Band: Cats in Space
Album: Daytrip To Narnia
Spielzeit: 56:10 min
Stilrichtung: Classic Rock, AOR
Plattenfirma: Harmony Factory / Cargo Records UKVeröffentlichung: 01.03.2019
Homepage: www.catsinspace.co.uk
Ja, was ist das denn? Ich muss gestehen, dass ich die ersten beiden Scheiben der britischen Classic Rock Formation CATS IN SPACE („Too Many Gods“ (2015) und „Scarecrow“ (2017)) bisher nicht gehört habe. Aber wenn das neue Album die Qualität des bisherigen Outputs widerspiegelt, dann wird es höchste Zeit, dass ich das Versäumte nachhole. Was die Truppe uns hier in Form eines, naja, irgendwie schon, Konzept-Albums vorlegt ist wirklich der Kracher. Egal wo man auf der virtuellen Scheibe die Nadel platziert, man kann gewiss sein mitten in eine Monsterhookline geraten zu sein.
Ich will es kurz machen. CATS IN SPACE servieren uns in einer knappen Stunde Spielzeit ein auf 2 Vinyl-Seiten verteiltes Album (gibt es natürlich auch auf CD und digital, aber dann ist der Effekt natürlich ein bisserl hin) das auf der ersten Seite 7 reguläre Songs und auf der zweiten Seite mit der „The Story Of Johnny Rocket“-Suite eine kleine Rock-Oper bietet. Unterschiede im Songwriting oder der Dramaturgie beider Seiten sind aber marginal, denn auch auf Seite Nummero Zwo haben wir es im Grunde mit eigenständigen Songs zu tun, die locker für sich selbst stehen können und keines übergeordneten Konzepts bedürfen um zu funktionieren. Tja, und was die Jungs da zusammengezimmert haben hat wirklich Hand und Fuss. Klar, einen Originalitätspreis werden CATS IN SPACE nimmer gewinnen. Man bedient sich im Fundus von härteren Queen, Disco-Kiss und allem was an AOR in den 70er und frühen 80er Jahren schön und gut war. Dass dabei eigentlich immer ein kompositorisches Highlight herausgekommen ist, stellt die grosse Stärke dieses Albums dar. Ebenso wie der wirklich bärenstarke Gesang von Paul Manzi und die songdienliche Leistung aller Instrumentalisten. Während viele aktuelle Bands versuchen auf den trendigen Retro-Zug aufzuspringen, haben wir es hier mit Musikern zu tun, die diese Musik bis in den Kern verinnerlicht haben und ausleben. Und das hört man. Lauscht mal in Tracks wie den Instant-Ohrwurm „Narnia“, das flockige „Hologram Man“, das bombastische „Unicorn“ oder die nicht minder oppulente Ballade „The Story Of Johnny Rocket – Twilight“ an.
Für Fans von Jellyfish, Queen, Kiss, The Darkness oder the Night Flight Orchestra ist das hier ganz klar eine Pflichtveranstaltung. Was die Produktion angeht möchte ich nicht gross rummeckern. Es klingt nicht nach einer Millionen Dollar, aber hier wurde das Beste aus den finanziellen Möglichkeiten gemacht und klanglich gibt es nichts auszusetzen. Die Platte versprüht ein wenig den Charme einer bis zum Rand mit Herzblut gefüllten (Underground) Produktion im Stile von Heart of Cygnus und macht einfach beste Laune. Absolute Kaufempfehlung!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Narnia
02. She Talks Too Much
03. Hologram Man
04. Tragic Alter Ego
05. Silver & Gold
06. Chasing Diamonds
07. Unicorn
08. The Story Of Johnny Rocket – Space Overture
09. The Story Of Johnny Rocket – Johnny Rocket
10. The Story Of Johnny Rocket – Thunder In The Night
11. The Story Of Johnny Rocket – One Small Step
12. The Story Of Johnny Rocket – Twilight
13. The Story Of Johnny Rocket – Yesterday’s News
14. The Story Of Johnny Rocket – Destination Unknown
Mario