsreich, da finden sich akkustische Gitarrenklänge und freundlich-melodiöse Frauenstimmen ebenso wie brachiale Riffs und Breakdowns – „Pallbearer“. Gewisse Gitarrenläufe klingen, als wären sie einer Rockband abhanden gekommen – „Cathedral Of The Damned“ – um dann von Marimbaklängen kurz unterbrochen zu werden. Was nicht kommt ist die Durchsage über Sonderangebote, die man an dieser Stelle erwarten könnte.
Stille kommt nicht vor – auch wenn es den „Tower Of Silence“ gibt – ein Doom-Brett mit klarem Gesang, den man schon beinahe als poppig bezeichnen könnte – lasst den mal einige Takte schneller laufen und nehmt die Distortion raus, dann wisst ihr, was ich meine.
„The Last Spire“ zeugt von grossem musikalischem Können, einer Band mit viel Erfahrung und Jungs, die nicht zufällig so lange im Geschäft sind. Fans von CATHEDRAL werden dieses Album sowieso kaufen müssen, anderen Doom-Interessierten, die gerne abwechslungsreichen und intelligent gemachten Todes-Metall mögen, sei das Album ans Herz gelegt.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Entrance To Hell
02. Pallbearer
03. Cathedral Of The Damned
04. Tower Of Silence
05. Infestation Of Grey Death
06. An Observation
07. This Body, Thy Tomb
Lineup:
Lead Vocals – Lee Dorrian
Guitars – Garry Jennings
Bass – Scott Carlson
Drums – Brian Dixon
Hammond, Mellotron, Moog & Synths – David Moore
Guest Vocals on ‚Cathedral Of The Damned‘ – Chris Reifert
Backing Vocals – Rosalie Cunningham
Danny