Band: Crow’s Flight
Album: The Storm
Spielzeit: 45:31 min
Stilrichtung: Power Metal/Hard Rock
Plattenfirma: Ram It Down Records
Veröffentlichung: 04.10.2019
Homepage: www.facebook.com/crowsflight
Manche sind’s halt einfach. CROW’S FLIGHT unter anderem, die ihr Debutalbum “The Calm Before” genannt haben und nun mit “The Storm” nachlegen. Witz gelungen, wenn jetzt auch noch die Musik gut ist, hab ich keinerlei Grund zur Kritik. Aber von vorne. 2011 kam das Debut der Finnen raus, 2016 verließ Sänger Crow die Band und wurde von THAUROROD-Sänger Markku Kuikka ersetzt, während der Bandname Gott sei Dank nicht angepasst wurde. Auf dem Programm steht ein Mix aus Power Metal und Hard Rock, der von Emil Pohjalainen auf hohes klangliches Niveau geschraubt wurde, reich an Keyboards, ziemlich dicht, für Genreverhältnisse durchaus arm an Dur und laut Promotext besonders geeignet für Fans von PRETTY MAIDS, THUNDERSTONE und EVIDENCE ONE, was so weitgehend unterschrieben werden kann.
Größter Kritikpunkt ist bei “The Storm” eigentlich, dass der Opener “Forevermore” die Erwartungen ein wenig zu hoch schraubt, weil er mit seiner düsteren Atmosphäre, den leichten Neoklassik-Nouancen und dem hochgradig starken unkonventionellen Chorus mit seinen fetten harmoniegebenden Backing Vocals einfach akut geil ausfällt und schwer Richtung 10/10er Track tendiert, was der Rest der Tracks nicht mehr ganz schafft. Das erweist sich allerdings spätestens beim zweiten Hördurchlauf als nicht weiter schlimm. Die eher im Hard Rock spielenden “Circle Of Pain” (Cooles E-Drum- und Klavier-Intro plus dicke Synth-Chords und gutter Refrain) und “A Candle In The Storm” (Leichte AVANTASIA-Tendenzen im growenden Refrain) machen ebenso Laune wie die metallischeren Tracks “The Mercenary” (Weiterer starker Refrain, Cembaloeinsatz, melancholischer Mittelteil und Classic-Rock-Feeling in der Strophe) und “Read Between The Lines” (Etwas fixer, nächster geiler Refrain). Zwischendurch wird es mit “Sea Of Lies” mal ein klein wenig fröhlicher, wenngleich auch der Track nur wenig mit dem gängigen Gute-Laune-Kadenz-Wohlfühl-Power-Metal zu tun hat, und bei “Darkness Within” mit seinen den Refrain zerdisharmonierenden Gitarren und seinem zeitweise hohen Tempo auch mal gut evil.
Dazu mit “Home By The Sea” noch ein gelungenes GENESIS-Cover – da fallen auch ein bis zwei schwächere Tracks nicht wirklich ins Gewicht, beispielsweise das vergleichsweise belanglose wenngleich nette “Can’t Be Undone”, der schwächste Track auf dem Album, bei dem man sich fragen muss, ob nicht auch dieser Titel irgendwie selbstreferenziell ist..
Fazit:
Nee, letztendlich ist “The Storm” ein beeindruckendes zweites Album. Die Truppe klingt professionell, in der Musik steckt Herz und Seele und Hard Rock und Power Metal gehen auf der Platte in sehr unkitschiger und wenig klischeehafter Form Hand in Hand und erweisen sich als ziemlich perfektes Pärchen. Nicht nur sollte man CROW’S FLIGHT im Auge behalten, man sollte ihren neusten Streich zudem keinesfalls unangetestet an sich vorbeiflattern lassen.
Anspieltipps: “Forevermore”, “Read Between The Lines”, “The Mercenary” und “Darkness Within”.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Forevermore
02. Circle Of Pain
03. The Mercenary
04. Read Between The Lines
05. The Final Sacrifice
06. A Candle In The Storm
07. The Path To Follow
08. Sea Of Lies
09. Darkness Within
10. Can’t Be Undone
11. Home By The Sea (Genesis Cover)
Jannis