Band: Eden’s Curse
Album: Revisited
Spielzeit: 60:51 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 25.08.2017
Homepage: www.edenscurse.com
Es ist mittlerweile ziemlich genau zehn Jahre her, dass EDEN’S CURSE ihr Debut „Eden’s Curse“ auf den Markt schmissen und weitestgehend sehr positive Resonanz dafür erfuhren. Seitdem hat die multinationale Combo vier weitere Longplayer, ein paar EPs und ein Live-Album veröffentlicht und kann somit auf eine durchaus beachtliche Anzahl an Releases in recht kurzer Zeit zurückblicken.
Angesichts dessen kann man sich ruhig mal selbst feiern. Da Best-Of-CDs immer den faden Beigeschmack hastig zusammengeschusterten Billigfutters für die eh alles der Lieblingsband kaufenden Fans haben, ist die Idee, ein Album (in diesem Fall das Erstwerk) komplett neu aufzunehmen, durchaus eine schöne Sache für einen Jubiläums-Release. Zudem sind mit der Zeit einige neue Bandmitglieder ausgetauscht worden – wie allseits bekannt sein dürfte, ist noch nicht einmal mehr der namensgebende Ex-Sänger Michael Eden mit an Bord. Ein weiterer Grund für eine Neuaufnahme. Ein altes Album in neuem Musikergewand. Läuft das?
Das läuft. Schon die Produktion von „Revisited“ hat dem Original einiges voraus: zeitgemäß, den aktuellen Standards für gut produzierten melodischen Metal absulut entsprechend, warm, rund und voll klingend, ohne dabei die Härte von Gitarren und Drums zu verseichten. Auch Sänger Nicola Mijić, seit 2013 am Mijićrofon (entschuldigung), macht einen sehr guten Job und fügt sich harmonisch in den Klang der 2017er EDEN’S CURSE ein. Ob er nun besser ist als Eden, das liegt im Ohr des Hörenden. Als würdigen Nachfolger kann man ihn wohl jedoch guten Gewissens bezeichnen.
Positiv ist zudem, dass bei der Neuaufnahme von „Eden’s Curse“ praktisch komplett auf musikalische Veränderung verzichtet wurde. Denn natürlich fallen wohl jedem Musiker bei länger zurückliegenden Veröffentlichungen einige Dinge auf, die man im Nachhinein anders gemacht hätte, die die Fans jedoch nicht missen möchten.
So ist „Revisited“ genau das, was man im Vorfeld angekündigt hatte: Das Debutalbum, so wie es damals veröffentlicht wurde, mit teilweise anderen Musikern neu aufgenommen und gut produziert (für den Mix zeichnet sich übrigens Ex-Drummer Pete Newdeck verantwortlich). Und ganz ehrlich: Mehr Neuerungen wären auch nicht nötig, weder veränderte Melodielinien, noch andere Keyboards, noch großartige Abänderungen der Soli oder mehr Background Vocals. Das Ding war damals guter, eingängiger Hard Rock mit viel Midtempo-Party, schön in Szene gesetzten Keyboards und groovigen Riffs, hochmelodisch aber nicht weichgespült. Und das ist es heute noch, nur eben mit einer kleinen Frischzellenkur versehen – und nach wie vor zu hundert Prozent EDEN’S CURSE. Eben ohne Eden. Ach ja, die Bonus-DVD „Live In Glasgow“, die das 19 Songs umfassende 2014er Glasgow-Konzert der Herren, gefilmt mit immerhin zwei Kameras, enthält, lag leider nicht zur Rezension vor. AFM sagen aber, sie sei sehr gut und die Videos, die im Zuge der Veröffentlichung von „Live With The Curse“ auf YouTube hochgeladen wurden, wissen das zu bestätigen.
Anspieltipps:
„Judgement Day“, „Stronger Than The Flame“, „The Eyes Of The World“ und „Fly Away“
Fazit:
„Eden’s Curse“ war damals gut, daran hat sich heute nichts geändert. Wer die Band mag, sollte ohnehin zuschlagen, wer sie kennenlernen möchte, sollte das auch tun. Genau wie jeder andere, der Spaß an klassischem, leicht AORigem Hard Rock/Melodic Metal mit liebevoll konzipierten Arrangements, viel Melodie und einer Menge Midtempo hat. Ach, was soll’s… Schlagt einfach zu.
WERTUNG:
Trackliste:
Disc 1:
01. Book Of Life (Intro)
02. Judgement Day
03. Eyes Of The World
04. Stronger Than The Flame
05. The Voice Inside
06. After The Love Has Gone
07. Fly Away
08. What Are You Waiting For
09. Eden’s Curse
10. Don’t Bring Me Down
11. Heavy Touch Me
12. The Bruce (Intro)
13. Fallen King
14. We All Die Young
Disc 2:
1. Symphony Of Sin
2. Break The Silence
3. Masquerade Ball
4. Black Widow
5. Trinity
6. Fly Away
7. Just Like Judas
8. Fallen From Grace
9. Jerusalem Sleeps
10. Guitar Solo
11. Time To Breathe
12. Rock Bottom
13. Devil In Disguise
14. Wings To Fly
15. No Holy Man
16. Unbreakable
17. Judgement Day
18. Evil & Divine
19. Angels & Demons
Jannis