Band: Communic
Album: Where Echoes Gather
Spielzeit: /
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 27.10.2017
Homepage: www.communic.org
Endlich liegt es vor: „Where Echoes gather“, das erste Album seit dem 2011er Kracher „The Bottom deep“ des überall hochgeschätzten Norwegischen Trios COMMUNIC (denen in Fan-Kreisen schon ein nahezu legendärer Ruf vorauseilt).
Um „Where Echoes gather“ (Album No. 5 seit Bandgründung Mitte der 2000er) schlussendlich fertig zu stellen, brauchte die Truppe um Gitarrist/Sänger Oddleif Stensland einige Anläufe. Zweimal kam die Geburt von Nachwuchs dazwischen, was die Band nötigte die Veröffentlichung zu verschieben, da man das Ganze nicht ohne Promotion durchziehen wollte. COMMUNIC bewegt sich halt in Grenzen, die es den Jungs erlauben die privaten/familiären Belange vor das Interesse der Band zu stellen. Das ist sympathisch und dem fertigen Produkt merkt man das jahrelange hin und her nicht an. Im Gegenteil, die Scheibe wirkt klar strukturiert, glänzend bis ins Detail ausgearbeitet und wartet mal wieder mit spielerisch hohem Niveau und, vor allem, sehr starken Tracks auf. COMMUNIC bewegen sich auch auf „Where Echoes gather“ wieder irgendwo zwischen den Welten, greifen aber, das wird manchen Fan der ersten Stunde freuen, auf teilweise schon sehr alte Songideen zurück. Das bedeutet, dass es stilistisch wieder etwas Richtung Frühwerk geht. Wie gehabt bauen COMMUNIC ihre Songs auf einem Thrash-Fundament auf, streuen gerne mal die ein oder andere Blackmetal Gitarrenlinie ein, setzen auf Gesang den man eher im geerdeten US-Metal verorten würde und scheuen sich nicht, progressive „Vibes“ zu versprühen. Das hat manchmal etwas von Queensryche spielen Thrash, auch wenn dies natürlich diese urwüchsig eigenwilligen Norweger nicht annähernd beschreibt. Der Großteil der Tracks besteht aus in jeweils 2 Teile gesplittete Songs, von denen vor allem das Eröffnungsdoppel „The Pulse of the Earth“ mit seinen Ohrwurmmelodien und dem geilen Riffing sofort hängen bleibt. Als Anspieltipp seien außerdem noch der (doppelte) Rausschmeißer „The Claws of the Sea“ mit seinen vertrackten Rhythmuswechseln und die (naja, nennen wir es mal in Ermangelung einer besseren Bezeichnung) Powerballade „Moondance“ genannt. Letzterer fährt ganz großes Kino auf und balanciert die Scheibe, die eine gesunde Portion Härte mitbringt (siehe das treffend betitelte „Black Flag of Hate“), gelungen aus. Der Rest der Songs ist ebenfalls starke Kost ohne nennenswerte Längen, die allerdings erarbeitet werden will und nix fürs Nebenbeihören ist. Man sollte also Zeit und ungeteilte Aufmerksamkeit mitbringen.
Da der Dreher von Eike Freese (u.a. Dark Age) in dessen Studio 3A/Chameleon Studios 1A abgemischt und gemastert wurde, das Artwork stimmig und der Inhalt weitestgehend über jeden Zweifel erhaben ist, bleibt es zu wünschen, dass diese großartige Band für Ihre Arbeit mit weiterer Aufmerksamkeit belohnt wird. Verdient hätten Sie es allemal. Beide Daumen hoch.
WERTUNG:
Trackliste:
01. The Pulse of the Earth (Part 1 – The Magnetic Center)
02. The Pulse of the Earth (Part 2 – Impact Of The Wave)
03. Where Echoes Gather (Part 1 – Beneath The Giant)
04. Where Echoes Gather (Part 2 – The Underground Swine)
05. Moondance
06. Where History Lives
07. Black Flag Of Hate
08. The Claws Of The Sea (Part 1 – Journey Into The Source)
09. The Claws Of The Sea (Part 2 – The First Moment)
Mario