Band: Cobra
Album: To hell
Spielzeit: 40:49 min
Stilrichtung: Heavy / Speed Metal
Plattenfirma: Ván Records
Veröffentlichung: 02.05.2014
Homepage: www.facebook.com/CobraPeruHeavyMetal
Mit COBRA gibt es diesmal einen Exoten, die seit 2005 aktiven Herren sind nämlich in Lima, Peru, beheimatet. Dies muss besonders betont werden, musikalisch würde man Harry „El Sucio“ (Vocals), Andrés Rhor (Gitarre), Nito Majía (Gitarre), Augusto Morales (Bass) und Pochuck (Drums) eher dem traditionellen Heavy/Speed Metal zuordnen. Auf dem zweiten Langspieler „To Hell“ eifern COBRA besonders den englisch Szenegrößen JUDAS PRIEST und IRON MAIDEN nach. Zudem gibt es ein paar Elemente aus dem teutonischen Bereich, besonders RUNNING WILD sind hier zu nennen.
Der fast neunminütige Opener „Beyond The Curse“ beginnt mit einer gemächlichen Einleitung, bis nach zweieinhalb Minuten das Gitarrenspiel als offensichtliche Hommage an die Eisernen Jungfrauen zu verstehen ist. Ansonsten ist der Song eher blass und eine Ecke zu lang geraten. Viel besser kracht dann schon der Speed Metal Rocker „Fallen Soldier“ aus den Boxen. „Danger Zone“ entpuppt sich dann als sehr rockige Nummer, die phasenweise gar ein wenig an THIN LIZZY erinnert. Im weiteren Verlauf bleibt man dem traditionellen Heavy Metal treu, prescht aber regelmäßig in Speed Metal Gefilde vor. Was bleibt also unter dem Strich?
COBRA reißen mit. Und das obwohl bei genauerer Betrachtung sowohl bei den Instrumenten, beim Songwriting und auch bei Sänger Harry stellenweise noch Luft nach oben ist. Die Jungs stehen aber zu 100% hinter ihrer Musik, sind authentisch und machen auch mit den kleinen Macken einfach Spaß. Zudem gibt es zwar einige gute Bands aus Südamerika, Peru war auf meiner metallischen Landkarte bisher nicht stark vertreten. Von daher geht ein kleiner Exoten-Bonus schon in Ordnung.
Bei der Produktion haben COBRA auf einen Sound geachtet, der tatsächlich Anfang der 80er in einem Studio entstanden sein könnte und so den Charme und den Geist dieser Zeit versprüht. Hier werden sich wohl die Geister scheiden. Mir gefällt’s, da „To Hell“ trotzdem jederzeit druckvoll klingt.
Für den Anschluss an die aktuelle Speerspitze der Speed/Heavy Metal Retrowelle um Bands wie ENFORCER, SKULL FIST oder STEELWING reicht es für COBRA noch nicht, wenn die Jungs aber so weiter machen, wird sich das mit dem nächsten Album auf jeden Fall ändern. Bis dahin kann man „To Hell“ jedem Heavy/Speed Metalfan ans Herz legen, kein Meisterwerk aber ein überdurchschnittliches und von Herzen kommendes Stück Stahl aus Peru.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Beyond The Curse
02. Fallen Soldier
03. Danger Zone
04. Rough Riders
05. Beware My Wrath
06. When I Walk The Streets
07. To Hell
08. Inner Demon
Chris