Band: Emerge
Album: Perception One
Spielzeit: 46:48 min.
Plattenfirma: Artist Station
Veröffentlichung: 27.01.2012
Homepage: www.emerge-band.com
Bäähhm, ein fettes Einschußloch ziert das Cover von „Perception One“, dem Debütalbum der Freiburger Hardrocker EMERGE. Oder ist es angelehnt an „The Ring“ oder vielleicht eine menschliche Iris? Fragen über Fragen Jungs. Und irgendwo habe ich dieses Artwork schon mal gesehen, 12 Jahre im Plattenladen gehen halt doch nicht spurlos an einem vorbei. Alles Nebensache, denn wir wollen ja vor allem die Musik auf diesem Tonträger besprechen. Zurück zum Einschußloch, das könnte doch passen, wenn ich mir den Pressetext so durchlese: hier ist die Rede von schweißtreibenden Live-Performances oder glasklarem, detailverliebtem Hard Rock voller Schweiß und Hingabe.
Der Rundling startet mit „Falling Down“ und einem langen Schrei von Sänger Thomas „Magnus“ Darscheid. Hier wird gleich die Nähe zu Bands wie ALTER BRIDGE oder NICKELBACK klar, aber der Einstieg ist mit diesem Stück etwas unglücklich gewählt. Ich will gleich etwas vorgreifen – es befinden sich definitiv stärkere Songs auf „Perception One“. Gleich an Platz 2 steht solch ein Vertreter: „Bad Day“ hat Drive, genug Melodie und setzt auf cooles Riffing. Da hellt sich die Stimming gleich etwas auf. Die erste Single des Fünfers hört auf den Namen „Why Don´t You“ und ist – wie solls denn anders sein – eine Ballade. Schön auf Radio getrimmt würde sich der Song bestimmt gut in das heutzutage übliche Formatprogramm einfügen. Leider gibt es schon 100 andere Songs, die gleich klingen (soviel zum Thema Radioprogramm). Eigentlich eine schöne Nummer, aber da waren andere schneller. Gleich darauf folgt die nächste Ballade, hm. Hier gilt der vorherige Satz gleich noch einmal. Auch „Mirror´s Past“ beginnt sehr ruhig, kann sich aber im Refrain gut steigern und zeigt das volle Potential von EMERGE. Übrigens eine wirklich tolle Gesangsleistung von „Magnus“. Beim folgenden Song „Don´t Tell Me“ erlebe ich ein Wechselbad der Gefühle, denn habe ich in den ersten Sekunden noch den Anfang von „Breakfast At Tiffany´s“ im Ohr, gibt es im nächsten Augenblick ein tonnenschweres Riff der Marke SPIRITUAL BEGGARS auf die Lauscher. Mein lieber Mann, hier fliegt die Kuh – cooler Rocker! Auch „Broken World“ oder das abschließende „Physical Addiction“ kann mich begeistern. Was allerdings dieser Hidden Track soll, weiß ich nicht so ganz. Der Sound ist – im Gegensatz zum restlichen Album – miserabel und eigentlich hätte man sich das sparen können. Bevor wir zum Fazit kommen gibt es noch ein paar Infos zur Band (dieses Mal am Ende dieser Rezi).
EMERGE wurden schon 2001 in Freiburg gegründet und haben ihr Debütalbum „Perception One“ mit Timo Soist (Produktion) und Frank Bornemann (Mix und Mastering) in den Horus Studios in Hannover aufgenommen. Sänger Thomas „Magnus“ Darscheid hat eine klassische Gesangsausbildung und ist studierter Musiker. Auch die anderen Musikanten können auf langjährige Erfahrung zurückblicken. EMERGE bringen also die richtigen Voraussetzungen mit, um eines Tages durchzustarten. In Ansätzen ist das auf „Perception One“ auch zu spüren, denn es gibt einige herausragende Songs, die allerdings von anderen etwas ins Mittelfeld gezogen werden. Trotzdem ist der Erstling der Süddeutschen Rocker für Fans der o.g. Kapellen durchaus zu empfehlen. Nummern wie „Bad Day“, „Don´t Tell Me“ oder „Physical Addiction“ sind sehr stark und die Produktion der Platte ist erste Sahne. Mal sehen, was die Jungs in Zukunft noch so auf die Beine stellen…
WERTUNG:
Trackliste:
1.Falling Down
2.Bad Day
3.Why Don´t You
4.Have You Ever
5.Mirror´s Past
6.Don´t Tell Me
7.Save Back Home
8.Broken World
9.Thursday II
10.Physical Addiction
Stefan