Band: Empyrium
Album: The Turn of the Tides
Spielzeit: 43:29 min
Stilrichtung: Dark Neofolk
Plattenfirma: Prophecy Productions
Veröffentlichung: 18.07.2014
Homepage: www.empyrium.de
Zwölf Jahre. So lange ist es her, dass es mit „Weiland“ das bisher letzte Album von EMPYRIUM gab. In den vergangenen Jahren haben sich die beiden Musiker hinter dem Projekt, Ulf Theodor Schwadorf und Thomas Helm, mit ihren anderen Bands wie u.a. THE VISION BLEAK, EWIGHEIM, EUDAIMONY und NOEKK beschäftigt. Nach einem gefeierten Reunion-Auftritt beim Wave-Gothic-Treffen 2011, welcher letztes Jahr unter dem Namen „Into the Pantheon“ auch als Live Album veröffentlicht wurde, warteten die Fans dann aber sehnsüchtig auf ein neues Studioalbum. Nun ist es soweit, „The Turn of the Tides“ ist da.
Und EMPYRIUM haben nichts verlernt. Wundervolle Melodien, verträumte Naturmystik, akustische Klangwelten, gelegentliche atmosphärische schwarzmetalische Einschübe und der emotionale und ergreifende Gesang von Thomas Helm entführen den Hörer auf eine wundervolle musikalische Reise.
Sanfte Piano-Klänge eröffnen „Saviour“, welches dann meisterhaft zwischen klanggewaltigen Momenten und einfühlsamen Passagen wechselt. Darüber thront Helms Stimme. Monumental. Episch. „Dead Winter Ways“ ist bereits von der gleichnamigen 2013er EP bekannt. Nach einem sehr ruhigen Einstieg setzen kräftige Gitarren ein und Schwadorf liefert mit seinen Growls einen Kontrast zu Helms klarem Gesang. Mit „In The Gutter Of This Spring“ folgt ein verträumtes Stück, bei dem man die lebensspendende Kraft des Frühlings förmlich spüren kann. Ganz stark! Auch die übrigen Stücke vermitteln gekonnt die Stimmung der Texte, wie etwa das nachdenkliche, leicht melancholische „With the current into grey“.
Auf „The Turn of the Tides“ wurde ein starker Hall über Gesang und Instrumente gelegt, was den Songs eine sakrale Stimmung verleiht, als ob man das Album in einer Kathedrale aufgenommen hätte. Besonders intensiv ist dies spürbar bei dem Piano-Zwischenspiel „We are Alone“. Insgesamt wirkt das Album etwas erhabener als die eher puristischen Produktionen früherer Jahre. Eben ein echter Gezeitenwechsel. Passend zum Titel endet das Album dann mit sanftem Meeresrauschen.
Die Texte beschäftigen sich mit dem Wandel, sowohl dem Jahreszeiten-Zyklus, den Gezeiten des Meeres, als auch mit den Veränderungen des Menschen selbst, etwa durch das Altern. Ein treffsicher gewähltes Cover rundet das neueste Werk schließlich zu einem perfekten Ganzen ab.
EMPYRIUM klingen 2014 einerseits anders, andererseits aber auch zu 100% nach EMPYRIUM. Die Musik zu klassifizieren ist eigentlich kaum möglich. Dark Symphonic Folk Metal? Neofolk? Eigentlich völlig bedeutungslos in welche Schublade man die Band quetschen will, sie passt in keine. „The Turn of the Tides“ bietet einfach einen wundervollen Kontrast zum alltäglichen Sound, mal melancholisch-düster, mal hoffnungsvoll-sakral und stets emotional ergreifend. Der nächste Meilenstein aus dem Hause EMPYRIUM.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Saviour
02. Dead winter ways
03. In the gutter of this spring
04. We are alone
05. The days before the fall
06. With the current into grey
07. The turn of the tides
Chris