Band: Dead End Heroes
Album: Roadkill
Spielzeit: 58:06 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 27.06..2014
Homepage: www.deadendheroes.com
Da wird doch ganz feist behauptet, dass die Gründung von DEAD END HEROES ein Unfall war. Erst dachte ich, nicht richtig gelesen zu haben, aber die Entstehung von „Roadkill“ wird im beigelegten Info echt so bezeichnet. OK, natürlich als „guter“ Unfall. Nu denn, denke ich mir und starte ohne Erwartung den Opener, der auch gleich als Titeltrack fungiert. Nebenher habe ich ja auch noch Zeit, um diesen Unfall kurz zu erläutern: die Songs auf „Roadkill“ stammen ursprünglich vom Schweizer Drummer Daniel Voegeli, der eigentlich ein Instrumentalalbum aufnehmen wollte. Als Produzent Ralf Munkes das Material allerdings gehört hatte, entwickelte die Geschichte eine neue Richtung – speziell nachdem Vokalist Carsten „Lizard“ Schulz mit ins Boot kam, der den Stücken mit seiner prägnanten Stimme seinen Stempel aufgedrückt hat. Mit seiner Hilfe hat man weitere Leute wie Bassist Paul Logue (EDEN´S CURSE) oder Holger Seeger (MIDNITE CLUB) verpflichtet.
Doch zurück zu „Roadkill“: mit kraftvollen Riffs und ebensolchem Drumming ausgestattet überrascht der Song mit einer Mischung aus neueren DEEP PURPLE und anderen Wirkungsstätten von Carsten Schulz wie LAVALLE. Natürlich ist der Sänger immer ein wichtiges Element im Sound und Carsten hat nun mal eine Stimme mit Wiedererkennungswert. Man könnte aber auch einfach sagen, dass es auf „Roadkill“ klassische, energiegeladene Hardrocksongs mit einem bombigen Sound zu hören gibt. Das unterstreicht auch gleich die nachfolgende Nummer „Dead End Heroes“, die Bezeichnung Bandhymne passt hier wie die Faust aufs Auge – das hier ist breitbeiniger Hardrock mit großartigen Melodien. Etwas schleppender kriecht „Cry For The Moon“ unter der Decke hervor und entpuppt sich als weiterer Ohrwurm.
Dass Daniel Voegeli und seine Mannen ihr Pulver aber noch lange nicht verschossen haben, zeigen Songs wie „Feed The Flames“, „The Wind Howls Fire“ oder „Technicolor Love“, die einfach gut sind. Was braucht es da mehr Umschreibung? Zwar kreieren die DEAD END HEROES keinesfalls eine innovative Revolution, wer sich aber im klassischen Hardrocksound der 80er wohlfühlt und auch nichts gegen ein paar Einflüsse aus den 70ern (Seeger´s Hammondorgel lässt grüßen) nicht verwehrt, kann sich mit „Roadkill“ ein top produziertes, erstklassig eingespieltes Classic Rock Album ins heimische CD-Regal stellen. Solche Unfälle haben keinesfalls einen faden Beigeschmack – wollen wir hoffen, dass es nicht bei diesem einen Tet-a-tet bleiben wird und sich DEAD END HEROES zu einer richtigen Band entwickeln können.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Roadkill
02. Dead End Heroes
03. Cry For The Moon
04. Feed The Flames
05. The Wind Howls Fire
06. Stormfront
07. Hands Off The Wheel
08. And The Loser Is
09. Technicolor Love
10. The Fire´s Worth The Loneliness
11. Gambler´s Crusade
Stefan