DOKKEN – Return To The East Live 2016

Band: Dokken
Album: Return To The East Live 2016
Spielzeit: /
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 20.04.2018
Homepage: www.dokken.net

Mit „Beast from the East“ legten DOKKEN 1988, auf dem Zenith Ihrer Karriere, eine geile Live-Scheibe vor, die trotz einiger weitere Liveauslesen von den Jungs bisher nicht mehr getoppt werden konnte. Daran wird das nun vorliegende Album „Return To The East Live 2016“ wohl auch nichts grundlegend ändern. Da mir zur Besprechung nur das Album als mp3, nicht aber das Bildmaterial der zusätzlich erhältlichen DVD/Blu-Ray vorliegt, kann ich zum audio-visuellen Erlebnis nichts sagen und muss mich auf die Musik beschränken. Und hier weiss ich wirklich nicht, was ich von dem Package halten soll.

Zur Eröffnung gibt es mit „It’s Another Day“ erstmal einen neuen Studiotrack des Vierers zu begutachten. Der Song ist nicht schlecht, aber wer bitte schön möchte ein Livealbum mit einem Studiosong eröffnen? Da möchte ich mich doch in froher Erwatung ins Geschehen vertiefen – oder geniesst tatsächlich jemand die Songs die vor einem Konzert vom Band laufen? Ich jedenfalls nicht. Und ich habe die Befürchtung, dass diesem durfhaus netten Appetizer nicht viel weiteres neues Material in dieser Formation folgenden wird … Dann geht’s auch direkt in die Livesongs (die im Zuge der 2016 Tour durch Japan aufgenommen wurden) und denen wir mit Vorfreude lauschen. Und hier macht sich schnell Ernüchterung breit. So froh ich als alter Fan der Band auch über die Reunion bin und es einfach ein tolles Erlebnis ist Dokken-Lynch-Pilson-Brown nochmals zusammen zu erleben, so erschreckend zahnlos kommen solche Klassiker wie „Kiss of Death“, „Unchain the Night“ oder „In my Dreams“ aus den Speakern. Wenn man bedenkt, was heutzutage alles an Korrekturen im Nachhinein möglich ist, dann möchte ich wirklich nicht die Originalaufnahmen hören. Was Fronter und Lynch-Nemesis Don Dokken stimmlich abliefert ist (jedenfalls gegen Ende der Show) teilweise schwach („Alone again“ ist fast unhörbar). Und auch spielerisch fehlt weitestgehend das Feuer und der Hunger alter Tage. Wer hier mal „Beast from the East“ daneben laufen lässt, wird „Return To The East Live 2016“ schnell wieder in der Hülle verstauben lassen. Klar, George Lynch feuert immer noch ein geiles Solo nach dem anderen ab und das Rhythmusduo Pilson/Brown ist nach wie vor eines der tightesten, groovenden der Szene. Aber Freude kommt beim Durchhören der Platte nur bedingt auf. Das reissen dann die beiden im Unplugged-Gewand neu aufgedonnerten Neueinspielungen am Ende der Scheibe auch nicht mehr heraus. Schwierig auch der Sound der Live-Tracks, der zwar insgesamt fett und zeitgemäss aus den Boxen kracht, aber z.B. mit den penetrant zischenden Becken der Drums ganz schön auf den Zeiger gehen kann. Ich muss allerdings meinen Hut vor den Background Chören ziehen: wenn die tatsächlich live gesungen sind, dann haben die Jungs in all den Jahren nichts von Ihrem Handwerk verlernt.

Planlos zusammengewürfeltes Beizeuges aus der Auslesegrabbelkiste und ein nur bedingt überzeugender Live-Hauptteil (von gerade mal 11 Songs!) machen aus „Return To The East Live 2016“ eine mehr als zwiespältige Angelegenheit. Die Songs sind durch die Bank weg natürlich immer noch eine Klasse für sich. Stimmlich und konzeptionell wird hier aber Mittelmass geboten, das an die Glanzzeiten der Band nur noch erinnern, diese aber nicht mehr aufleben lassen kann. Für Fans sicherlich interessant, vor allem weil es eine Freude ist George Lynch seine alten Hits shreddern zu hören. Alle anderen sind mit den etablierten Klassikern der Band allerdings besser beraten. Schade.

WERTUNG : (keine Wertung)

Trackliste:

01. It’s Another Day (New Studio Track)
02. Kiss Of Death
03. The Hunter
04. Unchain The Night
05. When Heaven Comes Down
06. Breakin’ The Chains
07. Into The Fire
08. Dream Warriors
09. Tooth And Nail
10. Alone Again (Intro)
11. Alone Again
12. It’s Not Love
13. In My Dreams
14. Heaven Sent (Acoustic Studio Bonus Track)
15. Will The Sun Rise (Acoustic Studio Bonus Track)

Mario

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