Band: Devil´s Heaven
Album: Heaven On Earth
Spielzeit: 56:12 min.
Stilrichtung: Hardrock, Heavy Metal, Progressive
Plattenfirma: Helldiver Records
Veröffentlichung: 25.02.2014
Homepage: www.devils-heaven.se
Wem der Name DEVIL´S HEAVEN noch nichts sagt, muss nicht befürchten, bisher etwas verpasst zu haben. Nicht, weil die Band bisher nichts brauchbares herausgebracht hat, sondern weil es sich hier um einen neuen Zusammenschluss schwedischer Musiker handelt. Die einzelnen Mitwirkenden allerdings könnten schon mal in Eurem Universum in Erscheinung getreten sein, wenn Ihr auf Hardrock sowie Progressive Rock bzw. Metal steht.
Sänger Jonas Nygren hat seine Stimmbänder schon bei STATE OF SALAZAR oder EIGHT POINT ROSE strapaziert, während Bassist Jonas Reingold wohl noch etwas bekannter sein dürfte. Durch seine Arbeit mit Mike Portnoy (DREAM THEATER) und Neal Morse (SPOCK´S BEARD) sowie seinem Posten bei den FLOWER KINGS wird er wohl schon durch das eine oder andere Wohnzimmer gerockt haben. Desweiteren haben wir Gitarrist Jake Sandberg (ACES HIGH, EYES), Drummer Jaime Salazar (ALLEN/LANDE, STATE OF SALAZAR), Keyboarder Richard Andersson (TIME REQUIEM, SPACE ODYSSEY) und Gitarrist Michael Mansson (MANSSON).
Wenn man sich die Protagonisten so ansieht, könnte man eine ungefähre Ahnung von dem bekommen, was man unter dem Banner DEVIL´S HEAVEN so ausgeheckt hat. Und was soll ich sagen: „Heaven On Earth“ ist genau das, was man erwartet, wenn auch die Mischung aus straightem Hardrock und Progressive Rock nicht in einen Topf geworfen wurde sondern eher Stück für Stück auf den Hörer zu rauscht. Will heißen, dass die 13 Songs auf diesem Debüt mal eher in die Hardrock Ecke passen und mal perfekt durchdachter Prog-Rock sind.
Los geht´s eher kopflastig, denn „Welcome II The Show“ ist ein 7-minütiger Melodic-Prog-Metal Song, der durch seinen ruhigen Mittelteil auffällt. Drum herum gibt es flott dahinpolternden Metal mit durchdachten Passagen und der wirklich hervorragenden Stimme von Mr. Nygren. Der Sound könnte etwas mehr Druck auf der Brust vertragen, beim Songwriting allerdings merkt man, dass hier keine Anfänger am Werk waren. Viel gradliniger geht es bei der ersten Single „Demerital Action“ zu. Hochmelodischer Hardrock/Heavy Metal mit ganz klarer US-Prägung, der ziemlich in die glorreichen 80er tendiert. Nichts Neues, aber dafür mit einer gnadenlosen Ohrwurmmelodie ausgestattet. Gleiches gilt auch für das folgende „Devil Woman“. Knackiges Riffing, tighte Rhythmen und die wunderbar kratzige Stimme von Jonas Nygren machen daraus einen Song, den man mögen MUSS. Die Ballade „Touched By An Angel“ bietet einen kurzen Moment um inne zu halten, bevor mit „Mean Street City“ wieder ein lupenreiner Hardrocker auf dem Programm steht. Etwas flotter unterwegs präsentiert sich „Day Of Doom“ während „Riders In The Sky“ sehr episch dahergaloppiert. „Let It All Hang Out“ zeigt noch einmal komplett andere Seiten der Schweden auf, denn hier wird wild gerockt und gerollt. Ein perfekter Gute-Laune-Song der im Refrain sogar mit hämmerndem Piano glänzt. Etwas deplatziert sind weitere Keyboards, die so gar nicht Rock´n Roll sind.
Im Fahrwasser des Openers wird das Instrumental „Festung Europa“ allen Prog-Freunden gefallen. „Cold“ nimmt noch einmal etwas Fahrt heraus und das anschließende „Stillborn“ (welches nur 39 Sekunden dauert) ist eine Art Re-Prise des Vorgängerstücks. Rotzig und klischeehaft wird es dann noch mal bei „Hot Sex“, einem weiteren Rocksong, der für gute Laune sorgt. Mit „Wine Me“ beschließen die Schweden ein kurzweiliges Album gewohnt hochwertig.
Das Programm auf „Heaven On Earth“ ist genau so bunt wie Mannschaft hinter DEVIL´S HEAVEN. Wen das nicht stört, der wird eine knappe Stunde gut gespielten Hardrock/Heavy Metal erleben, der zwar nicht innovativ aber ziemlich gefällig aus den Boxen quillt. Alles schon mal da gewesen, aber das wissen die Schweden sicher. Dieses Album ist sehr interessant für Traditionalisten und Freunde melodischen Schwermetalls. Well done…
WERTUNG:
Trackliste:
01. Welcome II The Show
02. Demerital Action
03. Devil Woman
04. Touched By An Angel
05. Mean Street City
06. Day Of Doom
07. Riders In The Sky
08. Let It All Hang Out
09. Festung Europa
10. Cold
11. Stillborn
12. Hot Sex
13. Wine Me
Stefan