Band: China
Album: China
Spielzeit: 44:16 min.
Veröffentlichungsjahr: 1988
Plattenfirma/Vertrieb: Vertigo/Phonogram
Stilrichtung: Hard Rock
Das Debüt der Schweizer Hardrocker CHINA schlug in unserem Nachbarland ein wie eine Bombe. Eine Top Ten Platzierung in den dortigen Hitlisten aber auch gute Notierungen in England, Deutschland oder Japan konnte man 1988 verzeichnen. Aber das Glück war dem Fünfer in Bezug auf den Sänger alles andere als hold. Denn auf den 5 Alben ihrer Discographie sind 5 verschiedene Sänger zu hören. Die 11 Songs des Debüts (plus Intro) wurden von Math Shiverow eingesungen, der Sound war rau und roh, die Melodielinien allerdings waren aalglatt und Hits wie „Shout It Out“, „Hot Lovin´ Night“ oder „Back To You“, das vom KROKUS Gitarristen Fernando Von Arb geschrieben wurde, liefen in den Rockdiscos der Nation rauf und runter.
Zwar war das folgende Album „Sign In The Sky“ ausgereifter, aber die rohe Energie und die Unbekümmertheit gingen dabei verloren und hat die Band teilweise sehr in Richtung AOR gedrückt. Der Sprung zwischen den beiden Scheiben war enorm – und trotzdem beinhaltet „China“ insgesamt das bessere Songmaterial. Und im direkten Vergleich war der Zweitling mit seinen beiden Hits „In The Middle Of The Night“ und „Sign In The Sky“ ein zahmes Miezekätzchen und das Debüt kratzbürstig und unberechenbar wie eine Raubkatze.
Prominente Hilfe bekamen die „Chinesen“ dafür neben dem schon erwähnten Song aus der Feder von von Arb auch bei den Backing-Vocals, die teilweise sein Bandkollege Marc Storace übernahm – seineszeichens Sänger von KROKUS. Nach einer Tour mit VICTORY und einem Gastspiel als Anheizer für BONFIRE steigt Bassist Marc Lynn aus und heuert bei einer Band namens KRAK an, die sich später in GOTTHARD umbenennen. Gitarrist Freddy Laurence (aka Freddy Scherer) folgt ihm 2004. Gitarrist Claudio Matteo und Schlagwerker und Gründer John Dommen blieben der Band aber weiterhin treu.
Die einzige Konstante bei CHINA war indes der ständige Wechsel hinter dem Mikro, denn nach den beiden ersten Werken litt auch die Qualität des Songmaterials und der langsame Niedergang war vorprogrammiert. „China“ bleibt der Klassiker der Band und ein Album, das man immer wieder gerne hört – an einem Stück versteht sich, denn dann entfaltet sich die ganze Breite ihres Talents. Hätte der Mensch so etwas wie Geschmacksknospen auch in den Ohren, wäre diese Scheibe ein ganz besonderer Genuss dafür. So reicht es aber immerhin zum Ohrenschmaus. Tolles Debüt!!!
Stefan