Band: Dimmu Borgir
Album: Eonian
Spielzeit: 54:19 min
Stilrichtung: Black Metal, Dark Metal, Symphonic Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 04.05.2018
Homepage: www.facebook.com/dimmuborgir
Acht verdammt lange Jahre musste die DIMMU BORGIR Fangemeinde auf ein neues Album warten. Acht Jahre, die nur durch ein Live-Album aus dem letzten Jahr unterbrochen wurden. Acht Jahre, die auch die Erwartungen hochschrauben und die Fans das neue Werk „Eonian“ noch kritscher prüfen lässt, als es bei DIMMU BORGIR Werken ohnehin schon der Fall ist. Acht Jahre, die auch schlecht ausgehen können.
Aber seid beruhigt! „Eonian“ hat Schwächen, doch die werden von den überwiegenden Stärken einfach wieder ausgebügelt. Natürlich ist es schwer, überhaupt den Erwartungen gerecht zu werden. Entweder ist man zu eingefahren oder zu experimentell, zu meckern gibt es immer etwas. Und wenn dann noch eine so lange Wartezeit zwischen zwei Studioalben liegt, ist es häufig schwer, an vergangene glorreiche Zeiten anzuknüpfen. Die Erwartungen der Fans übersteigen dann meistens das Ergebnis. Bei „Eonian“ wird man jedoch relativ schnell anderer Meinung sein. DIMMU BORGIR sind sich treu geblieben und experimentierfreudig, ohne die Fans der ersten Stunde zu vergraulen (zumindest diejenigen, die nach Kommerz- und Ausverkauf-Schreien der Band treu geblieben sind).
Bereits 1993 in Norwegen (wo sonst?) gegründet, ist das Trio bis auf Thomas Rune „Galder“ Andersen noch in Originalbesetzung. Zusammen mit den Gründungsmitgliedern Stian Tomt Thoresen und Sven Atle Kopperud, besser bekannt als „Shagrath“ und „Silenoz“, ist das die Kernbesetzung. Doch auch die vertrauten Gesichter von Schlagzeuger Daray und Keyboarder Gerlioz sind weiterhin an Board und haben die Aufnahmen im Studio perfekt ergänzt.
Schon der Opener „The Unveiling“ erstaunt mit elektronischen Beats, baut aber nach und nach die Spannung auf. Unterstützt von Chor und Orchester läuft alles auf einen bombastischen Höhepunkt hin. Urplötzlich wird das Tempo zurückgefahren und ein atmosphärisch dichter Sprechgesang von Shagrath setzt ein. Apokalyptisch, orchestral, elektronisch. Ein wahrlich sehr gelungener Einstieg. „Interdimensional Summit“ ist die erste Veröffentlichung auf „Eonian“. In einem sehr NIGHTWISHIgen Stil verströmt er etwas zuviel kitschige Atmosphäre, ein Song für die breite Masse. Und mit 4:39 Minuten auch einer der kürzesten Songs des Albums. „ÆTheric“ punktet dafür wieder, Dramatik und Bombast, ein eingängiger Chorus und sehr riffstark, aber alles sehr viel besser eingesetzt als im Vorgängertitel. Mit „Council of Wolves and Snakes“ folgt schon die zweite Auskopplung. Ein tierreiches Treffen im Wald, untermalt mit Folkloregesängen, die wie unheimliche Beschwörungen klingen, dazu der düstere Sprechgesang. Ein merkwürdiges Thema, aber sehr gut umgesetzt. Mit brachialen Riffs, sehr geradlinig und ohne zuviel Geschwurbel geht es dann mit „The Empyrean Phoenix“ weiter. Mit 4:44 Minuten wieder einer der kürzeren Songs auf „Eonian“. Schade eigentlich, der Song hätte definitiv länger dauern können. Richtig geil wird es dann mit „Lightbringer“. Unnötig zu sagen, um wen oder was hier geht. Ein klassischer Black Metal Song, der mit einem aggressiven, leicht nach BEHEMOTH klingenden Riff startet. Mit „Lightbringer“ beginnt auch die definitiv stärkere Hälfte des Albums. Die Finsternis kann kommen!
Mit „I Am Sovereign“ und „Archaic Correspondence“ wird die schwarzmetallische Düsternis in guter alter DIMMU BORGIR Manier fortgeführt. Hier sollten definitiv auch die Fans der ersten Alben zufrieden gestellt sein. Und dann kommt es. „Alpha Aeon Omega“. Das Highlight auf „Eonian“. Schon das Intro verzaubert. Dramatisches Orchester, bombastische Chorgesänge, der finstere Sprechgesang, die überragenden Parts machen diesen Song nahezu perfekt. Und mit dem instrumentalen „Rite of Passage“ folgt ein würdiges Finale für ein sehr gutes Album. Dramaturgie und Gänsehautmomente sind der perfekte Abschluss für „Eonian“. Ein durchaus gelungenes Werk, das allerdings auch ein paar schwache Momente hat. Einige Parts sind zu sehr in die Länge gezogen, manchmal wäre etwas weniger etwas mehr gewesen. Der rote Faden eines Konzeptalbums, das es ja sein soll, lässt sich nicht finden, dafür ist es auch etwas zu eintönig geraten. Dennoch steckt eindeutig mehr Black Metal drin, als ursprünglich erwrtet und für eine so lange Pause haben DIMMU BORGIR mit „Eonian“ zu Ihrem 25-jährigen Jubiläum echt was astreines abgeliefert
WERTUNG:
Trackliste:
01. The Unveiling
02. Interdimensional Summit
03. ÆTheric
04. Council of Wolves and Snakes
05. The Empyrean Phoenis
06. Lightbringer
07. I Am Sovereign
08. Archaic Correspondence
09. Alpha Aeon Omega
10. Rite of Passage
Tänski