DIRTY LOOKS – Cool From The Wire (Re-Release)

Band : Dirty Looks
Album : Cool From The Wire (Re-Release)
Spielzeit : 40:54 min
Genre : Hair Metal
Plattenfirma : Rock Candy Records
Veröffentlichung : 02.12.2013
Homepage : www.rockcandyrecords.com

Die US-Band DIRTY LOOKS aus San Francisco rund um den Dänisch-stämmigen Sänger, Gitarristen und Songschreiber Henrik Ostergaard ist in der nüchternen Rückschau zwar nur eine Randnotiz des 80er Hard N‘ Heavy Zirkus geblieben, Ihr 1988er Werk „Cool From The Wire“ gilt aber als durchaus gelungenes und immer noch entdeckungswürdiges Kleinod aus der Schwemme an ähnlichen Alben der damaligen Zeit.

Die fette, für das Genre und die damalige Zeit schon überdurchschnittlich gute Produktion von Sound-Ass Max Norman (Megadeth, Ozzy Osbourne, Y&T) platzierte die Band irgendwo zwischen Tesla („The Great Radio Controversy“) und AC/DC Epigonen der Marke Johnny Crash („Neighbourhood Threat“), was vor allem der oft an Bon Scott erinnernden Stimme von Ostergaard zu verdanken ist (siehe den Trademark-Track „Oh Ruby“). Handwerklich bewegten sich DIRTY LOOKS im soliden Mittelfeld – weder die Gitarren, noch die Rhythmusfraktion waren besonders filigran aufgestellt und ob der charismatische Bandkopf wirklich singen konnte, darüber lässt sich auch heute noch trefflich streiten. Bei der schwer pumpenden Produktion ist das aber völlig nebensächlich und der unkaputtbare Groove der Mannschaft lässt die Nackenmuskulatur nur selten kalt. Hinzu kommen eine Handvoll treffsicherer Hooklines wie in dem Titeltrack (der Song ist ein gottverdammter Ohrwurm), „It’s Not The Way You Rock“, „No Brains Child“ oder dem genannten „Oh Ruby“. Für „Cool From The Wire” wurden damals die besten Stücke der bis zu diesem Zeitpunkt veröffentlichten Scheiben zusammengekratzt und auf Hochglanz poliert. Das hat zwar was von dreister Zweitverwertung, brachte aber den Vorteil mit sich, dass die Band die Tracks bereits in- und auswendig kannte und über Jahre hinweg verbessert hatte. Die Scheibe ist von vorne bis hinten ein Statement und wer die Mötley Crüe oder Rose Tattoo aus der zweiten Reihe sucht, wird hier fündig.

„Cool From The Wire“ klingt heute noch (auch dank dem guten Remastering) aktuell und schiebt mit der genau richtigen Balance aus 80er Hardrock, frühem Australischen Boogie à la AC/DC und dreckigem Sleaze aus den Boxen. Dem Re-Release wurde wie bei Rock Candy üblich ein sehr informatives Booklet spendiert, das einige lesenswerte Kommentare des leider 2011 zu früh verstorbenen Bandbosses  Ostergaard enthält. Diverse obskure Fotos runden ein gelungenes Paket ab, das Fans der genannten Bands sich bedenkenlos ins Regal, oder noch besser, in den Player wuchten können.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Cool From The Wire
02. It’s Not The Way You Rock
03. Can’t Take My Eyes Off You
04. Oh Ruby
05. Tokyo
06. Wastin’ My Time
07. Put A Spell On You
08. No Brains Child
09. Get It Right
10. It’s A Bitch
11. Get Off

Mario

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