Band: Eclipse
Album: Wired
Spielzeit: 41:10 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 08.10.2021
Homepage: www.facebook.com/EclipseSweden/
Was kommt nach dem Überflieger „Paradigm“? Diese Frage beschäftigt wohl viele Fans, wenn sie an eine neue Scheibe von ECLIPSE denken. Bisher zeigte die Formkurve immer steil nach oben, ohne dass die Schweden je ein mittelmäßiges oder gar schlechtes Album fabriziert hätten. Dennoch war von Anfang an klar, dass es dieses Mal extrem schwierig sein würde, Hits wie „Viva La Victoria“, „United“ oder „The Masquerade“ zu toppen. Und dann kam das neue W.E.T. Album „Retransmission“, das schon beim Opener „Big Boys Don´t Cry“ frappierende Ähnlichkeit zur Stammcombo von Tausendsassa Erik Martensson aufwies. Der Junge hat einfach einen schier unerschöpflichen Fundus an guten Songs.
Und genau daran kränkelt auch die neue Platte „Wired“ ein wenig. Mit „Saturday Night (Halleluja)“, „Bite The Bullet“ und „Twilight“ hat man äußerst formidable Songs – manche reden von Hits – vorab ins Rennen geschickt. Und auch „Run For Cover“, „Roses On Your Grave“ oder „Dead Inside“ sind erstklassige Stücke, für die wohl 95% aller Bands so ziemlich alles machen würden, um sie auf ihrem Album haben zu können. Und doch wiederholen sich ECLIPSE neuerdings des öfteren – das Grundrezept der Songs auf „Wired“ ist einfach zu oft identisch. Auch wenn die Platte abermals äußerst stark aus den Boxen quillt, der Sound ist standesgemäß für die Schweden, hier ist also alles im Lot. Und trotzdem erscheint das wie Meckern auf verdammt hohem Niveau, denn ECPLIPSE verstehen es auch auf „Wired“ wie kaum eine andere Band, Melodie, Power und Gefühl in Einklang zu bringen.
Man könnte jetzt konstatieren, dass ECLIPSE mit „Wired“ zum ersten Mal in ihrer Geschichte auf der Stelle treten und nicht eine weitere Stufe erklimmen. Klar – The Sky is the limit – aber die Schweden spielen doch schon lange in der ersten Liga. Und so kommt „Wired“ in vielen Belangen quasi als Zwilling des Vorgängers „Paradigm“ daher. Und doch haben es die Jungs um Erik Martensson und Magnus Henriksson irgendwie wieder einmal geschafft, eine Handvoll Hits zu erschaffen, die ganz sicher im Live-Set auftauchen werden und dort für grandiose Stimmung sorgen werden. Die Auswahl wird hier also immer schwerer (oder die Gigs länger). ECLIPSE machen das, was sie am besten können – auf „Wired“ zeigen sie ein weiteres Mal, dass sie zur Speerspitze der Melodic-Hardrock-Bewegung der 2000er zählen – aber auch, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, immer weiter nach oben zu klettern auf der Leiter, wo ganz oben die Luft eben ziemlich dünn wird. Dennoch beide Daumen hoch für „Wired“, einem Highlight 2021!
WERTUNG:
Trackliste:
1. Roses On Your Grave
2. Dying Breed
3. Saturday Night (Halleluja)
4. Run For Cover
5. Carved In Stone
6. Twilight
7. Poison Inside My Heart
8. Bite The Bullet
9. We Didn´t Come To Lose
10. Things We Love
11. Dead Inside
Stefan