Band: Eluveitie
Album: Evocation II – Pantheon
Spielzeit: 53:06 min
Stilrichtung: Folk Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 18.08.2017
Homepage: www.eluveitie.ch
Acht Jahre nach der Veröffentlichung Ihres ersten Akustikalbums „Evocation I“ legen die Schweizer ELUVEITIE nun nach und veröffentlichen mit „Evocation II – Pantheon“ nun das zweite Akustikalbum in der mittlerweile 15-jährigen Bandgeschichte. Atmosphärisch dicht komponiert wird auch hier auf Melodic Death Metal Elemente verzichtet. Stattdessen dominieren Naturklänge und –geräusche und mit Fabienne Erni wurde hier eine stimmlich würdige Nachfolgerin von Anna Murphy gefunden, welche letztes Jahr zusammen mit Merlin Sutter und Ivo Henzi die Band verließ. Und auch wie zuvor sind die Stücke größtenteils in Gallisch (Altkeltisch) eingesungen, was dem Album einen eindeutig mystischen Anstrich gibt.
Inhaltlich werden – wie der Name schon vermuten lässt – die alten keltischen Gottheiten besungen. Jedes Stück widmet sich dabei einer Gottheit, der Charakter eines Songs beschreibt dabei auf einzigartige Weise den Charakter eines Gottes. Auch wenn man Gallisch nicht fließend spricht, sind die Tribute jeder einzelnen Gottheit durchaus verständlich dargestellt. Der Kriegsgott „Caturix“ z.B. wird mit einer Art Kriegsgesang und dunklen, lauten Tönen dargestellt, während die Götting der Fruchtbarkeit „Epona“ (für mich auch eines der besten Stücke auf dem Album) zu wilden und fröhlichen Tänzen aufruft. Der Gott der Heilung „Grannos“ wiederum ist eher leise und zurückhaltend dargestellt, im Hintergrund hört man Wasserrauschen.
Man hört dem Gesamtwerk die detailverliebtheit und vor allem die exakte Recherche an. Für „Evocation II“ wurde mit Wissenschaftlern und Keltologen aus ganz Europa zusammen gearbeitet um dem Anspruch an dieses Album gerecht zu werden. Und genau diese Exaktheit macht das Werk einzigartig. Bildgewaltig, charakterstark, farbenfroh und auf seine Weise mystisch präsentiert sich das 18 Stücke starke Werk der Folk-Metalwelt. Am besten als Ganzes und in der Natur genossen erschließt sich die Schönheit von „Evocation II“ am besten. Zudem verarbeiten ELUVEITIE viele Motive aus älteren Songs, die sich thematisch mit der Götterwelt beschäftigten und lassen einen bei der einen oder anderen Passage mit einem „das kenn ich doch“ aufhorchen. Brückenschlag auf ELUVEITIE-Art eben. „Auf die keltische Mythologie bezogen ist »Evocation II« das Album, auf dem alles zusammenfließt und zu seinem Ursprung zurückkehrt – die Anderswelt!“, kommentiert Chrigel Glanzmann, der Kopf von ELUVEITIE, das musikalische Kunstwerk. Die Besetzungswechsel konnten der Band anscheinend nicht so viel anhaben, wie befürchtet wurde, haben die neuen Musiker/innen doch bereits großen Anteil an dem aktuellen Album gehabt.
Einziges Manko ist höchstens die Länge des Albums bzw. die Anzahl der Songs. 18 Gottheiten werden besungen, dabei schleicht sich doch das eine oder andere Mal ein wenig der Trott ein und einige Passagen scheinen sich zu wiederholen. Dennoch ist das zweite Akustikalbum von EULUVEITIE ein durchaus gelungenes Werk und lässt einen auf ein neues Melodic Death Metal Album mit der neuen Besetzung freuen.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Dvressu
02. Epona
03. Svcellos II (Sequel)
04. Nantosvelta
05. Tovtatis
06. Lvgvs
07. Grannos
08. Cernvnnos
09. Catvrix
10. Artio
11. Aventia
12. Ogmios
13. Esvs
14. Antvmnos
15. Tarvos II (Sequel)
16. Belenos
17. Taranis
18. Nemeton
Tänski