Band: Durbin
Album: The Beast Awakens
Spielzeit: 45:14 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 12.02.2021
Homepage: www.jamesdurbinofficial.com
Der amerikanische Sänger James Durbin wurde zu einer Zeit geboren, in der der klassische Heavy Metal seinen Zenit bereits überschritten hatte. Ende der Achtziger, genauer gesagt 1989, regierten die Hair Metal Bands die Charts und es konnten sich nur noch eine Handvoll „richtiger“ neuer Metalbands etablieren. Der Großteil blieb im Untergrund stecken, obwohl viele Formationen sehr vielversprechend agierten. Der Rest ist wohl Geschichte. In der Gegenwart ist aber schon lange wieder alles möglich, so auch, dass ein gut 30-jähriger Bursche, der nach vielen Stationen in seiner Karriere nun eine neue eigene Band unter seinem Namensbanner segeln lässt.
Bekannt wurde James Durbin der breiteren Masse sicher durch seine Teilnahme an der Castingshow „Americal Idol“ im Jahre 2011. Durch diesen Popularitätsschub startete er sein eigenes Ding und sicherte sich auch gleich die Arbeit mit Songwritingpartnern wie Marti Frederiksen oder HARDCORE SUPERSTAR Bassist Martin Sandvik. Sogar MÖTLEY CRÜE Gitarrero Mick Mars und der zeitweilige GUNS´N ROSES Sechssaiter DJ Ashba willigten ein, gemeinsam an den Songs für DURBIN´s Debütalbum „Memories Of A Beautiful Disaster“ zu werkeln. Zwei weitere Alben folgten, ehe er 2017 bei QUIET RIOT einstieg, mit denen er ebenfalls zwei Studioplatten und eine Live-Scheibe veröffentlichte.
Dass „The Beast Awakens“ lediglich unter DURBIN erscheint, hat einen ganz einfachen Grund. Bewegte sich James Durbin auf seinen Soloalben stets im Rock-Bereich, der meist modern, mal aber auch etwas nostalgischer ausfiel, startet der Amerikaner hier ein reinrassiges Metalprojekt, das sich in äußerst klassischen Fahrwassern bewegt. Sprich, hier werden alte Helden von BLACK SABBATH, DIO bis hin zu JUDAS PRIEST verehrt. Gewürzt werden die Songs mit einprägsamen Melodien.
„The Prince Of Metal“ eröffnet das Album mit einer gehörigen Portion Heavy Metal der alten Schule. Neuere Kapellen wie ENFORCER sind da gar nicht so weit weg. Durbin´s Stimme macht hier dennoch den Unterschied. Was allerdings nicht sonderlich gelungen ist und vor Klischees nur so tropft, ist das dazugehörige Video, das schon fast ein bisschen zum fremdschämen ist. Nichtsdestotrotz ist der Einstieg musikalisch gelungen. Das komplette Dutzend Songs handelt von Kriegern, Schlachten, Helden und anderen mittelalterlichen Themen. Warum auch nicht – über Mädels und Parties singen ja schon die ganzen Sleaze Rocker. Aber Spaß bei Seite. Songs wie „Kings Before You“ oder „Calling Out For Midnight“ sind gut durchstrukturiert und mit „Evil Eye“ hat man sogar einen richtigen Ohrwurm im Programm, der sich auch stilistisch etwas abhebt.
DURBIN knallen mit voller Wucht ins Jahr 2021 und zeigen mit aller Deutlichkeit, was auch als neue Band möglich ist. Klassischer Heavy Metal, der damals nicht besser hätte klingen können. Nur, dass der Sound um einiges rumpeliger gewesen wäre. Angereichtert mit jeder Menge Pathos, manchmal arg nah an plumpen Klischees, aber solange nur die Musik sprechen darf, ist alles in Ordnung. Ein bisschen mehr Eigenständigkeit und vor allem Abwechslung hätte aber sicher gut getan. Denn ähnliche Releases gab es speziell in den letzten Jahren zu Hauf. Trotzdem müssen Genrefans mindestens ein Ohr riskieren.
WERTUNG:
Trackliste:
1. The Prince Of Metal
2. Kings Before You
3. Into The Flames
4. The Sacred Mountain
5. The Beast Awakens
6. Evil Eye
7. Necromancer
8. Riders On The Wind
9. Calling Out For Midnight
10. Battle Cry
11. By The Horns
12. Rise To Valhalla
Stefan