01. Oblivion
02. Dead Man’s Glory
03. Invaders
04. Heart Of Darkness
05. Andersonville
06. Carry On
07. Soldiers And Kings
08. Warrior Soul
09. Slaughterhouse 5
10. Battle Of Life
11. Custers Last Stand
Spielzeit: 51:36 min – Genre: Power Metal – Label: Napalm Records – VÖ: 17.06.2022 – Page: www.facebook.com/Civilwarsweden
POWERWOLF, SABATON, BATTLE BEAST – seit Anfang des Jahrtausends hat sich eine Form von Power Metal entwickelt, die heute als Headliner von großen Festivals nicht mehr wegzudenken ist: eingängig wie sonst was, gerne mal mit partytauglichem BummZapp-Rhythmus unterwegs, angereichert mit Synthesizern, die man auch in aktueller Club Music finden würde und mächtig druckvoll produziert. Wem eine der Bands gefällt, dem gefallen vermutlich auch andere und aller Wahrscheinlichkeit nach auch CIVIL WAR, der kleine Ableger von SABATON mit Ex-Mitgliedern der schwedischen Formation. Die haben soeben ihr viertes Album „Invaders“ auf den Markt geschossen, es geht um unterschiedliche Kriegssituationen (wer hätte es gedacht) und alle oben angeführten Voraussetzungen für ein Album dieser Gattung werden erfüllt. Kelly Sundown Carpenter hat dafür amtliche kraftvoll-roh-melodische Vocals auf Lager, die Synthesizer sind durchaus cheesy-präsent aber schon recht angenehm auf der Höhe der Zeit und durch weitere Sounddesign-Elemente ergänzt. Dazu Chöre, orchestrale Sounds, all das in ordentlich knallend.
Auf die einzelnen Songtexte ist man teils in der Klanglichkeit der Musik eingegangen, gestaltet beispielsweise „Dead Man’s Glory“ ein wenig Irish-Folk-artig (ohne wirklich in die Nähe von Folk Metal zu geraten). Die Power-Ballade ist mit „Andersonville“ vertreten, der Partysong mit „Carry On“, der Midtempobanger mit „Slaughterhouse 5“ und „düsteres“ Uptempo mit dem Titeltrack. Was will man mehr?
Im Grunde genommen wenig. Die Bedürfnisse, die „Invaders“ erfüllen will, erfüllt es souverän und kompositorisch ist man doch oft über Standard-Niveau, was nicht unbedingt gegeben sein muss, da sich doch so einige Vertreter des Genres ganz wohl damit fühlen, mangelnde Songwriting-Kreativität durch fette Aufmachung zu kompensieren.
Aber das geht bei CIVIL WAR auf jeden Fall klar, gerade wenn man die kleinen Details bedenkt, beispielsweise den Percussion-Einsatz in „Heart Of Darkness“, der klanglich einiges an Mehrwert bietet. Und wenn man sich damit abfinden kann, dass spaßige Synth-Sequencer, die im Hintergrund Party machen, offenbar perfekt geeignet für die Untermalung von Kriegserzählungen sind.
Fazit:
Kompositorisch jetzt nicht das Tiefgründigste vom Ei, aber als teils musikalisch ein wenig belangloses, teils aber auch sehr anständiges Album mit krasser Produktion, heroischen Melodien, Keyboard-Spaß und Eingängigkeit kann sich „Invaders“ absolut sehen lassen, ohne sich hinter den großen Vertretern des spezifischen Subgenres verstecken zu müssen.
Anspieltipps:
„Invaders“, „Heart Of Darkness“, „Carry On“ und „Slaughterhouse 5“
Jannis