Band: Europe
Album: War Of Kings
Spielzeit: 49:26 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: UDR Records
Veröffentlichung: 02.03.2015
Homepage: www.europetheband.com
Die Comeback Alben der schwedischen Hardrocker EUROPE (ab dem 2004er Werk „Start From The Dark“) waren vom geleckten Pop-Metal der Bandphase vor dem Split („Out Of This World“, 1988 und „Prisoners In Paradise“, 1991) denkbar weit entfernt. Und auch wenn die neuen Platten durchaus Ihre starken Momente hatten, so blieben Joey Tempest und seine Jungs doch scheinbar ewig auf der Suche nach Ihrer neuen Identität. Die konsequente Rückbesinnung auf den rohen Classic Rock im Stile von Led Zeppelin oder Free ging beim letzten Album „Bag Of Bones“ (2012), auch aufgrund des arg unbefriedigenden Sounds von Kevin Shirley, ein wenig nach hinten los. Für das neue Album wurde nun zusammen mit Dave Cobb hinter dem Mischpult (u.a. Rival Sons, California Breed) ein neuer Anlauf genommen. Heraus gekommen ist das wohl überzeugendste Album seit der Reunion im Jahre 2003.
Dass Gitarrist John Norum sich partout nicht mehr als Shredder gerieren will muss man als Fan des begnadeten Flitzefingers mittlerweile wohl einfach akzeptieren. Sein bisweilen doch oft uninspiriertes, bluesiges Spiel auf den vergangenen Alben trug allerdings auch dazu bei, dass die Band sich auf der Suche befand ohne eigentlich zu wissen wo die Reise hin gehen sollte. Auf „War Of Kings“ sind die Zutaten der vergangenen Alben zwar unverändert geblieben, allerdings sind sowohl die Songs als auch die Produktion deutlich gereift. Joey Tempest ist immer noch bestens bei Stimme, hat auch diesmal wieder alle Songs (mit)geschrieben und verleiht der Band mit seiner einzigartigen Stimme das gewisse Etwas. Der forsche, riffgewaltige Opener „War Of Kings”, das eingängige “The Second Day“, der gute Laune versprühende Appetithappen „Days Of Rock’N’Roll“ oder die herrlich unkitschige Ballade „Angels (With Broken Hearts)“ sind die Highlights dieser unaufgeregten Platte, die sich hinter den Neuheiten von „The Answer“ oder „Balack Star Riders“ nicht verstecken muss. Dave Cobb hat der Band einen erdigen, aufgeräumten Sound verpasst in dem die dunklen Gitarrensounds von Norum ebenso Ihren Platz finden wie die fett schmatzenden Orgelsounds von Keyboarder Mic Michaeli. Mit „Rainbow Bridge“ oder „Children Of The Mind“ haben sich zwar gegen Ende durchaus auch ein paar Durchhänger eingeschlichen. An der Klasse des Albums kann das aber nicht rütteln.
Mit „War Of Kings” dürften EUROPE sowohl alte Fans als auch junge Hörer wieder auf Ihre Seite ziehen. Das Album ist erwachsen und abgeklärt produziert und hat einige richtig starke Songs mit auf den Weg bekommen. Ein wenig spektakuläres, dafür aber umso überzeugenderes Album.
WERTUNG:
Trackliste:
01. War Of Kings
02. Hole In My Pocket
03. The Second Day
04. Praise You
05. Nothin’ To Ya
06. California 405
07. Days Of Rock’N’Roll
08. Children Of The Mind
09. Rainbow Bridge
10. Angels (With Broken Hearts)
11. Light It Up
Mario