Band: Ex Deo
Album: The Immortal Wars
Spielzeit: 38:23 min
Stilrichtung: Pagan Metal, Melodic Death Metal
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 24.02.2017
Homepage: www.facebook.com/exdeo
2008 wurde es den Musikern von KATAKLYSM wohl etwas langweilig und die Jungs aus Kanada gründeten das Nebenprojekt EX DEO. Jetzt, mit dem mittlerweile 3. Studioalbum, ist das Baby endgültig erwachsen geworden. Mit der neuen Scheibe „The Immortal Wars“ wird der Weg des Römischen Reiches und seiner Kriege weiter beschritten und der Zuhörer wird mit aller Härte mitten in das Zeitalter der Punischen Kriege katapultiert. Endlich mal ein Geschichtskurs, der Spaß macht und das macht das neue Album definitiv.
Schon der episch wuchtige Opener „The Rise of Hannibal“, der diesem großen Feldherrn gewidmet ist, setzt sich mit seinen harten Riffs direkt im Gehörgang fest. Die martialische Härte der einzelnen Stücke wird durch Maurizio Iaconos Gesang perfekt ergänzt und mit kompositorisch fein abgestimmten epischen Elementen atmosphärisch dicht untermalt. Im Gegensatz zu einigen anderen Bands dieses Genres, die sich stellenweise zu sehr in hochtrabendem Geseiere verlieren, bleibt der Stil durchweg brachial episch und verweichlicht nicht zu einer Popcorn Geschichtsstunde, die in der Belanglosigkeit verschwindet. Iacono schafft es mit EX DEO das Miteinander von Death Metal und orchestralen Akzenten zu perfektionieren, ohne dass es ins kitschige abdriftet oder zu überladen wirkt. Der stimmig eingesetzte martialische Bombast schafft es, die von Iacono besungenen dramatischen Momente noch dramatischer zu gestalten und sorgen für die genau passende – stellenweise düstere – Atmosphäre, die den Charme des neuen EX DEO Werkes ausmachen.
Vor allem das etwas zu kurz geratene „Suavetaurilia (Intermezzo)“ besteht fast hauptsächlich aus diesen Arrangements, gefolgt vom dramatischen „Cato Major: Carthago delenda est!“. Beide Stücke zusammen erzeugen eine derart spannende und in eine wallende Toga gehüllte Atmosphäre, die einem schlicht die Schuhe aus und römische Sandalen anzieht. Mit „The Roman“ wurde ein passender und nochmal in ganzer Härte zuschlagender Abschluss des Gesamtkunstwerks über die unsterblichen Kriege gefunden.
Mit einer knackigen Spielzeit von 40 Minuten werden die Zuhörer fast spürbar Augen- bzw. Ohrenzeuge der Punischen Kriege und man möchte sich am liebsten eine Tunika überwerfen und mit den Legionären von EX DEO headbangend gegen Hannibal und Co. in den Krieg ziehen.
Wer also auf gut gemachten symphonischen Death Metal steht, der aus dem üblichen Einheitsbrei deutlich hervorsticht, kommt am neuesten Werk der römischen Kanadier definitiv nicht vorbei. Einzig die stellenweise etwas flach geratenen Gitarren sorgen für einen Punktabzug in dem sonst absolut überzeugenden Drittwerk der Jungs aus Kanada.
WERTUNG:
Trackliste:
01. The Rise of Hannibal
02. Hispania (Siege of Saguntum)
03. Crossing of the Alps
04. Suavetaurilia (Intermezzo)
05. Cato Major: Carthago delenda est!
06. Ad Victoriam (The Battle of Zama)
07. The Spoils of War
08. The Roman
09. The Roman (Radio Edit)
Tanja