DARK TRANQUILITY – Endtime Signals

Trackliste:

01. Shivers And Voids
02. Unforgivable
03. Neuronal Fire
04. Not Nothing
05. Drowned Out Voices
06. One Of Us Is Gone
07. The Last Imagination
08. Enforced Perspective
09. Our Disconnect
10. Wayward Eyes
11. A Bleaker Sun
12. False Reflection

Spielzeit: 50:34 min – Genre: Melodic Death Metal – Label: Century Media Records – VÖ: 16.08.2024 – Page: www.darktranquillity.com

 

Seit ich vor ein paar Wochen auf Facebook aus Spaß mal die Seite von einem selbsternannten Life Coach angeklickt habe, besteht mein Algorithmus praktisch nur noch aus Gestalten, die mir erklären, dass JETZT der Zeitpunkt ist, um mein Leben auf die nächste Stufe zu bringen. Das habe ich befolgt und zum ersten Mal in meinem Leben bewusst DARK TRANQUILITY gehört, im Zuge dieser Rezension. Jetzt ist mein Leben etwas besser. Die Schweden sind eine weitere dieser Bands, denen man ihr über 30jähriges Bestehen im besten Sinne kein bisschen anmerkt, und mit „Endtime Signals“, dem 13. Studioalbum, hat man das zweifelsfrei bewiesen.
Die Produktion von Keyboarder Martin Brändström und dem legendären Jens Bogren lässt erwartungsgemäß keine Wünsche offen und handwerklich stimmt ebenfalls absolut alles. Die Band wirkt komplett aufeinander eingespielt, was eine gute Nachricht angesichts zweier neuer Mitglieder (Christian Jansson am Bass und Joakim Strandberg Nilsson an den Drums) ist.
Musikalisch erwartet Fans auf den ersten drei Tracks erstmal gut Feuer, mit Mikael Stannes kraftvollen Growls, ordentlich Härte und Melodie, die den Gitarren und dem Bass hintergründig entspringt; die zudem alle sehr stimmig sind, Atmosphäre und Emotionen transportieren, ohne am Härtegrad was zu rütteln.
Track 4 bis 6 fahren dann auch mal Klargesang und ruhige Parts ohne große Bandaction auf, insbesondere „One Of Us Is Gone“, der den Job der Ballade macht, Klavier und Orchesterelemente weiter in den Vordergrund holt und kompositorisch in Sachen Melodien wie Songstruktur bestens zündet. Sauberer Albumaufbau also, das Herauszögern des Klargesangs baut auf smarte Weise Druck auf und macht den Hörprozess intensiver.
Klar, nach so viel Softness braucht es dann erstmal wieder zwei Tracks Härte, gerade „Enforced Perspective“ geht quasi durchgängig volle Pulle (Melodien gibt’s natürlich trotzdem). Das anschließende „Our Disconnect“ ist der einzige Song über fünf Minuten, verhältnismäßig elektronisch und rhythmisch, und fällt auf positive Weise aus der Reihe. Und mit „Wayward Eyes“ und vor allem „False Reflection – hervorragender Endtrack – kriegen wir noch zweimal erhöhtes Melodielevel mit Klargesang und elektronischen Sounds/Orchester und dazu einen netten Ballerer mit „A Bleaker Sun“.
Albumaufbau: Top. Komposition: Ebenfalls top. Auch bei den ganz melodischen Parts und Tracks wird „Endtime Signals“ nicht kitschig oder belanglos, bei den ganz harten verzichtet man auf enthärtende Melodien und die Parts, in denen Härte, Growls und Melodieteppich aufeinander treffen, gehen sie bestens einher. Den Anteil an klaren Vocals finde ich sehr passend, die Menge und Auswahl an Orchestersounds und elektronischen Klängen ebenfalls.

Fazit:
Also, mir gefällt’s sehr gut. Als DARK-TRANQUILITY-Neuling kann ich natürlich nicht sagen, ob jetzt nicht eine große Menge an langjährigen Fans plötzlich um die Ecke kommt und sagt, das sei doch kein DARK TRANQUILITY mehr, oder so. Was ich sagen kann: „Endtime Signals“ ist ein extrem starkes Album einer Band, die es im Blut zu haben scheint, Death Metal und Melodien, Atmosphäre und Emotionen bestens in Einklang zu bringen. Ich reserviere schonmal das nächste Album vor!

Anspieltipps:
„Shivers And Voids“, „Our Disconnect“, „Wayward Eyes“ und „Drowned Out Voices“

Jannis

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