DISTURBED – The Sickness (RG Zeitmaschine)

Band: Disturbed
Album: The Sickness
Spielzeit: 47:47 min
Stilrichtung: Nu Metal, Alternative Metal, Crossover
Plattenfirma: Giant Records
Veröffentlichung: 07.03.2000
Homepage: www.disturbed1.com

Wir schreiben das Jahr 2000 und das für den Metal doch etwas vergessene Jahrzehnt ist vorbei. Nu Metal ist weiterhin auf dem Vormarsch und diese Band aus Chicago mit dem treffenden Namen DISTURBED ist gerade dabei, ihr Debüt auf den Markt zu bringen. Gegründet im Jahr 1996 von Gitarrist Dan Donegan und Bassist Steve „Fuzz“ Kmak, verstärkt mit Drummer Mike Wengren und Sänger David Draiman hat die Band nach jahrelanger harter Arbeit im März 2000 endlich „The Sickness“ auf die Metalwelt losgelassen. Und für ein Debüt ist die Scheibe mächtig gut geworden. „The Sickness“ ist mittlerweile das bestverkaufte Album in der Bandgeschichte und wurde in den USA bisher mit Vierfachplatin ausgezeichnet. Maßgeblich am Erfolg beteiligt sind neben den ausgefeilten und abwechslungsreichen Lyrics vor allem auch die charismatische Stimme David Draimans und natürlich der recht eigenwillige, aber absolut packende Sound der Band.
Schon der Opener „Voices“ fackelt nicht lange und legt gleich mit astreinem Drumming und extrem guten Gitarren- und Bassspiel los, dazu Draimans unverwechselbare Stimme und jedem ist sofort klar, wohin die Marschrichtung geht. Kompromisslos, hart und vor allem anders als die bisherigen Nu Metals Bands, die mittlerweile wie Pilze aus dem Boden schießen (und genauso häufig wieder in der Versenkung verschwinden).
Der zweite Track „The Game“ und das etwas melodiösere „Stupify“ folgen der Linie und bereiten alles für den Brecher „Down With The Sickness“ vor. Alleine das Intro mit den stampfenden Drums und einem extrem geilen Drum’n’Bass Spiel machen den Song zum überragenden Stück auf „The Sickness“. Mit den dazu passenden düsteren Gitarren und einer verstörenden Gesangsstimme ist der Song das geilste Teil der Scheibe. Aber falls man jetzt denkt, da kann ja nix mehr kommen… weit gefehlt. Auch die restlichen Songs des 12 Stücke umfassenden Erstlings hauen einen um. „Fear“ etwa wartet mit einem KORN-artigen Intro auf um dann aber mit harten Riffs abzudrehen. Vor allem die Hämmer im Mittelteil sind megafett geraten. Mit „Numb“ wurde noch ein etwas ruhigerer Song aufs Album gepackt, sofern man das bei einer Band wie DISTURBED überhaupt sagen kann. Hier kann Draiman auch mit klaren Gesangseinlagen punkten. Das TEARS OF FEARS Cover „Shout 2000“ bläst den Staub der Jahrzehnte aus dem Song und begründet die Coverserie der Studioalben (wie z.B. „Land of Confusion“ auf „Ten Thousands Fist“, „I Still Haven’t Found What I’m Looking For“ auf „Asylum“ und natürlich nicht zu vergessen die fast schon magische Interpretation von „Sound of Silence“ auf dem aktuellen Werk „Immortalized“). Mit dem Rausschmeißer „Meaning of Life“ hat der Vierer aus Chicago die passende Abrissbirne gewählt, hier bleibt kein Stein auf dem Anderen. Das Zusammenspiel der Band ist nahezu perfekt und DISTURBED haben mit ihrem Debüt gezeigt, daß harte Arbeit und Kreativität sich bezahlt machen und man mit einem eigenen Sound die Erfolgsleiter erklimmen kann.
Zusammengefasst haben DISTURBED mit ihrem Debüt einen Meilenstein rausgehauen, der auch nach 17 Jahren noch nichts von seiner Faszination verloren hat. Und auch heute noch werden einige Stücke des Albums bei Konzerten gerne gespielt und vor allem immer abgefeiert.

Trackliste:

01. Voices
02. The Game
03. Stupify
04. Down with the Sickness
05. Violence Fetish
06. Fear
07. Numb
08. Want
09. Conflict
10. Shout 2000
11. Droppin‘ Plates
12. Meaning of Life

Tanja

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